Hallo Stummis,
die ersten Beiträge dieses threads stammen aus meinem Schneidplotter-thread und wurden durch die Admins freundlicherweise hierher verschoben, danke dafür. Deshalb die teilweise etwas irreführenden Titel der Beiträge.
Der Haupttenor in diesem Thread war ja, daß man mit dem Plotter nur dünne Materialien schneiden kann, wenns dicker wird, wird's unsauber oder geht gar nicht. Die Alternativen Laser oder CNC-Fräse sind einfach zu teuer. Hab ich bis vor kurzem jedenfalls gedacht. Dann bin ich im Netz auf etwas ganz Erstaunliches gestoßen. Es gibt eine Vielzahl Kollegen der verschiedensten Fraktionen, die sich eine CNC-Fräse selbst bauen. Und zwar im einfachsten Fall aus Holz! Nachdem ich jede Menge zu diesem Thema gelesen hatte, hat der Will-auch-haben-Reflex die Oberhand gewonnen.
Es hat einige Wochen gedauert, bis ich die erforderlichen Materialien zusammen hatte, es soll ja nicht so teuer sein ops: . Dann gings ans Bauen und gestern ist der Rohbau fertig geworden. Die Fräse ist aus 19mm Birke Multiplex gebaut, hat eine nutzbare Arbeitsfläche von ca. 35cm x 40cm, ist erstaunlich stabil und noch erstaunlicher: (gefühlt) noch genauer als der Schneidplotter.
Und so sieht das gute Stück aus:
Die Elektonik: ein Arduino und drei Pollolu-Treiber, Stromversorgung noch aus dem Labornetzteil:
Gesteuert wird das Ganze mit "Estlcam", ein sehr schönes CAM-Programm für so Neulinge wie mich:
Alles noch etwas provisorisch, aber ich wollte erst mal probieren, was denn überhaupt so geht. Heute hab ich dann die ersten Versuche gemacht:
ein Stück Wand aus 2mm starkem Polystyrol, gefräst mit einem 1mm-Fräser:
mein Lieblingsthema: Schwellenrost mit exakten Bohrungen für die Gleisnägel:
und zum Schluß noch eine für einen Stummi-Kollegen geätzte Platine gebohrt und ausgefräst:
Zu der Platine gibt es noch zwei grottenschlechte Handy-Videos. Ich kann aber zu meiner Entschuldigung vorbringen, daß ich in einer Hand das Handy hatte, in der zweiten Hand den Staubsauger und die Maus wollte auch mal gedrückt werden
Löcher bohren:
[youtu-be]https://youtu.be/GkniaKOdoCo[/youtu-be]
Konturen fräsen:
[youtu-be]https://youtu.be/x5duB54hWD0[/youtu-be]
Also ich bin begeistert von dem Teil. Es ist natürlich alles noch unfertig. Als Nächstes muß ich jetzt die Elektronik in eine vernünftige Form bringen und einen festen Anschluß für die Absaugung realisieren. Bis jetzt liegen die Materialkosten bei ca. 250,-€. Mit Netzteil, Energieketten, Endschaltern und was sonst noch so fehlt, werde ich wohl bei etwas über 300,-€ rauskommen. Aber der Spaß ist eigentlich unbezahlbar!
Ach ja, eine Warnung zum Schluß an potentielle Nachahmer: Vorsicht, das Thema hat einen hohen Suchtfaktor und kennt nach oben fast keine Grenzen. Man muß sich öfter mal selbst zurück auf den Teppich holen
Schönen Abend noch
Ulli