RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#1 von 24 047 , 24.03.2017 21:53

Moin, Moin liebe Stummigemeinde.

Ich habe ein Problem, welches mir momentan jegliche Motivation für die Bahn raubt, jede freie Minute beansprucht und es trotzdem von Mal zu Mal schlimmer zu werden scheint.
Und darum geht es:
Vor kurzem versagte eine Einfahrweiche im Bahnhof Ottbergen jeden elektrischen Dienst. Versuche, das Problem ohne Ausbau zu lösen wirkten nicht, also wurde sie ausgetauscht. Dabei wurden auch Knicke in der weiteren Gleisführung ausgeglichen. Doch nun gibt es mit meiner P8, ein Fleischmann Modell von 2002, herbe Probleme. Zur besseren Verdeutlichung habe ich mal ein Video erstellt:


(Und das ist noch die gute Fahrvariante )

Die Frage ist, habe ich die Gleislage nun völlig verhunzt, oder ist vielleicht der Motor der Lok ( ein alter Rundmotor ) schadhaft/ die Kohlebürsten abgenutzt?
Die Schleifkontakte liegen bei allen Achsen, auch bei der Seiten-verschiebbaren, dauerhaft an. Können die trotzdem eine Rolle spielen ?
Wobei die Lok ja auch vorwärts schlechter läuft als rückwärts.

Nebenbei, wie kann ich die Kontaktsicherheit an den Weichen generell Verbessern. Wie in Video zu sehen ist, gibt es dort trotz Herzstückpolarisierung Probleme.
Würde die Anschaffung eines Lux-Schienenschleifwagens zusätzlich helfen?

Hoffe, die Elektrik-Experten hier im Forum können mir helfen, eine Lösung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#2 von Martin_B , 24.03.2017 22:12

Hallo Edwin,

hast du schon einmal darüber nachgedacht einen Pufferkondensator einzubauen.


Grüße Martin

Hier geht es zu meiner Anlage:
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#3 von 24 047 , 24.03.2017 22:17

Moin Martin.

Ja, hab ich. Aber wo? Ich hab schon meine liebe Mühe gehabt, Dekoder und Lautsprecher in der Feuerbüchse unterzubringen. Alles andere ist zugestopft mit Gewichten

Zumal es ja früher auch schon Ohne ging. Siehe hier :
https://www.youtube.com/watch?v=foZ4H-wfhBg

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin


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#4 von moppe , 24.03.2017 22:27

Schlechte Stromabnehm........


Klaus


"Meine" Modellbahn:http://www.modelbaneeuropa.dk
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PIKO C4 "Horror Gallery": http://moppe.dk/PIKOC4.html


 
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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#5 von klein.uhu , 24.03.2017 23:05

Moin,

Wenn die Lok stehenbleibt und erst weiterfährt, wenn Du mit dem Schraubendreher auf's Gleis drückst, vermute ich da entweder ein Kontaktproblem der Schienenverbinder | oder eine schlechte Gleislage.

Hast Du mal zur Kontrolle ein (Stahl)Lineal auf die Schienen gelegt, ob da alles gerade ist, oder eine Wölbung nach oben durch den Weichentausch vorhanden ist? Lege das Lineal auch mal schräg auf's Gleis diagonal über beide Schienen, möglicherweise liegt eine Seite höher und die Räder haben nicht überall Kontakt (windschief).

Das könnte sich vor allem bei Loks mit starrer Achslagerung bemerkbar machen. Sind beim denen, die einwandfrei fahren, die Achsen (besser) abgefedert?

Ich gehe mal davon aus, die Gleise und Lokräder und -Kontakte sind sauber ...


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Gruß von klein.uhu
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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#6 von Avenger ( gelöscht ) , 25.03.2017 08:28

Öffne den Tender, da sind links und rechts Kontaktstreifen drin, die den elektischen Kontakt zwischen Motor und Stromabnahme herstellen. Da sind auch Kabel angelötet, die gerne an den Lötstellen brechen - hatte ich auch schon.


Avenger

RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#7 von Martin Lutz , 25.03.2017 12:22

Hallo,

Mal ein paar Fragen in Bezug auf deine Stromversorgung:
- welches Gleis?
- Wie sind die Einspeisungen gemacht? Geklebt, gelötet, geklemmt oder...?
- Bei den Weichenzungen; wie erhalten diese den Strom? Durch Anliegen an der Schiene. Kontakt im Gelenk, Herzstückpolarisierung?

Besonders, wo du auf das Gleis mit dem Schraubenzieher drückst, tippe ich auf schlechten Kontakt (Verschmutzung bei der Weichenzunge, kalte Lötstelle bei ev. angelöteten Kabel oder dergleichen). Oxidation bei angeklemmten Kabel oder so ähnlich?


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#8 von 24 047 , 25.03.2017 14:53

Moin, Moin.

Danke für eure Antworten.

klein.uhu : Nach den Testfahrten, einigen Untersuchungen und Experimenten an der Lok, bin ich der Meinung, es ist eine Kombi aus schlechter Gleislage und zu wenig Druck auf die letzte Treibachse ist. Zu der Erkenntnis bin ich gekommen, da die Lok sonst eigentlich so gut wie keine Probleme hat. Auch nicht auf meinem weiten Bogen, obwohl mir in die Kurvenüberhöhung ein paar Schnitzer geraten sind.
Also wird es wohl auf größere Korrekturarbeiten im Bahnhof hinauslaufen. Ein kleines Zusatzgewicht im Führerstand wird aber sicher auch nicht schaden können.
Räder und Gleise sind vorher überprüft und bei bedarf gesäubert worden.

Avenger: Da war alles in Ordnung.

Martin Lutz: Die Fragen werde ich gern beantworten:

Zitat
- welches Gleis?


Roco Line Gleis ohne Bettung.

Zitat
- Wie sind die Einspeisungen gemacht? Geklebt, gelötet, geklemmt oder...?


Zusätzliche Anschüsse werden immer gelötet ( Und auf kalte Lötstellen überprüft).
Die Kabel der Herzstückpolarisierung werden nur in die vorgesehenen Buchsen gesteckt.

Zitat
- Bei den Weichenzungen; wie erhalten diese den Strom? Durch Anliegen an der Schiene. Kontakt im Gelenk, Herzstückpolarisierung?


Dazu habe ich ein paar Bilder vorbereitet:

So mache ich das bei Neueinbauten.


So bei Weichen, welche schon eingeklebt wurden (vor allem bei der Bestandsanlage) bei den meisten Weichen geht es aber auch ohne.
Die Zungenspitzen liegen da nur an, allerdings hab ich bei meinem ersten Weichentausch zusätzlich zumindest auf einer Seite eine Drahtverbindung zwischen festem und beweglichen Teil erstellt, um die Versorgung stabiler zu gestalten:


Die HS-Polarisierung erfolgt über die Roco Weichenantriebe.

Kalte Lötstellen sind natürlich immer eine Möglichkeit, allerdings wurde uns im Technik-Unterricht gesagt, das glänzende Lötstellen eigentlich immer in Ordnung sind. Und vor die Kaschierung mit Farbe wurden sie auch immer darauf Überprüft.

Das ich die Herzstücke, oder andere Gleisstellen herunterdrücken muss, kann auch auf ein Problem mit den Einbauzustand des Gleises zu tun haben.
Da ich außerdem einige Knicke im Gleisverlauf gefunden habe ( sowohl horizontal als auch vertikal), wird wohl ein Komplettausbau des Gleises, eine Richtung von Gleis und Unterbau und anschließendem Wiedereinbau mit Neueinschotterung nötig werden. Zumindest, was das Durchgehende Gleis angeht. Auf dem Gleis am Hausbahnsteig, mit den entsprechenden Weichen, gibt´s keine Probleme.

Nebenbei: Ich suche nach einer effektiveren Methode zur Gleisreinigung als Reinigungsstein und Baumwollappen mit Verdünner.
Habt ihr Irgendwelche Tipps oder Erfahrungen?

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#9 von leviticus , 25.03.2017 22:56

Die Roco Weichen sind intern verschaltet, da bedarf es eigentlich keiner zusätzlichen Einspeisung.

Was ich die rate ist die Drähte der Antriebe nicht zu stecken sondern ebenfalls in den Buchsen zu verlöten.

LG Stefan

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Meine Anlage: viewtopic.php?f=64&t=106547


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#10 von klein.uhu , 25.03.2017 23:24

[quote="24 047" post_id=1671021 time=1490449999 user_id=21225]
Nebenbei: Ich suche nach einer effektiveren Methode zur Gleisreinigung als Reinigungsstein und Baumwollappen mit Verdünner.
Habt ihr Irgendwelche Tipps oder Erfahrungen?
[/quote]
Moin Edwin,

Über Gleisreinigung gibt es hier im Forum zig Beiträge, bitte verwende die SUCHE.

Tipp: Reinigungszwerge von Noch, Reinigungswagen von diversen Herstellern, oder schau mal bei http://www.stayathome.ch/Gleisreinigung.htm rein.


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#11 von 24 047 , 27.03.2017 16:33

Moin Stefan.

Zitat

Die Roco Weichen sind intern verschaltet, da bedarf es eigentlich keiner zusätzlichen Einspeisung.


Aber wie kann es dann zu Kontaktproblemen kommen? Bei YouTube schrieb einer, die Weichen könnten sich verzogen haben. Ist dass dann eine Möglichkeit?

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#12 von hubedi , 05.04.2017 11:53

Hallo Edwin,

ich habe mir gerade Dein Video angesehen ... hm ... für H0 sehen die Kontaktprobleme ziemlich heftig aus. Speziell im letzten Teil, wo Deine P8 in der Kurve stecken bleibt, hat mich zum Nachdenken angeregt. Der wichtigste Weg zur Beseitigung ist eine systematische Fehlersuche. Ein paar Hilfsmittel sollten Dir zur Verfügung stehen, da Du sonst auf Vermutungen angewiesen bist. Ein Durchgangsprüfer oder Multimeter sollte auf keinen Fall fehlen.

Ich neige in solchen Fällen immer dazu, bei den einfachsten Ursachen anzufangen. Also, wenn die Anlage längere Zeit nicht in Betrieb war, können sich durchaus Oxydationen breit machen. Davon sind nicht nur die Schienen betroffen, sondern auch die Kontaktstellen - speziell zwischen den Rädern und den Abnahmefedern - bei den Loks. Der einfachste Weg ist, die betroffenen Loks wie beim Einfahren ein paar Runden über ein einfaches Testoval drehen zu lassen. Dabei schleifen sich die Kontaktfedern wieder blank und die Maschine ist wieder einsatzbereit. Natürlich ist durch eine Sichtkontrolle zu prüfen, ob alle Kontakfedern an den richtigen Stellen auf den Rädern aufliegen. Dabei verschiebe ich die Achsen hin und her - wie im Betrieb - um evtl. Verklemmungen der Federn auszuschließen.

Der nächste Punkt auf der Checkliste ist eine sichere Verbindung zwischen Fahrpult und Schienen. Es langt nicht, von einer glänzenden Lötstelle auf einen sicheren Kontakt zu schließen. Ich würde möglichst jede Lötstelle mit dem Multimeter auf eine niederohmige elektrischen Verbindung testen. Damit ist dann auch diese Fehlerquelle sicher ausgeschlossen.

Mir stellte sich die Frage, mit welchem Lötzinn Du beim Weicheneinbau gearbeitet hat ... war es verbleites oder unverbleites Lötzinn? Die Arbeit mit letzterem Zinn setzt ein wenig Erfahrung voraus, denn es lässt sich schlechter verarbeiten als das ältere bleihaltige Lötzinn. Die Lötstellen sehen ganz anders aus und das bleifreie Lötzinn produziert Verbindungen, die wie kalte Lötstellen bei bleihaltigem Zinn aussehen. Auch hier gilt: Prüfen der Verbindungen ist besser als vermuten!

Da der Druck mit dem Schraubendreher reicht, die Schienenlage zu beeinflussen, könnten auch Verwerfungen z.B. durch Temperaturschwankungen Ursache der Probleme sein. Wie oben bereits vorgeschlagen wurde, ließe sich die plane Lage der Schienen mit einem Stahllineal testen.

Dann will ich auch ein etwas umstrittenes "Wundermittel" in die Diskussion werfen. Ich teste gerade ATF ... ein synthetisches Automatikgetriebeöl. Ich habe bei meinen Versuchen bisher exzellente Verbesserungen der Fahreigenschaften festgestellt. Wenn Du es probieren willst, solltest Du es äußerst sparsam einsetzen. Ich habe ein Wattestäbchen mit dem Öl getränkt, den Kopf mehrmals auf einem Küchentuch solange abgewischt, bis nur noch ein Hauch anhaftete und dann so alle Meter die Schienen auf 2-3 cm damit eingestrichen. Die Räder verteilen das Zeug dann auf der Strecke. Ich hatte mein Testoval zuvor penibel gereinigt, aber mit ATF konnte ich trotzdem mit einem sauberen Lappen schwarzen Schmodder von den Oberflächen abreiben. Und siehe da, meine N-Maschinchen rannten wie nix ohne zu ruckeln über die Gleise. Zugkraftverluste konnte ich dank des sparsamen Einsatzes nicht feststellen. Nach diesen erfolgreichen Tests probiere ich es demnächst auch auf der Anlage, die bald teilweise wieder in Betrieb geht. Wenn Du einen Autoschrauber kennst, kannst Du ihn vlt. bitten, Dir ein wenig abzufüllen. Mit einigen Millilitern kannst Du jahrelang auskommen. Im Internet gibt's dazu weitere Informationen über die Wirkung des ATF.

LG
Hubert


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#13 von Martin Lutz , 06.04.2017 07:04

Zitat

Mir stellte sich die Frage, mit welchem Lötzinn Du beim Weicheneinbau gearbeitet hat ... war es verbleites oder unverbleites Lötzinn? Die Arbeit mit letzterem Zinn setzt ein wenig Erfahrung voraus, denn es lässt sich schlechter verarbeiten als das ältere bleihaltige Lötzinn. Die Lötstellen sehen ganz anders aus und das bleifreie Lötzinn produziert Verbindungen, die wie kalte Lötstellen bei bleihaltigem Zinn aussehen. Auch hier gilt: Prüfen der Verbindungen ist besser als vermuten!


Ja, mit bleifreiem Lötzinn zu arbeiten erfordert mehr Lötübung. Man muss auch mit einer höherer Löttemperatur arbeiten. Früher war ein Erkennungszeichen für eine gute Lötstelle unter anderem auch der Glanz der Lötstelle. Beim bleifreien Zinn bleibt die Lötstelle matt. Ansonsten gelten die gleichen Erkennungsmerkmale.

Bei der Modellbahn ergibt sich noch ein weiterer Gesichtspunkt. Wenn der Strom über die Schienenlaschen von einem Gleisstück zum nächsten muss, kann das bei schlecht verbundenen Schienenstücken zum Problem werden. Da diese Teile nur zusammengesteckt sind (Schienenverbinder sind ja keine professionellen Stecker und sie können verschmutzen und oxydieren oder sich schon verbogen haben beim Zusammenstecken der Gleisstücke) kann ihr Kontakt mit der Zeit schlechter werden. Das ist ja einer der Gründe, weshalb man immer wieder einspeisen sollte. Je mehr Schienenverbinder zwischen Lok und Einspeisestelle da sind, desto eher kann es zu Kontaktschwierigkeiten kommen. Ein feuchter Moba-Raum trägt auch nicht gerade zur "Verbesserung" der Kontaktfreudigkeit bei.

Deshalb: so wenig Steck- und Schleifkontakte wie möglich. Das gilt sowohl für das Fahrzeug als auch für die Gleisanlage.
Deshalb überbrücke ich bei Märklin-Loks auch gerne die Schleifverbindung Drehgestell zum Fahrzeugboden (Masseverbindung bei älteren Märklin Drehgestellloks)


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#14 von 24 047 , 10.04.2017 10:07

Moin, Moin.
Danke an Hubert und Martin für eure Antworten.

Hubert: Dann möchte eich deine angegebenen Punkte auch mal Punkt für Punkt überprüfen.
-Oxidation an Gleis und/oder Kontaktflächen Räder-Schleifkontakte.
Die Gleise sowie die Kontaktflächen an den Loks waren sauber. Die betroffenen P8 war sogar kürzlich erst zur Überprüfung und Radschleiferrichtung in der Werkstatt.

- Sichere elektrische Verbindung Trafo-Gleis.
Auch hier gab es nichts zu beanstanden. Ich hatte schon beim Wiederaufbau der Anlage nach dem Umzug zusätzlich Einspeisungen eingebaut.

-Das Lötzinn ist verbleit. Habe beim Baumarkt auch kein anderes gefunden.

-Schienenlage.
Hier habe ich die Hauptursache gefunden. ( Nebenursache- die Loks besitzen keine höhenverstellbaren Achsen um das auszugleichen.
Es gab vorher schon kleine Knicke und horizontale Bögen im Gleisverlauf, aber ich glaube, meine versuche diese zu beheben habe erst diese enormen Probleme gebracht. Jetzt muss das Gleis raus und der Gleisunterbau ( besteht im Original aus einer dieser türkisen Platten, weis grad nicht wie die heißen, welche unters Laminat kommen.) kontrolliert und bei bedarf ebenfalls ausgetauscht werden.
Der Bogen wo die Lok am Schluss so enorme Probleme hatte, stellt ja eigentlich eine sehr enge S-Kurve dar, und da der Bogen leicht nach innen geneigt ist, hat die Lok beim wechsel auf die Weiche wohl solche Probleme.

Der Raum ist in der tat, wie alle anderen Räume unserer Wohnung auch, Temperaturschwankungen unterworfen - Leider. Grund ist die Schlechte bis gar nicht vorhandene Dämmung , die alten Fenster und die alte Gasheizung. Wenn man Heizt wird es schnell sehr warm, stellt man die Heizung ab, schnell wieder kalt. Ich habe zwar eine Einstellung gefunden, mit welcher es nicht mehr ganz so schlimm ist, aber sie sind vorhanden.
Gibt es eine Möglichkeit , diese zu kompensieren ? ( z.B. Dehnungsfugen? wenn ja - wie?)

Zum ATF - hört sich viel versprechen an. Werde mal sehen ob ich das ran bekomme.

Martin:
Ja das Problem mit den Steckkontakten kenne ich. Deshalb wird beim Gleistausch auch die vielen kurzen Gleisstücke in Gleis Zwei durch min. ein Langes ersetzt.


Eine Kleinigkeit noch. Wenn ich das Gleis 2 ( Rot ) ausbaue, sollte ich dann zur Sicherheit auch die Dreiwegweiche und den Bogen ( Orange bzw. gelb) auch ausbauen und den Untergrund begradigen? Diesen würde ich dann aus Kork machen.
Da alle anderen Gleise funktionstüchtig sind, sollen diese auch nicht angefasst werden.

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#15 von 24 047 , 21.04.2017 07:32

Moin.
Ich hab mittlerweile ein bisschen gebaut.



Behoben wurden am Gleis:
-Knicke und Senkungen in Längsrichtung
-Neigungen in horizontaler Richtung
-Gebrochene Lötstellen der Einspeisungen
-Entfernung von allen im betroffenen Bereich vorhandenen Isolierverbindern, sowie austausch durch normale Verbinder

Ebenso wurde bei Fahrversuchen mit der P8 herausgefunden, dass bei Vorwärtsfahrt der Tender aus der Flucht geriet und dieser dabei so auf die Lok drückte, das eine gelungene Stromaufnahme verhindert wurde.
Diese Fehlfunktion wurde durch gegenausrichten und feststellen der Lok-Tenderverbindung beseitigt.

Jetzt läuft wieder alles.

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin


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RE: Ist es das Gleis oder ist es die Lok? -Beides.

#16 von Jürgen , 21.04.2017 07:53

Schön Edwin, dass alles wieder läuft. Ich möchte nur kurz eine Bemerkung loswerden. Hubert schrieb:

Zitat
könnten auch Verwerfungen z.B. durch Temperaturschwankungen



Temperaturschwankungen wirken vor allem auf die metallischen Teile, die mit Längenänderungen reagieren. Viel wesentlicher ist mMn die Änderung der Feuchte in einem Raum, bei der vor allem das Holz reagiert. Durch wechselnde Temperatur verändert sich die relative Luftfeuchte und damit das Vermögen, Feuchtigkeit aufzunehmen bzw. abzugeben. Da das Holz sich nicht so schnell erwärmt wie die Luft, ist davon auszugehen, dass das Holz arbeitet, also sich ausdehnt (bei Wasserdampfaufnahme) und wieder zusammenzieht (bei Wasserdampfabgabe). Deshalb ist eine möglichst gleichmäßige Temperatur und Feuchte wichtig.

Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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