Guten Abend Jörg,
Zitat von Caltrain
kann mir jemand in groben Zügen erklären, wie die Lastregelung (speziell bei ESU, aber ich denke, alles machen es ähnlich) realisiert ist? Misst der Decoder den tatsächlichen Stromfluss? Reagiert er auf irgendwelche induzierten Spannungsspitzen, die der Motor beim Drehen von sich gibt und zählt damit quasi die Umdrehungen?
möglichst kurz und verständlich:
Ein Motor besteht stets aus zwei Hauptbestandteilen, einem Läufer (das ist der Teil, der die Drehbewegung ,,macht", auch Anker genannt) und einem Ständer (d.h. der feststehende Teil). Dieser Ständer ist entweder eine Spule (alte Märklinmodelle) oder ein Permanentmagnet. (Sinus und diese Spielereien lassen wir mal weg).
Damit der Motor nun läuft, muß durch den Läufer Strom fließen. Dieser Strom wird durch eine Spannung erzeugt, die vom Dekoder abgegeben wird. Durch den Strom entsteht aber auch ein Magnetfeld (Spule!), die aufgrund der Anordnung von Läufer und Ständer zu einer Drehbewegung führt.
Die vom Dekoder abgegebene Spannung sieht nun etwa so aus: ___---___--- usw. (___ ohne Spannung --- mit Spannung). Diese Form ist eine Impulsform, weil sich mit/ohne Spannung Impulsartig abwechseln. Damit es keine mechanischen Probleme gibt, wechseln sich diese Impulse bzw. Impulspausen so schnell ab, daß der Motor nicht den einzelnen Impulsen folgen kann. Somit ,,sieht" der Motor die mittlere Spannung, die sich aus dem Verhältnis mit/ohne Spannung und der Betriebsspannung ergibt (d.h. berechnen läßt).
Dreht sich nun der Motor und es liegt keine Spannung an, so geschieht folgendes: das Magnetfeld des Ständers ist immer noch da und eine Spule (der Läufer) bewegt sich in diesem Magnetfeld. Das ist dann ein Generator, der eine Spannung erzeugt. Diese Spannung ist direkt der Geschwindigkeit (also der Drehbewegung) proportional, und muß daher nur noch gemessen werden, was die Elektronik (Dekoder) erledigt.
Wird das Modell nun belastet, wird diese induzierte Spannung kleiner. Vergleicht nun der Dekoder zwischen vorgegebener Spannung (also z.B. Fahrstufe) mit der tatsächlichen, kommt eine Differenz heraus. Diese Differenz wird nun genutzt, um die o.g. Spannung zu erhöhen und das Modell ist wieder so schnell wie es sein soll.
Es gibt wewitere Ansätze, doch diese haben sich wegen verschiedener Schwierigkeiten nicht durchgesetzt.
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn