RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#1 von loba55 , 01.06.2015 18:50

Hallo zusammen,

habe schon verschiedene Signalbücher durchgeschaut aber mir ist immer noch nicht klar, wann ein Einfahrsignal mit Vorsignal aufgestellt wird und wann ohne Vorsignal?

Ich bin gerade am Verlegen der Bahnhofsgleise. Nach dem Einfahrsignal kommt eine Weichenstraße mit 5 Bahnhofsgleisen an deren Ende dann wiederum Ausfahrsignale stehen. Brauche ich da jetzt ein Einfahrsignal mit Vorsignal, damit der "Lokführer" schon erkennt welche Stellung das betreffende Ausfahrsignal hat?

Gruß
Michael


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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#2 von 218 ( gelöscht ) , 01.06.2015 20:15

Hallo Michael,

das hängt vom Abstand zwischen dem Einfahrsignal und dem Ausfahrsignal ab. Wenn der zu lang ist stehen die Vorsignale der Ausfahrsignale einzeln. Das gibt es sowohl bei Formsignalen als auch beim Hl- und beim Ks-System.


218

RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#3 von Hamburger Hochbahn ( gelöscht ) , 01.06.2015 20:20

Was für Signale verwendest du? Formsignale oder Lichtsignale?

Bei einem Durchgangsbahnhof mit Formsignalen wird es am Einfahrsignal auch meistens ein Vorsignal für das Ausfahrsignal geben. Jedoch muss dieses Vorsignal nicht alle Ausfahrsignale ankündigen, sondern u.U. nur das Ausfahrsignal am durchgehenden Hauptgleis (das Gleis im Bahnhof, welches "gerade" befahren wird), als Beispiel fällt mir da Hamburg-Klein Flottbek ein.
Es muss aber kein Vorsignal aufgestellt sein, der Tf erhält die Information dann durch den Fahrplan und die Stellung des Einfahrsignals. Steht das Einfahrsignal auf Fahrt und ist im Fahrplan kein Halt vorgesehen, kann der Tf durchfahren ohne dass er eine Vorsignalinformation für das Ausfahrsignal hat. Der Fahrdienstleiter muss in diesem Fall das Ausfahrsignal vor dem Einfahrsignal auf Fahrt stellen, sodass die Sicherheit auch hier gewährleistet ist. Ein Beispiel hierfür wäre Hamburg-Sülldorf.

Merke: Gehen tut beides und vorbildgerecht ist auch beides.

Bei Lichtsignalen ist mir allerdings kein Fall bekannt, bei dem auf Vorsignale für die Ausfahrsignale verzichtet wurde.


Hamburger Hochbahn

RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#4 von Bernie-Bärchen , 01.06.2015 22:02

Zitat von Hamburger Hochbahn
Was für Signale verwendest du? Formsignale oder Lichtsignale?
....schnipp
Der Fahrdienstleiter muss in diesem Fall das Ausfahrsignal vor dem Einfahrsignal auf Fahrt stellen, sodass die Sicherheit auch hier gewährleistet ist. Ein Beispiel hierfür wäre Hamburg-Sülldorf.

Merke: Gehen tut beides und vorbildgerecht ist auch beides.

Bei Lichtsignalen ist mir allerdings kein Fall bekannt, bei dem auf Vorsignale für die Ausfahrsignale verzichtet wurde.




EBO = Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung
EBO $14, Abs.12:
Mit den Einfahrsignalen und den Hauptsignalen auf der freien Strecke sind Vorsignale
zu verbinden.

Ausnahmen sind zulässig (§ 3 Abs. 1 Nr. 2).
(13) Der Abstand zwischen dem Hauptsignal und dem zugehörigen Vorsignal soll mindestens so groß sein wie der zugelassene größte Bremsweg (§ 35 Abs. 4). Kürzere Vorsignalabstände sind zulässig, wenn dies aus örtlichen Gründen nicht zu umgehen ist; bei Verkürzungen um mehr als 5% müssen besondere Bremstafeln für den jeweils vorhandenen Vorsignalabstand (Bremsweg) aufgestellt sein.
(14) Das Hauptsignal "Langsamfahrt" ist durch das Vorsignal "Langsamfahrt erwarten"
anzukündigen.
Hiervon kann bei Ausfahrsignalen an Ausweichgleisen, auf denen keine Durchfahrten zugelassen sind, abgesehen werden.

BB


 
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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#5 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 02.06.2015 00:51

Hallo Michael,

sind in dem Bahnhof planmäßig Durchfahrten erlaubt? Dann wird (zumindest ab Epoche III) auch ein Ausfahrvorsignal aufgestellt sein. Für nur ausnahmsweise erfolgende Durchfahrten (z. B.) Zugumleitung genügt hingegen die Abgabe von Zp9 am ersten auf dem Weg liegenden Stellwerk ("Durchfahrauftrag").

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#6 von H0WechselStromFahrer , 03.06.2015 06:33

Hallo!

Da ihr gerade dabei seid, ist es nun richtig das bei einem größen Bahnhof ALLE Ausfahrtsignale ein Vorsignal haben?
Auf freier Strecke ein Blocksignal auch (fast) immer ein Vorsignal?

Ich beabsichtige mir ein Signalbuch zu kaufen, aber es ist Freitag Angebotstag, da will ich mir ein paar Signal zulegen, will also keinen Fehlgriff


Gruß

Matthias

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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#7 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 03.06.2015 09:37

Moin,
Ausfahrsignale tragen dann ein Vorsignal, wenn (bei mehreren aus diesem Gleis an fahrbaren Strecken: auf mindestens einer davon) im Bremsabstand vom Ausfahrsignal ein neues Hauptsignal steht. Sonst nicht.
In sehr dicht befahrenen Gegenden und auf Güterbahnen kommt das m.M.n. öfter vor als auf Personenbahnhöfen.
Blocksignale sind - zumindest beim klassischen HP/Vr-System - meist weit weg vom nächsten Vorsignal, weil ein Streckenblock wesentlich länger als 1km ist.


Wolfram1

RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#8 von H0WechselStromFahrer , 03.06.2015 09:47

Hallo!

Im Modellbahnbereich sind die Abstände immer sehr gering.
Bei der einen Ausfahrt würde ich verzichten, da dort die Züge in einen Tunnel einfahren, bei der anderen Ausfahrt stehen Blocksignale vor den Tunneln, vor diesen Haltepunkten würden kurze Züge halten (können).
Für diese Ausfahrten könnten Vorsignale angebracht werden?


Gruß

Matthias

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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#9 von loba55 , 03.06.2015 10:01

Hallo zusammen,

danke für Eure Tipps.

Wegen des Vorsignals am Einfahrsignal bin ich mir aber immer noch nicht sicher.

Ich plane mit Lichtsignalen (die neuen Märklin mfx Signale). Die Ausgangssituation: Durchgangsbahnhof an zweigleisiger Hauptstrecke. Gleis 1 und 2 Durchgangsgleise ohne Bahnnsteig. Dort können z.B. lange Güterzüge am Bahnhof vorbeifahren. Gleis 1 und 2 wird in der Weichenstraße jeweils über den runden Teil der Weiche angefahren.

Gleis 3 bis 7 (liegen nur auf einer Seite von Gl. 1 u.2) haben dann einen Bahnsteig und sind jeweils aus beiden Richtungen befahrbar.

Brauche ich jetzt nur für die beiden Durchgangsgleise das Vorsignal am Einfahrsignal?

Gruß
Michael


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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#10 von Hamburger Hochbahn ( gelöscht ) , 03.06.2015 14:25

Also in deinem Fall würde ich auf jedenfall ein Lichtsignal mit Vorsignalschirm kaufen und ja, dass Vorsignal zeigt dann für alle Ausfahrsignale (abhängig von der eingestellten Fahrstraße) den entsprechenden Vorsignalbegriff.


Hamburger Hochbahn

RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#11 von loba55 , 05.06.2015 16:36

Hallo Hamburger Hochbahn,

danke, genau so mache ich es. Nur wie ich bei den neuen Märklin mfx Lichtsignalen die Vorsignalschaltung in Abhänigkeit von der Weichenstellung und Stellung des jeweiligen Ausfahrsignals ansteuern kann ist mir unklar. Dazu brauche ich für das Vorsignal eigenen Decoder oder nicht?

Gruß
Michael


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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#12 von H0WechselStromFahrer , 06.06.2015 09:30

@loba55:

Hast Du keine Software die das für Dich regelt ?


Gruß

Matthias

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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#13 von RB22538 , 05.07.2015 00:05

Die Situation im Bahnhof Duisburg Hamborn (Formsignale mit Stellwerkstyp AEG mechanisch) ist so:

Am Esig steht KEIN Vsig, denn der TF muss davon ausgehen, dass das nachfolgende Signal HP0 zeigt. Nur in Gleis 5 sind Durchfahrten möglich. Hinter der Weichenstraße steht in Gleis 5 (Durchfahrgleis) das Vsig mit den möglichen Begriffen Vr0 und Vr1 für das folgende Asig. in Richtung Oberhausen-Buschhausen oder Du-Walsum.

Fotobeweis als Link


In Millingen (Rheinland) (E43 & mechanisch), bei Rheinberg, ist am Esig auch ein Vsig für das darauffolgende Zwischensignal oder Asig vorhanden.


Wir sehen, es geht zum Teil kunterbunt in der Eisenbahnsicherungswelt zu. Aber meine Vorschreiber hatten auch sehr gute Hinweise!


Achtung! Beiträge könn´ Ruhrdeutsch enthalten

Glück Auf! Dein Chris.
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RE: Einfahrsignal mit Vorsignal vor Bahnhofseinfahrt?

#14 von H0Fahrer , 05.07.2015 22:07

Zitat von RB22538
Die Situation im Bahnhof Duisburg Hamborn (Formsignale mit Stellwerkstyp AEG mechanisch) ist so:

Am Esig steht KEIN Vsig, denn der TF muss davon ausgehen, dass das nachfolgende Signal HP0 zeigt. Nur in Gleis 5 sind Durchfahrten möglich. Hinter der Weichenstraße steht in Gleis 5 (Durchfahrgleis) das Vsig mit den möglichen Begriffen Vr0 6 Vr1 für das folgende Asig. in Richtung Oberhausen-Buschhausen oder Du-Walsum.

Fotobeweis als Link


In Millingen (Rheinland) (E43 & mechanisch), bei Rheinberg, ist am Esig auch ein Vsig für das darauffolgende Zwischensignal oder Asig vorhanden.


Wir sehen, es geht zum Teil kunterbunt in der Eisenbahnsicherungswelt zu. Aber meine Vorschreiber hatten auch sehr gute Hinweise!




Hallo,

du solltest dann aber auch dazuschreiben, daß Duisburg-Hamborn an einer nur von Güterzügen befahrenen Strecke liegt. An solchen Strecken, wie auch bei Güterbahnhöfen sind Vereinfachungen zulässig. Auch ist das nicht von der Art der Signale abhängig, also Form- oder Lichtsignal. Wenn du mal die Gelegenheit hast, mit einem Güterzug von Augsburg Rbf Nord nach Augsburg Rbf Mitte bzw umgekehrt zu fahren, wirst du feststellen, das zwischen beiden Bahnhofsteilen keine Vorsignalisierung erfolgt. Augsburg hat meines Wissens nach ein SpDr S60 Stellwerk. "Kunterbunt" wird die Eisenbahnsicherungswelt auch dadurch, daß Altanlagen häufig Bestandsschutz haben und erst bei größeren Umbauarbeiten tatsächlich umgestellt werden.

Am besten hält man es auf der Moba mit dem aktuellem Grundsatz, das jedes Hauptsignal im Bremswegabstand der Strecke durch ein Vorsignal anzukündigen ist. Ja ich weiß, Bremswegabstand und Moba sind auch eine Sache für sich, ich beziehe mich nur auf die grundsätzliche Aussage.

Bis dann

Nils


 
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