Moin zusammen,
Moritz, danke für die Ausführungen, habe mir alles angeschaut und bin soweit mit dir einer Meinung. Werde bei Gelegenheit noch mehr dazu schreiben.
Gerade jetzt gibt es aber Spannenderes:
Die ersten Teile aus dem 3D-Drucker sind da!!!
Bin aufgeregt, weiß gerade nicht wo ich anfangen soll
Habe den Herrn von UPS so lange da behalten, bis ich das Gehäuseteil am Stück in der Hand hatte. Zum Prozedere kann ich sagen: Versand ging schneller als ich gedacht habe, Tracking des Versandes war kein Problem, seitens Shapeways sowieso (siehe letzter Post).
Jetzt ausgepackt.
erster Quality-Check:
- Die feinsten Details, als da wären Schraubenköpfe ø0,1mm sind (fast erwartungsgemäß verloren gegangen.
- Die Seilösen auf dem Vorbau sind, obwohl wesentlich größer, auch verloren gegangen. Allerdings ist deren Grundfläche bzw. ein Ansatz zu erkennen, evtl. bei der Reinigung seitens Shapeways abgerubbelt worden (so sie denn stattgefunden hat)
- Türfugen und Lüfterrillen am Vorbau sind erkennbar
- Zwischen den Scharnieren ist Trägermaterial übrig geblieben, welches ich bis jetzt noch nicht wirklich entfernen konnte. Sichtbar auf den nachfolgenden Fotos. FUD-Material kann es eigentlich nicht sein, da es absolut nicht im Modell vorhanden ist. Tipps?
Habe die Teile erstmal mit Spüli gereinigt, dabei den schmierigen Film entfernt, der teilweise vorhanden war. Hier sind schön die Belüftungsschlitze und leider auch die Reste von Trägermaterial sichtbar.
Hier sieht man schön den unteren Bereich um die Bohrung für das Abgasrohr, um welches ein 0,1mm hohes Blech gedruckt ist. Dieses kann man mit dem Auge fast nicht erkennen. Weiterhin die Aufnahmen für die Klappen auf dem Vorbau, ø1mm, wunderbar durchbrochen, keine Beanstandung.
Positive Überraschung, bzw. einfach gut:
Die Steckaufnahmen passen! Wie auf folgendem Foto zu sehen, passen die Teile gut aufeinander. Zum Zusammenstecken ist eine Kraft erforderlich, wie man sie sich allgemein beim Anbringen von Zurüstteilen wünschen würde. Ich werde die Teile wohl nicht kleben, sondern einfach gesteckt lassen.
Die Teile wurden so konstruiert, dass beide "Passungspartner" das gleiche Maß aufweisen, also ø1mm für die Bohrungen im Vorbau wie auch die Stifte an den Klappen. Mit Lack sieht die Sache wahrscheinlich wieder anders aus, klar.
So, jetzt der zweite Blick:
Die Aussagen zum evtl. vorhandenen Trägermaterial bitte vergessen. Habe noch mal genau hingeschaut, diese Riefen die man sieht, sind kein Trägermaterial sondern lediglich die Spuren an den Stellen, wo welches vorhanden war. Beweis:
Wie man sieht, kommen die Scharniere schon recht gut raus (von der Detaillierung gefallen die mir gut, bis eben auf die blöden Spuren). Wie immer gilt, interessant wird es erst mit Lack...
Weitere Erkenntnisse:
- Flächen parallel zur Auflage erscheinen weitestgehend glatt. Jetzt wo ich drüber nachdenke, könnten die Seilösen verloren gegangen sein, weil das Gehäuse anscheinend "verkehrt herum", das heißt von oben nach unten gedruckt wurde. Hierfür spricht die Orientierung des Trägermaterials an den Scharnieren.
- Senkrechte Flächen hingegen sind wie auch die Schrägen, relativ riffelig.
- Fugen von 0,1mm Stärke sind machbar, kleine Details in dieser Stärke hingegen nur schwierig, für den optischen Eindruck könnte man z.B. die Bleche auf den Vorbauten auch in 0,2-0,3mm ausführen.
- Die ganze Sache ist ziemlich maßhaltig. Eventuelle Abweichungen bewegen sich unter 0,1mm, beispielsweise die kleinen Führungselemente an den unteren Kanten (2x0,5x0,6mm) oder auch die Wandstärke (1mm) sind sehr genau.
- Apropos Wandstärke: Das Gehäuse ist ziemlich steif, um die Stabilität mache ich mir keine Sorgen, das Material ist so flexibel dass sich das Gehäuse noch um max. 1-2mm zusammen drücken lässt.
Eine Anmerkung noch: Die Fotos sind wie alle Makroaufnahmen mal wieder unerbittlich. Ab einem Abstand von 20cm (ich habe gute Augen) macht das Gehäuse einen sehr guten Eindruck, die Kanten erscheinen scharf, insgesamt sieht es stimmig aus. Spannend wird, wie schon gesagt, der Eindruck nach dem Lackieren. Hierzu muss ich noch Nachforschungen anstellen und Materialien besorgen. Hierzu ein paar Fragen:
- Man liest einiges über die Reinigung. Was kann ich dem Material zutrauen? Waschbenzin, Alkohol, ...?
- Welche Lacke sind zu empfehlen? Acrylbasis, oder ist das nichts?
Nun,
ein zufriedener Konstrukteur freut sich auf eure Kommentare und lässt die Sache nun erstmal ruhen, da der Rest der Shapeways-Bestellung schneller zur Fertigstellung eines Projekts führen wird und deswegen erstmal Vorrang erhält. Hierzu an anderer Stelle mehr.
Übrigens, ich weiß dass "3D-Druck" nur ein sehr allgemeiner und ungenauer Begriff ist. Allerdings eignet er sich in meinen Augen gut, um auch Unbedarfte an das Thema heranzuführen. Deshalb sei mir bitte verziehen, dass ich diesen Begriff hier und zukünftig der Einfachheit halber und unter Vernachlässigung der exakten technischen Prozesse verwende
Wünsche einen schönen Donnerstag-Abend!