Teil 1
Hallo,
ist zwar schon über drei Jahre her als der kleine rote Kittel via eBay den Weg zu mir fand.
Nun hat jemand angefragt ob ich eventuell darüber berichten wollte - nun denn.
Mein Kittel jedenfalls war eine Laufkrücke 1. Ordnung.
Obwohl gerade erst Fabrikneu und mit voller Garantie erworben
hatte mich meine immerwährende Neugier und technisches
Interesse dazu verführt, der Sache selbst auf den Grund
zu gehen.
Die Symptome:
Laut, ratschendes Getriebegeräusch, kreischende Motorlager,
gelegentliches lautes knacksen
und nicht zuletzt starkes unruhiges Längsruckeln.
Erste Ergebnisse:
Sparsamtes Schmieren der Motorlager hilft schon einmal gegen das Kreischen;
( diese müssen wohl absolut trocken gewesen sein) - abgeharkt!
Das gelegentliche lautes Knacksen stellte sich als schlecht zentrierte
Spurkranzschleifer mit zu starker Spannung heraus, die
hinter den Spurkranz schnappten und nach Fahrtrichtungswechsel wieder
auf diesen zurück hüpften. Bessere Zentrierung und Reduktion der Federspannung
haben auch hier geholfen - abgeharkt!
Bis hierher waren diese Punkte ja auch recht schnell erledigt.
Aber dann ...
Das wirklich schlimme Problem:
Immer noch gibt es diese ratschenden Geräusche - anscheinend das Getriebe - was sonst?
Aaaber man sieht nichts, weder von unten noch von oben, da dort die Inneneinrichtung montiert bleiben muss um die Funktion zu gewährleisten.
Um es kurz zu machen - nach vielen Demontagen/Montagen, Tests brachten nur das Messen an der richtigen (Verdachts-) Stelle, das im Getriebe leider nicht vorherrschende, Licht in das sprichwörtliche Dunkel.
Beide Schneckenräder taumeln wie die sprichwörtlichen Lämmerschwänze !!!
Hier kommen auch die ratschenden Geräusche her.
Durch die Schrägstellung kommt es zu Berührungen mit den Zähnen des Schneckenrades
mit den Flanken des Achszahnrades. Da diese nicht glatt sind, sondern kreisförmige
Vertiefungen in konzentrischer Anordnung aufweisen, kommt es zusätzlich zum hakeln und damit zu dem Ratschen
und auch zum Längsruckeln durch die dadurch verursachte mechanische Hemmung!
Fig. 1 Getriebeschacht mit montiertem Stufenzahnrad.
Fig. 2 Getriebeschacht mit Zahnradachse (des demontierten Stufenzahnrades) und sichtbarem Spiel (der schwarze Halbmond über der Achse)
Fig. 3 Getriebeschacht mit Zahnradachse - Der Schraubendreher drückt die Achse nach oben in die richtige Position.
Der Weg wurde mit über 0,5 mm gemessen!
Fig. 4 Das vollständig entkernte Chassis mit Blick auf die 4 angespritzten langen Nasen an der Unterseite der Inneneinrichtung. Diese sind für die Achsfixierung zuständig, dafür aber zu kurz
Fig. 5 Blick auf die leere Nut für die (Schneckenrad-) Achse.
Fortsetzung folgt!
Edit: Kleinere Ergänzungen bei den Bildbeschreibungen.
Edit 2-4: Bilder wieder neu eingefügt. (Nimga, der ehem. Bildhoster hatte inzw. den Betrieb eingestellt.)
und weiteren kleineren, der besseren Verständlichkeit dienenden, Korrekturen.