RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#1 von menotti , 18.05.2013 13:48

Hallo,

ich bin zwar neu im Forum, beschäftige mich aber bereits seit mehr als 30 Jahren mit Modelleisenbahn in 1:160. Eines der mich am meisten interessierenden Themen ist der elektrische Zugbetrieb in Schlesien in den 1920er und 1930er Jahren. Vielleicht kennen die einen oder anderen von euch unsere "Zackenbahn-Module".

http://www.zackenbahn.de/

Der Fuhrpark dieser Epoche ist natürlich sehr speziell und kaum über den "Großhandel" beschaffbar. Also muss man selber Hand anlegen, was spannend und herausfordernd zugleich ist, oder man kann auf Kleinserienmodelle zurück greifen. So bot AMA-Modelle (http://www.mbs-ama.de/) Anfang 2009 zwei typische Vertreter der schlesischen Ellok-Ungetüme E 90.5 und E 91.3 an - sowohl als Fertigmodell, als auch als Bausatz. Man musste schnell zugreifen, weil die Serie limitiert war, und ich tat es, obwohl ich damals gerade von meinem "Sabbatical" aus Südamerika zurück kam und entsprechend klamm bei Kasse war.

Ich habe mir bewusst die Bausätze bestellt, weil ich selber Einfluss auf die Gestaltung der Lokomotiven ausüben wollte. Zum Glück waren die Fahrwerke fertig montiert, sogar die Fahrwerksrahmen waren bereits zusammengebaut, aber dann blieben die Bausätze erst mal ein paar Jahre in der Kiste liegen. Ich war beruflich viel unterwegs und hatte deswegen wenig Zeit und Muße, aber ich brauchte auch etwas Zeit, um mich mit den Technologien des Selbstbaus zu beschäftigen und meine Fertigkeiten weiter zu entwickeln.

Vor einigen Wochen habe ich endlich meine Schätze aus der Kiste geholt und mit dem Zusammenbau begonnen. Zuerst kommen meine beiden E 90.5 an die Reihe, von denen es zwei Versionen gibt: eine Normalausführung und eine Version mit verlängerten Fahrwerk. Mit Letzterer habe ich begonnen, und diese ist jetzt abzüglich der Dachausrüstung soweit fertig.



Auf diesen Erfahrungen aufbauend, habe ich den Bau der "kurzen" Version begonnen und diesen recht ausführlich dokumentiert. Wenn also Interesse im weiten Rund besteht, so werde ich in den nächsten Tagen und Wochen etappenweise den Bau der Lokomotiven hier im Forum beschreiben, angereichert mit Informationen zum Vorbild und mit Tipps zum Selbstbau.

Viele Grüße aus Dresden von
Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#2 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 18.05.2013 14:12

Hallo Thomas,

bitte, bitte her damit ... da bin ich jetzt mal ganz eigensinnig. Mir stehen die Teile noch bevor, zwar etwas größer (H0) aber mit Westmodell als Hersteller des Messingbausatzes.
Zwei Sachen würden mich bei Deinem Bausatz besonders interessieren:

    1. Wie verhält sich das Verlöten eines Neusilberbausatzes im Vergleich zu Messing
    2. Welche Lackierung wirst Du wählen.


Laenderbahner

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#3 von trashmaster , 18.05.2013 15:07

Ich muss sagen, für 1:160 sieht das unglaublich filigran aus! Ich bin gespannt was du uns hier zeigen wirst!


Grüße Georg


 
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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#4 von menotti , 18.05.2013 15:17

Hallo Namensvetter,

ich will meine Loks in Braungrün RAL 6008 lackieren. Es gibt verschiedene Aussagen und Meinungen zur Farbgebung, u.a. dass die Loks in preuß. dampflokgrün ausgeliefert wurden (ca. RAL 8011) oder auch in dunkelbraun. Ob und wann die Loks dann in Blaugrau 4h (ca. RAL 701 umlackiert wurden, kann ich nicht belegen.

Neusilber lässt sich hervorragend bearbeiten. Es lässt sich gut zuschneiden (anritzen und brechen), hat durch die Federspannung eine gewissen Stabilität gegen unbeabsichtigte Verformung, lässt sich gut löten (ich nehme Lötwasser) und auch formen, z.B Rundungen. Ich werde in der Baubeschreibung auch darauf eingehen.

Vor einigen Jahren habe ich mir die E 21 51 gebaut; das Gehäuse ist aus Neusilber. Auf unserer Zackenbahnseite findest Du einen zusammenfassenden Baubericht:

http://www.zackenbahn.de/modell_tipps_bauanleitungen-11.html

Viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#5 von menotti , 18.05.2013 15:48

Das Vorbild

Von der E 90.5 wurden nur 10 Stück gebaut, die allesamt ausschließlich auf dem schlesischen Netz zum Einsatz kamen, und hier vor allen Dingen auf der Zackenbahn. Sie ist neben dem ET 89 "Rübezahl" also eine Protagonistin dieser herrlichen Gebirgsstrecke.

Der Bau der Loks begann schon vor Beginn des 1. Weltkriegs. 1914 waren die ersten Maschinen fertig, allerdings verhinderte der Ausbruch des Krieges deren Einsatz. Der Weiterbau erfolgte erst nach Kriegsende, so dass die Loks erst um 1921/22 in den Betrieb gingen. Mittlerweile hat sich das Rad der Technik weiter gedreht, d.h. diese Bauart entsprach schon damals nicht mehr dem aktuellen technischen Stand und Erfordernissen. Sie ist eindeutig eine Vertreterin von Elloks aus einer Zeit, als kaum Erfahrungen im elektrischen Zugbetrieb in Deutschland vorlagen, wo man alle möglichen und unmöglichen Überlegungen zur Antriebskonfiguration, Kraftübertragung, elektrischen Ausrüstung und Steuerung unternahm, um zuverlässige elektrische Lokomotiven zu bauen und einzusetzen.

Mehr technische Informationen findet ihr hier:

http://www.zackenbahn.de/e90_5.html

Nachfolgend zwei Aufnahmen dieser Lokreihe:


E 90 52 im Bw Hirschberg um 1933


E 90 56 im Bahnhof Strickerhäuser auf der Zackenbahn

Wie bereits angedeutet, gab es zwei Versionen mit normalen und verlängerten Fahrwerk. Letzteres entstand aus der Überlegung heraus, einen Schneepflug für die schneereichen Winter auf den schlesischen Gebirgsstrecken anbauen zu können. Die Zackenbahn war berüchtigt dafür, dass sie mitunter wochenlang unter Schneemassen begraben war.



Die Loks machten zu Beginn durchaus Schwierigkeiten. Es kam oft zu Spannungsüberschlägen in den Transformatoren bzw. zu Kurzschlüssen infolge eindringenden Schnees durch die Lüfteröffnungen , so dass die Lieferfirmen die Maschine mehrmals umrüsten mussten. Die BBC-Stromabnehmer gaben ebenfalls oft Anlass zur Klage. Nach und nach bekam man die Probleme in den Griff, aber die schwerfälligen und schweren Maschinen konnten nicht wirklich Begeisterung beim Fahrdienst und in der Instandhaltung hervor rufen.

In den BBC-Mitteilungen vom Januar 1920 ist diese Lok ausführlich beschrieben worden. Ich stelle das Dokument bei Interesse als PDF zur Einsicht bereit.



[Fortsetzung folgt]


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#6 von Goshiny , 18.05.2013 21:44

Guten Abend Thomas,
ich habe mir eben eure Webseite angesehen und bin begeistert vom Inhalt und vom Aufbau. Mir gefällt insbesondere die Darstellung von geschichtlichen Informationen und der Umsetzung im Modell.

Dein Bau der E 21 51 zeigt, hier ist auf hohem Niveau ein Kunstwerk entstanden. Mich begeistert nicht nur die Detailtreue sonder auch die akkurate Ausführung (Beispiel: die Fenster zwischen den Türen sind in einer Linie und identisch groß).

Ich freue mich auf den Fortschritt der E 90.5.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#7 von menotti , 19.05.2013 11:47

Umsetzung ins Modell

Vor dem Zusammenbau hat der Gott des Modellbaus die Recherche gesetzt. Wie gesagt, habe ich mit die Bausätze beschafft, damit ich ggf. noch Details ändern oder ergänzen kann. Die Vorlagen von AMA-Modellbau sehen wie folgt aus (leider kann ich die Fotos nicht direkt hier ins Forum stellen, weil ich die Copyrights nicht habe):

http://www.mbs-ama.de/index.php?option=c...&id=7&Itemid=61

Wenn man die Vorbildfotos sieht, erkennt man eine Menge Unterschiede, die bestimmtem Zeiträumen oder sogar einzelnen Lokomotiven zugeordnet werden können. Es stellten sich u.a. folgende Fragen:

1) Wo ist vorn und hinten? Wie waren die Dachleitungen angeordnet?
2) Wie waren seitlichen Klappen an den Vorbauten ausgeführt?
3) Wann kamen kurze und lange Handläufe an den Einstiegen zum Einsatz?
4) Wann wurde die Lüfterabdeckung an der Frontseite angebaut?







Außerdem gab es verschiedene Stromabnehmer (BBC-Stromabnehmer und später vereinzelt auch Einheitsstromabnehmer SBS 9), nachfolgend am Beispiel der E 90 52:





Das alles musste recherchiert werden, ehe ich mich auf eine Bauausführung festlegen konnte. Zum Glück kenne ich Leute, die sich mit diesem Thema sehr gut auskennen und mich mit Material versorgt haben. In diesem Zusammenhang verweise ich gern auf eine Buchreihe, die aus diesem Freundeskreis heraus entstanden ist und die ich für das gegenwärtig profundeste Werk zum Thema "Elektrischer Wechselstrom-Zugbetrieb in Deutschland" halte:

https://www.di-verlag.de/de/Wechselstrom...e9b2bd9517790db

Bei der E 90.5 mit verlängertem Fahrwerk ist ja der freistehende Zwischenkühler an der Vorderseite das markanteste Merkmal. Diese Ellok besaß zwischen der Niederdruck- und der Hochdruckstufe des Kompressors einen Zwischenkühler, der allerdings nur auf auf der hinteren Seite stand (nicht auf beiden Seiten!). Bei der E 90.5 von Westmodel steht der Zwischenkühler auf beiden Seiten - das ist mit Sicherheit falsch. Auf den obigen Fotos von der E 90 52 kann man das gut erkennen.

Auf weitere Details gehe ich dann in den Bauberichten ein.

[Fortsetzung folgt]


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#8 von menotti , 19.05.2013 17:26

Bauanleitung des Lokgehäuses
Teil 1 - Vorbauten

Beginnen wir also mit dem Bau. Ich werde den Bau dreiteilen: Lokgehäuse, Fahrwerk und Dach. Das Fahrwerk ist bereits vormontiert, ebenso der Fahrwerkrahmen, allerdings fehlen bei Letzterem noch die Anbauteile (Sandkästen, Aufstiegsleitern, Puffer etc.)



Den Rest gibt es nur 2D:



Zuvor einige generelle Hinweise:

* Alle Biegekanten vor dem Abkanten mittels Cutter oder Reißnadel anritzen. Alle Biegekanten an den Hinterseiten verlöten.
* Nach dem Heraustrennen alle Grate vollständig entfernen. Oftmals genügt ein kleiner Grat, und die Teile passen nicht zusammen bzw. die Laschen passen nicht in die Schlitze (z.B. Führerhaus).
* Zum Biegen der Teile empfehle ich das Biegewerkzeug „The Bug“ (erhältlich z.B. bei „NDetail“). Mit diesem Werkzeug ist das Biegen und Abkanten ein Kinderspiel...http://www.ndetail.de/index.php?cat=c22_...ewerkzeuge.html
* Die Ätzteile sind aus Neusilber und haben nach dem Trennen aus der Platine eine gewisse Federspannung. Man glättet diese Teile am Besten, in dem man mit einem Rundprofil, z.B. Rundholz oder dem Griff eines Cutters mit sanften Druck und auf einer elastischen Unterlage (z.B. Schneide-Pad) mehrmals über die Rückseite rollt. Teile vor dem Montieren und Löten unbedingt glätten.

Zuerst wird die Frontpartie bearbeitet. Hier gab es beim Vorbild noch eine Griffstange quer unterhalb der Frontklappe, die noch nachgerüstet werden sollte.





Danach erfolgt das Biegen entsprechend der Vorgaben von AMA. Hier bewährt sich wieder mal das Biegewerkzeug „The Bug“.







Danach walzt man noch ein bisschen über die Hinterseite, um die charakteristische Wölbung der Frontpartie zu erreichen.



Um das Frontseite des Führerhauses anzulöten, sollte man den Vorbau z.B. auf einer Lochplatte verschrauben, damit man beide Hände frei hat, um das Ätzteil bündig anzusetzen und zu verlöten. Unbedingt die Passfähigkeit beachten. Die Teile werden auf Stoß gelötet, haben aber im bereich der Fenster kleine Aussparungen und Laschen, die ein sauberes Ansetzen ermöglichen. Danach sollte das Teil durch leichtes Nachbiegen gerichtet werden.





Jetzt kommt die schwierigste Partie des Bausatzes – die seitlichen Kästen des Vorbaus. Die Bauanleitung von AMA gibt vor, diese komplett vorzufertigen und dann anzusetzen, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit der Passgenauigkeit gemacht. Es besteht die Gefahr, dass die Kästen schief werden und dann nicht parallel am Vorbau angelötet werden können. Besser ist es, folgendermaßen vorzugehen:

1) Oberen Deckel biegen, zum Führerstand leicht abknicken (wie Bauanleitung) und innen verlöten. Dann müssen die beiden Enden des Deckels so lange befeilt werden, bis die in die Aussparung des Vorbaus passen. Es sind nur wenige Zehntel, aber sie bewirken, dass die Kästen nicht passen. Darauf achten, dass der Kasten auch in der Lasche vom Führerhaus sitzt!



2) Nachdem die Teile passfähig sind, werden diese angesetzt und von innen verlötet. Die vordere Partie wird erst danach umgebogen, Auch hier mit der Schlüsselfeile ein paar Zehntel vom Ende der „Fahne“ wegnehmen, damit es später beim Umbiegen nicht staucht.



3) Jetzt erfolgt das Umbiegen...



4) …und das Verlöten von Innen. Kleine Spalten können mit Lötzinn verschlossen werden, so dass es immer besser ist, einen kleinen Spalt zu verfüllen, als überstehendes Material zu verdrücken. Letzteres gelingt ohnehin nicht.



Zum Schluss setzt man die Vorbauten auf die Bodenplatte auf und prüft, ob sie bündig und an den Unterkanten parallel zum Rahmen aufliegen.



[Fortsetzung folgt]


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#9 von menotti , 22.05.2013 19:04

Bauanleitung des Lokgehäuses
Teil 2 - Führerstand und Gepäckabteil


Jetzt geht es um den "hinteren Teil" des Lokgehäuses, also dem nutzbaren Raum für Lokführer und Zugbegleitpersonal. Diese Lok hatte ja ihre elektrische Ausrüstung in den Vorbauten und somit ausreichend Platz hinter dem Führerstand, so dass dieser als Gepäckabteil benutzt werden konnte, womit man den Packwagen im Zug einsparen konnte. Hier ein paar Bilder vom Inneren:


Blick durch den Übergang der beiden Lokhälften hindurch


Führerstand




Der Zugführersitz, der recht komfortabel ausschaut. Dieser befand sich hinter dem kleinen Frontfenster in Fahrtrichtung links. Man beachte den mechanischen Scheibenwischer.

Im Modell formt sich das Gehäuse wie folgt zusammen.



Hier haben wir die "Abwicklung" des Gehäuses mit Rück- und Seitenwand. Im Übergang von Führerstand zu Gepäckabteil gibt es eine Stufe, d.h. zwei Biegefalze in einem Anstand von wenigen Millimetern Abstand zueinander. Ich weiß nicht, wie man diese Stufe rechtwinklig biegen kann, deswegen habe ich eine Biegekante gebrochen, um sie dann zu verlöten. Dadurch kann man die zweite Biegekante sauber biegen und hat zudem noch eine "Trennstelle" zum Abfangen von Toleranzen.



Die Teile sind nun vorgebogen und werden aneinander gesetzt.



Zu beachten ist, dass die Teile plan sind, was bei Neusilberteilen auf Grund deren Eigenspannung nicht ganz so einfach ist. Deswegen rolle ich noch ein paar Mal über die Hinterseiten der Teile, um diese zu richten. Dan werden die Teile nach und nach aufgesetzt und miteinander verlötet.









So sieht es dann aus, das Gehäuse, wenn es fertig ist. Nicht im Bausatz enthalten ist die Abdeckung der Frontlüfterklappe, die ich mir selber anfertigen musste.





Fehlt als Hauptbauteil noch das Dach, aber das behandeln wir in einem der nächsten Kapitel.



[Fortsetzung folgt]


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#10 von menotti , 24.05.2013 00:49

Das Dach
Stromabnehmer


Die Loks waren mit BBC-Stromabnehmern ausgerüstet, die bei einigen wenigen Loks später gegen Einheitsstromabnehmer SBS 9 ausgetauscht wurden. Mein Modell soll aber mit den BBC-Pantos unterwegs sein.



Diese muss man aber selber bauen, und da ich mich schon länger mit dem Gedanken trage, meine Stromabnehmer in Zukunft selbst zu bauen, war dies eine gute Gelegenheit, dies umzusetzen. Auch wenn ich die Stromabnehmer in ihrer Höhe fixieren werde, will ich sie doch funktionstüchtig, sprich: gelenkig gestalten. Nach einigen Versuchen mit Prototypen machte ich mich ans Werk und baute wie folgt:

1) Die Längstraversen des Stromabnehmergerüstes


2) Die Querstreben mit den Diabolo-Isolatoren:


3) Für die Unterscheren verwendete ich Relingstützen aus dem Schiffsmodellbau.




4.) Dann erfolgte der Zusammenbau des Stromabnehmergerüstes und das Auffädeln der unteren Scheren:








5.) Anschließend das Einfädeln der Oberscheren:


Die Schleifleiste fehlt noch und wird erst dann aufgelötet, wenn ich weiß, welche Höhe ich enstellen muss. Deswegen sind die Oberscheren erst mal nur zusammengebunden.

Hier ist der Stromabnehmer mal probehalber aufs Gehäuse aufgesetzt. Dahinter ein Brawa-Stromabnehmer zum Vergleich.



Ich bin zwar noch nicht ganz fertig mit den Überlegungen, aber auf einem ganz guten Weg, hier eine praktikable und vor allen Dinge wirtschaftliche Lösung zu finden. Der Kauf von maßstabsgetreuen Stromabnehmern, z.B. von Hammerschmid, geht ganz schön ins Geld. Ich hatte vor einiger Zeit mal eine E 95 mit diesen Pantographen ausgerüstet:



Danach hatte ich versucht, die Brawa-Stromabnehmer aufzupimpen, aber diese Technologie ist nun auch schon ein paar Jahre alt und man braucht auf jeden Fall einen Satz Brawa-Stromabnehmer, die zudem diese hässliche Bodenplatte haben und somit wie ein Klotz aufs Dach geschraubt werden.

http://www.zackenbahn.de/modell_tipps_bauanleitungen-05.html

Stück für Stück hatte ich dann alles selber zu bauen versucht und bin nun heute an dem Punkt angelangt, dass ich mir die Teile eben selber baue.


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#11 von Kehrdiannix , 31.05.2013 20:27

Hallo,

ein sehr schöner Bau! Da bleibe ich dran; ich kann eine Menge draus lernen ...


Gruß,
David



Mein Selbstbau- und Bastelthread


Meine Dachbodenbahn: Analog auf M-Gleisen mit viel Betrieb


 
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#12 von menotti , 01.06.2013 20:00

Hallo,

weiter geht's mit dem Bau. In den letzten Tagen habe ich vornehmlich an Kleinigkeiten gepfriemelt, und das hält mehr auf als der Zusammenbau des Lokgehäuses. Gerade an den kleinen Details kann man Stunden von Zeit verplempern. Zudem musste ich noch diverse Anpassungsarbeiten an beiden Maschinen machen, damit die Gehäuse auch sauber auf die Fahrwerke montiert werden können.

Heute will ich den Bau des Rückkühlers für die verlängerte Version E 90 52 vorstellen. Wie vielleicht bekannt ist, gab es bei älteren Ellok-Baureihen einen Rückkühler für die Kompressoren, die z.T. außen angebracht worden sind, siehe E 44 im Bereich der Vorbauten, oder auch bei der E 94 in Drehgestellhöhe. Bei der verlängerten E 90.5 hat man den einfach auf das verlängerte Fahrwerk geknallt und das Lokschild oben drauf gesetzt. Sieht putzig aus und macht den Unterschied.

Meine erste Version sah so aus:


Da fehlen noch die beiden Querstreben, die die Rohre stabilisieren, aber irgendwie gefiel mir Ganze das nicht. Bei Westmodel in H0 sieht das so aus:


Also noch mal recherchiert und tatsächlich eine Nahaufnahme des Rückkühlers erhalten:


Da sind nur 6 Rohre nebeneinander, wie man sieht. Habe ich also das Ding noch mal gebaut.

1) 6 Drähte á 0,5 mm Durchmesser zugeschnitten


2) Diese nebeneinander auf einen Cu-Streifen gelötet


3) Die Befestigungsbänder aufgelötet


4) Die Rohrschlangen herunter geschnitten, gekürzt und an den Enden gebogen


5) Das Gerüst kommt noch dazu, mitsamt Lokschild auf der Oberkante


6) Und so sieht es dann aus:


Sieht besser aus, oder? Oder sind die Bandagen zu dick?


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#13 von menotti , 19.06.2013 20:34

Will mich mal wieder melden, dass keiner denkt, ich bin abtrünnig geworden. In den letzten Tagen ist nicht so viel passiert, weil ich oft unterwegs war, keine Zeit hatte und zudem hat uns die Elbeflut in Atem gehalten. Letztes Wochenende war auch noch "Bunte Republik Neustadt", wo die Bässe so sehr wummerten, dass die Gläser im Schrank zu tanzen anfingen. Da haste keine Muße für Modellbau.

Im Grunde bin ich zur Zeit mit allerlei Kleinkram beschäftigt, der Zeit kostet, aber keinen sichtbaren Fortschritt mit sich bringt. Ich habe die Halterung von Gehäuse zu Fahrwerksrahmen überarbeitet, habe noch mal verschiedene Macken am Gehäuse richten und nachbessern müssen und habe nach einer Möglichkeit für zusätzlichen Ballast gesucht. Und auch gefunden: Anglerblei, das ich zurechtsägte und dann in die seitlichen Kästen an den Vorbauten geklebt habe.





Das sind ganz deutlich ein paar Gramm mehr, die sich sicherlich positiv auf die Zugkraft auswirken.

Dann habe ich mich noch mal an den BBC-Stromabnehmer herangemacht. Mir gefielen die Unterscheren nicht so richtig, weil die Ösen zu groß waren. Also habe ich feinere Relingstützen genommen und einen neuen Satz Unterscheren gebaut.



Wie man auf den Bildern sehen kann, ist der optische Unterschied beträchtlich (links die neue Variante, rechts die alte). Sieht nun wesentlich filigraner aus.



Demnächst werde ich die beiden noch blanken Gehäuse grundieren und dann die beiden Stromabnehmer zu Ende bauen und auf dem Dach befestigen. Dann habe ich die Schlussgerade fast erreicht (Endfarbgebung und Finish).

Viele Grüße von Thomas


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#14 von menotti , 23.06.2013 22:55

Jetzt fehlt nur noch das Fahrwerk. Dieses sieht beim Vorbild so aus:



Glücklicherweise sind die Fahrwerksrahmen bereits vorgefertig und ausgerichtet, allerdings noch ohne Anbauteile, also "nackisch".



Stück um Stück fummelt man also die Accessoires an die Fahrwerksrahmen:


Die Stützkonsolen zum Umlauf, rechts bereits verfeilt, links noch unbearbeitet


Die Sandkästen werden bereits zurecht geschnitten geliefert...


...müssen aber noch ihre Deckel bekommen



Ein super Idee ist AMA mit den Aufstiegsleitern eingefallen. Diese sind in der Platine bereits auf den benötigten Anstand zueinander angeordnet.



Dann dreht man die Stufen um 90°...


...und setzt an den Hinterseiten vorgebogenen Drähte als Rahmen an...


...verlötet diese mit den Stufen...


...und schneidet die fertigen Tritte dann aus der Platine heraus. Genial! So was müsste es von einem Kleinserienhersteller als Bastelplatine geben, denn Aufstiegsleitern braucht man immer beim Selbstbau.


Im Gegensatz zur Bauanleitung, nach der man die Leitern stumpf an den Außenrahmen löten soll, habe ich die Drähte abgewinkelt und an die Unterseite des Umlaufes gelötet. Da die Drähte aus Bronzefederdraht sind, kann man sie durchaus feste anfassen - sie brechen nicht ab.

Neben den genannten Zurüstteilen habe ich auch noch diverse andere Teile angesetzt, u.a. Rohrleitungen, Bremsschläuche, elektrisches Verbindungskabel - alles so'n Kleinzeugs, dessen Zubereitung und Montage einen Haufern Zeit frisst, und am Ende sieht es kein Mensch. Manchmal denke ich, dass ich da vereinfachen sollte, aber dann kommt doch der Wille wieder durch, das Machbare umszusetzen, auch wenn es in diesem Maßstab schwer zu erkennen sein wird.

So sehen die Fahrwerke dann fix und fertig aus:




Sie sind mittels starrer Kurzkupplung miteinander verbunden, und ich werde sie auch noch elektrisch miteinander verbinden, weil ich im Test bemerkt habe, dass eine Hälfte mitunter keinen Strom bekommt und die andere Lokhälfte dann diese blockierte Einheit schieben oder ziehen muss. Das gibt sonst Flachstellen...

Schlussendlich habe ich Gehäuse und Fahrwerk miteinander verschraubt, und so sieht die Rohfassung der E 90 57 (diese Nummer habe ich heute festgelegt) dann aus:





Das Gute an den Fotos vom grundierten Modell ist, dass man hier alle Macken erkennen kann, wo nachzuarbeiten ist:


Ist zwar nervig, aber muss sein. Wann, wenn nicht jetzt.

Fehlt nur noch das Dach, das ich aber erst nach der Endfarbgebung bearbeiten kann. Lackieren werde nicht selber, sondern ein Modellbahnfreund wird seinen Luftpinsel schwingen. Wenn alles klappt, wird dies Mitte August erfolgen. Bis dahin wird noch einiges an meinen beiden Maschinchen zu tun sein, aber es gibt ja auch noch andere Bauprojekte, die ich euch vorstellen kann.

Bis demnächst mal wieder in diesem Theater!

Viele Grüße von Thomas


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#15 von EG 538 ( gelöscht ) , 26.06.2013 22:38

Hallo Thomas,

das ist in Spur N eine reife Leistung. Zumal Du das ja nicht jeden Tag machst.
Ich habe die Loks ja auch in 1:87 gebaut und hänge mal von den Bilder dran.
Sie sind alle im Erhaltungszustand von 1928.



E 90 54



E 90 54



E 90 57


EG 538

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#16 von klein.uhu , 26.06.2013 23:22

Moin Thomas "menotti",

da bleibt mir die Sprache weg, da fehlen mir die Worte! Was soll man da noch sagen zu so einem prachtvollen Modell und dazu einem fast noch besseren Baubericht. Und dann das Ganze noch in 1:160 Spur N. Reicht da die "Ruhmeshalle" noch? Unglaublich! Fantastisch!

Danke für Darstellung des Vorbildes, Modells und Baufortschritts, auch wenn ich nie selbst etwas derartiges bauen werde. Die Lok könnte mich las Modell schon reizen ...

Das H0-Modell des Kollegen "EG538" steht dem in nichts nach.

Gruß klein.uhu


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#17 von menotti , 27.06.2013 13:02

Hallo "klein-uhu",

für die Ruhmeshalle muss ich mich schon noch ein wenig strecken. Lass mich erst mal die Fahrzeuge zu Ende bauen... Ich habe im Grunde meinen Spaß daran, euch an meinen Basteleien teilhaben zu lassen. Ist fast so was wie Selbstreflektion, die wichtig ist, um sich nicht mit Mittelmaß zufrieden zu geben, wobei ich das "Mittelmaß" in Bezug zu den eigenen Fähigkeiten betrachte. Ich bin ja so manchmal mit Modellbaufreunden im "Clinch" -zum einen, weil sie mich ständig verbessern (oft zu Recht, was man aber mitunter nicht wahr haben will, worauf man sich aber einlassen sollte), oder ich kritisiere selbst die Modelle anderer, weil sie mit ein bisschen mehr Detailtreue und etwas genauerer Recherche bessere Modelle geworden wären. Und so verstehe ich auch dieses Forum hier - keine Lobhudelelein, sondern sachliche Kritik.

@ EG 538: Wir kennen uns nicht zufällig? "Rübezahlfreunde"? Deine H0-Modelle sind große Klasse und auch sauber recherchiert. Die E 90 57 hatte tatsächlich SBS9-Stromabnehmer (die einzig mir bekannte "kurze" E 90), die beiden anderen BBC-Pantos. Zum Thema "Dach" will ich mich in Kürze hier noch äußern. Ich habe ja bei beiden Loks die Version mit dem nach vorne versetzten Durchführungsisolator.

Viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#18 von EG 538 ( gelöscht ) , 27.06.2013 14:39

Hallo Thomas,

du hast recht wir kennen uns, wir haben uns schon die Nächte in Polaun um die Ohren geschlagen. Das Letzte mal haben wir uns beim FREMO DRG-Treffen in Dreißkau-Muckern 11/2011 gesehen. 2012 war die elektrische Srecke schon 40m lang!!! siehe zwei Videos die Andreas gedreht hat:
Videos 1
https://www.youtube.com/watch?v=tIMdcaHjj4I
Video 2
https://www.youtube.com/watch?v=7mjkNQtg6vs

Welche Loknummern sollen es den werden? Wenn Du fragen hast, schieß los. Gerade das Dach habe ich 5mal gemacht.

So vieleicht sehen wir uns ja dieses Jahr beim DRG-Treffen.

bis denne

Mario


EG 538

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#19 von menotti , 27.06.2013 15:59

Zitat von EG 538

Welche Loknummern sollen es den werden? Wenn Du fragen hast, schieß los. Gerade das Dach habe ich 5mal gemacht.




E 90 52 für die lange Version und E 90 57 für die kurze Version

Zur E 90 52 gibt es die meisten Fotos und die E 90 57 ist die mir einzig bekannte Kurzversion mit Stromabnehmer SBS9. Artenvielfalt wird bei mir groß geschrieben


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#20 von DerWolf , 27.06.2013 23:03

Mein lieber Mann, welche Augenweide von beiden. Meine Hochachtung
Gruß vom Wolf


Der Wolf aus RE


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#21 von menotti , 28.06.2013 06:49

Hallo Wolf,

wie der Zufall es will, habe ich mir gestern Deine "Taigatrommelparade" angesehen. Ich habe nämlich auch ein paar von diesen Geschossen (bin zuhause DR-Fahrer, das schlesische Gerassel ist für das Vereinsprojekt "Zackenbahn") und bekam gleich Lust, die Loks auszupacken und zu altern. Wobei ich Altern mit dem Luftpinsel noch lernen muss, und so professionell, wie Du das machst, bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Ich hatte mich vor längerer Zeit mal theoretisch damit beschäftigt (also Farbenlehre, welche Farben wofür, wie erzeugt man bestimmte Effekte).

Mein Modellbaukumpel hat eine Airbrushanlage, die wir für die Lackierung der E 90.5 nutzen wollen. Ich werde also üben können und irgendwann stehen die Taigatrommeln auf der Matte. Mir gefallen ja die geflickten und ausgeblichenen Loks am besten.

Viele Grüße aus DD nach RE von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#22 von DerWolf , 28.06.2013 11:22

Hallo Thomas.

Die Airbrush kam eigentlich nur bei den Flicken und der Dach- und Fahrwerksgrundierung zum Einsatz. Der Rest ist per Pinsel, Schwämmchen ,Ölfarbe und Terpentinersatz.
Die Übung bringt"s da: ich mache seit 3 Jahren fast nur noch Patinierung (schade eigentlich, Anlagen- und Lokbau liegt fast flach, aber der Tag hat nur 24 Stunden und davon ist nicht alles fürs Hobby reserviert).

Gruß nach DD
der Wolf


Der Wolf aus RE


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#23 von menotti , 29.06.2013 18:03

Hallo Mario,

ich habe mir eigentlich vorgenommen, meine beiden E 90.5 in braungrün RAL 6008 mit schwarzem Fahrwerk zu lackieren. Wenn ich Deine Maschinen sehe, so muss ich zugeben, dass ein rotbraunes Fahrwerk der Lok gut steht, auch weil man da die Anbauteile besser erkennen kann. Vielleicht sollte ich wenigstens eine der beiden Loks rotbraun färben.

In der Literatur findet man folgende Aussagen::

Diener: "Anstrich und Bezeichnungen von Lokomotiven"
Für den Anstrich von Elektrolokomotiven galten in Preußen grundsätzlich die selben Vorschriften wie für Dampflokomotiven, der Lokrahmen war jedoch bei manchen Lok auch außen statt rotbraun schwarz. (… Elektrolokomotiven mit Gepäckabteil zeigen auf zeitgenössischen Farbdarstellungen einen rotbraunen Anstrich im Bereich des Gepäckabteils in Übereinstimmung mit den Gepäckwagen.
Die Farbtöne dunkelgrün und rotbraun der Elektrolokomotiven sind identisch mit denen für Dampflokomotiven. Sie entsprechen weitgehend braungrün RAL 6008 bzw. rotbraun RAL 8012. Das Grau des Daches kann nicht genauer spezifiziert werden, möglicherwiese wurde hier Aluminium-Eisenglimmerfarbe (Farbton etwa graualuminium RAL 9007) verwendet.




Im "Lokvogel"-Sonderheft "Farbgebung deutscher Triebfahrzeuge" steht:
Für die EG 551/552—EG 569/570 (DRG-E 90.5) sind dunkelgrüne und dunkelbraune Elloks möglich. Ein Foto der BBC-Lokhalle von 1915 zeigt vier weitgehend angearbeitete EG 551/552 ff. Weiterhin gibt es eine BBC-Werbeaufnahme der EG 563/564 mit erheblichen Änderungen gegenüber der Erstausführung (geänderte Dachleitungen und Dachausrüstung, Schneeschutzblende für Trafokühler, mechanisch angetriebene Zusatz-Fahrluftpumpe usw.), das lässt auch eine Farbänderung mit dem neuen Ellokanstrich RAL 19 (dunkelbraun) ab dieser Ellok-Nummer, Lieferung ab 1922, möglich erscheinen. Damit würde auch die bisherige Aussage von zweifarbigen Elloks dieser Baureihe eine Erklärung finden. Es gab einfach dunkelgrüne und dunkelbraune Elloks nebeneinander.



Die frühe Farbgebung interessiert mich eigentlich nicht so sehr, da meine Loks in den 1930er Jahren zum Einsatz kommen. Da wäre es eher interessant zu wissen, ob sie auch in "Blaugrau 4h" gelaufen sind. Rolf Neidhardt hat ja seine E 90 52 so lackiert, wobei ich aber bisher keine überzeugenden Beweise gefunden habe, dass dem auch so war. Es gibt leider kaum Fotos der E 90.5 aus den späten 1930ern oder 40er Jahren. Mir sind nur die Fotos der E 90 57 in Polaun 1945 bekannt, wo man bezüglich Farbgebung aber nicht viel erkennen und herauslesen kann. Was ich nicht glaube, ist, dass die Loks mit Führerstandsbezeichnung V und H versehen waren (wie bei Rolf Neidhardts Modell).
http://www.m.rbd-breslau.de/E%2090.5.html

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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#24 von LetThereBeRock ( gelöscht ) , 01.07.2013 21:55

Hallo,

wirklich schöne Modelle, ich möcht nicht wissen, was für 'ne ruhige Hand man dafür braucht...
Ich würd sagen, mach das Fahrwerk braun.

Eins würde mich aber schon mal interessieren, sind die Neusilberteile selbst hergestellt?
Ich würd mal gerne wissen, wie man sowas macht...


LetThereBeRock

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#25 von EG 538 ( gelöscht ) , 02.07.2013 00:19

Hallo Thomas,

die neue Anschriften Norm der DRG für E Lokomotiven wurde Ende 1927 umgesetzt. Die E 95 waren die ersten in Blaugrau mit Schwarzen Rahmen. Davor wurde die preußische Anstrich-Vorschrift noch angewandt. Dort ist festgelegt das der Lokkasten Braungrün und der Rahmen Rotbraun auszuführen sind. Rotbraun wurde bei allen Lokomotiven mit Stangenantrieb umgesetzt. Bei Einzelachsantrieb wie z.B. die E92 wurde der Rahmen meiner Meinung nach Schwarz ausgeführt. Im Übrigen habe ich kein Bild von der Lok in meiner umfangreichen Sammlung mit braunem Mittelteil. Dies gilt auch für die E 92. Von der E 91`3 kenne ich nur ein Bild mit einen solchen braunen Gepäckabteil.

So sehen meine Maschinen aus:
http://www.m.rbd-breslau.de/index.html
Die ES 6 ist nicht von mir.

Für Dich bedeutet das für 1930 die Lokomotiven mit 75% Wahrscheinlichkeit bereits Blaugrau waren. Rolf hat alle seine Lokomotiven mit einer Farbe lackiert die gemischt ist aus Blaugrau und Braungrün. Schau mal genauer hin!?!?

1) Wo ist vorn und hinten? Wie waren die Dachleitungen angeordnet?
da kann ich dir eine Skizze machen

2) Wie waren seitlichen Klappen an den Vorbauten ausgeführt?
zur welcher Jahreszeit?

3) Wann kamen kurze und lange Handläufe an den Einstiegen zum Einsatz?
alle wurden mit kurzen Handläufen ausgeliefert. Mit DRG Nummern und kurzen Handläufen habe ich drei Bilder(min 1927). 1933 steht die E 90 52 mit langen Handläufen in Hirschberg.

4) Wann wurde die Lüfterabdeckung an der Frontseite angebaut?
zwischen 1918 und 1920

bis denne

Mario


EG 538

   


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