Ein Decoder der nach einem Kurzschluss Motoranschluss - Gleisanschluss ausgestiegen ist ist normalerweise ein Fall für den Schrott. Komplett egal ob DCC/MM/MFX, mit oder ohne Schleifer. Neben den Motortreibern erwischt es den verbauten Microcontroller und auch andere Bauteile gerne mal mit.
Den Aufwand solche Decoder zu reparieren lohnt nicht, erst recht nicht bei einem Decoder für weniger als 20,-, auch wenn das vermeintliche einzig defekte Bauteil ein Z-Diode für 3 ct ist. Fehlt das Know-How das Bauteil selbst zu identifizieren/die Bezeichnung zu entschlüsseln fehlt vermutlich auch das Know-How und die Messtechnik zur weiteren Diagnose. Die Halbbrücke (SO8, bei den Anschlüssen für die Feldspule) zerlegt es bei solchen Aktionen auch gerne, je nachdem wie genau deren Ableben stattgefunden hat schlägt das auch auf den Microcontroller durch. Oft ist dann mindestens einer der Pins der den Treiber ansteuern tot. Mit etwas Glück lassen sich solche Decoder nach dem Entfernen der Motortreiber noch als Funktionsdecoder recyclen..

Hallo Stahlblauberlin,
Du hast schon recht, ein Motorkabelkontakt mit Schienen-/Schleiferspannung killt i.d.R. den IRF7103 - den Microcontoller aber nur bei einem Source-/Drain-Gate-Durchbruch.
Aber um das herauszufinden, habe ich Alex ja gefragt, ob er mit einem Multimeter umgehen kann - immerhin scheint er ja an der Sicherheitsdiode gemessen zu haben.
Ich könnte ihm in positivem Fall nämlich eine Anleitung zur Bestimmung des Fehlers schreiben.
Wenn dies hier im Forum uninteressant sein sollte, auch per PN falls gewünscht
Grüße
Ernst

Hallo,


es gibt ja immer wieder Interesse daran, auf defektem Equipment Fehler zu suchen, zu entdecken und zu beseitigen. Ich denke, dass Dein Angebot sicher gerne auch von anderen Forumsmitgliedern geschätzt würde. Ein wirtschaftlicher Schaden ist sicher das eine, aber der persönlche Ehrgeiz und die Lust am Lernen können ein schöner Antrieb sein im Modellbauhobby.

Also ich denke, so eine Beschreibung wäre ein Gewinn für das Forum.


VG
Rainer

Zitat von Häisbischer im Beitrag #19

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Frage: Wieviele Decoder hast Du schon in Deinem Leben in der Hand gehabt?
Wieviele davon waren defekt? Wieviele der Defektexemplare hast Du wieder ins Leben zurückgeholt?
Bei mir lauten die Zahlen ca. 2500/ca. 1800/84%.

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Hallo Rainer,
hast Du die 84% hinter den 1800 nicht gesehen?
Das bedeutet, von den ca. 1800 Defektexemplaren habe ich ca. 1500 wieder auf die Beine bekommen.
Die anderen ca. 700 waren nur verkonfiguriert oder sogar voll funktionsfähig.
Solange der Microcontroller heil geblieben und die Platine/Lötpads nicht verbrannt ist/sind, kann ich die Decoder wiederbeleben.
Allerdings muß ich die Einschränkung machen, daß die bearbeiteten Exemplare meist älteren Datums waren.
Bei den derzeitigen modernen Typen mit den beinchenlosen Gehäusen und evt. auch noch Wärmeabfuhr-Pads auf der Bauteilunterseite, gepaart mit der extremen Packungsdichte ist manuell fast nichts mehr machbar.
Bestenfalls noch Funktionsausgangs- oder Motor-Transistoren sind bei einigen Produzenten noch im Bereich des machbaren.

Nein, ich mache das nicht beruflich, sondern Rentner und MoBa-Club-Mitglied.
Viele Grüße
Ernst

Alles klar, Ernst.

2500/1800/1500 hätt ich noch schneller verstanden .

Hätte nie gedacht, dass ein Privatmann derart viele Decoder in die Finger bekommt (und erst recht nicht so viele defekte. Ich hatte zwar nur vielleicht 100 Decoder in Händen - meine eigenen, in verschiedenen Generationen ab C80. Aber ich hab davon nur 1 oder 2 "geschlachtet").

Gruß Rainer

Hallo Rainer (lokopa66, sorry den dppelten Vornamen hatte ich übersehen),
mit dem persönlichen Ehrgeiz und der Lust zu lernen hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.

Du hast aber meine Frage nach Deinen Meßfähigkeiten aber noch nicht beantwortet.

Beste Grüße
Ernsf

@Rainer (floete100)
Tja, ich hätte auch nicht gedacht, daß ich jemals soviele Teile in die Finger bekommen würde.
Dabei habe ich erst 2009 mit der MoBa begonnen, nachdem ich mich als Rentner nicht nur aufs Sofa werfen wollte.
Begonnen hat es, als ich mir einen Lautsprecher für einen LokSound2 in der Bucht geangelt hatte - an dem Lautsprecher hing dann noch ein defekter LS2. Der Verkäufer wollte den Decoder nicht zurück, also siegte meine Neugier und ich begann das Teil zu reversieren. Der Fehler wurde gefunden und behoben (Soundverstärker und Spannungsversorgung waren defekt) und ich hatte noch ein zweites Exemplar für meine Lok-Sammlung.
Nachdem ich einem Bekannten von meinem Erfolg berichtet hatte, kam das eine zum anderen - und plötzlich wurde ich von allen möglichen Leuten überhäuft mit Reparaturwünschen.
Soweit meine Lebensgeschichte als Decoder-Reparateur.
Viele Grüße
Ernst

Hallo Ernst,


kann es sein, Dass Du Alex nach seinen Meßmitteln fragtest? Ich selbst bin für den Hausgebrauch ganz gut ausgestattet; neben einigen Multimetern und verschiedenen Meßspitzen habe ich auch so ein China "Ich messe alles und zeig's Dir"-Roboter mit IC-Testsockel als InPut, da geht es manchmal schnell, wenn man ein unbekanntes SMD-Bauteil untersucht oder die Funktionsfähigkeit eines Standardbauteils aus der Bastelkiste feststellen muss (Elko o.ä.).

Mit Elektronik habe ich schon zu Schulzeiten gebastelt, aber SMD kam dann mit meinem ersten geschossenen TAMS-Decoder, so die Äera LD-W-1, und dessen Reparaturversuch. Herr Tams legte damals seinen Bedienungsanleitungen noch Schaltpläne mit Bauteilbezeichnungen im Klartext bei, da konnte man sehr viel lernen und es machte Lust auf mehr.

Dann lernte ich Leute kennen, die auch Moba hatten und sich mit den 60760 in der Digitalisierung übten, da waren öfter Mosfets zu tauschen usw. und so ging es weiter, mengenmäßig allerdings deutlich weniger als bei Dir.

Bei aktuellen ESU-Decodern o.ä. bin ich raus, das Sehen unter der Lupe geht zwar, aber die Bauteilgrößen bei der Packungsdichte (wie Du bereits sagtest) kann ich nicht mehr löten.

VG
Rainer

Hallo Rainer,
ja, sorry, ich wollte Alex nach seinen Meßfähigkeiten fragen.
Wenn er mit den Ausdrücken Dioden-Flußspannung (Vf im Datenblatt) und einem Multimeter nichts anfangen kann, dann ist es nutzlos hier die Leser mit langatmigen Beschreibungen zu nerven (die möglicherweise für sie kalter Kaffee sind).
Viele Grüße und Spaß beim Hobby
Ernst

moin,
ich stolper gerade über den Thread. Ich kann beim Bauteilnamen aushelfen
MMSZ33T1G von onsemi: Zener-Diode 33 V 500 mW Bauform SOD-123
Gruß Kersten Tams

Hallo Alex,
ist für Dich das Thema LD-W-42 jetzt erledigt oder willst Du weitere Untersuchungen machen?
Viele Grüße
Ernst