RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#51 von Egon , 18.02.2014 13:50

Hallo Thomas,

saubere und ganz tolle Arbeit.

Gruß
Egon


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#52 von justMoritz ( gelöscht ) , 18.02.2014 17:00

Hab mich gerade durch den Thread gelesen, und muss alles Vorrednern zustimmen, ein fantasitscher Bericht, suuuper Modellbau und klasse zusammengestellt und präsentiert.
Wie jemand schon schrieb, wäre es in einer Zeitschrift, würde man gerne gutes Geld für's Lesen bezahlen.
Halte uns bitte weiter auf dem Laufenden, auch ruhig mit neuen Konstruktionen...

(Hab mir gerade auch nochmal vor Augen geführt, dass das N ist!)


justMoritz

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#53 von menotti , 18.02.2014 19:33

Zitat von justMoritz
Hab mich gerade durch den Thread gelesen, und muss alles Vorrednern zustimmen, ein fantasitscher Bericht, suuuper Modellbau und klasse zusammengestellt und präsentiert.



Vielen Dank!

Zitat von justMoritz
Halte uns bitte weiter auf dem Laufenden, auch ruhig mit neuen Konstruktionen...



Oha, da liegt einiges auf Lager:

ET 89 "Rübezahl" (bereits angefangen)
http://www.zackenbahn.de/et89.html

E 91.3: wie E 90.5 ein Bausatz von AMA
http://www.zackenbahn.de/e91_3.html

E 21 01 und E 21 02: da habe ich nur die Gehäusebausätze und muss mich noch um das Fahrwerk kümmern (gaaanz ferner Zeithorizont)
http://www.zackenbahn.de/e21_0.html

E 42.1 (Bausatz von Peter Schindler)
http://www.zackenbahn.de/e42_1.html

E 42.2 (dito)
http://www.zackenbahn.de/e42_2.html

Wie man sehen kann, Brot für die nächsten 5-8 Jahre...

Viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#54 von menotti , 01.03.2014 21:00

Stellprobe

Endlich sind sie fertig, meine beiden Zackenbahn-Loks, und heute war Stellprobe und eine kleine Fotosession im Bahnhof Josephinenhütte, deren Ergebnisse ich euch vorstellen möchte. Wer wissen möchte, wo dieser Bahnhof liegt, der kann sich gern hier informieren:
http://www.zackenbahn.de/modul_bf_josephinenhuette.html


Vorn die E 90 52 mit dem verlängerten Fahrwerk und dem markanten Rückkühler an der Vorderseite. Lokkasten in braungrün und Fahrwerk rotbraun lackiert wie Auslieferungszustand Anfang der 1920er Jahre.


Die Schwestermaschine E 90 57 wurde Mitte der 1930er Jahre in blaugrau (4h) umlackiert, das Fahrwerk ist schwarz.


Die E 90 52 bei Einfahrt in den Bahnhof Josephinenhütte. Diese Loks waren die "Mädchen für alles" auf der Zackenbahn und zogen sowohl Personen- wie auch Güterzüge. Da das Fahrgastaufkommen auf dem Streckenabschnitt von Josephinenhütte bis Polubny/Polaun sehr bescheiden war, wurden in Josephinenhütte einige Personenwagen abgekoppelt und verblieben dort, bis der Zug auf der Fahrt nach Hirschberg wieder zurück kehrte. Damit sparte man Anhängelast und Achskilometer, allerdings war der Betrieb mit einer 100t schweren, sechsachsigen Zuglok für einen oder zwei Personenwagen nicht sehr effizient. Aus dieser Situation entwickelte man damals in den 1930er Jahren das Triebwagenkonzept.


Noch mal eine schöne Aufnahme von der E 90 52, die damals noch BBC-Stromabnehmer trug.


Portät der E 90 57, die bereits über die Einheitsstromabnehmer SBS9 verfügte


Die E 90.5 waren echte Arbeitstiere, keine formschönen, aber doch Charakter-Loks


In Josephinenhütte gab es eine Drehscheibe, die laut Zeitzeugen zum Drehen der Elloks genutzt wurde. Warum die gedreht werden musste, hat sich für uns bis heute noch nicht erschlossen. Bei Dampfloks ist das ja einzusehen, weil bei denen Berg- und Talfahrt durchaus Auswirkungen auf die Technik haben können, aber bei Elloks dürfte das egal gewesen sein. Na ja, vielleicht findet sich irgendwann noch mal eine plausible Erklärung.


Eine Fahrleitung überspannte die Drehscheibe, aber gedreht wurde per Hand. Hier übrigens ein Foto vom Original:
http://dolny-slask.org.pl/3964646,foto.html?idEntity=548175


Noch eine kleines Stelldichein zum Abschied. Ganz fertig bin ich doch noch nicht, denn es fehlen noch ein paar Details, z.B. die Leitern oder die farbliche Absetzung der Griffstangen, aber ansonsten dürfte ich diesen Bau als zu 99,5% abgeschlossen betrachten. Ich werde noch mal ein Abschiedsbild ins Forum stellen, dann ist diese Geschichte hier beendet. Bestimmt melde ich mich mit einem anderen Bauprojekt wieder.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen bedanken, die mir beim Bau mit wertvollen Informationen geholfen haben, insbesondere aber bei meinem Modellbaufreund Andreas Laube, der die Lackierung der Lokomotiven übernommen hatte.

Viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#55 von Railion ( gelöscht ) , 01.03.2014 21:44

Moijen

GEIL!

Absolut phantastisch. Und das in N.





..ich geh jetzt mal in meine Ecke...


Railion

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#56 von Sequoiadendron ( gelöscht ) , 02.03.2014 03:10

Hallo Thomas
Ich müsste jetzt alle Beiträge nochmal durchgehen, aber ich meine, die Lok hat doch auf der einen Seite einen Aufenthaltsraum statt dem Maschienenraum. Vielleicht beeinflusste das ja das Fahrverhalten, sodass die Lok immer so gedreht wurde, dass der Maschienenteil mit besseren Fahreigenschaften vorne lag.
Gruß Alexander


Sequoiadendron

RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#57 von torsten83 , 02.03.2014 10:43

Morgen

Die beiden sind wirklich wunderschön geworden. Das urige hast Du sehr gut eingefangen und umgesetzt.

Grüße,
Torsten


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#58 von menotti , 08.03.2014 14:45

Hallo,

die E 90.5 sind durch, aber weitere Bauprojekte stehen an. Als nächstes eine weitere schlesische Spezialität, die dreiteilige Elektrolokomotive Baureihe E 91.3 (ex EG 538 - 549). Ich habe überlegt, ob ich dafür einen neuen Fred eröffne, habe aber dann beschlossen, den alten weiterzuführen, weil vieles aufeinander aufbaut und beide Lokomotiven eine gemeinsame Geschichte haben. Die Überschrift wurde dementsprechend geändert.

Die E 91.3 ist eines der ungewöhnlichsten Fahrzeuge der Deutschen Reichsbahn gewesen. Hier ein paar visuelle Eindrücke dieses urigen Gefährts:









In den kommenden Beiträgen werde ich das Original noch ausführlich vorstellen.

Kommen wir zum Modell. Auch dieses ist von AMA, das in Kleinstauflage sowohl als Fertigmodell als auch als Bausatz erschien und seit einiger Zeit leider ausverkauft ist:

http://www.mbs-ama.de/index.php/e913eg-538-abc

Das Fahrwerk ist dankenswerterweise wieder vormontiert. Die Fahreigenschaften sind traumhaft - schön langsam und feinfühlig regelbar:



Der Rest wieder in 2D:



Bevor der Bau losgeht, muss ich noch einiges recherchieren, da es innerhalb der Serie erhebliche Bauartunterschiede gab. Ich glaube, es wird wieder eine spannende Geschichte...


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#59 von GregMic , 09.03.2014 15:43

Thomas

Respekt, ich baue ja auch schon so manches in HO, aber so detailgetreu wie du und dann auch noch in halber Größe, spricht in N ist schon einzigartig, ganz große Klasse!

Gruß Gregor


 
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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#60 von menotti , 29.04.2014 19:22

Hallo Leute,

leider keine Neuigkeiten vom Bau, weil zur Zeit andere Projekte, auch modellbahnerische, Priorität haben.

ABER: im aktuellen "Modelleisenbahner" 5/2014 wird die Zackenbahn-Modulanlage unseres "Vereines Schlesische Gebirgsbahnen" auf satten 6 Seiten vorgestellt. Genau für diese baue ich nämlich diese Elektrolokomotiven. Wer es noch nicht gesehen oder gelesen hat, sollte dies unbedingt tun. Und wer bisher noch nicht wusste, dass es uns bzw. dieses Projekt gibt, der weiß es jetzt.

Wann es mit dem Bau der E 91.3 weiter geht, kann ich noch nicht sagen. Das Wetter ist einfach zu gut zum Stubenhocken, und bald ist auch noch Fußball-WM. Schlechte Aussichten, aber manchmal gibt es kreative Schübe, die das Projekt mit einem Male kräftig nach vorn treiben.

Bis hoffentlich bald und viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#61 von menotti , 18.05.2014 15:43

Hallo an alle,

ein kleines Intermezzo meinerseits eine Spurgröße höher, in TT. Da baue ich für einen Modellbahnfreund eine E 18 von Tillig in Epoche II um. Konkret heißt das:

1. Anbringen der Frontschürzen


Diese ist aus einem gebogenem und befeilten Neusilberstreifen, der zudem eine kleine Konsole hat, mittels derer man die Schürze von unten an das Kopfstück anschrauben kann. Man kann's also wieder entfernen, wenn man es nicht mehr mag...




Hier die Schürze im eingebauten Zustand. Es ist keine Aussaprung für die Kupplung vorgesehen. Falls doch gekuppelt werden soll, kann man die Schürze abschrauben.



2. Neue Stromabnehmer HISE7

So sehen die Stromabnehmer ab Werk aus:


Die neuen sollen freistehend sein, hierfür müssen also alle Löcher im Dach verschlossen werden. Der Bau der neuen Pantos sieht wie folgt aus:


Anlöten der Unterscheren


Stromabnehmergerüst mit Unterscheren


Biegen und Verlöten der Oberscheren


Zusammenbau und Aufsetzen der Schleifleiste


Anlöten der oberen Zugfedern und Kürzen der überstehenden Schleifleiste

Das ist erst mal der Zwischenstand. Der Panto ist quasi ein Prototyp, weil ich erst mal lernen muss, wie in TT gebaut wird (bin ja 1:160 gewohnt und habe da die notwendigen Materialdicken und -stärken im Kopf). Verbesserungspotential ist noch vorhanden. By the way: die Stromabnehmer sind fest, also nicht beweglich. Da in Epoche II ohnehin immer beide Pantos angelegt sind, kann ich es so machen. Für bewegliche Pantos habe ich noch keinen Plan.

Viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#62 von menotti , 05.10.2014 22:22

Hallo allerseits,

der Sommer ist vorüber und nun beginnt endlich wieder die Modellbausaison. Es geht weiter mit der E 91.3, doch bevor ich zum Modell komme, will ich noch ein paar Informationen zum großen Vorbild vermitteln.

Bereits im Jahr 1912 bestellte die KED Breslau 20 B+B+B-Lokomotiven, von denen auf Grund des 1. Weltkrieges die erste Maschine (EG 53 im Dezember 1915, die zweite (EG 539) 1918 und 10 weitere Loks (EG 540-549) zwischen 1920 und 1922 geliefert wurden. 8 Loks des Auftrages wurden bereits 1914 wieder storniert.

Innerhalb der geliefertem Serie gibt es drei verschiedene Bauausführungen. Die nachfolgenden Beschreibungen stammen von Peter Glanert aus Dessau und entstanden bei der Ausarbeitung des Buches "Wechselstrom-Zugbetrieb in Deutschland, Band 2: Elektrisch in die schlesischen Berge".

EG 538 Bsl / E 91 38

Maßskizze aus EJ Archiv I/97, Preußen-Report Heft 10; loktypische Anpassungen von Peter Glanert
Anlieferungszustand 1915 – rechte Lokseite



Anmerkungen:
a = breite Umspannerkammern auf beiden Endtriebgestellen mit dreireihigen Lüfterjalousien an den Stirnseiten
b = je eine Dachleitung vom Hauptschalterausgang (im mittleren Triebgestell) zu den Dachdurchführungsisolatoren der beiden Endtriebgestelle
c = Höhendifferenz zwischen Dächern der Umspannerkammer und der Schützenkammer gering
d = Mitte der Stromabnehmer entspricht Mitte der Führerstandstür
e = großer Dachaufsatz
f = kurze Griffstangen an den Führerstandsaufstiegen bis zur Fensterunterkante

Die EG 538 existierte in dieser Ursprungsausführung bis zu ihrem Umbau im Jahre 1918. Demzufolge trug sie in dieser Variante ausschließlich den preußischen Ellokanstrich. Das dem Packwagenabteil näher liegende hintere Triebgestell trug die Bezeichnung EG 538 c. Das vordere Triebgestell hieß EG 538 b, das mittlere Triebgestell EG 538 a.




EG 538 Ursprungsausführung, linke Lokseite mit dazu gehöriger Dachansicht

EG 539 Bsl / E 91 39

Maßskizze H. Köhler (aus Ellokarchiv); loktypische Anpassungen von Peter Glanert
Anlieferungszustand 1918 – rechte Lokseite





Anmerkungen:
a = in der Breite eingezogenes Vorderteil der Umspannerkammer mit je einer schmalen Lüfterjalousie an der Stirnseite der breiteren Umspannerkammer
b = Höhendifferenz zwischen Dächern der Umspannerkammer und der Schützenkammer gering;
c = Hauptschalter jetzt in Hochspannungskammer des hinteren c-Triebgestelles, daher auf diesem zwei Dachdurchführungsisolatoren und auf vorderem b-Triebgestell ein Dachdurchführungsisolator sowie Entfall des Isolatorbockes vor dem Durchführungsisolator;
d = großer Dachaufbau auf mittlerem a-Triebgestell infolge Hauptschalterverlegung entfallen, dafür nur noch kleiner Lüfteraufbau;
e = Dachverbreiterung mit Schutzgittern im Stromabnehmerbereich als Berührungsschutz gegen die Hochspannung;
f = kurze Griffstangen an den Führerstandsaufstiegen bis zur Fensterunterkante


EG 540 bis EG 549 Bsl / E 91 40 bis 49

Maßskizze (gezeichnet von Horst Meißner); loktypische Anpassungen von Peter Glanert
DRG- Ausführung – linke Lokseite



Anmerkungen:
a = Vorderteil der Umspannerkammer in der Breite schmaler gehalten als deren Hinterteil
b = Höhendifferenz zwischen Dächern der Umspannerkammer und der Schützenkammer größer als bei EG 538 und 539
c = kleiner Dachaufsatz
d = auf dem Dach des vorderen a-Triebgestelles nur ein Durchführungsisolator der Dachleitung zum Hauptumspanner 1, auf Dach des hinteren „c-Teiles“ zwei Durchführungsisolatoren zum Hauptschalter und Hauptumspanner 2 und von dort über gesamte Lok zum Hauptumspanner 2
e = beide Stromabnehmer zur Lokmitte hin versetzt zwecks Verringerung der Berührungsgefahr (wurde möglich durch Verkleinerung des Dachaufsatzes)
f = veränderte Verlegung der Dachleitung auf dem Dach des mittleren Triebgestelles gegenüber der EG 538;
g = Anbau der Fahrluftpumpen vermutlich erst ab 1922
h = Griffstangen an den Aufstiegen zu den Führerständen erst später verlängert (reichten bei Anlieferung bis in Höhe Fensterunterkante)
i = Sonnenblenden waren bei Anlieferung nicht vorhanden und wurden vermutlich erst zur DRG-Zeit angebaut.

Der Bausatz von AMA beinhaltet eine Lok der Serie EG 540-549, und da gibt es einiges zu korrigieren, was im nächsten Beitrag beschrieben wird...


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#63 von menotti , 05.10.2014 23:17

Weiter geht's: Wenn man sich die Fotos der E 91.3 auf der Website von AMA anschaut, dann stellt man einige Fehler fest.



1 - falscher Dachaufsatz
2 - falsche Dachleitungen bzw. Durchführungsisolator an der falschen Stelle
3 - wie 2, nur dass der 2. Durchführungsisolator fehlt
4+5 - Dachtritte fehlen

Insgesamt ist das Modell auf dem Dach ziemlich "free-lance" gestaltet, aber man kann es ja abändern. Unten auf der Platine sieht man die Markierungen auf den Dachsegmenten, die Änderungen betreffend.



Und dann beginnt man mit den Vorbauten.







Die Dachsegmente werden aufgelötet. Vorher werden diese ein wenig vorgebogen, in dem man mit einem Ms-Rohr auf weicher Unterlage kräftig über die Rückseite der Teile rollt. Es ist immer darauf zu achten, dass alle zu verlötenden Teile an den Lötstellen oder -kanten verzinnt werden; das erleichtert das Zusammenfügen.







Nun die Rahmen der beiden äußeren Triebfahrwerke.









Und erste Stellprobe der Vorbauten auf den Rahmen - alles passt:



Insgesamt ist das ein gut konzipierter Bausatz, in den man sich recht schnell hineindenken kann und mit dem man wirklich Bastelspaß hat. Neusilber lässt sich prima biegen und löten. Die Passgenauigkeit ist gut, und falls auf Stoß gelötet werden muss, helfen kleine Lehren, Krokodilklemmen zum Fixieren oder anderes Kleinzeugs aus der Bastelkiste. Zur Not halte ich die Teile auch mit den Fingern fest und und brate sie an - der Schmerz lässt schnell wieder nach.

Auf der Suche nach Bildern bzw. einer guten Umsetzung ins Modell bin ich auf folgende Links gestoßen:

Bau der EG 540 in H0 durch Andreas Lange von "Rbd Breslau":
http://www.rbd-breslau.de/71-tips/17-wes...del_eg_540.html

Handmuster einer E 91.3 in Spur 0 von Kollosche:
http://www.modellbahnwerkstatt.de/referenzen.htm

E 91.3 in Spur 1 (runter scrollen zu Beitrag # 19):
http://s1gf.de/index.php?page=Thread&threadID=30452&pageNo=1

Bis demnächst!

Viele Grüße von Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#64 von Dr Koma , 05.10.2014 23:22

Aaaaahhhhhh, geht wieder weiter. Sehr schön!!


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#65 von menotti , 12.10.2014 21:01

Hallo allerseits,

weiter geht's mit dem Bau des "Möbelwagens". Heute war das Gehäuse vom Mittelteil dran. Ich habe mir erst mal die Teile zurecht gelegt.



In der hinteren Reihe das bereits ab Werk vorgebogene Gehäuse, daneben die beiden Stirnseiten. In der Reihe davor die beiden Seitenwände mit den Öffnungen für die Schiebetüren, davor die Schiebetüren, Türrahmen und Fensterkreuze. Soweit, so gut - jetzt muss man alles einfach zusammen löten, denkt man, ABER: bei einem letzten Blick auf Vorbildfotos fällt mir ein Unterschied zwischen den beiden Seitenwänden auf! Die Anzahl und Anordnung der Fenster sind unterschiedlich!





Da habe ich erst mal heftig schlucken müssen. In meinem Bausatz sind beide Seitenwände spiegelsymmetrisch. Hat der Hersteller hier einen Fehler gemacht? Auf der Website von AMA-Modelle sind Fotos vom Modell, auf denen die Seitenwände richtig ausgeführt sind. Habe ich also ein falsches Teil im Bausatz? Wie auch immer, da werde ich jetzt nicht mehr reklamieren können. Ich muss mir selber helfen, wenn ich mit dem Bau weiterkommen will. Also Hand anlegen und eine Seitenwand umbauen. Dazu müssen die beiden Fensteröffnungen verschlossen und eine neue Öffnung (etwa mittig angeordnet) heraus gearbeitet werden. Unten sieht man die Änderungen gegenüber dem Original.



Mittels Cutter habe ich so lange ins Neusilberteil geritzt, bis ich das Teilchen herausbrechen konnte.



Danach habe ich die beiden ex-Fensteröffnungen mittels passgenauer Ns-Plättchen verschlossen. Mit ein bisschen Wärme vom Lötkolben läuft das Lötzinn schon bündig.



Schlussendlich die Bretterfugen nachgeritzt...



... und alles ein bisschen verschliffen. Man sieht noch, dass an der Seite gepfuscht wurde, aber ich werde es vor dem Grundieren noch mal bearbeiten und hoffe, dass die Stückelei dann nicht mehr zu erkennen ist. Diese Aktion hat mich gute 2 Stunden Arbeit gekostet (mit Luftholen).

OK, jetzt wieder nach Fahrplan. Bevor die Stirnseiten fixiert wurden, habe ich die Sonnenblenden angelötet. Das war auch eine echte Pfriemelei, da diese Blenden sehr klein sind und mittels einer Lasche in einen Schlitz seitlich der Stirnfenster gesteckt werden, ehe man sie verlötet.



An den Oberseiten gebogen habe ich die Blenden erst, nachdem sie im Schlitz verlötet waren.



Vielleicht wäre es besser gewesen, sie vorher zu biegen, dann hätte man sie besser auf der Stirnseite aufsetzen können, bevor sie angelötet werden. Ich hatte sie, so wie sie aus der Platine kommen, in den Schlitz zu setzen versucht, wobei sie mir immer wieder weggekippt sind. Da muss man echt Geduld haben. So sieht es dann aus, wenn die Stirnseiten eingelötet sind.



Danach werden die Seitenwände eingelötet. So sieht es bei mir aus, wenn ich gleichzeitigTeile fixieren und löten muss, hier in diesem Fall sogar Teile mit Stufenübergang. Da braucht man seine Helferlein wie Kroko-Klemmen, Zahnstocher, Pertinaxunterlage etc.



Bevor die Seitenwände eingesetzt werden, müssen laut Bauplan die oberen Falze um 45° nach hinten gebogen werden. Ich meine, es müssen ca. 60° sein, sonst passt es nicht.



Und so sieht dann das Lokomotivgehäuse von beiden Seiten aus:





Hier noch mal einen Einblick ins Innenleben der Lok, die sich dadurch auszeichte, dass man den Beimann auf der Lok durch den Zugführer ersetzen wollte, der auf der Beimannseite einen Arbeitsplatz mit Schreibtisch erhielt und während der Fahrt ebenfalls für die Streckenbeobachtung zuständig war. Somit konnte man auf den Packwagen als bisheriger Arbeitsplatz des Zugführers verzichten.Das Stückgut wurde in der Lok transportiert. Die E 91.3 hatte im Mittelteil sogar eine Toilette!





Auf Grund der Platzverhältnisse kann ich diesen Luxus leider nicht im Modell berücksichtigen. Ich werde mich stattdessen mit den vielen kleinen Anbauteilen vergnügen dürfen (Handläufe, Aufstiege, Rangiergriffe, Beleuchtung etc.).

Bis bald auf diesem Kanal!

Viele Grüße von Thomas


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#66 von menotti , 16.10.2014 20:49

Hallo in's Rund,

jetzt bin ich mit Fummelkram beschäftigt, der Zeit frisst, aber keine messbaren Ergebnisse zeitigt. Zusammen gelötet ist so ein Gehäuse schnell, aber dann geht es los mit den Anpassungsarbeiten. Die Gehäuse der Vorbauten werden z.B. nur auf den Fahrwerksrahmen aufgesteckt. Da ist es also wichtig, dass der Luftspalt zwischen beiden möglichst klein ist. Hier musste ich noch mal nachsitzen und teilweise entlöten, um die Spaltmaße auf ein akzeptables Maß zu drücken.

Dann stellte ich fest, dass die Sonnenblenden der Frontfenster im Modell ein bisschen mickrig ausgefallen sind.

Vorbild:


Modell:


Das wollte ich nicht so lassen. Die Blenden tragen ziemlich auf, und so wollte ich es auch haben, zumal man mit diesen Blickfängen ein wenig den Übergang zwischen den Vorbauten und dem Mittelteil optisch kaschieren kann (schließlich laufen da auch noch Drähte rüber). Also habe ich in die Bastelkiste gegriffen, 1 mm breiten Messingstreifen genommen, abgelängt, angefast und gebogen und schlussendlich aufgelötet.







Sieht nun besser aus, oder?

Na ja, und nun bin ich an der Stelle angekommen, wo es gut zu überlegen gilt, wie man weitermacht. Zahlreiche Anbauteile sind noch zu montieren, u.a. Aufstiege, Handläufe, Lampen, etc. pp. Ehe ich nicht alle groben Arbeiten beendet habe, will ich keine filigranen Anbauteile montiert haben, da diese sonst Schaden nehmen können. Und wenn ich die Anbauteile montiert habe, sollte ich zusehen, dass ich die Modelle entfetten und grundieren kann. Und da sollte ich sicher sein, dass nicht noch was nachträglich eingelötet werden muss.





Ich zähl also noch mal durch und werde dann die finale Montage durchführen und mich mit den grundierten Gehäuse demnächst hier wieder melden.

Einen schönen Abend und ein schönes Wochenende (soll super-sonnig werden) wünscht euch
Thomas


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#67 von Dr Koma , 16.10.2014 20:58

Thomas, Du machst mich fertig!! Ich bin froh, wenn ich meine Märklin H0-Kesselbeulen aufschraube ohne was abzubrechen, und Du....

Deine Arbeit: Rrrrrreeeeschpekt!!!


Love

Hauke


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#68 von menotti , 16.10.2014 21:06

Ordnung am Arbeitsplatz und Präzisionswerkzeug, mein Lieber, und dann kannste das auch...




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#69 von menotti , 16.10.2014 22:07

Apropos: Ich habe Kupplungshaken (18 Stück) und Bremsschläuche aus Neusilber-Ätzplatinen abzugeben. Kostenlos. Kann man sicher gut zum Verfeinern von Lokomotiven oder Waggons benutzen. Bei Interesse einfach eine PN mit Postanschrift an mich und ich schicke es mit der Post.





Viele Grüße von Thomas


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#70 von menotti , 19.10.2014 21:38

Hallo und guten Abend,

kurzer Sachstandsbericht: ich habe heute an den Gehäusen weitergebastelt und die Griffstangen angebracht. Im Bausatz waren geätzte Griff- und Haltestangen inbegriffen, aber sie gefielen mir nicht, da scharfkantig und ziemlich leicht zu verbiegen. Ich bevorzuge Bronzefederdraht, weil sich dieser gut biegen und löten lässt, er aber sehr widerstandsfähig ist. Den kann man durch Drauffassen nicht verbiegen, da muss man schon kräftig drücken. Und dann noch Griffstangenhalter - warum einfach, wenn es auch kompliziert geht - aber das macht dann optisch was her. Die Griffstangenhalter gibt es als Ätzteile von Kuswa.





Das Einfädeln der Griffstangenhalter und der Drähte erfordert schon ein bisschen Geduld, insbesondere wenn es noch ums Eck geht wie an den Frontseiten, aber es sieht schlimmer aus, als es letztendlich ist. Schnell hat man den Dreh raus, wie man es machen muss, ohne dass Teile wegspringen oder man an 5 Stellen zugleich die Griffstangenhalter in die Löcher einfädelt.

Und so sieht's dann aus:







Ich bin jetzt mit den Gehäusen und den Fahrwerksrahmen soweit fertig, so dass ich mich nun mit dem Dach beschäftigen kann. Da muss ich erst mal schauen, was der Bausatz vorsieht und wie das Vorbild aussah. Wird bestimmt knifflig werden, da die Stromabnehmer sehr speziell und auch auf eine ziemlich aufwändige Weise auf dem Dach montiert sind. Ich werde wahrscheinlich alle Dachteile aufkleben, damit ich die Gehäuse zuvor grundieren kann. Das Neusilber korrodiert recht schnell...

Euch allen einen gute Start in die neue Woche und bis bald mal wieder!

Viele Grüße von Thomas


"Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand hat ein Recht auf eigene Fakten."


 
menotti
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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#71 von menotti , 26.10.2014 20:35

Hallo,

mal wieder was von meiner Seite - das Dach ist nun dran. Nachdem ich mir vornahm, die Dachausrüstung weitgehend zu kleben, bin ich nun doch wieder aufs Löten umgeschwenkt, weil es einfach die stabilere Lösung ist. Die Dachausrüstung besteht aus den beiden Stromabnehmern vom Typ Siemens, die ich mir selber bauen muss. Schon die Anbindung der Stromabnehmer auf das Dach ist eine Herausforderung. Dann kommen die Dachleitungen, wobei die Isolatoren hierzu als Gussteile dem Bausatz beiliegen. Den Lüfteraufsatz auf dem Mittelteil muss ich wiederum selbst bauen, und dann gibt es noch diverse Zurüstteile, die teilweise vorhanden, aber falsch ausgeführt (z.B. Dachlüfter) oder gar nicht vorhanden sind (z.B. Trittroste und Regenrinne).

Die Trittroste befanden sich auf den beiden Vorbauten; je 2 Stück querliegend.



Ich hatte lange überlegt, woher ich diese filigranen Laufstege bekomme und sie Angebote allerlei Kleinserienhersteller bis hin zum Schiffsmodellbau recherchiert, bis ich zu der Erkenntnis kam, dass mir der Aufwand fürs Bestellen oder gar Anfertigen lassen zu hoch ist. Es muss doch einfachere Lösungen geben, und so sieht sie dann aus: Man nehme Kupferlitze, zweige 6 Stränge ab, spanne und verlöte diese und setze noch Querstreben an die Unterseite, und fertig sind die Trittroste.







Diese werden aber erst zum Ende, kurz vorm Grundieren, auf die Dächer gelötet.

Weiter geht es mit den Stützisolatoren für die Stromabnehmer. Die Konsolen befinden sich auf der Ätzplatine. Sie sind schnell heraus getrennt und gebogen und aufgelötet.



Frage war, wie man die Isolatoren nachbildet. Die kleinsten oder filigransten Isolatoren, die ich habe, sind die SBB-Rillenisolatoren von Sommerfeldt, aber selbst die sind zu klobig und zu dick.





Da musste ich lange überlegen. Die Isolatoren, die ich brauche, müssen eine Bohrung zum Auffädeln haben. Somit scheiden schon mal die Gussteile, die man bei den Kleinserienherstellern kaufen kann, aus. Ich habe auch bei Baugröße Z gesucht, aber nichts gefunden. Ich dachte noch in verschiedene Richtungen, z.B. an kleine U-Scheiben (die dürften aber nur einen Außendurchmesser von 1 mm haben), irgendwelche Plättchen, die ich dann mittig aufbohre und auffädle und Ähnliches. Durch Zufall fand ich gestern beim Malerbedarf Gerstaecker hier in Dresden Ms-Rohr mit einem Außendurchmesser von 0,8mm und einem Di von 0,4mm. Da kam mir die Idee, diesen als eine Art Hülse zu nehmen, um 0,3er Draht drumrum zu wickeln, was ich eigentlich nicht so machen wollte, denn es sind schließlich Rillenisolatoren und keine Spiralen. Da die Isolatoren nur kurz sind, fällt das vielleicht nicht so auf, außerdem sind sie ja durch die Konsolen begrenzt. Warum nicht gleich den Draht gewickelt statt noch die Hülse drunter, werdet ihr vielleicht fragen? Weil der Draht zum Auffädeln nur 0,4 mm dick sein darf, und mit dem Ms-Rohr zentrieren sich die Isolatoren quasi von selbst. Anderenfalls "sacken" die Drahtspiralen durch.

Also Ms-Rohr verzinnt, Draht gewickelt, alles verlötet und dann schön mit der Laubsäge 55 Stücke (+ Rerserve) zu 1,5 mm Breite abgesägt. Schlussendlich die Schnittkanten mit der Schlüsselfeile begradigt.





Danach habe ich die ersten Isolatoren in die Konsolen eingefädelt:





Im Anschluss habe ich noch den Lüfteraufsatz aus 3 mm breiten Neusilber-Streifen gefaltet und mittels Lüfterjalousien versehen. Der Dachaufsatz fehlt noch.





Und somit wäre wieder eine Etappe geschafft. Ich habe beim Bau meiner Loks selten einen Plan, der von Anfang bis Ende alles regelt. Meistens hangel ich mich von Etappe zu Etappe und schaue dann weiter. Der nächste Schritt wäre der Bau der Stromabnehmer und deren Anbindung an die Konsolen. Diese haben ja noch eine obere Reihe Isolatoren, an die das Stützgerüst der Stromabnehmer befestigt ist. Ich habe eine Vorstellung, wie ich es machen könnte und muss nun schauen, ob es umsetzbar ist. Ich bin da genau so gespannt wie ihr...

Einen guten Start in die neue Woche wünscht euch
Thomas


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#72 von menotti , 31.10.2014 20:36

Hallo,

wir sind immer noch beim Stromabnehmer. Leider habe ich von der E 91 40-49, deren Dachausrüstung sich von den erstgebauten beiden Loks unterschied, keine gute Dachaufnahme. Nur diesen Ausschnitt hier habe ich mal herauszoomen können.



Da musste ich mir noch mal fachkundige Informationen einholen, und eine aussagekräftige Vorlage zu bekommen, und so erhielt ich dieses Foto eines SSW-Stromabnehmers auf der ersten preußischen Schnellzug-Wechselstrom-Elektrolokomotiven, der WSL 10501, wo man ganz gut die Anbindung des Stromabnehmergerüstes an den oberen Isolatoren erkennen kann.



Auf alten SSW-Zeichnungen konnte ich mir dann noch die restlichen notwendigen Informationen holen, so z.B. Angaben zu den Stützisolatoren für die Dachleitungen, Verhältnismaße für die Längs- und Querstreben des Stromabnehmergerüsts etc.







Im Grunde geht es nun darum, diese Stromabnehmer einigermaßen authentisch nachzubauen: detalliert, aber auch vereinfacht, wo es dann zu frickelig wird. Gerade weil diese Konstrukte aus vielen Lötpunkten bestehen, arbeite ich bevorzugt mit Ätzteilen, die Ösen besitzen. Mit diesen Ösen kann man nämlich wunderbar auffädeln, zusammenstecken und justieren, auch nachträglich. Stumpf aufeinander gelötet funktioniert nicht, jedenfalls nicht bei mir, weil mit ein bisschen Wärme vom Lötkolben alles wieder auseinander fällt. Also habe ich mir einen Schwung Relingstützen aus dem Schiffsmodellbau bestellt - alle möglichen Größen zwischen 1:144 und 1:100 - und geschaut, was ich verwenden kann.



Als ersten Schritt habe ich die Querträger für die Isolatoren der Dachleitungen angesetzt. Auf den Fotos des vorangegangenen Beitrages sieht man noch, dass ich einfach einen Draht durch die unteren Isolatoren gesteckt hatte. Beim Original waren aber diese Querträger vor bzw. hinter den Konsolen außen angesetzt. Das wollte ich auch so machen. Also die Halter herausgeschnitten...



...und mitsamt den Isolatoren in die Konsole eingefädelt...



...und dann die Querträger durchgefädelt. Die Isolatoren darauf habe ich nun ein bisschen kleiner gemacht, denn sie waren nicht so dominant wie die Stützisolatoren in der Konsole.



Und so sieht das Dach nun erst mal aus:



Jetzt beginnt die 2. Etappe: das Stützgerüst für die Stromabnehmer...


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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#73 von menotti , 01.11.2014 18:37

Hallo und einen schönen Abend,

ich habe seit gestern erhebliche Probleme, meine Bilder mittels NIMGA hochzuladen. Mir ist deswegen heute morgen mein Fortsetzungsbeitrag abgestürzt, den ich nun mit einem anderem Uploader erneut zu laden versuche.

Jetzt geht es um das Stromabnehmergerüst. Aus den Relingstützen habe ich mir passende Streifen mit Ösen zurecht schneiden können, die ich nun verwenden will, um das schwebende Stromabnehmergerüst zu bauen. Jetzt geht es nicht mehr um Zehntelmillimeter, sondern um hinreichende Genauigkeit, um das Ding so hinzubekommen, dass man sagen kann: "Sieht allemal besser aus als den Stromabnehmer direkt aufs Dach geschraubt."

Auf den Vorbildfotos kann man erkennen, dass das Gerüst über gekröpfte Ausleger an den oberen Isolatoren der Konsole angebunden war. Also habe ich mir (freihändig) diese Teilchen zurechtgebogen.



Dann habe ich die Isolatoren in den oberen Positionen eingefädelt...



...und erst mal alle Teile aufgefädelt, um zu sehen, ob es einigermaßen hinhaut.





Man sieht auf dem letzten Bild, dass das alles noch ein bisschen windschief hängt, aber das macht nichts, denn gerichtet wird erst, wenn die gekröpften Ausleger an den Konsolen festgelötet sind.



Danach habe ich das ganze lose Gerassel wieder entfernt, die Ausleger gerichtet und alles wieder aufgefädelt, und siehe da, es ist (fast) gut. An den unteren Querholmen, die beweglich bleiben sollen, werden in der nächsten Etappe die Unterscheren der Stromabnehmer angelötet. Ich glaube, mein Plan geht auf...



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#74 von menotti , 01.11.2014 23:28

So, jetzt habe ich auch die Unterscheren fertig. Ich wusste zu Beginn noch nicht, welches Material ich dafür nehmen kann. Keine der Relingstützen konnte ich einfach von der Rolle schneiden, und letztendlich fand ich eine Lösung dieser Art.



Ich habe das mittlere Auge zugelötet und dann mittels Proxxon und Silikon-Polierscheiben die Ausbuchtungen eingeebnet. Danach noch das obere Auge, wo die Unterschere eingefädelt wird, ein bisschen schlanker geschliffen.



Danach habe ich die Unterscheren auf die 0,3er Ms-Drähte aufgefädelt und noch eine Ringscheibe darüber geschoben (im Bild auf der rechten Seite zu erkennen).



Und somit habe ich die Unterscheren fertig. Als nächstes kommen die Oberscheren und Wippen resp. Schleifbügel dran. Sollte morgen, am Sonntag, machbar sein.



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RE: Schlesische Elloks E 90.5/E 91.3 in 1:160 - abgeschlossen

#75 von menotti , 02.11.2014 23:22

Hallo und guten Abend,

heute war das Wetter zu schön zum Stubenhocken, aber ich habe heute Abend wenigstens die Oberscheren der Stromabnehmer zurecht gebogen. Genommen habe ich 0,3 mm gerichteten Ms-Draht (halbhart), wegen seiner relativ guten Formstabilität. Aus den Zeichnungen habe ich die Maße abgenommen und umgerechnet. Für solche Lötereien nehme ich gern Millimeterpapier als Unterlagen und fixiere die Teilchen mit Tesa-Krepp.

Eigentlich sind es nur 3 Schritte:

Oberscheren zusammenlöten


Biegen (erst mal auf Verdacht, die genaue Höhe wird später eingestellt)


Einhängen


Mehr war heute nicht drin. Als nächstes muss alles verputzt und ausgerichtet werden und dann erfolgt Stellprobe in der Einstellvorrichtung für die Höhe der Stromabnehmer. 2 mm Luft nach oben für die Wippe brauche ich noch.

Bis bald mal wieder in diesem Theater!

Viele Grüße von Thomas


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