RE: Frust beim Anlagenbau

#1 von Nachwuchsbahner ( gelöscht ) , 01.03.2007 14:53

Hallo Zusammen,
zur Zeit habe ich vorlesungsfreie Zeit und verbringe viel Zeit beim Weiterbau meiner Anlage, Die Anlage hat cirka 10qm. Ich habe eine 7 gleisigen Bahnhof, zweigleisige Hauptstrecke und ein Nebenbahngleis. Doch je länger ich in meinem Keller am basteln bin um so mehr nervt mich das Alles.

Nichts geht vorwärts, ein Kurzschluss jagt den Nächsten, mein Gleiswendel ist zu steil und am liebsten würd ich manchmal einen Vorschlaghammer nehmen und alles klein schlagen und dann nochmal von vorne zu beginnen.

Gibt es bei euch manchmal auch Frust beim Eisenbahnbau ???


Nachwuchsbahner

RE: Frust beim Anlagenbau

#2 von jan ( gelöscht ) , 01.03.2007 15:14

Zitat von Nachwuchsbahner
... mein Gleiswendel ist zu steil und am liebsten würd ich manchmal einen Vorschlaghammer nehmen und alles klein schlagen ...



Hast du denn die Steigungen nicht vorher berechnet, oder sind es normale Steigungen, die die Züge trotzdem nicht schaffen?


Und mal nebenbei würde ich gerne mal deinen Plan sehen von deiner 10m² Anlage


jan

RE: Frust beim Anlagenbau

#3 von Nachwuchsbahner ( gelöscht ) , 01.03.2007 15:22

Leider gibt es keinen Plan, hab munter drauf losgebaut. Der Gleiswendel ist R1 und R2 K-Gleise. Ich habe den Kreisel ja vorher ausprobiert und die schwächste Lok kam mit 7 Personenwagen hoch, nun mußte ich aber die oberste Ebene des Kreisels ca 2cm hochdrehen wegen der folgenden Brücke.


Nachwuchsbahner

RE: Frust beim Anlagenbau

#4 von HerbertK ( gelöscht ) , 01.03.2007 16:38

Zitat von Nachwuchsbahner
Leider gibt es keinen Plan, hab munter drauf losgebaut. Der Gleiswendel ist R1 und R2 K-Gleise. Ich habe den Kreisel ja vorher ausprobiert und die schwächste Lok kam mit 7 Personenwagen hoch, nun mußte ich aber die oberste Ebene des Kreisels ca 2cm hochdrehen wegen der folgenden Brücke.



Moin,

wegen 2cm soll es schon andere Diskussionen gegeben haben .
Jetzt erst mal die Ruhe bewahren, über MOBA informieren, in Richtung "Was will ich eigentlich" und einen neuen Plan entwickeln. Vielleicht schaut die Welt dann bald schon anders aus.

Gruß Herbert

PS. BWL´er oder Germanistik und Theologie?


HerbertK

RE: Frust beim Anlagenbau

#5 von silz_essen , 01.03.2007 16:44

Hallo zusammen,

jetzt schlagt mich, aber bei mir ist es letztlich genau umgedreht. Geplant, oder besser gesagt mit der Idee schwanger gegangen, bin ich mindestens 10 Jahre. In der Zeit habe ich mir die verschiedensten öffentlich zugänglichen und privaten Anlangen angesehen, mit den Betreibern gesprochen, Bücher gelesen. Letztlich war auch das Mitlesen in diversen Foren im Internet erfolgreich. Man bekommt nämlich einen Eindruck von den Standardproblemen, die der Bau einer Anlage mitbringt. Hier wurden einige ganz typische Beispiele genannt: Steigung (hier im Gleiswendel) zu steil, immer wieder auftretende Kurzschlüsse, etc.
Als dann meine Planungen konkreter wurden habe ich zu allererst eine Art Brainstorming Phase durchgemacht und habe alles das notiert, was ich auf meiner Anlage haben möchte und was nicht. Zweiter Schritt: Wenn Probleme voraussehbar waren, habe ich versucht gleich von Anfang an Lösungen zu finden. Hier z.B.: Gleiswendel möglichst groß ==> bei mir 80cm Radius = 1,6m Durchmesser. Steigungshöhe im Gleiswendel möglichst gering ==> Oberleitung direkt als Schienenprofil unter der darüberliegenden Fahrbahndecke angebracht. Das ganze macht eine Steigung von nominell 2,2%, das sollte eigentlich für alle bei mir verkehrenden Züge reichen. Kurzschlüsse treten meist dann auf, wenn man entweder Schienen unsauber verlegt (Lösung: mehr Sorgfalt) oder wenn man sich durch seinen Kabelverhau nicht durchfindet (Lösung: von Anfang an nach strengen Regeln verkabeln). Märklin K-Weichen sind in den Weichenzungen ungenau gearbeitet (Spurverengung um gut 1mm!) Lösung: keine K-Weichen verwenden, sondern Selbstbau.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bevor ich das erste Brett zersägt habe und die erste Schraube eingedreht habe, habe ich zunächst ein Pamphlet von rund 40Seiten geschrieben, wo genau drin steht, welche Kabelfarbe, was bedeutet, welche Normen sonst zugrunde gelegt werden, welche Tipps und Tricks man von andern gehört hat etc.
Und toi, toi, toi: Bis jetzt hat alles im ersten Anlauf sauber funktioniert. Selbst an den Stellen, wo ich mir nicht sicher war, ob ich eine praktikabele Lösung ausgedacht habe, hat alles besser funktioniert als erwartet. Bestes Beispiel in diesem Bereich: Bekanntlich baue ich ja Mittelleiter und Weichen auf Tillig Basis. Hier kann ich mit einer KöI in Schrittgeschwindigkeit drüber fahren, ohne daß die KöI auch nur hustet.
Also: laßt Dir beim Bauen etwas mehr Zeit. Das bringt am Ende mehr, als wenn man sich ständig über die Murkserei beim "Schnell-Schnell" hinterher ärgert.

Gruß
Martin


silz_essen  
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RE: Frust beim Anlagenbau

#6 von Muenchner Kindl , 01.03.2007 17:13

Hallo,

Zitat
Leider gibt es keinen Plan, hab munter drauf losgebaut.



Das ist vielleicht das Hauptproblem. Es gibt Planungssoftware in allen Preis- und Gueteklassen, da koennen Dir sicher einige Leute Empfehlungen aussprechen.
Bei 10qm lohnt sich die Investition von ~100 EUR auf jeden Fall, vor allem, wenn man bedenkt, wenn Du mit dem Vorschlaghammer... ich denke lieber nicht daran


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RE: Frust beim Anlagenbau

#7 von Münch ( gelöscht ) , 01.03.2007 18:24

hallo Nachwuchsbahner
ich kann meinen Vorrednern zu beipflichten.Sorgfältige Planung und Vorgehensweise ist die halbe Miete.
besonders Martins(silz_essen) Ansicht muß ich dick unterstreichen:
absolute Strenge gegen sich selbst bei der Verkabelung!!:
für meine DC-Anlage auf 3 Ebenen habe ich 7 getrennte Stromkreise ,mehr als 80 Weichen und einen Schattenbahnhof mit 22
Gleisen mit Besetztmeldung ,insgesamt rund 60 (davon ca.20 mit Signalen)Halteabschnitte ,verdrahtet .Auch nach 10 Jahren Betrieb
habe ich keine nennenswerte Störungen zu beklagen.M.E. auch deshalb,weil selbst für die kleinste Kabellänge nach einem vorher festgelegten Farbenplan verdrahtet wurde.Verwechslungen waren/sind damit praktisch ausgeschlossen!
mfg


Münch

RE: Frust beim Anlagenbau

#8 von HerbertK ( gelöscht ) , 01.03.2007 18:32

Moin Martin,

Respekt kann ich da nur sagen. Zu deiner Vorgehensweise gehört eine Menge Kondition. Solange wie Du habe ich nicht geplant, aber ein Lastenheft habe ich auch erstellt. Bis ich angefangen habe zu bauen sind 2 Jahre vergangen, aber bereut habe ich die lange Planungsphase nicht. Deshalb kann ich nur jedem empfehlen sich Zeit mit der Planung einer Anlage zu lassen.

@Nachwuchsbahner, mein Tipp, buche es als Erfahrung ab und beginne Neu.

gruß Herbert


HerbertK

RE: Frust beim Anlagenbau

#9 von Harald , 01.03.2007 23:10

Hallo Nachwuchsbahner,

wenn Du Dich in einer Phase höchster emotionaler Erregung befindest....bitte sofort den Raum verlassen, Stecker ziehen und das Licht ausmachen......

Eine oder mehrere Nächte schlafen und dann ganz in Ruhe überlegen wie es weitergehen soll.....

Sich aufzuregen kostet Kraft....und die kann man besser anders nutzen.

Und ich denke, Momente höchster Verzweiflung gehören irgendwie auch dazu, das Glücksgefühl ist um so größer, wenn es dann doch klappt.


Vor einigen Wochen habe ich meine ersten Digitaldecoder und meine Zentrale für eine Versuchsstrecke in Betrieb genommen. Durch eine kleine "Wissenlücke" war ich auch kurz davor, alles in die Tonne zu hauen....Du bist also nicht allein.....

Viele Grüße von

Harald


 
Harald
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RE: Frust beim Anlagenbau

#10 von Wolfgang Felber ( gelöscht ) , 02.03.2007 13:52

hallo Nachwuchsbahner,

kommt mir ganz bekannt vor . . . ich bau(t)e auch immer einfach drauf los und hatte es nie so sehr mit dem exakten planen.
zur akuten abhilfe schlage ich Dir vor: kauf Dir eine Miba-spezial, dessen thema Dich interessiert und schau Dir die abbildungen an (achte auf gleisfiguren und was sich im hintergrund so tut) und lass Deiner fantasie freien lauf. lege ruhig ein, zwei tage (oder wochen) pause ein und widme Dich dann erneut Deiner "baustelle". da koennte so manches in anderem lichte erscheinen!
wenn Du schreibst, dass Dich kurzschluesse plagen klingt das a) nach k-gleis und da heisst's beim zusammenstecken/isolieren usw. einfach zweimal hingucken oder b) verdrahtung. hier schliess ich mich den vorrednern an: da braucht's beinharte disziplin. am besten zettel her und farben definieren à la braun = masse/rueckfuehrung; gelb = lichtstrom; usw. und dann ganz rigoros dran halten und vor allem jede abweichung auf diesem zettel dokumentieren (ich habe meine halbe elektrik mal rausgerissen und weggeworfen weil ich mich nicht mehr auskannte) und dann bei einem elektro-/elektronikversand Deiner wahl 10-meterweise litzen ordern (1,0 oder staerker fuer zuleitungen, 0,35 fuer was anderes, usw. usw). so sehr ich beim bauen improvisiere, beim verkabeln habe ich mir groesste akkuratesse verordnet (schliesst ein, dass alle verbindungen ausschliesslich geloetet werden) - und bin damit gut "gefahren". und dann hab' ich mir 'n neues "special" gekauft .

kopf hoch und aufmunternde gruesse

wolfgang


Wolfgang Felber

   


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