Hallo,

vielleicht erinnert Ihr Euch noch an diesen Beitrag. Ein mir bakannter Modellbahner ist auf Digitalbetrieb umgestiegen und hatte unerklärliche Probleme mit seinen Weichen. Zunächst vermuteten wir die Ursache natürlich in der 'neuen' Technik, aber wie wir mittlerweile wissen, verursachen Piccolo-Weichen Kurzschlüsse, die die Digitalzentrale ansprechen lassen. Siehe dazu:

http://www.windigipet.de/foren/index.php?topic=41489.0

Jetzt hätte ich zwei Fragen dazu:

1.: Was wird bei einer Fleischmann-Weiche mit leitendem Herzstück genau umgepolt? Ist es nur das Herzstück selbst, oder sind auch die dahinter liegenden Schienenstücke einbezogen?

2.: Gibt es eine erprobte Lösung? Das Internet wartet mit mehreren Forenthreads zum gleichen Problem auf, aber alles was ich an Lösungsvorschlägen fand, ging in die Richtung: "neue Weichen koofen"... Das hilft nicht wirklich, zumal es bei uns um sechs Weichen geht.

Ich meine zwar, selber eine Lösung gefunden zu haben, aber bevor ich in bester "ejfix-Basteltradition" in die Relaiskiste greife, wäre es vielleicht gut, zu fragen, ob jemand etwas fertiges (und eleganteres) entwickelt hat.

Mit freundlichen Grüßen,
Ernst-Jan

Hallo,

warum sollten die hinter dem Gleisstück liegenden Gleise "umgepolt" werden? Es reicht wenn nur das Herzstück das jeweils korrekte Potential führen, denn das Problem besteht nur im Herzstück selber.

Die Fleischmann-Weichen haben das simpel aber effektiv (wie auch z.B. Kato, Arnold oder Minitrix) mit einer Isolation HINTER dem Herzstück gelöst.

Du musst nur verhindern, dass die Weichen aufgefahren (andere Leute sagen fälschlicherweise "aufgeschnitten") werden (Stichwort "Stoppweichenfunktion", von Fleischmann "denkende Weiche" genannt) der restliche Betrieb ist absolut problemlos .

Auf gut Deutsch: die Drahtbrücken müssen raus, DU DARFST DIE WEICHEN NICHT AUFFAHREN, wie bei der großen Eisenbahn üblich!

Peter

Hallo Ernst-Jan,
sind die Kurzschlüsse durch Aufschneiden ( sorry für den Ausdruck, ich kenn's halt nur so) entstanden, oder waren die Weichen in die richtige Richtung gestellt?
Gruss Klaus

Hallo,

ich schildere mal kurz, was passiert. Die Kurzschlüsse treten während des Stellvorgangs der Weiche auf. Sie passieren auch dann, wenn sich keine Lok auf dem Geis befindet, ja sogar, wenn die Weiche von den restlichen Gleisen getrennt ist*. Auch treten sie scheinbar nur bei Weichen mit einem Herzstück aus Metall auf: Bei weichen mit Kunststoffherzstücken passiert nichts Besonderes.

Als mein Bekannter noch analog fuhr, funktionierte auch alles prima. Das führt mich zur Schlußfolgerung, daß irgendwo in der Weichenmechanik ganz kurz eine Trennung überbrückt wird, was dem alten Trafo nichts ausmachte, aber die 'schärfer' eingestellte Kurzschlußsicherung der Digitalzentrale ansprechen läßt.

Gruß,
Ernst-Jan

* Edit: Die Weiche war zwar nicht eingebaut, aber natürlich war sie zu Testzwecken am Fahrstrom angeschlossen.

Hi,
dann muss ich passen - keine Idee.
Gruss Klaus

Hallo,

ich habe etliche Weichen mit polarisiertem Herzstück und schalte ohne jegliche Probleme.

Ich vemute das Problem wird sein, dass der "Schaltstrom" mit dem die Decoder geschaltet werden vom Gleis genommen wird.

Hier würde ich es mal mit einer gesonderten Einspeisung versuchen, also eine gesonderte Versorgung der Decoder mit dem Schaltstrom durch einen eigenen Trafo.

Ansonsten wäre mal ein Bild recht gut wo man die Verdrahtung sehen könnte (Zentrale/Decoder/Antrieb/Gleis).

Peter

Hallo,

ja, die Decoder werden mit dem Fahrstrom aus der Zentrale gespeist. Vielleicht sollte ich kurz dazu sagen, daß die Moba in einem Altenheim steht, in dem ich tätig bin. Der Besitzer hat es mir natürlich erlaubt, diesen Beitrag zu posten, aber wenn es ums Bilder einstellen geht, bin ich etwas zurückhaltend.

Heute habe ich mal kurz vorbeigeschaut und ein Multimeter mitgebracht. Als ich die Stifte an die Außenschienen hielt piepste der Durchgangsprüfer (ist das der richtige Ausdruck auf Deutsch?) ganz leise, auch bei anliegenden Weichenzungen. Das kann doch nicht sein oder? Eine permanente Verbindung zwischen den beiden Schienen war das nicht, aber gepiepst hat es.

Die 'Problemweichen' sind übrigens ausgebaut und die Anlage funktioniert jetzt befriedigend.

Auf jeden Fall vielen Dank für Eure Mithilfe,
Ernst-Jan

Hallo,

ich hatte das Problem bei einem der letzten Projekte. Im Inneren der Weichen wird über eine Mechanik der Fahrstrom "umgepolt".
Diese Mechanik hatte bei mir gelitten. Ich nehme an durch das Verlöten und Schottern der Gleise. Hier traten innerhalb der Weichen Spannungen auf, die die Mechanik im Inneren störten. Es half nur der Ausbau und Ersatz der drei Weichen. Sau ärgerlich. Danach lief wieder alles prima.

In irgendeinem Forum habe ich das diskutiert. Weiß aber nicht mehr wo.

Gruß Thorsten

Hallo,

entschuldigt bitte meine verspätete Antwort; scheinbar habe ich dieses Thema nicht abonniert ops: .

@ "mmxtra": Das ist interessant. Die von mir beschriebene Anlage ist das, was man bei Modellbahnen früher als "solide Arbeit" bezeichnen würde: Alle Gleise wurden schön gerade verlegt und danach bombenfest mit der darunterliegenden Holzplatte verschraubt. Ich könnte mir aber vorstellen, daß die gut fixierten Weichen sich mit der Zeit etwas gekrümmt haben.

Vielen Dank für Deine Rückmeldung,
Ernst-Jan