Probestückl, Teil 2
Jetzt wird's bunt!
Gute Abend liebe Stummis,
hier mal wieder ein paar kleine und vermutlich eher langweilige Fortschritte aus Weilmünster bzw. vom zugehörigen Übungsstück.
Zuvor aber zu euren Kommentaren:
Zitat von hubedi im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max,
wenn das die Arbeit eines wie Du schreibst - blutigen Anfängers - ist, dann, ja dann ... holla die Waldfee ... was für phantastische Ergebnisse haben wir dann noch zu erwarten. Ich freue mich darauf.
Deine Idee, ein Übungsstück vor die eigentliche Arbeit an der Anlage zu schalten, kann ich nur unterstützen. So habe ich es auch gemacht. Auch eine schnell zusammengestellte Besenszene hilft, die spätere Wirkung von einzelnen Modellen in der späteren Landschaft zu beurteilen. Aber was Du uns jetzt zeigst, hätte auch gleich auf der Anlage stehen können.
Deine Felsen sind wirklich prima geworden. Nicht nur als Erstlingswerk ist das absolute Spitze. Da habe ich schon ganz andere Gebilde gesehen, die nur mit viel Phantasie und gutem Willen in die Kategorie Fels einzusortieren waren.
Ich denke, Du hast ein feines Händchen für Gestaltungarbeiten. Ich bin gespannt, was noch kommt ...
LG
Hubert
Hallo Hubert, die Komplimente von deiner Seite freuen mich immer wieder besonders - vor allem wenn ich auf deine Werke schaue und sehe, mit welchem Kompetenzen du ausgestattet bist. Das macht das Feedback umso wertiger.
Ich weiß es sehr zu schätzen, einen so treuen Mitleser und -schreiber zu haben.
Zitat von Kupzinger im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max,
dem kann ich mich nur anschließen - schaut höchst professionell aus! Viel Spaß, und nicht zu lange offline rumprobieren Zur Not kann man das eine oder andere auch wieder ändern. Ok, Gleisschotter und Farbe sollte schon passen bei dem mühsam gebauten genialen Selbstbaugleis
Liebe Grüße
Kupzinger
Hallo Kapuzinger, auch hier freue ich mich sehr über dein Urteil! Auch wenn ich selbst feststelle, dass die gestalterischen Themen tatsächlich ganz gut von der Hand gehen und vor allem Spaß machen, bin ich froh, ein bisschen üben zu dürfen. Nicht alles, was jetzt schon halbwegs passabel aussieht, war von Anfang an so. Besonders der sichere Umgang mit Farben ist für mich nicht ganz einfach (dazu auch unten mehr). Aus meiner Sicht könnte man sich in Sachen Maßstäblichkeit, Vorbildnähe, etc. durchaus einige Nachlässigkeiten leisten, solange die farblichen Harmonien passen. Was mir sofort negativ ins Auge springt, sind allzu knallige Farben und harte Übergänge. Hier hat jedoch vermutlich (und vollkommen zurecht) jeder etwas andere Präferenzen. Ich versuche jedoch, deinem Wunsch nachzukommen und auch mit der Umsetzung in Weilmünster nicht zu lange zu warten. Ehrenwort...
Zitat von punch im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max,
da ich mehr der Landschaftsbauer als der Techniker bin, konnte ich bislang nur staunend zuschauen. Zur Landschaft kann ich jetzt endlich auch mal meinen Senf dazugeben
Das Landschaftsmodul ist schon im Rohbau sehr professionell geraten. Wenn das ein Übungsobjekt sein soll, will ich gar nicht wissen, was uns auf den "echten" Modulen erwartet
Die Felsen sind wirklich klasse und keineswegs vorbildlos, ganz im Gegenteil: Die ähneln sehr den Eschbacher Klippen und passen damit perfekt in den Taunus.
Kurzum: Ein sehr schönes Projekt und so langsam nimmt es auch für die Techniklaien Gestalt an.
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick, ich freue mich sehr, einen neuen Mitschreiber gefunden zu haben. Herzlich willkommen in Weilmünster. Ich freue mich auf Anregungen von deiner Seite. Die Ähnlichkeit zu den Eschbacher Klippen, die ich zumindest im Vorfeld auch ein paar Mal gegoogelt habe, nehme ich gerne zur Kenntnis.
So, jetzt aber endlich zum aktuellen Übungsstadium: Ich habe mich in den letzten Tagen vor allem mit der Farbgebung meines 'Probestückls' auseinandergesetzt. Vielmehr mit der Grundierung. Hierbei lag das Augenmerk im Wesentlichen auf vier Teilaspekten:
- Geländehaut: Zunächst habe ich mir vorgenommen, die Geländehaut zu kolorieren. Obwohl man hiervon nach der Begrünung hoffentlich nicht mehr viel sehen kann, sollte auch das mögliche Durchscheinen an einigen Stellen nicht zu Irritationen führen. Gearbeitet habe ich mit einfachen Acryl-Abtönfarben. Um - frei nach Brandl - sowohl das Grau des Gesteins als auch die Brauntöne der Erde zu berücksichtigen, habe ich ein Graubraun als Grundton zusammen gemischt. Leider führten die verfügbaren Brauntöne zu einem deutlich sichtbaren Rotstich, den ich durch beimischen von Gelb- und Grünanteilen wieder etwas brechen konnte. Je nach Beleuchtungssituation dominiert letztlich in Summe der Grauanteil etwas, je nach Vorbildsituation erscheint mir dies aber durchaus nicht unplausibel.
- Felsen: Die Felsen habe ich mit dem üblichen Dreiklang aus Grundieren, Lasieren und Granieren zum Leben erweckt. Für die Grundierung kam hierbei der Farbton Granit von Heki zum Einsatz, der aus meiner Sicht schön matt und nicht zu kühl auftrocknet. Ich habe anschließend eine sehr dünne Lasur aus dunklen Grau- und Brauntönen erstellt, die ich großzügig aufgebracht und zügig wieder mit einem feuchten Schwamm entfernt habe. Im Ergebnis ließen sich die Spalten und Vertiefungen so schön betonen. Zu guter letzt habe ich die Spitzen und kannten mit einem fast trockenen Pinsel aus beige/weiß noch etwas graniert.
- Stützmauer: Die Stützmauer ließ sich aufgrund der sehr feinen Oberflächenstruktur nicht wie die Felsen behandeln. Im Ergebnis habe ich beim Lasieren entweder zu viele dunkle Rückstände hinterlassen oder aber die Gesamte Lasur mit dem Schwamm wieder entfernt. Ich bin daher einen etwas anderen Weg gegangen. Nach eine gleichmäßigen Grundierung habe ich die Mauer nochmal angefeuchtet und dann einzelne Maserungen oder Bereiche nass in nass mit verschiedenen Braun-, Grün- und Rosttönen bearbeitet. Insgesmat ließen sich so ganz ordentliche Verläufe realisieren. Nach einigen Runden konnte ich einzelne Stellen noch mit einigen Pigmenten in Pulverform betonen und mattieren.
- Straße: Zuletzt hat auch die kleine Straße noch eine schöne Patina erhalten. Nachdem die gewünschten Farben von Heki aktuell nicht lieferbar waren, habe ich auch hier wieder auf eine Nass-in-nass-Technik zurückgegriffen und Stück für Stück verschiedene Farbnuacen aufgebracht. Insgesamt konnte hiermit die natürliche Rauhigkeit des verschliffenen Untergrundes ganz ordentlich betont werden, was eine ganz interessante Wirkung nach sich zieht.
Ich will euch aber nun auch nicht länger auf die Folter spannen. Nachstehend einfach ein paar Bilder. Zunächst ein Blick auf die Felspartie mit der Stützmauer und anschließend die Übersicht über das Diorama.
Aufgenommen wurde das ganze abends bei (sicher nicht optimalem) Kunstlicht. Über Tipps zum vernünftigen Fotografieren bin ich übrigens sehr dankbar, da auch dies ein neues Feld für mich ist. Ich merke, dass der Einfluss der Fotografie gerade bei der Darstellung von Farben von maßgeblicher Bedeutung ist.
Um den Einfluss der Beleuchtung etwas besser zu verstehen, habe ich nachstehend zum Vergleich einen warmweißen Spot auf die Partie gerichtet, was eine gänzlich andere Lichtstimmung hervorruft.
Möglicherweise muss ich mich aber auch bzw. zusätzlich einfach mal mit den Funktionen zum Weißablgleich meiner Kamera beschäftigen, die vermutlich auch keinen zu unterschätzenden Einfluss haben dürften. Vielleicht demnächst irgendwann... Um schließlich noch einen Eindruck bei Tageslicht zu bekommen, habe ich das Werkstück deshalb schließlich nochmal ins Freie gestellt und (bei allerdings sehr hartem Lichteinfall) die beiden abschließenden Aufnahmen zu machen.
So, dies wars auch schon wieder fürs erste von meinem Exkurs. Ich hoffe, ich drifte nicht zu sehr ab von Weilmünster.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Bis demnächst
Max