Selbstgebaute ABC-Bremsstrecken für Schattenbahnhöfe geplant
Hallo und guten Tag,
VORGESCHICHTE
Auf der im Rohbau fertiggestellten H0-DCC-Anlage auf 220 mal 110 cm werden die vier Loks, die sieben Garnituren bewegen, im sichtbaren Bereich grundsätzlich mit der Multimaus gesteuert. Auf einer eingleisigen Strecke können in den zweigleisigen Kreuzungsbahnhof die Züge eh nur nacheinander einfahren, da die Durchrutschwege auf beiden Seiten bis über die Einfahrweiche der jeweiligen Gegenrichtung reichen. Das Alibi für entspannten Einmannbetrieb schlechthin.
Ein Anschließer und das Stumpfgleis zur Ortsgüteranlage und Seitenrampe sind noch gelegentlich durch den Ng zu bedienen, der zweimal pro Session laut Fahrplan auftaucht und die Wagenkarten gelegentlich „meinen“ Bahnhof ausweisen. Ansonsten sind die Hp2-Langsamfahrten, die Halte der Personenzüge und der kreuzenden Züge und die Ausfahrten händisch vorzunehmen.
Die Triebfahrzeuge sind mit ESU Lopi 4 oder Lenz Silver ausgestattet. Die zwei Schattenbahnhöfe - ein gemeinsamer mit Kehrschleifenfunktion, ein weiterer in der Mittelebene mit in beide Richtungen durchfahrenden Dispositionsgleisen - sind jeweils vor der Ausfahrt rechtsseitig stromlos und die stromlosen Abschnitte werden über Taster eingespeist. So kann ich keinen „Abfahrauftrag“ im SB vergessen zurückzunehmen und einfahrende Züge können mir nicht gleich wieder durchrutschen. Die Züge werden mit V max in Richtung der SB von oben entlassen. Die Halte sind daher im SB sehr hart. Die Anfahrten wiederum sind durch die Vorgaben aus CV 3 sanft.
KEIN KONSTANTER BREMSWEG
Da ein programmierter konstanter Bremsweg im sichtbaren Bereich hinderlich ist, wenn die Loks im sichtbaren Bereich grundsätzlich händisch gesteuert werden, und ich nicht jedes Mal mit F4 die Funktion abschalten und wieder zuschalten will, habe ich den konstanten Bremsweg, der in den Beschreibungen zu ABC-Bremstechnik empfohlen wird, wieder gelöscht. Die Züge sollen allein mit der Bremsverzögerung aus CV 4 halten, und damit auch in den geplanten Bremsstrecken der beiden SB. Da die Züge alle mit V max in den SB einfahren, sollten die Bremswege bei ABC trotzdem nahezu immer je Fahrzeug identisch sein. Auf dem Testgleis sieht es jedenfalls vielversprechend aus.
ÜBERLEGUNGEN
Um die Möglichkeiten der DCC-Technik im SB zu nutzen und die harten Halte zu entschärfen, habe ich also mit selbstgebauten Diodenbremsstrecken experimentiert. Die stromlosen Haltabschnitte müssten verlängert werden (das wird ein Spaß die Isolierverbinder im verdeckten Bereich nach hinten zu verlegen) und der jeweilige Haltabschnitt würde über je eine (einzige) Schottky-Diode eingespeist. Antiparallel dazu würde eine Leuchtdiode mit eingebautem Vorwiderstand im Bedientableau eingebaut, an der der Spannungsabfall natürlich größer ist als an der einzigen Schottky. Dadurch habe ich meine Asymmetrie. Mit der LED habe ich dann die Belegmeldung für die Halteabschnitte auch gleich abgedeckt. Das ganze wird mittels des schon erwähnten Tasters bei gewollter Ausfahrt überbrückt. Also nix mit Umschaltrelais und so weiter. Auf dem Testgleis (ein umverdrahtetes Abstellgleis im unteren SB) funktioniert es bis jetzt tadellos, auch wenn ich wegen der Kürze des isolierten Abschnitts nicht mit V max in den mit Diode eingespeisten Abschnitt einfahren kann.
FRAGE
Nun las ich, dass die Bremswege jedoch nach Motorerwärmung im laufenden Betrieb variieren sollen. Was sind Eure Erfahrungen? Ich möchte bei dem erforderlichen Aufwand im SB (Versetzen der Isolierverbinder) nicht am Ende vor der Erkenntnis stehen, dass der Aufwand sich nicht gelohnt hat. Einen zweiten Notstopabschnitt in den SB-Gleisen einzubauen gibt die Länge nicht her.
Gibt es bessere Lösungsansätze?
Die beiden Personenzüge sind nicht beleuchtet. Im Frühsommer 1968 war es bis Betriebsschluss um 21 Uhr so hell, dass auch trotz einer kurzen Tunnelstrecke die Zugführer immer die Beleuchtung vergaßen 😁
Grüße
Micha
Tante Edith meint noch, dass es eine Zweileiter-anlage ist.