RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2901 von notbremse , 18.09.2020 17:47

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Der Fluch der Akribik, Teil 324

SCHIENEN IN DER SANDWÜSTE



So, wenn Ralf, Loki01 und Hubert und auch sonst alle wieder da sind und die Stille-Mitleser-Bänke und die Kommentatorenkabinen besetzt sind (mit den derzeit vorgeschriebenen Abständen, wie ich hoffe), fahren wir fort. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, beim Brünieren und Einfärben meiner Schattenbahnhofgleise. Und zwar bei der ersten Farbschicht.

Beim Einfärben meiner Schienen und Schwellen handelt es sich um eine vereinfachte Variante der beim seinerzeitigen Einfärben der Schwellen für die Hauptstrecke geschilderten Vorgangsweise. Deshalb hier nur stichwortartig und ohne Fotos:

Erste Farbschicht: Mischung aus Revell Aqua Braun (36185) und Lederbraun (36185), etwa zu gleichen Teilen, die Mischung etwa 1:1 mit Wasser verdünnt, trage ich, wie bereits gezeigt, mit dem Pinsel auf Schienen auf Schienen UND Schwellen auf. – Trocknen lassen. - Die Schienenprofile lasse ich nun so, wie sie sind. Ich betrachte sie als fertig. Für den Schattenbahnhof muss das genügen. Ich beschäftige mich ab hier nur noch mit den Schwellen.

Zweite Schicht: helles Graubraun, und zwar Erdfarbe (36187) mit Weiß (36105) etwa im Verhältnis 1:1 verrührt und 1:1 mit Wasser verdünnt. Diese Farbe trage ich nun NICHT direkt auf die Schwellen auf, sondern ich feuchte die Schwellen zuvor großzügig mit Wasser an. Ich streiche nun mit dem Pinsel mit flotten Strichen in Längsrichtung mittig über die Schwellen. Die Farbe verteilt sich auf den Schwellen und verläuft zum Teil auch auf den Schienenfüßen. Sie darf das. – Trocknen lassen. Die Schwellen erinnern nun ein bisschen an verwittertes Holz.

Dritte Schicht: auf den Hauptgleisen wäre verwittertes Holz unpassend. Also streiche ich dort etwas Lederbraun Nass in Nass über die Schwellen, um den Effekt zum Teil wieder aufzuheben. Wieder streiche ich die Schwellen mit Wasser ein, wieder trage ich die mit Wasser verdünnte Farbe zügig auf und lasse sie auf den Schwellen verfließen. Wie gesagt, nur auf den Hauptgleisen. – Trocknen lassen.

Vierte Schicht: Sowohl Haupt- als auch Nebengleise bekamen nun ein Finish mit mattem Teerschwarz (36108). „Normales“ Schwarz geht auch. Die Farbe wurde wieder im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt. Wieder wurden die Schwellen kräftig eingenässt. Das Schwarz trug ich aber nicht mittig auf den Schwellen auf, sondern in Längsrichtung am Rand im Bereich der Kleineisen, um die Ölrückstände der Dampfer unmittelbar neben den Schienenprofilen anzudeuten. Das Schwarz floss unregelmäßig in Richtung Schienenmitte. Wieder war die Farbe gut trocknen zu lassen.

Soweit das Einfärben der Schwellen, nun kommen wir zum eigentlichen Thema:


Die Sandwüste

Dieser Titel erinnert nicht zufällig ein wenig an den phantastischen Thread von Wolfgang. Wenn du diesen Thread noch nicht kennst, dann mach hier mal Pause und schau ihn dir an, es lohnt sich.

Zurück zur Görtschitztalbahn. Bevor die Schwellen geschottert werden, möchte ich die Randwege und einige andere Flächen mit einer Sandoberfläche versehen. Meine ersten Versuche führe ich mit hellem, selbst gesiebten Sand aus einem klaren Bach in den südlichen Kalkalpen durch. Der Sand wurde mit ausdrücklicher Billigung der besten aller meiner Ehefrauen im Backrohr bei 200° Celsius getrocknet. Meine Frau mag wahrscheinlich, wie ich, keine Bakterien. Gesiebt wurde der Sand mit einem 0,18 Millimeter-Sieb aus einem vierteiligen Set aus dem Hause Minitec. Die Maschenweite der Siebe habe ich mit Hilfe von bunten Aufklebern gekennzeichnet:




Zunächst war zu klären, wie man einen möglichst gleichmäßigen Auftrag einer Sandschichte bewerkstelligt. Nach einigen unbefriedigenden Versuchen mit einem Pinsel, mit einer Spachtel und mit einer Walze strich ich den Kleber schließlich so gleichmäßig wie möglich mit einem Flachpinsel auf die Holzplatte auf und siebte den Sand – wieder mit dem 0,18 Millimeter-Sieb - gleichmäßig in den Kleber. Bingo, das war’s:




Der bereits gesiebte Sand fällt nämlich nicht schlagartig durchs Sieb, wie ich erwartet hatte, sondern er rieselt langsam und gleichmäßig. Viele Sandkörner sind ein wenig größer als die Öffnungen des Siebes und fallen nur mit der Schmalseite durch. Auf diese Weise bremsen sie den Fluss des Sandes. Sie können die Öffnungen nur passieren, wenn man das Sieb etwas schüttelt. Ich musste das Sieb zwischendurch auch immer wieder ausklopfen, weil es nach einiger Zeit verstopft war.

Mit dieser Sieb-Methode ließ sich auch die Helligkeit des Sandes steuern. Wenn man den Sand so aufträgt, dass die oberste Sandschicht auf ihrer Oberseite vom Kleber nicht benetzt wird, sondern nur unterhalb, so wird der Sand nach dem Trocknen des Klebers ganz hell:




Im oberen Teil des Fotos: die oberste Sandschicht wurde nur an der Unterseite vom Kleber benetzt. Im unteren Bereich: stark mit Kleber getränkte Sandschicht. Beide Sandschichten halten bombenfest.

Schotterstraßen sehen auf Modellbahnen häufig recht feucht aus. So, als hätte es kürzlich geregnet. Nicht immer ist dies erwünscht und nicht immer wird man dem schon beim Auftragen des Sandes ausreichend gegensteuern können. Eine andere Methode, Sand und feinen Schotter aufzuhellen ist, ihn abzuschleifen:




Links: stark mit Kleber getränkter, unbehandelter Sand. Rechts: mit 120er-Schleifpapier zu Demozwecken schnell mal rüde abgeschliffene Sandfläche. Wenn man sich mehr Zeit lässt als ich, lassen sich die Spuren des Schleifpapiers weitgehend vermeiden. - Eine Methode, die speziell bei festgefahrenen Schotterstraßen eingesetzt werden kann.

Damit schließe ich das Kapitel "Sand" ab. Der Untergrund fürs Schotterbett ist geschaffen, nun kann's ans Schottern gehen. Bis zum nächsten Freitag überlege ich mir, welchen Schotter ich am besten für meine Epoche III-Anlage nehme.

Liebe Grüße vom spätsommerlichen Wörthersee

Euer Karl

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2902 von Badenbahner , 18.09.2020 18:00

Hallo Karl,

was mit Sand auch gut funktioniert für ein gleichmässiges Streubild sind Salzstreuer

Gruß
Marco


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2903 von 2043er , 18.09.2020 18:33

Servus Karl,

danke für deinen Live-Bericht aus der Sandkiste!

Vorallem der Tipp mit dem Schleifpapier klingt sehr überzeugend.

LG Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2904 von lcu , 18.09.2020 23:27

Hallo Karl,

ich hoffe, Du erlaubst zu Deinen anschaulichen Tipps eine kleine Anregung. Den Effekt des Aufhellens von Schotter und Splitt durch Schleifen kann man sich auch wunderbar beim Einbringen von Fahrspuren oder Trampelpfaden zunutze machen. Gerade auf größeren Schotterfächen im Bahnbereich bilden sich gerne Trampelpfade aus, die zwar grundsätzlich den gleichen Untergrund wie ihre Umgebung haben, dann aber durch Abrieb und Abtragen von Material etwas anders – zumeist glatter und heller – aussehen. Den Effekt kann man mit einem Glasfaser-Radierer oder einem Drahtbüsten-Einsatz für die Radierer ganz gut erzeugen.

Der helle Trampelpfad entlang des Gleises im Vordergrund ist durch Beschleifen der Oberfläche mit dem Glasfaser-Radierer entstanden, da mir die Schotterfläche ansonsten zu eintönig war.



Schöne Grüße
Lars


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2905 von hubedi , 19.09.2020 10:36

Hallo zusammen,

ich kann bestätigen, das Abschleifen und Abbürsten von zu dunklen Stein-, Sand- und Schotterwüsten funktioniert prima. Ich hatte hellgrauen Basaltschotter mit der bekannten Leimverdünnung auf die Schienenwege geklebt. Nach dem Trocknen waren die Steinchen schwarz und ich mit dem Ergebnis ziemlich unglücklich. Das Aufhellen mit Trockenfarben wollte den Eindruck von Bahnschotter nicht richtig recht wiedergeben. Abhilfe schaffte eine Schottermassage mit einer kleinen Messingbürste. Das typische Grau neuer Basaltsteinchen konnte ich so fast vollständig restauriert.

Lars Trick mit dem Fußweg muss ich mir merken .

LG
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2906 von wolferl65 , 24.09.2020 07:09

Servus Karl,

Dein Verweis auf den Wüstenthread hat mich sehr gefreut, eine schöne Motivation zum Beginn meiner Mobasaison. Genauso aber auch der Erinnerungslink in die Tiefen Deines Threads zur Farbanalyse, als ich beim damaligen Durchforsten Deines Treads zum ersten Mal darüber gestolpert war, lagen bei mir noch Papiergleise auf dem Boden. Jetzt habe ich reichlich Anlaß, auf diese Methodik zurückzugreifen.

Das nachträgliche Aufhellen von Texturen mittels mechanischer Bearbeitung ist eine feine Möglichkeit, die ursprüngliche Farbigkeit von Sand und Schotter wiederherzustellen. Ein Glasradierer hat mir dabei am Stellwerksparkplatz und dem Weg gute Dienste geleistet. Aber auch den Dispersionsfarben der Bahnsteigsoberflächen wurde - mit einem borstengekürzten Pinsel - ein staubig-benutzes Finish verpasst.

Freu mich auf weitere Entwicklungsschritte!

Gruß aus dem herbstlichen Mainfranken,
Wolfgang


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2907 von Jumbo-44 , 24.09.2020 09:38

Moin Ralf (und Karl als Inhaber dieses stets erbaulichen Fadens),
hier
[quote="Ralf Franke" post_id=2133547 time=1592970393 user_id=11606]
ch habe immer noch meiner erste Lock, die bereits gut 50 Jahre auf dem Buckel hat und die ich auch noch auf dem Märklin C-Gleis fahren lassen kann, leider ist das auf dem Tillig Gleisen nicht mehr möglich so das ich mir hier wohl ein abdrehen der Spurkränze in Auge fassen müsste.
[/quote]
klinke ich mich mal eben ein.
Daß alte Spurkränze (bin Ma-Fahrer) auf Tillig Elite rumpeln ist ja hinlänglich bekannt.
Ausgesprochen baff war ich aber zu sehen, daß selbst Märklin-Radsätze problemlos über Rolf sein Gleis laufen. Dort sind die Kleineisen auf der Schieneninnenseite um die entscheidende Kleinigkeit weniger hoch ausgebildet.
Fand ich eine sehr interessante Erkenntnis, gerade im Hinblick auf "Abwärtskompatibilität" modernen Gleismaterials.

Gruß,
Mark


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2908 von notbremse , 24.09.2020 23:42

@ Marco: Was für einen Salzstreuer nimmst du dafür? Ich hätte Salzstreuer grundsätzlich für viel zu grob gehalten.

@ Markus: fein, wenn's einem ganz besonders netten Spitzenmodellbauer hilft! rost:

@ Lars: danke für den hervorragenden Tipp mit dem Glasfaserradierer! Das führt mich zur Frage, ob ich nicht auch mal diverses schleifendes Dremel-Zubehör testen sollte... Messingbürsten ausgenommen, die färben stark ab.

@ Hubert: über den Gleisschotter hätte ich mich nicht mit Schleifmitteln drübergetraut in der Meinung, dass man damit zu viel Material ausreißt. Wird natürlich in Kürze ausprobiert. Vielen Dank für den Hinweis!

@ Wolfgang: fein, dass ich mich ein klitzekleinwenig erkenntlich zeigen konnte für die viele Mühe, die du dir mit deinen Tipps und deinen Video-Tutorials gibst!

@ Mark: danke für die Antwort an Ralf, auf dessen Beitrag ich nicht eingehen konnte, weil ich mein Märklinmaterial schon vor 40 Jahren weggegeben habe. Märklin hatte damals keinen ausreichenden dampfenden Österreichbezug und ich wollte schon damals unbedingt "herunter von der hohen Schiene".

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2909 von Badenbahner , 25.09.2020 00:06

Hallo,

ich hab verschiedene, die Löcher müssen halt entsprechend klein sein. Was auch gut funktioniert, aber eher für größere Flächen sind Teesiebe. Prima bei Turf.



Das mit dem Abschmirgeln muss ich unbedingt mal ausprobieren. Für ein aktuelles Diorama (was ich endlich mal weiter machen sollte) hatte ich Gesteinsmehl gesiebt. Und das ganz fein gesiebte Material dann mit einem Schminkpinsel aufgetragen, bin mit dem Ergebniss aber nicht ganz zufrieden.

https://stummiforum.de/viewtopic.php?p=2112142#p2112142

Schmink- und Eyelinerpinsel gehen übrigens generell gut um so feine Partikel aufzutragen.

https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...073378#p2073378
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Gruß
Marco


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2910 von lcu , 25.09.2020 08:13

Hallo Karl,

Zitat

@ Lars: danke für den hervorragenden Tipp mit dem Glasfaserradierer! Das führt mich zur Frage, ob ich nicht auch mal diverses schleifendes Dremel-Zubehör testen sollte... Messingbürsten ausgenommen, die färben stark ab.



ich verwende solche Einsätze, wie man sie für die Glasfaserradierer verwenden kann. Die findet man unter dem Begriff »Messingradierer« im einschlägigen Fachhandel, und ich möchte den heute nicht mehr missen, da ich im Unterschied zu einer normalen Messingbürste, durch das Einstellen der Länge auch die Wirkung des »Radierens« einstellen kann.

Schöne Grüße
Lars


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2911 von notbremse , 25.09.2020 15:39

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Der Fluch der Akribik, Teil 325

WHY THE HELL DARK BALLAST?

[Ein wenig frei übersetzt: Warum nicht hellen statt dunklem Schotter nehmen? ]



Eine für mich überraschende Erkenntnis: der Schotter auf so mancher Epoche II- oder III-Anlage ist viel zu dunkel geraten, und Vorbildfotos von modernen Strecken sind als Vorlage nur bedingt geeignet. Gleisschotter sah seinerzeit häufig ganz anders aus.

Auf dieses Thema gestoßen bin ich durch einen Hinweis Klaus Holls, den ich in seinem ASOA-Katalog zunächst fast übersehen hätte:

Zitat
Kalkstein (… wurde weltweit früher sicherlich am häufigsten als Gleisschotter verwendet,…




Konnte das stimmen? So ein helles Gestein? Die verwendeten doch auch früher jede Menge ganz dunklen Schotter? Und just als ich diese Zeilen schreibe, bringt mir die Post dieses in der Bucht erworbene Foto:



Foto: ÖBB, Sammlung Notbremse

Es zeigt einen im Görtschitztal nach Norden in Richtung Hüttenberg fahrenden Güterzug beim Einfahrsignal von Eberstein. Da noch eine 86er vorgespannt ist, sich aber schon erste Zementwagen vorne im Zug befinden, dürfte die Aufnahme Mitte der 60er Jahre entstanden sein. Und unter den Fahrzeugen - heller Schotter.

Ein Einzelfall? Ich begebe mich ins Archiv. Ich richtete meinen Blick Bild für Bild auf das, was unterhalb der Räder gezeigt wird und tatsächlich, überwiegend ganz heller, im Sonnenlicht fast weißer Schotter. Meistens gelblich, manchmal auch leicht bläulich.

Wahrscheinlich erlaubten es die seinerzeitigen geringen Achslasten und geringen Geschwindigkeiten, weniger robuste – und wahrscheinlich entsprechend billigere – Schottersorten zu verwenden als heutzutage. Auch wenn der Schotter auf manchen Fotos fast schwarz aussieht: man erkennt, dass es sich ursprünglich um einen – wenn auch stark verschmutzten – hellen Schotter handelte, der entsprechend anders aussah als das dunkle Material auf unseren heutigen Neubaustrecken.

Wer keinen Zugang zu einem einschlägigen Archiv hat, nimmt einen Bildband zur Hand. Für die österreichischen Leser unter uns, die ja nicht wirklich mit massenhaft einschlägiger Literatur verwöhnt werden: ich wurde beispielsweise hier fündig (das Buch ist noch erhältlich):




Also musste für mein Projekt heller Schotter her. Und zwar Kalkstein für meine Nebenbahnen, feinerer Kalkstein für meine Bahnhöfe und eventuell etwas Granit für meine Hauptstrecken.

Meine Wahl fiel auf Klaus Holls ASOA-Schotter. Nicht, weil es keine anderen Anbieter guten Schotters gäbe, sondern weil mir seine kleinen Probesäckchen in seinem „analogen“ Katalog einen recht guten Eindruck vermittelten, was zu kaufen ich im Begriff war, auch wenn Inhalt und Anzahl dieser Proben etwas großzügiger ausfallen könnten und ein neutraler weißer oder grauer Hintergrund (statt des Grüns) hilfreich wäre:




Der leicht bläuliche Granit würde mit meinen Sanden und Erden nicht gut harmonieren, deshalb mische ich ihn 1:1 mit Kalksteinschotter. Ein wenig künstlerische Freiheit darf sein. Das Ergebnis sieht immer noch nach Granit aus, aber eher schon leicht gealtert:



Die Gleise auf dem Foto sind frisch eingeschottert, der Kleber ist ausgehärtet, die Schwellen sind noch nicht gereinigt.

Bei diesem Nebengleis mit reinem Kalksteinschotter sieht man anhand der Schotterprobe unten im Bild gut, dass der helle Schotter beim Kleben tatsächlich kaum nachgedunkelt ist:




Was tun mit Streckenabschnitten, auf denen stark gebremst wird? Einfärben? Nun, der Schotter sollte einen bräunlichen Grundton haben. Hierfür habe ich rostbraunen Gneis-Schotter erworben, den ich voraussichtlich mit einem geringen Anteil Kalkstein mischen werde, um in dem „verschmutzten“ Schotter einzelne helle Steine zu erhalten:




-----------

@ Marco: deine Salzstreuer haben ja riesige Löcher. Kannst du denn mit denen wirklich feinen, fast staubförmigen Sand gleichmäßig hauchdünn auftragen? (Das Sieb, das ich dafür verwende, hat lediglich knapp zwei zehntel Millimeter winzige Maschen.)

@ Lars: die Messingbürsten-Einsätze, die ich in die Kleinbohrmaschine einspanne, erwiesen sich als untauglich, weil sie auf Grund der zu hohen Drehzahlen auf dem harten Schotter geradezu gülden aussehende Abriebspuren hinterließen, die kaum mehr entfernt werden konnten. Du meinst aber bestimmt keinen Bohrmaschineneinsatz, sondern einen „normalen“, händisch zu bedienenden Glasfaserradierer mit Messingbürste?

Liebe Grüße

Karl

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2912 von Badenbahner , 25.09.2020 16:03

Hallo Karl,

für Staub und ganz feinen Sand sind die Salzstreuer wirklich zu grob. Feinen Sand hatte ich bisher nur einmal verarbeitet und den dann mangels Erfahrung mit einem Fächerpinsel verteilt.

Vielleicht könnte man so einen Sieb aus dem Aquaristikbedarf plündern und einen Salzstreuer damit umbauen? 🤔

Die Radierer habe ich gefunden (https://bastel-dehs.de/Gradierer-Radierer), muss ich unbedingt mal ausprobieren

Gruß
Marco


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2913 von hubedi , 25.09.2020 17:40

Hallo zusammen,

Hm ... mit dieser Art Glasfaser-Radierer habe ich keine guten Erfahrungen sammeln können. Es handelt sich offenbar um einen TK-Stift, der die 2 mm dicken Pinsel aufnehmen soll. Die TK-Stifte sind die Vorläufer der heutigen Feinminen-Bleistifte. Die Federn der drei Haltbacken für eine 2 mm dicke Bleistiftmine waren zumindest bei meinem Exemplar so stramm, dass ein eingespannter Glasfaserpinsel dem Anpressdruck in keiner Weise standhalten konnte. Die Faserbündel wurden so auseinandergedrückt, dass ein sinnvolles Arbeiten kaum noch möglich war. Ich habe dann erfolglos versucht, das Bündel zu umwickeln. Erst eine Behandlung mit flüssigem Sekundenkleber brachte eine gewisse Stabilität, so dass der Pinsel vom Stift einigermaßen fixiert werden konnte. Das Verkleben zu einem relativ massiven Stab verschlechterte aber nun das Arbeitsergebnis.

Ich habe noch keine Lösung gefunden und seither ruht der Radierer in meiner Werkzeugschublade. Wie habt Ihr dieses Problem gelöst oder ist es bei Euch nicht aufgetreten?

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2914 von derOlli , 25.09.2020 17:56

Hallo Leute,

Zitat

Ich habe noch keine Lösung gefunden und seither ruht der Radierer in meiner Werkzeugschublade. Wie habt Ihr dieses Problem gelöst oder ist es bei Euch nicht aufgetreten?



Das Problem kenne ich nicht. Meinen ersten Glasradierer hatte ich vor etwa 35 jahren gekauft und nur gute Erfahrungen gemacht. Später hatten wir die auch auf Arbeit bis diese verboten wurden. Angeblich Gesundheitsgefärdend. Ich vermute mal das die damals Asbest oder ähnliche Bestandteile enthielten. Da es die immer noch zu kaufen gibt sollten die heutigen auch Gefahrlos zu benutzen sein. Ich habe zwei Stück im Einsatz. Einer ist immer irgendwo wo ich ihn nicht finde
Meine habe ich hier gekauft:

https://www.zc77.de/cgi-bin/scgi?sid=1&s...698&bef=detail#

Hallo Karl,

auch wenn ich mich schon für eine Schottersorte entschieden habe ist dein Erfahrungsbericht sehr interessant. Weiter so


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2915 von jzipp , 25.09.2020 19:09

Zitat

.
WHY THE HELL DARK BALLAST?

[Ein wenig frei übersetzt: Warum nicht hellen statt dunklem Schotter nehmen? ]



Hach Karl, du weißt gar nicht, wie sehr du mir aus der Seele sprichst. Vor allem auf österr. Nebenbahnen und auch Anschlussbahnen war und ist oftmals ein sehr heller Schotter zu finden. Umso mehr hat es mich auch immer verwundert, dass viele Modellbahner lieber dunklere Sorten wählen.

Bei meinen letzten Recherchen und Tests bin ich übrigens auch zur Auffassung gekommen, beim nächsten Mal den Kalkstein-Schotter von Asoa zu nehmen. Selber sieben und waschen ist bei größeren Mengen doch recht aufwändig...

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2916 von wolferl65 , 25.09.2020 19:24

Servus Karl,

ein verbreitetes Modellbahnphänomen hast Du durch Deine Vorbildstudie souverän umschifft: Die Verwendung zu dunkler Farbtöne. Hätte ich nur aus meinem "Gefühl" heraus, Splitt, Ladestrasse und vor allem die Bahnsteige coloriert, alles wäre deutlich dunkler geworden, als es jetzt ist. Offensichtlich braucht es - neben eines genauem Studiums des Vorbildes - durchaus auch etwas Mut, hellere Farben, gerade auch bei Schotter und Split zu verwenden. Aber so kontrastreich schaut es halt in der Realität aus...

Zum Thema abrasives Aufhellen von Materialien kann ich die negativen Erfahrungen beim Einsatz von Glasradierern nicht bestätigen. Meiner, baugleich wie der von Olli verlinkte, hat mir nicht nur vor vielen Jahren am Zeichenbrett wertvolle Dienste erwiesen, sondern auch auf der Wüstenplatte. So wurde der Lehm in den Schlaglöchern am Parkplatz oder an den Rändern mittels Glasradierer wieder optisch in einen getrockneten Zustand versetzt.



Für größere Flächen nutze ich für gut dosierbare Effekte den gekürzten Borstenpinsel, bei ebenen Flächen (z.B. bei den Bahnsteigbelägen), oder bei wenig gewünschtem Abrieb eignet sich auch Styrodur als gutes "Radiermittel".




Gruß vom schludrigen Methodiker an den methodischen Akribiker
Wolfgang


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2917 von lcu , 25.09.2020 20:20

Hallo Karl!

Zitat

@ Lars: die Messingbürsten-Einsätze, die ich in die Kleinbohrmaschine einspanne, erwiesen sich als untauglich, weil sie auf Grund der zu hohen Drehzahlen auf dem harten Schotter geradezu gülden aussehende Abriebspuren hinterließen, die kaum mehr entfernt werden konnten. Du meinst aber bestimmt keinen Bohrmaschineneinsatz, sondern einen „normalen“, händisch zu bedienenden Glasfaserradierer mit Messingbürste?



Ich meine einen Messingeinsatz für den Halter des Glasfasserradierers. Hier sind meine beiden Radierer im Bild:



Wie geschrieben, muss man in einer Suchmaschine eigener Wahl nur den Begriff »Messingradierer« eintippen, um an entsprechende Angebote zu kommen.

Dann möchte ich noch etwas zum Thema Schotterfarbe anmerken. Wir Modellbahner wiederholen seit vielen Jahren wie ein Mantra, dass Schotter beim Verkleben nachdunkelt. Ich habe beim Beschleifen von Splitt- oder Erdflächen zum Nachbilden von Trampelpfaden oder Fahrspuren festgestellt, dass das Aufhellen der Spuren vor allem dem feinen Staub zu verdanken ist, der durch das Schleifen entsteht. Umgekehrt habe ich beim Schottern festgestellt, dass der Schotter aus dem unteren Teil meiner Behältnisse oft heller wirkt als »frischer« Schotter, der nach dem Waschen obenauf liegt. Je weiter unten der Schotter liegt, um so höher ist auch der Staubanteil, der nach und nach nach unten rieselt, denn auch ausgewaschener Schotter ist nie vollkommen staubfrei.

Meine Vermutung ist, dass das beobachtete Nachdunkeln vor allem durch das Abwaschen von in trockenem Zustand anhaftendem Gesteinsstaub ist, der den Schotter heller ausschauen lässt. Bei schlecht oder gar nicht gewaschenem Schotter ist der trockene Schotter also wesentlich staubhaltiger, und wenn man den nässt und mit Kleber beträufelt, wäscht sich der Staub ab, so dass das eigentlich viel dunklere Schotterkorn hervortritt. Vergleiche zwischen verschiedenen Schottersorten würde ich daher immer an selbst ausgewaschenen Chargen machen. Ob und wie gut die Anbieter ihren Schotter waschen, kann man zumeist kaum erkennen.

Meine Versuche, zu dunklen Schotter im Nachhinein mit Pigmenten aufzuhellen, scheiterten kläglich, da sich die Pigmente sowohl in trockenem als auch wässrig gelöstem Zustand nur fleckig oder wolkig aufbringen ließen. Es bleibt der Trost, dass sich auf lange Sicht Staub auf dem Schotter absetzen wird, der ihn dann heller erscheinen lässt …

Schöne Grüße
Lars


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#2918 von hubedi , 25.09.2020 20:52

Hallo zusammen,

die unterschiedlichen Erfahrungen bei den Glasfaser-Radierern kann ich vlt. auflösen. Die hier gezeigten Werkzeuge sind offenbar die 4 mm Versionen. Als N-Bahner hatte ich mir für feine Arbeiten die 2 mm Pinsel besorgt. Die dickeren Stifte funktionieren offenbar mit Hilfe eines speziellen Drehstiftes.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2919 von derOlli , 25.09.2020 21:00

Zitat

Die hier gezeigten Werkzeuge sind offenbar die 4 mm Versionen. Als N-Bahner hatte ich mir für feine Arbeiten die 2 mm Pinsel besorgt. Die dickeren Stifte funktionieren offenbar mit Hilfe eines speziellen Drehstiftes.



Genau so ist es Die 2mm Version habe ich nicht und kann die auch nicht beurteilen.
Ich habe bei dem Laden meines vertrauens noch mehr interessante Sachen gefunden:

https://www.zc77.de/cgi-bin/scgi?sid=1&s...enu=ebene3.html

Ich denke mal vom Preis kann mann nicht meckern


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2920 von notbremse , 01.10.2020 23:21

@ Marco, Hubert, Olli, Hubert und Lars

Glasfaserradierer - und zwar die 4mm-Version - verwende ich seit jeher für feine Schleifarbeiten, zum Beispiel zum Entfernen von Lötzinn von Messingbauteilen. Das Glas ist allerdings zwar hart, aber spröde. Es brechen dabei immer wieder kleinste Glasstäbchen ab, die in ihrer Gemeinheit mit feinsten Kaktusstacheln vergleichbar sind. Vor diesen Glasstäbchen habe ich allergrößten Respekt und ich vermeide, sie in die Haut zu kriegen oder gar, sie einzuatmen. Der Staubsauger ist bei mir beim Arbeiten mit dem Glasfaserradierer stets in Reichweite. Damit er nicht zu viel auf Abscherung beansprucht wird, lasse ich die Glasfasern nur gaaanz wenig aus ihrer Hülse herauslugen. Ein Millimeter genügt, wenn man den Radierer einigermaßen normal zum Werkstück zu halten in der Lage ist. Dann bricht nur wenig ab.

Die Messingbürsten für diese Halter verwende ich ebenfalls. Sie sind vergleichsweise harmlos, aber das weiche Messing schleift auch weitaus weniger brutal als die viel härteren Glasfasern.

Die Idee, auf die ihr mich durch eure Kommentare gebracht habt ist, nochmals ein wenig anders ausgedrückt: warum für richtig große Flächen einen winzigen 4 Millimeter-Radierer nehmen, wenn man einen entsprechenden Einsatz in eine Proxxon-, Dremel- oder sonstige Kleinbohrmaschine stecken und viel effizienter arbeiten kann? Mit dem Messingeinsatz geht's aber nicht, das habe ich schon probiert. Anders als beim Glasfaserstift mit Messingeinsatz nutzt in der Kleinbohrmaschine der "Messingwaschl" auf Grund der hohen Drehzahlen ab und hinterlässt auf rauhen Flächen krass golden aussehende Spuren, die man nicht mehr wegkriegt. Da muss Härteres her. Wenn's gelingt, werde ich berichten.

Danke für eure Links - ich kannte zum Beispiel die Radierschablonen nicht.

@ Jürgen: das Problem beginnt schon mit der Auswahl des richtigen Gesteins, da habe ich keine Erfahrung. Das Waschen allein löst das Problem ja nicht. Bei feinstem Modellsand ist das Waschen wahrscheinlich sogar unmöglich, weil das ganz feine Material ja gar nicht weggewaschen werden darf - sonst hast du Schotter statt Sand. Da braucht man ein Wissen dazu, das ich nicht habe - da soll lieber ein erfahrener Hobbykollege was damit verdienen.

@ Lars: Ich meine, dass nicht nur der Staub eine Rolle spielt, sondern auch der Kleber. Beim Radieren sauber gewaschenen Schotters wird die dunkle Oberfläche abgetragen, die der Kleber erzeugt. Der Kleber ist einfach nie ganz glasklar und verhält sich wie farbloser Lack, der Holzoberflächen dunkler aussehen lässt. Gib einen Tropfen Kleber auf ein Blatt Papier und lass ihn aushärten. Spezielle Glaskleber ausgenommen wird er nie ganz so durchsichtig werden wie Glas. Das sieht man auch hier auf diesem Bild aus dem vorletzten Bericht sehr gut:



Der Sand, den ich hier zeige, ist oben im Bild hell und unten im Bild dunkel. Beides klebt bombenfest. Der im Bild oben zu sehende helle Bereich hat an der Oberfläche keinen Kleber abbekommen. Die oberste Sandschicht klebt nur von unten her. Die obersten Sandkörner sind nicht von Kleber umschlossen. Der untere Bereich wurde im Kleber ertränkt, die obersten Sandkörner liegen unter einer Kleberschicht. Staub spielt bei diesem unterschiedlichen Aussehen des Sandes keine Rolle, beide Bereiche wurden sorgfältig abgebürstet und abgesaugt. Der Farbunterschied kommt hier meiner Meinung nach ausschließlich vom Kleber.

Wo aber dunkler Staub sehr wohl eine Rolle spielt, das ist die Grenze zwischen den beiden Bereichen in diesem Foto - hier ist der Sand nochmals merklich dunkler. Hier hat der Kleber einen Teil der in meinem ungewaschenen Sand enthaltenen dunklen Pigmente hingeschwemmt und abgelagert.

Interessante Effekte, die man bei Bedarf eventuell gezielt einsetzen kann...

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2921 von notbremse , 02.10.2020 14:44

.

Der Fluch der Akribik, Teil 326

DER FRITZE MIT DER SPRITZE


Der heutige Titel stammt aus einem ca. 1977 erschienenen Song, in welchem Austropop-Legende Boris Bukowski einen extrem akribischen Modellbahner im Endstadium beschreibt...




Zurück zu meiner Anlage. Heute wird’s mal richtig Off Topic – wir machen etwas Mathematik mit Luxusautos.



Gegeben sei eine Garage, in der ein Ferrari Platz hat, und rechts und links gerade noch Platz zum Ein- und Aussteigen, und vorne und hinten etwa 50 Zentimeter Abstand. Die Aufgabe lautet: wie kriegt man in diese Garage zusätzlich noch einen Porsche hinein, ohne die beiden Fahrzeuge übereinander zu stapeln?

Die Lösung ist ganz einfach, wenn man ein nicht unbedingt der bedauernswerten Kaste der Gemeindearmen zuzurechnender Snob ist: man richtet den Porsche in sorgfältig berechneter Entfernung exakt auf das offene Garagentor aus, klemmt das Lenkrad fest und sorgt mittels eines Servomotors und einer handelsüblichen Modellflugzeug-Fernsteuerung dafür, dass er auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigt. Wenn die beiden Fahrzeuge anschließend auf Grund ausreichend bemessener Kollisionsgeschwindigkeit der Länge nach jeweils auf die Hälfte komprimiert sind, kann man fröhlich pfeifend das Garagentor schließen und sich über die gelungene Lösung dieser Aufgabe freuen.

„Hübsche Geschichte, aber was hat das mit unserem Modellbahn-Hobby zu tun?“, werdet ihr mit Recht fragen.

Nun, ich hatte in den letzten Wochen etliche Laufmeter Gleis zu schottern. Da meine früheren Versuche nicht befriedigend verliefen, trieb ich mich in diversen Threads herum. Zum Thema „Schotter kleben“ las ich dort immer wieder Ratschläge nach folgendem Muster:

Erstens, man muss den Gleisschotter vorab gründlich mit Fließverbesserer befeuchten. Zweitens, man träufelt mit der Pipette reichlich Kleber auf den Schotter, sodass der Schotter richtig milchig aussieht. Verwendet man keinen Fließverbesserer, so gibt’s Krater im Schotter bzw. zieht sich der Schotter zu Klumpen zusammen.

Darauf gibt’s serienmäßig weinerliche Reaktionen anderer Hobbykollegen wie „Ich habe das ganz genau so gemacht und richtig viel Fließverbesserer verwendet, und der Schotter klebt super, aber nur an der Oberfläche, und beim Staubsaugen bröckeln Teile des Schotterbetts weg und verschwinden im Staubsauger!“

Nun, jetzt sind wir bei der obigen Mathematik-Aufgabe angelangt. Der Schotter ist die Garage, der Fließverbesserer ist der Ferrari, der schon drin ist, und der Kleber ist der Porsche, der noch rein soll.

Der Unterschied zwischen den beiden Autos einerseits und den Flüssigkeiten andererseits ist, man kann die Flüssigkeiten nicht komprimieren. Nicht einmal mit Vollgas. Es geht daher immer nur so viel Kleber in den Schotter, wie der Fließverbesserer Platz frei lässt. Für eine Verdünnung gilt das sinngemäß. Wo viel Verdünnung ist, kann nicht viel Kleber sein. Wenn der Schotter schlecht klebt, wurde der Schotter wahrscheinlich vorab mit zu viel Fließverbesserer getränkt und/oder der Kleber zu stark verdünnt.

Die maximale Klebeleistung hingegen müsste eintreten, dachte ich mir, wenn

    der Kleber gerade so viel verdünnt wird, wie unbedingt notwendig

    der Fließverbesserer ganz sparsam eingesetzt oder in geringen Mengen gleich in den Kleber gemischt wird oder – besser noch - völlig weggelassen werden kann


Warum überhaupt Fließverbesserer? Verteilt sich denn Kleber im durchaus saugfähigen Schotter wirklich nur mit Hilfe von Fließverbesserern? Und sind Klumpen und Krater im Schotter tatsächlich ausschließlich auf die Oberflächenspannung des Klebers zurückzuführen? Oder sind sie eventuell auch dem Werkzeug geschuldet, mit dem der Kleber aufgebracht wird, also der zu diesem Zweck gerne genutzten Pipette?

Die Pipette geriet nämlich bei meinen Versuchen rasch in Verdacht, viel zu grob zu sein und viel zu große Tropfen zu produzieren. Es schien mir daher sinnvoll, es alternativ mit einem viel feineren Werkzeug zu versuchen und den Fließverbesserer bei diesem Versuch völlig wegzulassen.

Also: Kleber gerade mal so viel verdünnen, dass er prima durch die Nadel einer Spritze passt (bei meinem Kleber 1 Teil Kleber und 3 Teile Wasser):

Ich probierte es mit dieser 20 Milliliter-Spritze mit relativ dicker Injektionsnadel:




Bingo, das war’s! Null Krater, null Klumpen, und der Kleber verteilt sich brav im Schotter. Ganz ohne Fließverbesserer. Meine Spritze produziert wesentlich kleinere Tropfen als eine handelsübliche Pipette aus dem Farbenhandel oder eine Applikatorflasche:



Links: Tropfen aus einer Kanüle, Mitte: Tropfen aus einer Pipette, rechts: Tropfen aus der Tülle einer Applikatorflasche. Man sieht sehr schön, dass der Tropfen aus der Spritze nur einen Bruchteil des Volumens der Tropfen aus den beiden anderen Gefäßen hat (Edit: höchstens etwa 20% des Volumens der großen Tropfen).

Die kleinen Tropfen der Spritze erzeugen bei mir – anders als die der Pipette – keine Überschwemmung auf den Schwellen. Der Kleber lässt sich wunderbar zwischen die Schwellen träufeln. Eventuell auf den Schwellen liegen gebliebene Steinchen verkleben nicht und können nach dem Trocknen des Klebers abgekehrt oder abgesaugt werden. Die Schwellen bleiben auf diese Weise völlig sauber.

Diese Spritzen werden als Einweg-Spritzen bezeichnet. Wenn man Spritze und Infusionsnadel sogleich nach Gebrauch gut auswäscht, kann man sie jedoch für unsere Zwecke viele Male verwenden.

Apotheken geben ungern Spritzen ab, denn man könnte sie missbräuchlich für den Suchtgift-Konsum einsetzen. Die Spritze samt Infusionsnadel kriegt man am ehesten, wie zum Beispiel auch Essigesther, indem man schon beim Eingang in die Apotheke lautstark erklärt, dass man was für die Modellbahn braucht. Diese entwaffnende Ankündigung erspart misstrauische Gesichter und eine Menge peinlicher Fragen. Modellbahner genießen den Ruf, besonders harmlos und des Giftelns absolut nicht mächtig zu sein. So bekommen sie Dinge, die manch anderer niemals in die Hand bekäme. Manchmal frage ich mich, ob man in einem Modellbahn-Zimmer nicht völlig unbehelligt sogar eine Hanf-Plantage betreiben könnte. Als Nebenerwerbs-Modell-Bauer quasi…



Die langjährigen Leser dieses Threads wissen allerdings, dass ich gelegentlich zum rhetorischen Mittel der Übertreibung greife.

Nein, ich meine nicht das mit dem Hanf und auch nicht das mit dem Porsche und dem Ferrari. Ich meinte das mit dem Fließverbesserer. Gänzliche Fließverbesserer-Abstinenz ist nämlich nicht sinnvoll, wenn man Ausbesserungsarbeiten durchführen oder weitere Schichten aufbringen will. Dann nämlich funktioniert meine Methode nicht. Der Kleber perlt in großen Tropfen vom bestehenden, ausgehärteten Schotter- oder Sandmaterial ab. Dann nehme auch ich den Fließverbesserer zur Hand. Aber gaaaaaaanz sparsam. Keinesfalls mehrere Sprühstöße auf ein- und dieselbe Fläche. Ein einziger Sprühstoß muss genügen. Das reicht völlig aus, damit der Kleber sich an der schon trockenen unteren Schicht anlegt, ohne abzuperlen, und anschließend bombenfest aushärtet. -

EDIT 8.10.2020

Marco und Oliver verdanken wir folgende Hinweise, die ich der besseren Auffindbarkeit wegen hier einfüge:

Zitat
Und Spritzen mit dicker Kanüle gibt es auch im Baumarkt bei dem Tapezierzeugs Schimpft sich Kleisterspritze


Zitat
Es gibt auch Spritzen die mit einem Silikonkolben versehen sind. Man verwendet sie in medizinischen Bereichen z.B. bei der Punktion des Rückenmarkkanales. Sie haben ein Fassungsvermögen von 10ml und sind durch den Silikonkolben extrem leichtgängig, was mir die Dosierung des Klebers sehr erleichtert. Zum Thema Nadel kann ich noch anmerken, dass es sogenannte "Aufziehkanülen" gibt. Diese sind aus Sicherheitsgründen nicht so stark geschliffen und zur Aufnahme von Medikamenten aus Ampullen gedacht. Da sie nicht für die Punktion von Haut und Venen gedacht sind, kann dies ein gutes Argument gegenüber dem Apotheker sein.



(Edit Ende)

So, das war’s für heute. Nächsten Freitag erzähle ich euch, welchen Kleber ich schließlich verwendet habe.

Liebe Grüße

Euer Karl

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2922 von 211064 , 02.10.2020 20:45

Guten Abend Karl,

Du bist den Dingen nicht nur mal wieder gründlich auf den Grund gegangen, sondern hast dann auch noch due Gabe, sie so unterhaltsam und plastisch zu verpacken, dass ich mir nicht sofort wie ein kompletter Idiot vorkommen (ich gehörte bisher zur Netzmittel und Spritze, aber ohne Kanüle-Fraktion) muss. Statt dessen sehe ich immer wieder die Garage, die Ferraris und Hannibal vom A-Team vor mir der mit Stumpen im Mund grinsend knurrt: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", während sich das Garagentor vor die demolierten Autos schiebt.

Danke für das Kopfkino.


Viele Grüße
Christoph

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2923 von Ralf Franke , 03.10.2020 10:49

Hallo Karl,
es ist immer wieder beeindruckend mit was für einen Aufwand jeden Arbeitsschritt untersuchst und so immer wieder beeindruckende Vorgehensweisen entwickelst.
Deine Ergebnisse teilst Du uns dann immer sehr plastisch mit, so das die einem im Hirn auch gut verankert werden.

Eine Frage an alle Mitleser, ist es nicht an der Zeit, ist es nicht an der zeit unserem lieben Karl eine Ehren Professur des Stummiwersum anzubieten?

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2924 von hubedi , 03.10.2020 10:53

Hallo Karl,

wieder mal eine lehrreiche, unterhaltsame Physiklehrstunde. Was will mir die Geschichte mit den beiden Luxuskarossen sagen? Nun mir ist mal wieder klar geworden, sowohl beim Ferrari als auch beim Porsche handelt es sich um nichts weiter, als um mehr oder weniger kunstvoll umbaute Luft.
Das bringt mich zu einer weiteren Lösung des Garagenroblems, die sich sogar noch besser mit dem Dauerbrenner Schotterkleber zusammenführen lässt. Ich schlage vor, den Porsche einzuschmelzen und ihn dann Tröpfchen auf Tröpfchen in die Garage zu füllen. Ich schätze, der Wagen wird sich sogar ohne Fließverbesserer in den reichlich vorhandenen Freiräumen verteilen. Ein Maserati, Maybach, oder was auch immer gerade so zur Hand ist, passt auf diese Weise noch locker dazu.

Es gibt wohl mindesten so viele Schotterklebermethoden wie Modellbahner. Wahrscheinlich sind es sogar mehr. Meine Methode ist wieder nicht ganz, aber ein bisschen ganz anders. Ich will mich hier gar nicht ausbreiten, denn Beschreibungen finden sich überall. Es gilt im übertragenen Schottersinn der medizinische Grundsatz: Wer heilt, hat Recht.

Das bringt mich wiederum zu meiner Spritzenlösung. Es hilft in diesem Fall ungemein, sowohl Tochter als auch Schwiegersohn mit Arztberuf um Hilfe bitten zu können. Ein modellbahnaffiner Hausarzt ist ebenfalls hilfreich ...

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2925 von wolferl65 , 03.10.2020 11:34

Servus Karl,

da mit der Spritze hatte ich zunächst auch versucht. Allerdings nicht bedacht, daß der innewohnende Kleber ja am Kolben u.U. leicht anziehen kann, wenn man die Spritze schon öfter gefüllt hatte, bzw. mal kurz auf Seite legen muss. Nach dem nicht wirklich intelligenten Versuch, die so entstandene "Hemmung" des Spritzenkolbens mittels erhöhtem Daumendruck zu überwinden, ergab sich zwar eine zeitlich sehr effektive Schotterkleberhochdruckauftragsmethode durch die Kanüle, die optischen Resultate im vorher sorgfältigst (beinahe akribisch) hergerichteten Schotterbettes waren allerdings nicht wirklich optimal und zudem im Sinne des Gesamteindruckes schwer zu reproduzieren.

Statt an meiner Daumenreaktionszeit zu unterschiedlichen Kolbenwiderständen in Einwegspritzen zu arbeiten, habe ich dann lieber wieder zur Pipette gegriffen, von der ich den Kleber (Koemo elastisch) seitlich ins zuvor mit Spüliwasser benetzte Schotterbett sickern lasse.

An den - vor der entsprechenden Aufklärung - distanzierten Gesichtsausdruck der Apothekenhelferin beim Beschaffen meines Spritzensortimentes kann ich mich auch noch erinnern...

Gruß
Wolfgang


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