Bahnhof Kleve

#1 von Atererus , 06.04.2024 17:10

Liebe Modellbahner,

Für alle die ein Interesse haben, besonders die die in Vorbild-gerechte Modellbahnen, teile ich hier das bei mir entstandene Bild von Bahnhof Kleve. Und damit auch die mit Kleve verbundene linksniederrheinische Strecke. Die Fakten sind auf dem Internet gefunden, versammelt und nach Datum sortiert. So entsteht eine Zeitreise durch die Epochen. Das sortieren der Fakten ist das Ziel dieser Arbeit so das man sich ein gutes Bild von Bahnhof Kleve bekommt. In die meisten Fälle sind die Fakten für wahr angenommen und nicht überprüft. Da (zu) viel Fakten in die Moderne Zeit zu finden sind auf dem Internet und von einst vom Bahnhof Kleve nun noch wenig übergeblieben ist habe ich mich da nicht dran gewidmet. Dass kann aber noch auf Wunsch ergänzt werden. Bitte last mir vermeinte Fehler, vorgestellte Korrekturen und Ergänzungen wissen so dass dieses Werk sich bessert.

Viel Spaß beim lesen, A.



Geschichte Bahnhof Kleve



Wachstum


7. Dezember 1835: Eröffnungsfahrt der erste mit Lokomotiven betriebene Eisenbahn in Deutschland. Die 6 km lange Bahnstrecke führte von Nürnberg Ludwigsbahnhof nach Fürth Ludwigsbahnhof. Dies ist der Anfang von Länderbahnen, private Unternehmen.

Auch in Niederlanden bauen private Unternehmen Eisenbahnstrecken, doch der Bau davon stagniert. Eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Norden und Süden gibt es nicht.

11. Mai 1853: Gründung Cöln-Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft (CCE). Sie wurde mit dem Ziel gegründet, eine Eisenbahnlinie von Cöln nach Crefeld, dem Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenherstellung, zu bauen.

22. August 1853: Konzession Cöln - Neuß - Crefeld an Bahndirection (BD) CCE. Sie übernimmt die Aufgaben des Bahnbaus und der Verwaltung den preußische Staat. Damit ist ihre Wahl der Mittel, zum Beispiel Lokomotiven und Wagen, überwiegent preußisch.

15. November 1855: Eröffnung Cöln Crefelder Bahnhof, die strecke Cöln - Crefeld wird in Betrieb genommen.

26. Januar 1856: Die linksniederrheinische Strecke ist nun von Cöln Crefelder Bahnhof über Fischeln bis Crefeld verlängert.

20. Oktober 1856: Anschluss Rhijnspoorweg-Maatschappij (NRS) über Arnhem bis zur niederländisch-deutschen Grenze mit der Cöln-Mindener Eisenbahn (CME) von Emmerich nach Oberhausen.

11. November 1859: Die CCE blieb in ihren Ergebnissen hinter den Erwartungen zurück. Vertrag übernahme CCE durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE).

Anschluss Cöln Crefelder Bahnhof an Rheinstation / Bahnhof Trankgassenthor.

5. December 1859: Cöln Crefelder Bahnhof verlegt zum Bahnhof „Crefeld“.

1. Juli 1860: Übernahme der Strecke Cöln - Crefeld von CCE durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE).

Die Verbindungen in Nederland zwischen die NRS, deren Bahnstrecke oberhalb der Rhein liegt, und Süddeutschland fehlen. Die RhE hat über Bingen einen Anschluss an das süddeutsche Netz. Dieser Umstand veranlasst Gespräche zwischen NRS und RhE. Die niederländischen Regierung lässt den Versuch beider Gesellschaften eine Konzession für den Bau einer Strecke ab Cleve über Nijmegen nach Arnhem zu erreichen scheitern. Das preußische Militär lehnt eine Zustimmung für einen Rheinbrücke in der Nähe der Grenze ab. Es bleibt nur eine Fährverbindung (Trajekt) für die Verbindung zwischen die nördliche Provinzen von Nederland und Süddeutschland.

18. August 1860: Nederland verabschiedet das erste Spoorwegwet (Eisenbahngesetz). Es sieht den Bau von Eisenbahnlinien durch den Staat vor. Sie soll vor allem die nördlichen und südlichen Provinzen verbinden, weil es dafür zu diesem Zeitpunkt noch immer keine einzige Eisenbahnverbindung über die Flüsse vom Rhein in die Niederlande gibt.

5. Juli 1862: Vereinbarung zwischen die RhE und die NRS zu Verknüpfung ihrer beiden Bahnen auf deutschem Boden.

1. März 1863: Eröffnung linksniederrheinische Strecke von Crefeld über Geldern nach Cleve von der RhE.

3. März 1863: In betrieb nehmen der Teilstrecke Crefeld - Cleve.

5. März 1863: Eröffnung Bahnhof „Cleve“.

19. April 1865: Eröffnung von der Linie über Griethausener Eisenbahnbrücke, das Trajekt Spyck-Welle und Elten bis zur niederländischen Grenze bei Elten für den Güterverkehr. Trajekt Spyck - Welle, ist eine Eisenbahnfähre.

21. April 1865: Eröffnung für den Personenverkehr über Cleve - Spyck - Welle - Elten Niederländische Grenze - Zevenaar.

8. Ausgust 1865: Eröffnung Strecke Cleve - Cranenburg - Groesbeek - Nijmegen

9. Ausgust 1865: Die Verbindung von Cleve - Nijmegen wird in Betrieb genommen. Nijmegen ist noch nicht zu diesem Zeitpunkt an das niederländische Bahnnetz angeschlossen, es ist also ein Endbahnhof.

23. August 1866: Eröffnung und Verlegung der linksniederrheinische Strecke über Oppum.

21. Mai 1873: Umsetzung der Bahnstrecke Arnhem - Nijmegen im Gesetz. Nijmegen wird mit die Strecke nach Arnhem an das niederländische Bahnnetz angeschlossen.

15. Juni 1879: Eröffnung der Bahnstrecke Arnhem - Nijmegen. Es gibt nun direkte Verbindung nach dem Norden. Das ändert nicht den Verkehr über das Trajekt Spyck - Welle.

Mit der Neuorganisation der Preußischen Staatseisenbahnen im Rahmen der anrollenden Verstaatlichungswelle werden für den Cölner Bereich zwei Eisenbahndirektionen geschaffen, eine für den linksrheinischen (BD „Clr“), eine für den rechtsrheinischen Bereich (BD „Crr“). Bis zur Verstaatlichung waren RhE (linksreihnisch) und CME (rechtsrheinisch) konkurrierenden Unternehmen. Wobei RhE den gesamten Verkehr zu den niederländischen Nordsee-Häfen hat und über das Trajekt Cleve - Spyck - Welle - Zevenaar leitet.

14. Februar 1880: Verkündung von das Gesetz zur Verstaatlichung der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.

1. April 1881: Bahnstrecken Cöln - Nijmegen und Cleve - Welle kommen zu Reichsbahndirektion Cöln für den linksrheinischen Bereich (Clr).

1. Juni 1886: Die Betriebsführung Cleve - Nijmegen liegt ab nun bei die niederländische NRS.

1887: Bis jetzt lief der gesamte Güter- und Personenverkehr der RhE zu den niederländischen Nordsee-Häfen über Cleve - Zevenaar. Durchgehende Personenzüge zwischen die Niederlande und Cöln werden ab nun über die rechtsreihnische Strecke abgewickelt. Die Verbindung mit das Trajekt Spyck - Welle verliert nun an Bedeutung.

1888: Durchgehende Güterzüge zwischen die Niederlande und Cöln werden nun auch über die schnellere rechtsreihnische Strecke abgewickelt. Nur noch der Verkehr bis Zevenaar verbleibt für das Trajekt.

20. August 1888: Inbetriebnahme Margarinewerke „Van den Bergh“ direkt neben den Bahnhof.

1889: Erste durchgehende Schnellzug Cöln - Nijmegen

1890: Verstaatlichung der NRS, übername durch die Maatschappij tot Exploitatie van Staatsspoorwegen (MtEvSS). Die neue verteilung der Streckem in die Niederlanden hat zu Folge das HIJSM nun die Ganze „Betuwe“-Strecke bekommt und das Recht die fehlende Strecken von MtEvSS zu benuzten die es ab nun ermöglichen eine gute durchgehende Verbindung von Rotterdam über Nijmegen nach Cöln zu haben.

1892: Eine neue Zuggattung verkehrt in Deutschland, der Durchgangszug (D-Zug). Damit werden ausschließlich Züge aus speziellen Wagen bezeichnet, deren Wagen durch mit Faltenbälgen geschützte Übergänge untereinander verbunden sind. Diese D-Züge halten auch in Cleve an.

1. April 1895: Eisenbahndirektionen Cöln für den linksrheinischen (Clr) und für den rechtsrheinischen (Crr) Bereich fusioneren zu „Königlichen Eisenbahndirektion Cöln“ (KED Cöln)

27. Mai 1896: Gustav Hoffmann und Fritz Pannier gründen eine Kinderschuhfabrik.

1901: Errichtung Schokoladenfabrik Bensdorp in unmittelbarer Nähe vom Bahnhof.

1903: Bau einer Eisenbahnstrecke von Rheinhausen über Moers nach Cleve, die sogenannte „Niederrheinstrecke“. Auch bekannt unter dem Namen „Hippeland-Express“. „Hippe“ bedeutet Ziege im niederrheinischen Dialekt, als typisches Haustier der niederrheinischen Landbevölkerung. Gebaut wurde sie von der preußischen Staatseisenbahn.

15. August 1904: Eröffnung Personenverkehr nach Moers. BD Cöln.



Blütezeit


1905:

Zug Cöln - Nijmegen mit durchlaufenden Wagen nach Amsterdam und den Haag, Schnellzug Basel-Straßburg - Hoek van Holland und zurück über Strecke Cleve - Nijmegen.

Cleve bekommt ein neues Bedarfshalt auf die Bahnstrecke Cleve - Nijmegen am Tiergarten: „Thiergarten“.

Januar~Dezember 1905: 241017 Reisenden im Bahnhof Cleve, 660 pro Tag.

1906:

Umbenennung von Bahnhof „Crefeld“ nach „Crefeld Hbf“.

Zweigleisiger Ausbau der Strecke Kempen - Cleve - Cranenburg

1. Juli 1906: Die Betriebsführung Cleve - Grenze liegt ab nun bei BD Cöln. Die preußischen Lokomotiven laufen in der Regel bis Nijmegen. Bei weiter fahrenden Zügen findet Lokomotivwechsel statt.

1. Oktober 1908: Inbetriebnahme zweigleisiger abschnitt Kevelaer - Cleve.

1909: Ausbau zu zweigleisige Strecke Nijmegen - Groesbeek

Januar~Dezember 1909: 365801 Reisenden im Bahnhof Cleve, 1002 pro Tag.

1910: Umsiedelung XOX nach Keks- & Bonbon-fabrik in der Nähe vom Bahnhof.

1911: Die Douane kommt Nach Cranenburg um Bahnhof Cleve zu entlasten.

1. Juli 1911: Inbetriebnahme zweigleisige Strecke Nijmegen - Groesbeek

1912: Einstellung der Trajektverkehr über Spyck-Welle. Die Fahrgäste werden mit einem Dampfboot übergesetzt. Die Gleisrampen auf beiden Ufern werden abgebaut.

1913: Inbetriebnahme zweigleisiger abschnitt Cleve - Cranenburg.

Januar~Dezember 1913: 412489 Reisenden im Bahnhof Cleve, 1130 pro Tag.

1914: Umbenennung von Haltestelle „Thiergarten“ in „Cleve Tiergarten“.

1. Mai 1914: Inbetriebnahme zweigleisige Strecke Groesbeek - Landesgrenze

August 1914: Anfang Erster Weltkrieg.

Während des Ersten Weltkrieges wird der Zugbetrieb über Spyck-Welle auf zwei Zugpaare reduziert.

Das Holländische Militair übernimmt die Strecken in die Niederlanden und beendet den Konkurrenzstreit zwischen MtEvSS und HSM, durch den Verbot nur der Konkurrenz willens Züge verkehren zu lassen.

1. Januar 1917: Wegen mangelnder Kohlen-zufuhr gründen die MtEvSS und HSM die gemeinsame Betriebsgesellschaft „Nederlandse Spoorwegen“ (NS).

1917: Die Touristen aus die Niederlanden bleiben weg. Haltestelle Cleve Tiergarten wird stillgelegt wegen ungenügende einnahmen.

Oktober 1918: Ende Erster Weltkrieg; Anfang Friedensverhandlungen und Waffenstillstand.

Die Steinkohlen fehlen in die Niederlande und es gibt nur ein stark reduzierter Grenzverkehr.

1919:

Die Nederlandse Spoorwegen (NS) kündigen den Vertrag für den Zugbetrieb über Spyck-Welle. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) betreibt weiter den Zug- und Fährdienst.

Umbenennung „Cöln Hbf“ nach „Köln Hbf“.

11. August 1919: Weimarer Verfassung. Diese bestimmt das die Länderbahnen in den Besitz des Reichs über gehen.

1. April 1920: Länderbahnen gehen in den Besitz des Reichs, in die „Deutsche Reichsbahnen“ (DR) über. Dies ist ein weitere Antrieb der schon Angefangene Vereinheitlichung der Bahnen, Betrieb, Lokomotiven, Wagen, u.s.w.

Der Grenzverkehr normalisiert sich, es fahren nun wieder richtig internationale Züge.

1921: Die Deutsche Reichsbahnen firmierten als „Deutsche Reichsbahn“ die Verwaltung geschieht direkt durch das Reichsverkehrsministerium.

Zügen wechseln zwischen ihre Holländische und Deutsche Loks in Nijmegen, oder auch für Güterzügen in Cranenburg, und für Personenzügen in Cleve. Lange Loks wie die Baureihe 01 können in Cleve auf der Drehscheibe Wenden, aber nicht in Nijmegen weil dort die Drehsheibedurchmesser nur 20 meter ist.

Januar~Februar 1923: De Reparationsleistungen genügen Frankreich nicht, Sie besetzt weitere Teile von Deutschland. Das führt zu Streiks bei Arbeiter, auch die bei der Eisenbahnen. Im das Gebiet von Köln fahren keine Züge mehr.

15. Februar 1924: Die Verwaltung der Deutsche Reichsbahnen wird aus dem Reichsverkehrsministerium ausgegliedert und als eigenständiges staatliches Unternehmen geführt.

1924: Neugegründung Betriebsgesellschaft„Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft“ (DRG). Die Beschriftung an Eisenbahnen wird sich dem zufolge einheitlich ändern.

17. März 1924: Der Grenzverkehr wird wieder aufgenommen. Es gibt ein D-Zug zwischen Amsterdam und Basel über Cranenburg. Aber die richtig wichtige internationale Zügen fahren über die rechtsrheinische Strecke.

1925: Umbenennung von Bahnhof „Crefeld Hbf“ nach „Krefeld Hbf“.

Januar~Dezember 1925: 440903 Reisenden im Bahnhof Cleve, 1208 pro Tag.

31. August 1926: Ende der Zug- und Fährdienst Spyck - Welle.

1927: Umbenennung Bahnhof „Cleve“ nach „Kleve“.

1933: Auf Druck der Nationalsozialisten übernahm die Reichsbahn den Bau der Reichsautobahnen, der weitere Ausbau des Eisenbahnnetzes wird jedoch zugunsten der Aufrüstung vernachlässigt.

1936: Umbenennung Bahnhof „Cranenburg“ nach Bahnhof „Kranenburg“.

1937: Die Existenz der eigenständigen Reichsbahn-Gesellschaft endet. Die Verwaltung wird wieder in direkte staatliche Verwaltung durch das Reichsverkehrsministerium übernommen.

1. Januar 1938: MtEvSS und HSM fusionieren, die beiden bis dahin noch rechtlich selbständigen Gesellschaften, zur N.V. Nederlandse Spoorwegen. Die NS ist Eigentümer von alle Bahnstrecken, Bahnhöfe und Materialien in die Niederlanden.

August 1939: Mobilisation in die Niederlanden beendend den ganze durchgehende Grenzverkehr. Nur lokale Dienstleistungen mit Nijmegen als Endstation bleiben teils erhalten.

1. September 1939: Anfang Zweiter Weltkrieg.

10. Mai 1940: Raum Nijmegen fällt in deutsche Händen.

14. Mai 1940: Kapitulation der Niederlanden.

10. Juni 1940: Ein neuer Fahrplan für die NS. Jedoch sind alle Brücken bei Nijmegen gesprengt worden. Es ist, wie früher, isoliert und Endstation für die Strecke nach Kleve.

Die Brücken werden provisorisch repariert.

27. Juni 1942: Der Hauptausschuss Schienenfahrzeuge (HAS) erlasst die Anordnung Nr. 57, ein verbindliche Programm für Kriegslokomotiven die ausschließlich beschafft werden dürfen. Für Vollbahnen sind das die Kriegsdampflokomotiven KDL1: Baureihe (BR) 52 bis KDL3: BR 42.

15. Juli 1943: Ein neuer Fahrplan. Der verkehr nach Nijmegen ist wieder wie früher, so gar etwas besser verglichen mit 1936.

17. September 1944: Amerikanische Parachustisten landen in Nijmegen und Groesbeek um beide Waal-Brücken zu erobern. Die Waal ist einer der beiden großen Mündungsarme des Rheins.

Der Raum Nijmegen bis an die Grenze fällt direkt in alliierte Hände. Der Zugverkehr ist nahezu unmöglich.

22. September 1944: Ab jetzt wird die Region Kleve von alliierten Bombern schwer beschossen.

7. Oktober 1944: Schwerer Bombenangriff auf die Stadt Kleve. Innerhalb von 30 Minuten wird 80% der Bebauung getroffen durch 335 Jagdbomber. 1728 Tonnen Sprengbomben, 90 Zentner Brandbomben gingen auf den Kern der Stadt nieder. Dabei fanden 649 Menschen den Tod. Die Stadt ist völlig zerstört.

Februar 1945: der Zugverkehr um Kleve nach Rheinhausen und Krefeld wird im sukzessive schritten, je nach dem Vordringen der alliierten Truppen, eingestellt.

7. Februar 1945: Luftangriffen und faktische Einstellung des Zugverkehrs in Raum Kleve.

20. Februar 1945: Offizielle Einstellung des Zugverkehrs in Raum Kleve.

April 1945: Die Bahnstrecken werden nun durch die Besatzungsstreitkräfte genutzt, besonders das Teilstück Kleve - Goch im Zusammenhang mit der Hawkins-Linie.

8. Mai 1945: Kapitulation der Wehrmacht, ende der Kampfhandlungen in Europa.

Die Strecke Spyck - Kleve im Zuge der Hawkins-Line durch alliierte Truppen wieder in Betrieb genommen. Britische Pioniereinheiten nutzten die vorhandenen Gleise von Kleve bis zur Ölmühle in Spyck. Der Rhein wird auf einer provisorischen Eisenbahnbrücke mit beweglicher Schifffahrtsöffnung gequert. Von Welle aus werden die Gleise neu verlegt und bei Wild eine neue Kurve auf hohem Bahndamm zur Bahnstrecke Richtung Emmerich gebaut.

Die wiederum gesprengte Brücke über dem Waal bei Nijmegen wird repariert.

1. August 1945: Die Brücke über dem Waal bei Nijmegen wird in Gebrauch genommen.

7. August 1945: Zugverkehr Geldern - Kleve - Kranenburg wird wieder aufgenommen. Allerdings nur noch eingleisig weil die alliierten Truppen das zweite Gleis demontiert haben.

2. September 1945: Ende vom Zweitem Weltkrieg.

Bis zum Ende des Krieges wurden (nicht genau geklärt) 6161 Lokomotiven der Baureihe 52, und 844 Lokomotiven der Baureihe 42 ausgeliefert. Die Baureihe 52 ist die meist gebaute Lokomotive in Deutschland.

Mit der Einrichtung der vier Besatzungszonen übernehmen die Besatzungsmächte weitgehend die Kontrolle und beendeten die einheitliche Betriebsführung der Reichsbahn. Kleve ist in die Britische Zone. Charakteristisch für die Zeit nach dem Krieg ist ein extrem durchmischter Fahrzeugpark. Vorkriegsmaterial wurde, soweit noch vorhanden, weiterhin eingesetzt, aber durch Neubauten ersetzt.

Frühjahr 1946: Die Pionier-Brücke bei Welle wird demontiert.

1946 bis 1949: Soweit bekannt hat Bahnbetriebswerk Kleve mindestens bis zu 3 Lokomotiven der Baureihe 50 beheimatet.

10. September 1946: Neuer Personenverkehr nach Kalkar.

7. September 1949: Ende der DRG, Anfang der Deutsche Bundesbahn DB. Die Beschriftung an Eisenbahnen wird sich dem zufolge ändern.

1949 bis 1963: Soweit bekannt hat Bahnbetriebswerk Kleve mindestens bis zu 10 Lokomotiven der Baureihe 24 beheimatet.

1950 bis 1959: In den 50er Jahren verkehren auch VT25.5 mit zwei VS145 Triebwagen.

1953 bis 1967: Geldern hat ein Bestand VT 95, die auch in Kleve und Kranenburg kamen. Auch Nijmegen wurde angetan.

3. Juni 1956: Mit dem Beginn des Sommerfahrplan ist die erste Klasse abgeschafft. Die bisherige zweite Wagenklasse wird zur ersten, die bisherige dritte zur zweiten. Die Wagen werden dementsprechend umgebaut.



Zerfall


16. September 1956: Die Strecke nach Kranenburg wird nur noch eingleisig betrieben, und nach eingleisig rückgebaut.

Anfang der Umstellung von Dampfbetrieb auf Dieselbetrieb.

1958:

Fahrten im Sommer wurde der überwiegende Grenzverkehr von Diesellok der NS gefahren, während im Winter deutsche Dampflokomotive die Reisezüge zogen. Die Niederländischen Diesellok konnten deutsche Waggons nicht mit dem benötigten Dampf beheizen.

Baureihe 24 Haupteinsatzgebiet war die Kb-Strecke 243 zwischen Duisburg und Kleve. Personenzügen Auf Kb-Strecke 243 nur 2. Klasse.

29. Juli 1960: Ende der Personenverkehr nach Spyck.

1961 bis 1966: Die Dampflokomotiven der Baureihe 24 werden ausgemustert und ersetzt durch Dieselloks.

1963: Eine Bedieselungsstation wird eingerichtet am Bahnbetriebswerk in Kleve.

29. Mai 1963: Schließung vom Bahnbetriebswerk in Kleve.

Es finden Lokomotivlehrfahrten statt. Morgens von Kleve nach Nijmegen, und abends wieder zurück. In Nijmegen wird eine Lokomotive bereitgehalten für den Fall dass ein Zug Verspätung hat.

1965: Einführung von UIC-Nummern. Die Beschriftung an Lokomotiven und wagen wird sich dem zufolge ändern.

18. September 1965: Ab jetzt wird auf dem Abschnitt zwischen Kleve und der Landesgrenze statt zweigleisig nur noch eingleisig gefahren.

1966: Ende vom Dampfbetrieb

Sommer 1966: Nijmegen stellt um von Dampf auf Dieselbetrieb mit NS Typen 211 und 216.

1968~1971: Bau der neue Baureihe 215. Diese wird als Ersatz für die Dampflokomotiven eingesetzt.

Der Bestand des Bw Krefeld drei besondere Maschinen der Baureihe 215 auf. Nämlich die probehalber auf elektrische Zug-Energie-Versorgung (ZEV) umgebauten Loks 215 030 ~ 032. Hierfür wurde ein separater Dieselmotor eingebaut. Die drei Loks mit elektrischer Heizung wurden bevorzugt für die Bespannung der Schnellzüge.

Ab 1970: viele Industriebetriebe und Zechen in Duisburg und anderen Städten des Ruhrgebiets werden stillgelegt. Weniger Pendler nutzen die Nebenbahnen so dass und diese im Laufe der Zeit immer unrentabler werden.

10. November 1976: Inbetriebnahme Stellwerk in Gebäude Kf von Typ Spurplan Drucktasten Siemens 1960 (Sp Dr S60), alle alte Stellwerke werden Stillgelegt ausgenommen davon ist das Stellwerk für die Bahnstrecke nach Xanten.

29. Mai 1982: Ende der Güterverkehr nach Spyck. Nicht davon betroffen ist Güterverkehr nach am Rhein liegenden Ölmühle.

1987: Ende der Güterverkehr nach am Rhein liegenden Ölmühle.

29. Dezember 1989: Die Fahrgastzahlen gingen so weit zurück, dass sich die DB entschlossen hat den Personenverkehr nach Xanten stillzulegen.

3. Oktober 1990: Deutsche Wiedervereinigung, Vereinigung der DB und Deutsche Reichsbahn.

1. Juni 1991: Der Personenverkehr auf der Strecke nach Nijmegen wird eingestellt. Letzter Personenzug am diesem Tag.

31. Dezember 1991: Der Güterverkehr Kleve - Kranenburg wird eingestellt.

23. Mai 1993: Das Streckenabschnitt Kleve - Kranenburg - Bundesgrenze wird in eine Nebenbahn umgewandelt.

1. Januar 1994: DB ist nun Deutsche Bahn A.G. Das DB Logo ändert sich, war es vorher Schwarz nun wird es Rot.

31. Mai 1996: Stilllegung Güterverkehr am Bahnhof Kleve.

29. Dezember 1999: Stillegung der linksniederrheinische Strecke (Kleve - Xanten)

26. Februar 1999: Stillegung Streckenabschnitt Kleve - Kranenburg - Bundesgrenze.

2003: Abbau strecke nach Xanten, und Abbau der Gleisanlagen vom Güterbahnhof.

2005: Abbau der Strecke nach Nijmegen.

2007: Neue Beschriftungsrichtlinie für Wagen durch die die UIC-Nummern das Land kennzeichnen.

27. April 2008: Die Strecke zwischen Kleve Spoykanal und Kranenburg wird ab nun in den Sommermonaten für einen Freizeitverkehr mit Draisinen genutzt.

2020: Das Bahnsteigdach am Hausbahnsteig wird entfernt.


Modellstraßenbahner, Alfi, Harald und Johannes W haben sich bedankt!
Atererus  
Atererus
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zuletzt bearbeitet 06.04.2024 | Top

Ein paar Fotos dazu

#2 von novesia , 06.04.2024 20:06

Hallo,
danke für den geschichtlichen Beitrag zum Bahnhof Kleve. Als Ergänzung zeige ich ein paar Fotos,
die ich im Herbst 1994 aufgenommen habe.

Bild entfernt (keine Rechte)
Der Hausbahnsteig von Süden her gesehen.

Bild entfernt (keine Rechte)
Das Gleis 35?, das hauptsächlich für die Züge nach Xanten – Duisburg genutzt wurde. Nach links zweigt die Zufahrt zur Poat ab.

Bild entfernt (keine Rechte)
Der Güterschuppen, schräg gegenüber vom Bahnhofsgebäude.

Bild entfernt (keine Rechte)
Das Bahnhofsgebäude

Bild entfernt (keine Rechte)
Der Bahnhof von der Fußgangerbrücke in Richtung Süden gesehen.

Bild entfernt (keine Rechte)
Der Bahnhof von einer Straßenbrücke in Richtung Norden gesehen.

Bild entfernt (keine Rechte)
Ehemalige Freiladegleise

Es grüßt
Hans


 
novesia
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