Hallo Jungs!
Nachdem es – wohl auf Grund des verlängerten Pfingstwochenendes hier ja doch relativ ruhig im Forum ist,
habe ich mir gedacht, ich könnte die Gelegenheit nutzen und still und heimlich mal den ersten Teil meiner
Bearbeitungen der braunen Masse einstellen . . .
„Die braune Masse . . . außen rum und untendrunter . . .“
Kaum hatte ich eine ganze Reihe der (hauptsächlich) Fleischmann Epoche II- Güterwagen „an Land gezogen“,
fing der Karl damit an, an seinen „herumzudoktern“ . . . Zugegeben: ein paar seiner umgesetzten Ideen hatte
ich vor einiger Zeit auch schon mal, habe diese dann allerdings unter dem Aspekt: „Etwas übertrieben – oder?
Sieht doch hinterher sowieso gar überhaupt niemand nicht mehr!“ wieder verworfen bzw. nach hinten angestellt.
Doch dann kam, wie gesagt, er: Bremsgestänge, Lösezüge, Details hier, Kleinigkeiten da, etc., pp, ff, . . .
mich packte irgendwie der Virus (scheint sich also auch virtuell zu übertragen).
Also machte ich mich auf die Suche nach dem benötigten Material und bestellte dieses – soweit
nicht vorhanden; und dann ging es los:
Zuallererst erhielten die offenen O / Om Waggons auf der Innenseite der Wände mal eine mattgraue
Lackierung (jeweils mit Revell 43, 57 oder 79 – damit nicht jeder Wagen gleich aussieht):
Die O Schwerin (Fleischmann 5211/ 5212 mit Brh.) hatte ich nun doppelt – mit gleicher Betriebsnummer!
Geht ja mal gar nicht! Hier die beiden 5211:
Also wurden bei „Gaßner“ http://www.gassner-beschriftungen.de/ die passenden Umbeschriftungssätze (G223/ G233)
bestellt und der Farblöser (Z 251) noch dazu und der zweite Wagen wurde umbeschriftet:
Alte Nummer weg:
Und anschließend aus dem Beschriftungssatz
die neue Nummer hin:
Sehr schön an dem Beschriftungssatz ist, daß er die komplette Beschriftung enthält – also auch die von Fleischmann
nicht mit aufgedruckte an den Stirnseiten und dem Rahmen:
Die Stirnseite original:
Stirnseite jetzt mit Beschriftung:
Der Rahmen original:
Rahmen jetzt mit Beschriftung:
Was mir schon seit geraumer Zeit immer mal wieder negativ ins Auge fiel, waren die bei vielen der Güterwagen nur weiß
aufgedruckten Zettelhalter:
Für mich wirkte das irgendwie seltsam, vor allem im Zusammenhang mit den Waggons, welche den Zettelkasten plastisch
an den Seitenwänden hatten. Die Firma „Gaßner“ hat auch ein Set mit 12 geätzten Zettelhaltern (G292) im Angebot,
ausreichend für insgesamt 6 Wagen:
Da diese aber um eine Winzigkeit kleiner sind, als die aufgedruckten, habe ich diese mit mattem Schwarz (Revell 0
am Rand lackiert damit die weiße Farbe nicht hervorschaut
und während der Trockenphase, die Ränder der aus dem Rahmen gelösten Halter mit einem wasserfesten
0,3mm „Edding 140S“ schwarz gefärbt:
Anschließend wurden die Kästen mit „Pattex Kraftkleber Lösemittelfrei“ an den Waggons angebracht:
Zum Schluß habe die Zettelkästen dann noch mit Seidenmattschwarz (Revell 302)lackiert:
Und bei der Gelegenheit dann gleich auch noch verschiedene Details an den diversen Waggons hervorgehoben/ komplettiert
(Handgriffe, Signalscheibenhalter, Bremsecken, etc.):
Zeitgleich habe ich an einigen Waggons – so denn dort vorhanden – auch die Herstellerseitig teilweise unlackierten
Bremsumstellhebel lackiert – d.h. weißer Kasten (Revell 05), Hebel rot (Revell 330).
Nun – was fehlte den Waggons denn (zum großen Teil) noch?
Das Bremsgestänge! Also wurde mit 0,5mm Plastikprofil bzw. 0,4mm Draht bei nahezu allen Wagen das zwischen den
Bremsbacken fehlende Gestänge nachgebildet:
Dazu wurde mit passendem Bohrer jeweils ein winziges Loch in die Bremsbacken gebohrt und der Draht/ das Profil
hindurchgeführt und anschließend mit flüssigem Sekundenkleber auf beiden Seiten gesichert. Lackiert habe ich die
Stangen mit Revell 09 (Anthrazit).
Allerdings habe ich mir hier die Freiheit erlaubt, die Fangeisen für dieses Gestänge (im Gegensatz zu Karl) wegzulassen,
da ich es in vielen Fällen immer nur auf der Innenseite (d.h. zur Wagenmitte hin) hätte nachbilden können, da es auf der
Außenseite der Kurzkupplungskulisse im Weg gewesen wäre und ich ja nicht – wie Karl – mit Originalkupplung fahren werde/ fahre.
Was ich dann aber wiederum nachbilden bzw. montieren konnte, waren aber an einigen Wagen die Lösezüge für die Bremse.
Diese gibt es als feine Ätzteile von der Firma Weinert (92704):
Hier an einem Waggon montiert:
Nachdem wir nun schon unter den Wagen angekommen sind:
Die Rangiergriffe unterhalb der Puffer fehlen ebenfalls bei den meisten Waggons
(wenn man mal von den Brawas zum Beispiel absieht).
Also habe ich mir welche aus 0,4mm Messingdraht zurecht gebogen und mit Hilfe von Sekundenkleber
unterhalb der Pufferbohlen montiert:
Gebogen habe ich sie übrigens unter zuhilfenahme einer vorneleicht konisch zulaufenden Zange, welche ich an
passender Stelle mit einer Markierung versah, welche dafür sorgte, daß die Griffe immer die nahezu gleiche Breite
aufweisen:
Und hinterher ebenfalls mit Revell 302 (seidenmattschwarz) lackiert:
Bei Fleischmanns SSk Köln (5380) gab es – neben den rangiergriffen – ebenfalls etwas zu verbessern: beim Vorbild wurden
die beiden Drehgestelle jeweils zum Wagenende hin mit Ketten gesichert. Fleischmann hat an den Drehgestellen sogar
die notwendigen Ösen mit angespritzt/ vorgesehen . . .
Diese habe ich also kurzerhand aufgebohrt und von hinten etwas dünner geschnitten (gaaaanz vorsichtig!).
Dann wurden aus 0,2mm Draht, den ich um eine Nähnadel gebogen/ gewickelt hatte, Ösen geschnitten und diese
in die Gegenstücke an den Drehgestellen eingefädelt. Aus der Weinert Kette (931 wurden ca. 1,5cm lange Stücke
abgeschnitten (es geht aber definitiv auch etwas kürzer – 1,2cm):
und mit einem Ende auf die Drahtösen gefädelt und diese dann schnellstmöglich und vorsichtig zu gebogen.
Mit beiden Ketten montiert, sah das Drehgestell dann so aus:
Ebenfalls aus dem 0,2mm Draht wurden nun für jedes der vier freien Kettenenden eine „Öse am Stil“ gebogen:
und diese wurden – nachdem die Drehgestelle wieder am Wagen angeklippst worden waren - mit Sekundenkleber von
unten hinter der Pufferbohle angeklebt:
Ein Waggon (Fleischmann 5212/ O Schwerin mit Bremserhaus) erhielt schließlich an einem Ende die Kurzkupplungskulisse
ausgebaut und eine Schraubenkupplungsimitation von Weinert montiert:
Außerdem bekam er – da er auf Grund seiner Beladung im Original möglichst immer am Zugschluß gelaufen ist – auch noch
Zugschlußscheiben ebenfalls von Weinert (Art.-Nr.: 4204):
Soweit damit dann mal der kleine Bericht zu den Grundlegenden Basteleien an der braunen Masse. Ich kann feststellen:
auch wenn fast alles nur Kleinigkeiten sind und man meint, daß sei doch schnell erledigt, kann man sich damit unendlich
aufhalten . . . Vor allem fällt einem immer noch wieder etwas auf, was man doch auch noch verbessern könnte.
"Und hinterher sieht es halt wieder kein Aas!"
Aber mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht!
In der nächsten Folge der „Braunen Masse“ geht es dann schon um die erste Beladung
- sozusagen auf (unausgesprochenem) Wunsch zweier Herren.
Wünsche Euch noch schöne Rest-Pfingsten,
viele liebe Grüße
Euer
Axel