RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#1 von Florian Schmidt , 17.09.2005 12:14

Mich würden die Erfahrungen der Forumsteilnehmer mit kugelgelagerten HL-Motoren von M* interessieren. Bei
http://www.lokspital.de kann man solche Motoren ja einzeln erwerben.

So arg viel konnte ich zum Thema Kugellager mit der Suchfunktion nicht finden; was ich fand, bezog sich in erster Linie auf die Geräuschentwicklung (v.a. im Vergleich zu den ja von Haus aus schon sehr gerräuscharmen Rocoloks).

Wie sieht es mit den Fahreigenschaften aus, verbessern sich die sichtbar im Vergleich zu einem "herkömmlichen" HL-Motor ohne Kugellager?

D.h. lohnt sich der Aufpreis?

Vor allem aber eine Frage: läßt sich dieser Motor ohne irgendwelche Änderungen in vorhandene Antriebsblöcke einbauen? Märklin verwendete ihn im VT11.5-Modell, aber das war bekanntermaßen ja eine Neukonstruktion....

Gewiß: die Ideallösung ist immer noch ein Faulhaber. Nur lohnt sich das nicht für jede Lok. Und die Preise für die originalen Märklin 60901-Umbausätze finde ich - mit Verlaub - eine Frechheit. Allerdings lassen sich, kombiniert man den Hochleistungsantrieb mit einem ESU-Deocder, doch Modelle zu einem Preis umrüsten, der im Rahmen bleibt.

Gruß
Florian



 
Florian Schmidt
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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#2 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 17.09.2005 13:06

Hallo Florian


Ich habe mir ein paar Loks mit Kugellagern ausgestattet. Als Beispiel soll meine zuerst umgebaute BR 78 von Märklin dienen. Diese Lok ist ja bekanntlich im Originalzustand recht laut.

Zunächst habe ich versucht, mit verschiedenen Schmiermitteln usw das Teil leiser zu kriegen. War aber nix mit leiser

Um meine Ohren und Nerven zu schonen habe ich deshalb auch vor einiger Zeit begonnen, meine "OBERkreischer" mit Kugellager auszustatten. Mit Lager von Conrad ! Artikel- Nr. 220249

Dann hat man erstens nicht mehr das Dilemma, daß sich Öl mit Kohlestaub zu einem "Kurzschlußbrei" vermischt und das Gekreische gibt es auch nicht mehr (NaJa, fast nicht mehr). Ist auf jeden Fall viel leiser. Dass es eine Märklinlok ist, das hört man natürlich schon noch.

Und so habe ich es gemacht:

Für das Auf-Bohren des Motorschildes nehme ich immer eine selbstgebaute Schablone, auf der ich das Motorschild befestige. Die Schablone auf dem Kreuztisch meiner Feinmechaniker-Ständerbohrmaschine befestigt, genau zentriert und dann mit Bohrer 2mm/2,5mm/3mm/3,5mm und zum Schluß 4mm laangsam bohren. Also niedrige Drehzahl der Maschine und wenig Vorschub der Bohrer. Dann passiert nix.
Wenn man zu schnell bohrt oder meint, gleich den 4mm Bohrer nehmen zu müssen, dann wir das Motorschild warm, verformt sich und die Bohrung ist alles andere als zentriert und 4 mm Durchmesser isses dann auch nicht. Am Besten bei der 4mm Bohrung das Bohrfutter von Hand drehen.
Im Motorgehäuse auf der Getriebeseite das Kunststofflager ausbauen und das Kugellager mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber einsetzen. Ebenfalls das Kugellager im Motorschild mit wenig Sekundenkleber einsetzen.
Aber aufpassen muß man schon, daß kein Kleber in das Lager kommt, sonst kann man es gleich weit wegwerfen !!!



Harry Lorenz

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#3 von Udo Karl , 17.09.2005 19:03

Hallo Harry,

passen denn die Conrad-Lager, den Innenring und Welle sollten ja einen Preßsitz aufweisen?

Wollte man die Lagerung optimal gestalten, müßten die Außenringe durch einen O-Ring gehalten werden. Den Rotor müßte man dann auch noch dynamisch auswuchten.



 
Udo Karl
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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#4 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 17.09.2005 22:13

Hallo Udo


Zitat
passen denn die Conrad-Lager, den Innenring und Welle sollten ja einen Preßsitz aufweisen?



Warum sollten der Innenring und die Welle einen Preßsitz haben. Die Lager haben als Innenmaß genau das Maß der Welle. Ich glaube 1,5 mm Durchmesser. Da gibt es keinerlei Probleme. Das einzige, was etwas aufwendig ist, ist das Einstellen des richtigen Abstand der beiden Lager zueinander. Sind sie zu weit voneinander entfernt, dann kann der Anker wandern, sind sie zu nahe beieinander, dann könnte es eventuell Heissläufer geben. Aber beim Originalmotor ist das Ganze auch nicht so 100% exakt. Da hat der Anker auch so ca. 1mm Seitenspiel (Axialspiel)



Zitat
Wollte man die Lagerung optimal gestalten, müßten die Außenringe durch einen O-Ring gehalten werden. Den Rotor müßte man dann auch noch dynamisch auswuchten.



Einen O-Ring wird man mangels Material sicher nicht verwenden können, denn wo kein Material vorhanden ist, kann man auch keine Nut für einen O-Ring eindrehen oder einfräßen. Ich denke, das das Einkleben die schnellste und einfachste Methode ist.

Dynamisch auswuchten wäre natürlich schon das Optimalste, was man dabei tun könnte, nur würde sich ein solcher Aufwand tatsächlich lohnen??
Ich glaube eher nicht.

Wenn man es denn doch soo super machen wollte, dann bleibt einem nur ein Faulhaberantrieb als Alternative übrig. Die laufen wirklich superleise. Habe meine beiden 41er mit einem solchen Antrieb von SB-Modellbau umgebaut. Ist einfach klasse. Aber das ist ein ganz anderes Thema.



Harry Lorenz

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#5 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 18.09.2005 08:54

Hallo,

habe auch die Lager von Conrad eingebaut. Funktioniert einwandfrei. Normalerweise genügt es sogar nur das Lager im Motorschild einzusetzen. Das hintere bringt kaum mehr vorteile, lediglich ist die Montage einfacher. Aber Geräuschpegel und Auslauf verbessern sich nachhaltig.

Grüße

Caren



Rirarunkel

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#6 von Marky ( gelöscht ) , 18.09.2005 10:03

Hallo Caren, hallo Harry,

bezüglich der Kugellager habe ich da so meine Zweifel, daß sich die Geräuschentwicklung verbessert.

Ich werde mir aber bei meiner nächsten Moba-Bestellung mal testweise welche bestellen.

Der Unterschied in der Geräuschentwicklung ist nachvollziehbar wenn man mit dem empfohlenem Öl schmiert, da es dann schon nach wenigen Minuten wieder zum "kreischen" des Ankerlagers kommt und das ist nervig. Im der Regel immer auf der Seite des Motorschildes.

Schmiert man aber z.B. mit Teflon-Fett hat man sehr lange Ruhe und es gibt keine störenden Motorgeräusche, daher meine ich die Kugellager bringen keinen Vorteil, auch keinen besseren Auslauf, da der Permanentmagnet die stärkste Bremse ist und da ist es völlig egal ob mit oder ohne Kugellager. Da wird kein Unterschied messbar sein.

Der Rest der Geräuschentwicklung liefert das Getriebe und da bringen die Kugellager nichts.

Soweit meine Meinung dazu. Aber ich werde es mal testen und mir dann meine Meinung bilden


Freundliche Grüße aus dem sonnigen, mit Bodenfrost erwachtem Sonntag aus dem Westerwald


Markus Heinz



Marky

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#7 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 18.09.2005 10:51

Hallo Markus

Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass die Loks durch diese Kugellager geräuschlos werden, sondern nur geräuschärmer. Und dass man immer noch hört, dass da eine Märklinlok unterwegs ist.

Von einem besseren Auslauf kann auch ich nichts feststellen. Denn es ist so, wie du schreibst, dass der Dauermagnet die beste Bremse ist.

Gerade meine 78er und meine beiden 41er waren im Originalzustand schon sehr laut. Die 78er bekam die kugellager und die 41er einen Glockenankerantrieb . Wenn ich nun beide Loks vergleiche, dann ist die 78er gegenüber der 41er immer noch recht laut.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass man keine Schmiere mehr im Motorschild vorfindet, da man ja auf Fett und Öl völlig verzichten kann. Denn Kohlestaub vermischt mit Öl oder Fett gibt doch so ein richtig schöner Kurzschlussbrei, den man immer wieder beseitigen muß.

Wenn man eine "herkömmliche" Märklinlok so leise haben möchte, wie z.b eine Roco, Brawa ect Lok, dann wird man wohl auf Glockenankermotore umrüsten müssen. Denn dann fallen einige der Getriebe-Zahnräder weg, die für den Krach mitverantwortlich sind.



Harry Lorenz

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#8 von Florian Schmidt , 18.09.2005 11:27

Hallo Leute,

danke erst einmal für euere Erfahrungsberichte!

Da meine Loks noch den Dreipoler drinhaben, werde ich allerdings dann doch auf den HL-Motor von lokspital.de zurückgreifen. Sprich einfach mal zwei solche Motoren bestellen.

Über die Erfahrungen mit den umgebauten Loks werde ich hier natürlich dann berichten, wenn es soweit ist.

Man muß ja auch dazusagen, daß die Geräuschentwicklung der Märklinsloks mit dem klassischen Rundmotor von Haus aus recht unterschiedlich ist.

Für Loks mit dem großen Scheibenkollektor wäre ja auch der Drehstrommotor von rail4you.ch eine Alternative. Nur, was die Fahreigenschaften betrifft, sind die bei diesem Motortyp ja von Haus aus sehr gut (eigentlich Märklins bester Dreipoler), so daß hier eigentlich eher eine Reduzierung der Geräusche die hohe Investition begründen könnte.

Gruß
Florian



 
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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#9 von Udo Karl , 18.09.2005 12:37

Hallo,

die Kugellager bringen mit Sicherheit eine bessere Laufruhe.

Ich hab einmal das "Kreischen" der Mä-Motoren gründlich erforscht und bin darauf gekommen, daß die Ursache in einem zu großen Spiel zwischen Welle und Lager liegt. Dadurch vollzieht die Ankerwelle Torkelbewegungen in der zu großen Bohrung. Obwohl dieses Problem schon seit vielen Jahren besteht, ist Märklin immer noch nicht in der Lage, eine anständige Lagerung mit korrekter Passung auszulegen.

Man kann dies auch gut selbst nachvollziehen. Wenn der Motor anfängt zu kreischen, so kann man mit einem kleinen Zahnstocher oder Schraubenzieher eine Querkraft auf die Ankerwelle bringen und schon ist Ruhe.

Schmiert man die Welle mit Teflonfett, so wird durch das dickfüssige Fett die Bewegung abgedämpft. Es hält länger als Öl, aber von Dauer ist diese Lösung nicht und die Ursache ist auch nicht beseitigt.

Ich finde es einfach schwach von Märklin, daß hier nichts getan wird. Was nützt mir ein Hochleistungsantrieb, wenn die Welle in einem zu großen Plastiklager läuft. Sogar für ein Sinterlager war man noch zu geitzig - es ginge auch ohne Kugellager. Geitz ist hier gar nicht geil!

Daß das Stirnradgetriebe ebenfalls etwas laut ist, nimmt man noch in Kauf, da man im Normalfall ein unverwüstliches Metallgetriebe hat. Das Ankerritzel mit seinen 7 oder 8 Zähnen ist schon unverständlicher. 2 Zähne mehr und die Evolvente wäre o. k. gewesen und das Geräusch ebenfalls minimiert.

Es ist doch ein trauriger Witz, wenn der Endkunde bei einem Hochpreis-Modell nochmals in teure Faulhaber-Umbausätze oder Kugellager investieren muß, wenn er keine fahrende Kaffeemühle auf seiner Moba haben will.



 
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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#10 von Treibstange , 18.09.2005 13:24

Zitat von Udo Karl
Hallo,

...........................................
Ich finde es einfach schwach von Märklin, daß hier nichts getan wird. Was nützt mir ein Hochleistungsantrieb, wenn die Welle in einem zu großen Plastiklager läuft. Sogar für ein Sinterlager war man noch zu geitzig - es ginge auch ohne Kugellager. Geitz ist hier gar nicht geil!

Daß das Stirnradgetriebe ebenfalls etwas laut ist, nimmt man noch in Kauf, da man im Normalfall ein unverwüstliches Metallgetriebe hat. Das Ankerritzel mit seinen 7 oder 8 Zähnen ist schon unverständlicher. 2 Zähne mehr und die Evolvente wäre o. k. gewesen und das Geräusch ebenfalls minimiert.

Es ist doch ein trauriger Witz, wenn der Endkunde bei einem Hochpreis-Modell nochmals in teure Faulhaber-Umbausätze oder Kugellager investieren muß, wenn er keine fahrende Kaffeemühle auf seiner Moba haben will.



Hallo Udo,
genau diesen Vorwurf mache ich Märklin schon seit Jahrzehnten.

Ein Maschinenbauer würde durch die Meisterprüfung rasseln, wenn er ein solches Getriebe bei der Prüfung präsentieren würde.

Von einer Lok, die mehr als 75 Euro kostest, kann ich als Käufer verlangen, dass das Modell ein Gebriebe eingebaut hat, das nicht gegen elementare Gesetze der Mechanik verstößt.

Auf Börsen sind oft Händler vertreten, die nur Ersatzteile verkaufen. Nehmt da mal willkürlich drei gleiche Treibgestelle ohne Anker und Spule und stellt diese Treibgestelle auf ebene Fläche und lasst diese rollen. Was ihr da erlebt, erklärt, warum gleiche Modelle so unterschiedlich laufen. Ja, man kann das mit lastgeregelten Dekodern ausgleichen, ich weiß.

Ich schüttele da nur mit dem Kopf. Meine Freizeit ist mir echt zu schade mittels Dekodereinstellungen einer "sündhaften" teuren Lok das Laufen beizubringen. Und letzt endlich immer noch den "Krachmacher" habe. Und schon gar nicht eingedenk der Tatsache, dass ich mir für viel Geld ein miserables Getriebe angeschaftt habe. Da lasse ich lieber die Lok im Regal des Händlers. Solange es Sammler gibt, die jedes Modell für ihre Vitrine kaufen, ist es ja ok für den Hersteller. Die Betriebsbahner werden sich bestimmt nach und nach von Märklin verabschieden.

So, das musste mal aus mir raus.



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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#11 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 18.09.2005 15:22

Hallo nochmal,

bei aller zumeist berechtigten Krtik über Achsen und Lager bitte ich nicht zu vergessen, das die größte Geräuschentwicklung vom Schleifer kommt!
Beiträge zum Märklin Flüsterschleifer gibt es in diesem Forun zu genüge.

Viel Spaß dabei

Grüße
Caren



Rirarunkel

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#12 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 18.09.2005 15:32

Hallo Caren



Zitat
bei aller zumeist berechtigten Krtik über Achsen und Lager bitte ich nicht zu vergessen, das die größte Geräuschentwicklung vom Schleifer kommt!



Da hast du sicher recht. Aber, ... Das sind zweierlei Geräuschkulissen. Das Schleifergeräusch kann nur entstehen, wenn die Lok auf den Gleisen unterwegs ist. Ein Schleifergeräusch kann nicht entstehen, wenn eine Lok auf dem Prüfstand läuft, denn da wir der Schleifer nicht über die Pukos gezogen/geschoben. Aber das Gekreische ist trotzdem vorhanden. Also kann es nur vom Antrieb (Getriebe/Motor) sein.



Harry Lorenz

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#13 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 18.09.2005 17:52

Hallo Harry,
da hast du natürlich recht. Ich bin von einer richtig fahrenden Lok ausgegangen.

Grüße

Caren



Rirarunkel

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#14 von Martin Lutz , 18.09.2005 18:52

Hallo,

Klar, auf dem Rollenprüfstand treten solche Geräusche dann hervor und es kann kein Schleifergeräusch entstehen. Aber in der Praxis fährt eine Lok auf dem Gleis, wenn sich ihr Motor dreht. Da kommt dann nicht nur das Schleifergeräusch hinzu sondern auch noch das Rollgeräusch der Wagen, sofern die Lok auch Wagen ziehen muss (Was ja auch nicht praxisfremd ist)

Meine Meinung zu den Kugellager ist folgende:
Ein schönes Feature, was eine Lok nicht gerade billiger macht. Dass das Märklin Konzept auch auf lange Sicht robust und langlebig arbeitet beweisen doch die Vielzahl der Loks aus den 50er und 60er die heute noch munter ihre Runden drehen ohne nennenswerte Verschleissprobleme dieser Lager.

Deshalb finde ich die Auswüchse in diesem Thread ziemlich übertrieben.

Und spätestens mit dem mfx Sound, wird das Mobazimmer eine so ziemlich nervtötende Angelegenheit. Spätestens dann hört das Motor und Lagerkreischen eh niemand mehr.



Martin Lutz  
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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#15 von Marky ( gelöscht ) , 18.09.2005 19:08

Hallo Martin,

da bin ich mal ganz Deiner Meinung. Was nutzt mir die Lok eines "Fremdanbieters", die sehr ruhig läuft, aber mit einem ärmlichen "Wackelpudding-Plastik-Chassis" ausgestattet ist Und vor allem wie lang hält das Chassis wenn der Weichmacher aufgibt. Da lobe ich mir die Märklin-Loks. Meine "Erste" die 89 stammt aus 1968 und läuft bis heute tadellos und sogar leiser als manch neue "Märklin".

Bin vor kurzem mal auf dem ICE-Bahnhof in Montabaur gewesen, als ein ICE auf dem Durchfahrtgleis durchsauste. Da gabs reichlich Lärm und die ganze Halle bebte. Dann darfs auf der Moba auch mal bißchen Radau geben.

Gruß Markus



Marky

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#16 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 18.09.2005 19:14

Hallo.

Zitat von Caren
bei aller zumeist berechtigten Krtik über Achsen und Lager bitte ich nicht zu vergessen, das die größte Geräuschentwicklung vom Schleifer kommt!



Huh? Also... ich höre die Schleifer an meinen Zügen praktisch gar nicht. Ein Märklin-3-Poler ist auf jeden Fall lauter, ein Hochleistungsantrieb mit dem "richtigen" Getriebe auch, dann vielleicht noch festgeschraubte M- oder C-Gleise oder K-Gleise mit schön hartem Schotter, noch ein paar ratternde Wagen dahinter... Ganz ehrlich, den Schleifer als Geräuschquelle kenne ich ausschließlich aus Internet-Foren. In der realen Welt ist der Schleifer doch das letzte, was man hört, obwohl er ganz am Anfang sitzt.

Zitat von Martin
Dass das Märklin Konzept auch auf lange Sicht robust und langlebig arbeitet beweisen doch die Vielzahl der Loks aus den 50er und 60er die heute noch munter ihre Runden drehen ohne nennenswerte Verschleissprobleme dieser Lager.



So sehe ich das auch (endlich sind wir mal einer Meinung ). Wenn's jetzt neu erfunden wäre, könnte man die Diskussion ja noch verstehen, aber nachdem es sich so viele Jahre bewährt hat, kann es doch so schlecht nicht gewesen sein.

Verbesserungsmöglichkeiten gibt's immer... aber wenn ich was am Motor schrauben würde, dann würde ich gleich einen Faulhaber einsetzen. Sonst lohnt sich doch der Aufwand nicht.


Bye,
Christian



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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#17 von Udo Karl , 18.09.2005 19:23

Hallo Heinz,

daß manche Alt-Loks zum Teil leiser als die Heutigen laufen, kann ich auch bestätigen. Zum Beispiel die BR44 (3047) läüft besonders "smooth".

Nichtsdestotrotz ist das Gekreische lauter und störender als das Schleifergeräusch.

Ein zweiter Effekt kommt noch hinzu: Wenn der Motor das Gekreische vollführt, bremst sich der Rotor durch die Torkelbewegung gleichzeitig ab und die Drehzahl geht in den Keller.

Wen das nicht stört, der muß schon ein echter Hardcore-Märklinist sein!

Außerdem sind die Investitionen in die Kugellager weitaus geringer, als die Investition in einen Faulhaber-Antrieb, der manchmal keine Wurst vom Teller zieht.



 
Udo Karl
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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#18 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 18.09.2005 19:26

Hallo.

Zitat von Udo
Ein zweiter Effekt kommt noch hinzu: Wenn der Motor das Gekreische vollführt, bremst sich der Rotor durch die Torkelbewegung gleichzeitig ab und die Drehzahl geht in den Keller.



Wenn das passiert, dann stimmt die Schmierung nicht. Dann dürfte sich auch die Frage der Langlebigkeit recht bald beantworten.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#19 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 19.09.2005 01:55

Hallo,

dann ist das, was Märklin macht wohl doch das Beste: Nichts !!

Robuste einfache Technik und jeder der will, kann verändern was ihm Spaß macht.

Grüße
Caren



Rirarunkel

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#20 von SAH , 19.09.2005 09:56

Hallo Udo,

Zitat von Udo Karl

Ich hab einmal das "Kreischen" der Mä-Motoren gründlich erforscht und bin darauf gekommen, daß die Ursache in einem zu großen Spiel zwischen Welle und Lager liegt.
Daß das Stirnradgetriebe ebenfalls etwas laut ist, nimmt man noch in Kauf, da man im Normalfall ein unverwüstliches Metallgetriebe hat. Das Ankerritzel mit seinen 7 oder 8 Zähnen ist schon unverständlicher. 2 Zähne mehr und die Evolvente wäre o. k. gewesen und das Geräusch ebenfalls minimiert.



Dem kann ich nicht zustimmen.
Faktoren für die Geräuschentwicklung sind:
Schleifer, Läufer, Getriebe und Strom (!).
Schleifergeräusche können durch den Schleifertypen beeinflußt werden (Roco-Flüsterschleifer, aber auch bestimmte ältere Märklinschleifer).
Getriebegeräusche lassen sich durch Wartung und Instandhaltung etwas
reduzieren (Kunststoffgetriebe sind nicht per se leiser als Metallgetriebe).
Läufergeräusche können durch Schmierung aber auch durch Gehäusekonstruktion reduziert werden (durch Letzteres aber auch extrem verstärkt werden wie bei mir in der BR 03.10 alias 3489.1)
Der verwendete Wechselstrom hat einen großen Anteil an der Geräuschentwicklung: die meisten meiner Analogmodelle sind im DC-Betrieb von Faulhabermotormodellen im Geräusch kaum bis nicht zu unterscheiden.

Zur Zähnezahl im Ritzel (7 oder möchte ich anmerken, daß AFAIK auch das Modul zu den Zahnrädern passen muß. Der LFCM1 (202930) ist zwar elektrisch mit dem LFCM3 (217450) identisch, die Zähnezahl 7 statt 8 nicht, sodaß die Konstruktionen den jeweils anderen Läufer nicht soo gerne mögen und sich gerne etwas verhakt. Eine passende Lösung muß einen anderen Weg laufen.

mfG.
SAH



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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#21 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 19.09.2005 12:50

Hallo SAH,
wie erklährst du dir dann das durch die Lager die Loks leiser geworden sind??

Grüße
Caren



Rirarunkel

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#22 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 19.09.2005 14:34

Hallo miteinander


Es ist ein Fakt, dass meine Loks mit Kugellager leiser sind, als zuvor. Dass man natürlich mit einer Lagerung des Ankers die restlichen Krachpunkte (Schwachpunkte des Getriebes ect.) nicht mitbeseitigen kann, ist eigentlich nur logisch. Aber man muss doch froh sein, wenn man wenigstens etwas vom Krawall wegbekommt.

Dass Motore mit Kugellager sehr wartungsfreundlichkeit sind, habe ich ja schon erwähnt. Siehe einen meiner Beiträge weiter oben.

Ich weiß nun nicht mehr, wer es geschrieben hat, ist ja auch egal (es geht ja nicht darum, jemanden zu brüskieren, sondern nur um die Sache) , aber einen durchfahrenden ICE durch den BHF Montabaur mit einer MoBa zu vergleichen, NaJa ich weiß nicht, ob das so logisch ist. Ein Zug in der Realität fährt vorbei und dann kehrt wieder Ruhe ein. Auf der Moba läuft alles mehr oder weniger in einem Zimmer im Kreis herum und ist somit immer hörbar. Nichts gegen rollende Räder aber ein unnatürliches Gekreische muss man (ich) nicht haben. Das tut einem Mechaniker in den Ohren weh.



Harry Lorenz

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#23 von Simon ( gelöscht ) , 19.09.2005 15:02

Warum laufen alte Loks mit 3pol Motor so viel besser als die neuen? Ein Freund von mir hat eine alte E-Lok von M* (E63 oder E69 : ops: ). Diese Läuft mit ihrem Original Motor aus der 50ern so gleichmäßig wie ein Hochleistungsantrieb. Die Geräuschentwicklung ist fast auf Roco-Niveau.



Simon

RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#24 von X2000 , 19.09.2005 15:57

Hallo,
Vielleicht liegt es an den Messinglagern, die damals eingebaut wurden. Diese fielen dann irgendwann dem Rotstift zum Opfer.



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RE: Märklin Hochleistungsmotor mit Kugellager

#25 von Marky ( gelöscht ) , 19.09.2005 21:04

Hallo Harry,

das mit dem "ICE" war ich. Auweia Harry, ein Vergleich mit der Moba war da nicht erdacht, sondern das sollte eher
ein Scherz sein. Muß ich wohl nächstens einen Smilie dranhängen, damit es nicht mißverstanden wird.

Klar gehts auf meiner Bahn auch ruhig zu !!! Krachmacher sind mir ein Dorn im Auge und werden sofort mit geeigneten Maßnahmen behandelt.

Gruß Markus



Marky

   


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