vor einigen Monaten habe ich meine alte 3064 mit einem Mfx-Decoder ausgestattet. Leider bereitet mir diese Lok immer noch erhebliche Probleme in Bezug auf den Massekontakt. An bestimmten Stellen der Anlage bleibt sie stehen, vor allem wenn ich sehr langsam fahre. Ich habe die betreffenden Stellen mit Wattestäbchen, Rocco-Reinugungsblock und sogar feinem Schleifpapier behandelt und zwar immer und immer wieder. Man könnte sagen, das polieren der Gleise ist zu meiner Hauptbeschäftigung geworden .Grundsätzlich ist das Verhalten besser geworden, aber es gibt eben immer noch Stellen, über die sie nicht so recht kommt. Optisch ist den Schienen kein Dreck mehr anzusehen, auch die Räder sind schon mehrfach gesäubert worden.
Da die Lok nur zwei Achsen ohne Haftfreifen hat, ist der Schienenkontakt natürlich nicht so gut, wie bei anderen Lokomotiven. Auffällig ist aber, dass sie bei Rückwärtsfahrt weniger Probleme hat. Auch kann es passieren, dass sie mehrere Sekunden steht und dann doch irgendwie wieder Strom bekommt. In etwa 50% der Testfahrten kommt sie über die Problemstellen ohne Ruckeln hinweg.
Die Ursache ist sicher teilweise bei den Schienen zu suchen, da es immer die gleichen Stellen sind. Aber ich habe den Eindruck, dass die Lokomotive etwas arg empfindlich ist. Ist es möglich, dass Schmutz auf den Achsen das Fahrverhalten derart beeinflussen kann? Oder kann ich über geänderte Parameter im Decoder etwas ändern? Als letzte Möglichkeit würe ich es noch mit einem Ultraschallbad versuchen, aber dies möchte ich erst machen, wenn mir sonst nichts mehr einfällt (ich möchte nicht wieder alles auslöten). Die Räder kann ich nicht abziehen (zur Reinigung der Achsen), da mir das entsprechende Spezialwerkzeug fehlt.
wie bei vielen Loks sind auch bei deinem Modell alle Achsen starr gelagert. Die mittlere Achse wird, wie ebenso bei vielen Modellen üblich, das Gleis gar nicht berühren auch wenn es sich nur um einen Zehntelmilimeter handelt. Das ist halt so, denn wenn alle 3 Achsen aufliegen sollen, dann müsste hier schon seeehr genau gefertigt worden sein. Verlege einfach mal die Haftreifen auf die mittlere Achse. Du wirst sehen, die Zugkraft hat erheblich abgenommen, da die Haftreifen sich nun in der Luft drehen, aber die Stromaufnahme ist erheblich besser geworden. Wenn die Lok immer noch bockt, dann liegt das Problem am Mittelleiter/Schleifer.
die Verlegung der Haftreifen habe ich mir auch schon überlegt, aber dazu müsste ich ja auch die Achsen tauschen. Dazu fehlt mir aber leider das Werkzeug. Den Schleifer als Ursache kann ich übrigens ausschliessen. Wenn die Lok mal wieder steht und keinen Strom bekommt, reicht es, wenn ich ein Kabel an eine Metallfläche der Lokomotive halte, welches mit Masse (Schiene) verbunden ist. Die Lokomtive bekommt dann sofort wieder Strom.
Wenn die Lok über die Mittelachse kaum Kontakt zur Schiene hat, dann erklärt das einiges. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als weiter zu putzen um die letzten mikroskopischen Dreckreste wegzubekommen.
Kauf Dir Waschbenzin , bau den Anker aus und stelle das Fahrgestell in eine flache Dose und fülle die mit Waschbenzin , so das die Achsen was abbekommen. Ab un zu die Räder durchdrehen. Nach ca. 3 Min. Lok gut abtrocknen. Ausblasen . Anker reinigen , Motor wieder zusammen bauen. Größerer Eingriff wäre , Rad abziehen und Haftreifen Diagonl einsetzen. Oder , Und , die mittlere Achse federnd lagern.
@Uli: Der Tausch der Radsätze ist wirklich kein Problem, man benötigt einen Abzieher und einen Gewindeschneider, da die mittlere Achse der V60 kein (durchgehendes) Loch hat zum Anschrauben der Kuppelstange. Es ist aber von hinten vorhanden und kann einfach durchgebohrt werden. Alles in allem dauert die Aktion bei mir 15 Minuten...
@Jogi: Eine über Stirnzahnradradangetriebene Achse federnd zu lagern macht keinen Sinn, da die Zahnräder die Achse (je nach Fahrtrichtung) hoch- oder runterdrücken. Dann eher die erste Achse Antriebslos machen und diese federnd lagern.
Ach, noch was: Man kann die Höhenlage der Achsen justieren. Die Lagerbuchsen sind in Löcher im Rahmen gesteckt. Man kann die Lagerbuchsen heraus drücken und leicht verdreht wieder einpressen. Um das zu verstehen muss man sich aber mal die Konstruktion ansehen. Dann wirds klarer was ich meine.
Tu Dir selbst einen Gefallen und benutze zum Schienen reinigen kein Schleifpapier. Durch das anschleifen, bekommt das Gleis feinste Riefen, die sich dann immer stärker mit Staub und Dreck zu setzen.
Welches Gleissystem nutzt Du denn? Ist an den Problemstellen das gleiche Gleissystem verbaut?
das Schleifpapier habe ich nur aus reiner Verzweiflung verwendet, da ich mir sonst nicht mehr zu Helfen wusste. Normalerweise nehme ich den Reinigungsblock von Rocco, Wattestäbchen und lasse unter einem Güterwagen die Reinigungszwerge von Noch mitlaufen.
dieses Problem hatte ich auch schon. Bevor ich alles zerlege und gründlich bade gebe ich immer einen Tropfen SR24 auf jede Achslagerseite, das hat schon Wunder gewirkt.
Hallo, ich habe auch ein V60 die hier und da stehen geblieben ist. Ich habe es wie JSteam gemacht. Seit dem zieht sie zwar nicht mehr so gut und an Weichen dreht sie auch mal durch, dafür bleibt sie so gut wie nicht mehr liegen und das obwohl ich Teppichbahner bin. Ich denke es rentiert sich. Sie ist einer meiner lieblings oltimer, da sie trotz ungeregeltem Allstrommotor recht leise und auch langsam fährt.
ich würde mal einen Kühndecoder austesten, bevor ich die Radtauschaktion durchziehen würde. Wenn das nicht fruchtet kannst Du noch immer zu härteren Maßnahmen greifen.
ich schätze mal die Lok ist genauso alt wie die von meinem Vater. Das ist eine 3065 aus dem Jahre 1970. Die Lok haben wir letztes Jahr wegen der von Dir beschriebenen Umstände ausgemustert.
Verschlissene Radreifen, zu erkennen an dem durchschimmernden Kupfer, und die ausgelaufenen Achslager. Eine Generalüberholung im AW Göppingen, wegen fehlender Werkzeuge, wäre einem Neukauf gleich gekommen.
Darum tue deiner Lok etwas gutes und arbeite sie Optisch auf gib ihr eine schönes Abstellgleis auf der Anlage, jede Betriebsstunde mehr verschlimmert nur noch die Probleme.
@Wim: Mein Problem ist schon, dass sie auf dem Weg aus dem Lokschuppen heraus Probleme macht. Und bei einer Rangierlok kommt es ja oft vor, dass sie alleine und mit geringer Geschwindigkeit fahren muss.
@Juergen: Ich fürchte, dass ein Decodertausch nicht viel bringt, denn wenn einmal keine Masse mehr vorhanden ist, bleibt sie wohl immer stehen.
@Dirk: Ausmustern möchte ich sie eigentlich nicht. Sie stammt aus der Mitte der 80er, ist aber nicht viel gelaufen, da ich erst vor etwa einem Jahr wieder mit der Modelleisenbahn angefangen habe. Ausserdem habe ich ihr mit dem Mfx-Decoder auch einen Hochleistungsantrieb eingebaut und eigentlich keine Lust, die 120 Euro abschreiben zu müssen (ich habe nämlich keine weiteren Analogloks zum Umbauen). Generell ist sie in einem guten Zustand, nur eben die Kontaktprobleme verderben mir etwas den Spass.
SR24 ist ein Dampf- und Reinigungsöl (für Getriebe und Gleise), übrigens lassen sich damit auch ganz prima Rückstände von Klebeetiketen entfernen (meine Frauen sind ganz begeistert).
Gibst in jedem Mobaladen. Du kannst es auch einmal mit ein paar Tropfen Reinigungsbenzin je Achse versuchen.
Ich habe jetzt ein Ultraschallbad gemacht und ein Kabel um eine Achse gewickelt, welches mit dem Masseanschluss verbunden ist. Erste Versuche zeigen eine Verbesserung der Fahreigenschaften, die Lok bleibt nicht mehr so oft stehen. Eigentlich nur auf Bereichen der Gleise, die ich noch nicht ausgiebig gereinigt habe. Hoffentlich bleibt das auch so.