Hallo Zusammen,
und beim Vorbild ist längst auch nicht alles gerade oder perfekt. Z. B. sind durchaus Rohrleitungen und Handläufe bei Dampfloks nicht wie mit dem Lineal gezogen - vielleicht auch wegen unterschiedlicher thermischer Ausdehnung (?), einige Rundungen in Rohrbögen sehen beim Vorbild wie eine Ansammlung von Knicken aus. Auch der Umlauf ist bei der BR 57 3088 auf dem Foto, das ich gegoogelt hatte, nicht sauber. Hier im Forum würde und wurde all das als Mangel, u. U. sogar als Reklamations- bzw. Rückgabegrund dargestellt. Seitenwände von Vorbild-Eloks sind häufig leicht wellig und dellig. Man sieht das sehr deutlich, wenn man dicht an der Lok an ihr entlang schaut.
Wir haben ein Hobby, in dem wir uns einen kleinen heilen Ausschnitt der Welt erzeugen. Das Vorbild erreicht die Standards, die von uns bei MoBa-Modellen gefordert sind, des öfteren nicht. Das betrifft die Optik, wie oben beschrieben, aber auch Fahreigenschaften - welche Personenzüge sind früher ruckfrei angefahren oder haben so beschleunigt, welche hatten Langsamfahreigenschaften wie die Modelle heute...
Wir übertreiben, weil wir entweder zu gute Abbildungstechnik verwenden und mit dem Makro Ausschnitte am Modell abbilden, die wenigen Quadratzentimetern beim Vorbild entsprechen, andere knipsen umgekehrt mit dem Handy oder machen damit Tonaufnahmen und vergleichen mit dem Modell. Diese selbst bei hochwertigen Smartphones völlig unzureichende Technik kann nur sehr bedingt als Referenz dienen. Wahrscheinlich ist dies vielen Kollegen gar nicht bewußt.
Also häufig wird zu Unrecht und völlig übertrieben kritisiert, das geht in der öffentlichen Anonymität eines Forums auch so herrlich einfach.
Das Rangierkroko hingegen hat mit den verdrehten Blechen einen unnötigen Fehler. Wenn ich als Firma die Konstruktion in einem Video veröffentliche und stolz damit Werbung betreibe, dann darf ich nicht böse sein, wenn Kunden sich das anschauen und offensichtliche Fehler finden und reklamieren. Während der Fehler im Umlauf wohl eher als händeringend gesucht und gefunden wirkt und aus meiner Sicht nicht störend, sind die um 180° verdrehten Bleche schon ein deutlicher Fehler, der reklamiert werden sollte. Wie oben erwähnt, könnte Märklin diese Teile nachliefern, so daß man diese sich bei Bedarf montieren kann. Wissen müssen sie es, und es ist schade, daß nach dem Fensterproblem bei der 103 kurz danach ein vergleichbares Problem auftritt. Jetzt daraus wieder den Anlaß zu nehmen, verschiedene Abteilungen oder Mitarbeiter niederzumachen, ist aber völlig überflüssig. Einfach emotionsfrei und sachlich reklamieren reicht. Über Ursachen können wir nur spekulieren und das sollte man ebenfalls lassen, das ist einzig Aufgabe von Märklin intern,
meint Stefan aus BaWü