[quote="Erich Müller" post_id=1946343 time=1551300689 user_id=26147]
Wenn ich mir diese Lok so angucke, ist das für mich eine 52. Wo liegen eigentlich die Unterschiede zwischen beiden Baureihen, außer beim anderen Kessel ohne Vorwärmer?
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Hallo zusammen,
gute Frage Erich, da es ja auch Übergangskriegs- (ÜK) Lokomotiven gab.
Und wie reinout ja schon ausgeführt hat, nach 1945 vieles auch wieder aufgetakelt wurde.
Ich besitze ein Heft ENERGIE Technische Fachzeitschrift, Heft 10, Oktober 1942,
in dem anlässlich der Fertigstellung der ersten Kriegslokomotive 52 001 ein Artikel von W. Lehmann über diese Kriegslokomotive hinsichtlich der eingesparten Einsatzmaterialien und Arbeitsstunden verfasst ist. Obering. W. Lehmann war Hauptschriftleiter dieser vom VDI herausgegeben Zeitschrift, also wahrscheinlich eher Berichterstatter über den Ausstellungszug, in dem diese kriegswichtigen Einsparungen demonstriert wurden, als Fachmann auf diesem Gebiet.
Erwähnt sind:
Fortfall Speisedom mit Reiniger und Verkleidung -930 kg Einsatzgewicht 174 Arbeitsstunden
Fortfall beider Windleitbleche 870 kg und 110 Ah
Hinteres Treibstangenlager aus Stahl statt Rotguss: -61 kg Kupfer und -10 kg Zinn
Achslagerschalen der 5 Kuppelachsen: -310 kg Kupfer und -51 kg Zinn
kleine Dampfpfeife aus Stahl statt großer aus Rotguss: -24 kg Kupfer und -1,3 kg Zinn
Treib- und Kuppelstangen als Gesenkschmiedeteile statt Freiformschmiedeteile
usw.
Also vieles, was man von außen auch gar nicht erkennt sondern die Menge teurer Einsatzstoffe reduzieren sollte.
Insgesamt wurde der Kupfereinsatz von 7,7 t auf 247 kg reduziert, der von Zinn von 480 kg auf 25 kg.
Der Text ist, na ja, sagen wir mal Erfolge vermeldend:
Zitat: Das erfreuliche an der ganzen Sache ist noch die Tatsache, dass diese glänzenden Ergebnisse nicht durch Auspumpen der in der Lokomotivindustrie tätigen Menschen oder durch Überlastung der einschlägigen Betriebe erzielt wurden, sondern durch eine planmäßige, vorurteils- aber auch rücksichtslose straffe Organisation...
Es gäbe noch andere Zitate...
aber ich glaube nicht, das Reinouts Faden im Stummiforum ein geeigneter Platz für die Veröffentlichung ist.
Vermutlich werden sich Interessierte den Artikel bei der TIB in Hannover in Kopie besorgen können. Vorhanden ist das Heft dort.
Gruß von Ruhr und Nette
Hans