RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#51 von maibaum , 01.12.2012 23:34

M.E. ist die Entwicklung der letzten Jahre bezogen auf die Produkte gut !

1. Für mich gibt es mit den Retromodellen tatsächlich wieder Kaufanzreize. Ich hatte keine neuen Blechwagen mehr erwartet und habe 3 1/2 des 1. Displays ersten erworben. Display Nr.2 und Amigüterwagen waren mir bisher etwas zu teuer, mal sehen, was davon ins Haus kommt, nachdem der Grundstock da ist. V200/BR23/01 brauche ich nicht bzw. nicht unbedingt; ziehe aber auch den Kauf der 01 in Erwägung. => sehr positiv

2. Ich hätte nie erwartet, dass Märklin so viele Modelle herausbringt; sie haben ja nun fast alle wesentlichen Baureihen in (West)-D im Programm bzw. hatten sie. => sehr gut

3. Die Detaillierung der Neukonstruktionen hat - für mich - schon fast beängstigend hohe Aussmaße erreicht. Hätte ich von Märklin auch nicht so erwartet (Bei meinen früherern Roco Loks habe ich nie zugerüstet; ich wusste warum. Ok, ich bin auch kein Grobmotoriker, aber auch nicht immer so "achtsam"). Detaillierung => gut bis sehr gut

4. Die Decoder kann ich nicht beurteilen.

5. Die Motorenvielfalt finde ich störend im Hinblick auf die Ersatzteilproblematik. => ausreichend bis mangelhaft

6. Schlecht finde ich bei den Dampfloks den Antrieb über die Kupplungsstangen. Aber da wurde wohl für die bessere Detaillierung der Zahnradantrieb auf alle Treibachsen aufgegeben. => ausreichend

7. Positiv ist die Preisentwicklung der Straßenpreise in diesem Jahr. Inwieweit Märklin das beeinflusst, weiß ich nicht, ich denke es ist wohl eher die Wirtschaftskrise bzw. der Wunsch nach entsprechenden Umsatzerlösen. => gut

8. Sehr positiv finde ich die Umstellung von Plastik auf Metallgehäuse, auch schon bekannter und vorhandener Konstruktionen => sehr gut

9. Eine stabile Eigentümerlösung würde ich langfristig als sehr gut einstufen. Da ich aber die künftige Politik (Produkte/Preise/Ersatzteile) nicht erahnen kann, gibt es hier keine Bewertung.

10. Von den neuen Batteriezügen bin ich positiv überrascht; vom vorigen Versuch Circus Mondolino eher nicht

11. Von den eingemeindeten Hornby Produkten bin ich sehr enttäuscht. So eine Schrottqualität....

12. Das C-Gleis ist das beste Gleis für "Spielbahner" auf dem Markt; dies beweist mein Sohn (8Jahre) nahezu täglich. Seine Weiterentwicklung würde ich zwar begrüßen (im Sinne größerer Auswahl) ist für mich persönlich aber nicht zwingend nötig.Ich bewerte das C-Gleis insgesamt als gut.

(13. Von der Konkurrenz bin ich von Brawa und ESU positiv überrascht. Ich hatte keine neuen "Metallhersteller" mehr erwartet.)


Mal schauen, wie es weitergeht.

Viel Spass beim Rätsteln und Beurteilen wünscht
Günther


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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#52 von AG ( gelöscht ) , 01.12.2012 23:53

Hallo ,

@Hubert

eine kleine Anmerkung: der "Kupplungswalzer" , ist von Lenz ( Köf / V36 usw.) und nicht von ESU schreibe dies NUR , weil sonst auch immer die "Nieten" gezählt werden.

mfg.

Alexander.


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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#53 von hu.ms , 01.12.2012 23:59

Hallo Alexander,

danke für die anmerkung.
Habe aber nicht geschrieben das der "Kupplungswalzer" von esu stammt , sondern nur das die mä-decoder diesen - im gegensatz zu esu-decodern - nicht beherrschen.
Gleiches gilt für den konstanten bremsweg.

Hubert


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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#54 von aftpriv , 02.12.2012 01:24

Hi Forianer

ich habe mich dazu entschieden, keine mts-Schnittstelle zu verwenden - also sind derzeit alle Mä-Decoder "OUT".
Ich setze auf Plux 22, die Schnittstelle, die auch international genormt ist - der MM-Nachfolger mfx ist leider nicht das gelbe vom Ei, durch die systemmäßigen Einschränkungen (CV-Programmierung), daher setze ich auf DCC.
Als Wiedereinsteiger, der die Digitalisierung seit 30 Jahren verfolgt, glaube ich damit auf dem richtigen Pfad zu sein.
Derzeit kaufe ich keine Mä-Artikel mit mxf-Schnittstelle !

Gruß

Alf

PS: ich habe heute meine ersten Grundkomponenten des CAN-Systems bestellt - da fahre ich dann nur DCC-Modelle, nach Prüfung desselben melde ich mich wieder, ich hoffe (eigentlich bin ich mir sicher) das ich da keinen Fehlgriff mache )

Bezüglich Mä:
ich bin der Meinung das der Detaillierungs - Wahn der von (Fachzeitschriften und einigen Vitrinen- Bahnern) gefordert wird, als preistreibend aufhören sollte, daher zurück zu den Gussgehäusen und ein bisschen weniger Detaillierung (das sieht man bei 1:87 so wie so nur unter der Lupe) und zu vernünftigen Preisen - z.B.eine BR 44 für unter € 150,-, mit Sound unter € 230


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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#55 von Barmer Bergbahn , 02.12.2012 08:28

Guten Morgen,

nochmals eine andere Vorgehensweise zur gestellten Ausgangsfrage. Gemessen an gerade zwei ausgelieferten Lok-Neuheiten, nämlich der BR 56.2 und der BR 212 frage ich mich schon, wo hier die Entwicklung hingegangen ist.
Ich mag jetzt nicht die kompletten Argumente wiederholen, aber einige Eckpunkte stechen doch klar heraus, die vielleicht für diesen Thread von Interesse sind:

BR 56.2
Optik:
Grundsätzlich toll, jedoch keine wesentliche Verbesserung zur 55er-Familie, die immerhin deutlich älter ist. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Mein Gedanke dazu ist jedoch, dass die BR 55 im Jahr 2001 entweder unglaublich gut war und noch immer ist oder Märklin mit der Entwicklung der BR 56.2 stagniert. Dennoch frage ich mich, wo all die Jahre hin sind, zumal wir bei der BR 56.2 von einem Insidermodell reden und nicht etwa von einer "My-world-Lok". Es wurde dahingehend von einem anderen User die These aufgestellt, dass man doch wahrscheinlich im H0-Sektor die Grenze des optisch Machbaren erreicht hat, bzw. eben mit der BR 55 schon damals erreicht hatte und das die Neuheit deshalb nicht wirklich große Sprünge vollbringen kann. Ist das wirklich so, frage ich mich da recht skeptisch mit einem Blick auf andere Hersteller ... Diese sind zweifellos auch nicht immer ohne Mängel, neun wirklich nicht, aber gerade für Märklin-Loks sehe ich da schon noch Luft nach oben, gerade wenn wir über die Optik reden.

Technik:
Deutlich leiserer Antrieb, was aber offensichtlich nichts mit dem Motor zu tun haben kann, sondern vielmehr mit der Getriebekonstruktion.
Im Vergleich zur BR 55 anscheinend ein verbesserter Sound (bislang nur subjektive Aussage, da noch kein Video etc. vorliegt).


BR 212
Optik:
Offensichtlich ist die Neukonstruktion gar nicht so weit weg von der alten "Frau Hundert", was eindeutig für die ältere Konstruktion spricht. Freilich gibt es hier und da feine Nuancen zu erkennen, doch insgesamt, so scheint es, braucht sich die alte Lok nicht gänzlich hinter der neuen Schwester zu verstecken.
Noch mit zur Optik zähle ich mal die "neue" Telex-Kupplung, die zwar so neu nicht mehr ist, das ältere Modell aber inzwischen durchweg verdrängt hat. Mehrheitlich kann man lesen, dass hinsichtlich der Optik diese "neue" Telex ein definitiver Rückschritt ist.

Technik:
Vom Antrieb wird bislang nur Gutes berichtet, wobei die ersten Tests sicherlich noch ausstehen. Der Sound allerdings ist mager bis fragwürdig. Er scheint saft und kraftlos zu sein; zudem ist das Signalhorn definitiv falsch. Das bereitet gerade auch im Hinblick auf die noch ausstehende Soundlok der BR 260 etwas Kopfzerbrechen.
Nochmals zur Kupplung: Inwieweit hier auch wieder Probleme auftreten muss abgewartet werden. Insgesamt scheint es so zu sein, dass mehrheitlich (im Kontext anderer Lokmodelle) über Probleme berichtet wird, es aber immer auch positive Ausnahmen gibt. Hier muss offensichtlich berücksichtigt werden, dass die unterschiedlichen Anforderungen der Besitzer und auch die Umgebungsverhältnisse (Anlagenbau, Pflegezustand der Waggonkupplungen etc.) wichtige Faktoren hinsichtlich einer objektiven Beurteilung sind.



Man könnte jetzt episch über diese beiden Beispiele philosophieren und letztlich wird man trotzdem keinen Konsens erlangen. Für mich persönlich zählt letztlich aber eine Erkenntnis, die auch bei den letzten Neuheiten immer wieder im Fokus stand: Warum schafft es Märklin nicht mehr, angekommen im Jahr 2012, ein völlig fehlerfreies Modell herauszubringen? Ich meine damit nicht etwa die berühmte Nietenzählerei, nein, wirklich nicht. Aber es muss doch möglich sein, um nur mal ein Thema aufzugreifen, eine Soundlok mit dem richtigen, passenden und technisch gut umgesetzten Sound auf den Ladentisch zu stellen. Ist das technisch nicht machbar, ok, dann gibt es halt gar keinen Sound und die Bastler können sich daheim bei Bedarf was überlegen. Wenn ich als Kunde aber den Sound vor die Füße geworfen bekomme, wie eben am Beispiel der BR 212, dann sollte er doch auch bitte vernünftig umgesetzt sein, wie ich finde. Identisch könnte man bei diversen anderen Themen wie Zugkraft, Optik etc. argumentieren. Irgendetwas ist aktuell IMMER und nur wer über den berühmten Goldesel in der Ecke verfügt, kann darüber belanglos hinwegsehen und sich an dem berühmten "Gesamteindruck" erfreuen, denn Märklin offensichtlich mal wieder hervorragend hinbekommen hat. Für mich ist das kein Argument, da wir hier über richtig viel Geld reden, was wir inzwischen für die diversen Modelle in die Hand nehmen müssen. Die Gegenleistung hinterlässt aber (nicht nur bei mir, wenn man sich nur mal alleine dieses Forum ansieht) immer öfter einen faden Beigeschmack.


Liebe Grüße
Christian



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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#56 von hu.ms , 02.12.2012 11:01

Hallo Christian,

interessanter beitrag.
Es gab 2012 noch weitere neuentwicklungen wie BR 94.5, VT 75.9 oder insider ET 403.
Habe nur die 94.5, mit der ich zufrieden bin - vermutlich aber nur, weil ich sie mit der cs2 steuere. Sh. testbericht zur 94: viewtopic.php?f=33&t=80856
Auch die BR 41öl bzw. 042, neuentwicklung 2011, halte ich bis auf die beiden soundfehler für gelungen. Diese soundfehler wurden bei der 2012-modellen 94 und 56.2 korrigiert.
Bei der neuentwicklung BR 50.40 aus 2010 gibt es ja ein massives zugkraftproblem, das bei der konstruktionsgleichen BR 50 aus 2012 korrigiert wurde.
Märklin reagiert also schon auf fehler.

Einige kaufen ja ohnehin nur die soundlosen märklin/trix-versionen, da sie fremde sounddecoder (meist esu) nachrüsten. Habe ich bei BR 45, BR 96, V 90 und E 94 auch gemacht.
Dies zeigt, das man - mit ausnahme der noch verbesserungsfährigen decoder - mit den neuentwicklungen in bezug auf optik und mechanik/anlageneinsatz durchaus zufrieden ist und nur den schwachpunkt sounddecoder umgeht.

Hubert


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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#57 von kleiner Rainer ( gelöscht ) , 02.12.2012 11:35

Moin Christian,

wenn ich Deine Posts der letzten Zeit Revue passieren lasse, werde ich den Eindruck nicht los, daß Dir das Hobby "Modellbahn", so wie Du es derzeit betreibst, keinen rechten Spaß mehr macht. Wenn es bei mir so wäre, würde ich mir eine neue Herausforderung suchen - sei es ein anderer Maßstab, ein anderes Vorbild oder etwas völlig Anderes als Hobby. Ich hab das auch schon mal erlebt - bei mir war es die Eisenbahnfotografie, die ich bis vor 25 Jahren ziemlich intensiv betrieben habe. Irgendwann war - auch angesichts der Fuzzi-Massen an der Strecke, der Spaß weg. Inzwischen packe ich gelegentlich wieder die Kamera an der Strecke aus, man verlernt es ja nicht...

Zum derzeitigen Stand der Dinge bei Märklin möchte ich anmerken, daß man in Göppingen eine Gratwanderung wagt: einerseits sind die Nietenzähler immer noch nicht zufrieden (wahrscheinlich sind sie es erst, wenn nicht mehr "Märklin" druntersteht), andererseits fühlt sich so mancher altgediente Märklinist angesichts der zunehmenden Detaillierung leicht überfordert. Ich glaube fast, wir hatten trotz der heutzutage riesigen Auswahl an guten Modellen noch nie eine so große Unzufriedenheit mit dem Gebotenen. Wenn ich ins Archiv greife und mir alte EM und Miba aus den Siebzigern ansehe, scheinen die Leute damals wesentlich mehr Spaß am Hobby gehabt zu haben, obwohl die Modelle durch die Bank nach heutigen Foren-Maßstäben "der letzte Schrott" waren.

Über die Pufferhöhe bei Märklin-H0 zu klagen ist so, wie Mercedes vorzuwerfen, die Handbremse sei an der falschen Stelle. Der Mercedesfahrer ist dran gewöhnt und erwartet es so. Dem Rest muß es beim Bestellen klar sein, was auf ihn zukommt. Wer dann noch klagt, ist m.E. selber Schuld.

Und wenn ich mir die veröffentlichen Umsatz- und Gewinnzahlen so anschaue, scheint Märklin vieles richtig zu machen. Wenn mir das Angebot eines Herstellers nicht zusagt, er aber am Markt Erfolg hat, gehe ich davon aus, daß meine Erwartung an das Produkt nicht der der Hauptkundschaft entspricht - na und? Ich käme nie auf die Idee, deswegen dem Hersteller Vorwürfe zu machen, weil meine Wünsche und seine Produkte nicht deckungsgleich sind. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal, oder meine Kompromißbereitschaft wächst. Das halte ich übrigens mit allen technischen Produkten so - egal ob Auto, Haushaltsgerät oder Konsumelektronik - oder Modellbahnen.

Gruß,

Rainer


kleiner Rainer

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#58 von Manolo , 02.12.2012 12:13

Mal wieder ein bisschen Märklin-Kuscheln:

BR 110 Bügelfalte: die neurote 110 gefällt mir supergut, die orientrote HOBBY-Variante war nix; klare Verbesserung!

BR 120: die neurote 120 liegt - dank Metallausführung - super in der Hand, die alte Form war schon schön, aber für mein Hirn ist die neue so noch "wertiger"; Verbesserung!

BR 140: die neurote 140 macht richtig Spaß, die alte Form war schon aus Metall, aber nicht so fein; Verbesserung!

Taurus/Dispolok/...: Tolle Optik (bis auf die Dachstromabnehmer), klasse Antrieb - und eine der wenigen Lokmodelle mit Kulissenführung; super Geschichte!

BR 218: die ganze Familie ist genial, weil endlich eine "richtige" 218, die alte 216 war nicht schlecht, aber Plastik und mir sind nunmal nur 218er oder 217er begegnet - aber nie 216er; klare Verbesserung!

BR 360: die neurote ist aus Metall und liegt super in der Hand, die alte war für Plastik auch schön, hat auf den Kreuzungen aber - selbst mit dem Zusatzgewicht am Ende - häufig durchgedreht; klare Verbesserung!

Silberlinge/Buntlinge: die 28,2cm-Versionen taugen endigst, der neue Steuerwagen hat sogar vorne eine Kulissenführung, die alten Modelle waren aber für mich als Spielbahner - nach der Einführung der Kulissenführung (42er Nummern) auch schon recht okay, aber eben so kurz, dass die Loks immer so lang wirkten; klare Verbesserung!

Güterwagen: laufend neue Modelle: Taschenwagen, 4-achsige Rungenwagen, 4-achsige Flachwagen, 4-achsige Schüttgutwagen, div. Kesselwagen, div. Schiebeplanenwagen,... ; So viel kann ich gar nicht kaufen wie ich wollen würde!

MS2: Im Vergleich zu meiner alten 6021 kann ich jetzt superbequem die zusätzlichen Lichtfunktionen schalten. Das ist mir sehr wichtig, gefällt mir von daher richtig gut; klare Verbesserung!

Sorry, aber Märklin hat in den letzen Jahren auch ganz viel richtig gemacht,
finde ich!

Probleme mit den Antrieben hatte ich immer und zu jeder Zeit. Tendenz in Sachen "Grrrr, warum funktioniert die jetzt nicht so, wie sie sollte?!?": EINDEUTIG ABNEHMEND!
Also im Vergleich weniger Frust und mehr Spielspaß!
Danke Märklin!


Gruß, Manuel


 
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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#59 von Michael K , 02.12.2012 12:31

Zitat von kleiner Rainer
Ich glaube fast, wir hatten trotz der heutzutage riesigen Auswahl an guten Modellen noch nie eine so große Unzufriedenheit mit dem Gebotenen. Wenn ich ins Archiv greife und mir alte EM und Miba aus den Siebzigern ansehe, scheinen die Leute damals wesentlich mehr Spaß am Hobby gehabt zu haben, obwohl die Modelle durch die Bank nach heutigen Foren-Maßstäben "der letzte Schrott" waren.


Hallo Rainer,
Eine sehr interessante These. Kommt diese "Unzufriedenheit" evtl daher, dass mehr Detaillierung und Funktionen bzw. technischer Schnickschnack eine grössere Herausforderung für den Nutzer darstellen und damit evtl vielfach einfach überfordern?
Früher haben wir die Eisenbahn als Spielzeug betrachtet, heute muss alles extrem dem Vorbild entsprechen...
Evtl. verzerren die Medien und Foren aber auch den Eindruck. Gelobt wird bedeutend seltener als kritisiert. Und auch der Kritikgrund muss einbezogen werden. Da gehts oft ums Nietenzählen und nicht um Gravierendes. Und Hauptsache man hat sich auch mal wieder geäussert. Wenn nichts augenscheinlich schlecht ist, wird halt gesucht...

Ich selbst bin mit meinem Hobby äusserst zufrieden und geniesse die Fortschritte der letzten 20 Jahre - möchte aber auch die alten Modelle nicht missen.


Viele Grüße
Michael


 
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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#60 von Heinzi , 02.12.2012 13:31

Hallo Christian

Zitat
Ich meine damit nicht etwa die berühmte Nietenzählerei, nein, wirklich nicht. Aber es muss doch möglich sein, um nur mal ein Thema aufzugreifen, eine Soundlok mit dem richtigen, passenden und technisch gut umgesetzten Sound auf den Ladentisch zu stellen. Ist das technisch nicht machbar, ok, dann gibt es halt gar keinen Sound

Gerade beim Sound hast du aber aus meiner Sicht gerade ein äusserst schlechtes Thema angeschnitten. Ich denke den Wenigsten ist der originale Sound einer Lok wirklich bekannt. Hauptsache eine Dampflok zischt, klopft und pfeift. Das Zielpuplikum, also die Masse, dürfte damit vollauf zufriedengestellt sein. Für die übrigen gibt es ja die Möglichkeit sich selber einen Sound zusammenzustellen oder sich an eine Firma zu wenden, die sich auf "Sounds" spezialisiert hat.

(OK, die US Tröte meiner A3/5-700 stört mich schon auch....aber das ist ja Liliput und inside ist ein ... Decoder.)


Zitat
trotz der heutzutage riesigen Auswahl an guten Modellen noch nie eine so große Unzufriedenheit mit dem Gebotenen.

.....eine Zeiterscheinung an der nicht zuletzt auch die Fach-Medien und Foren schuldig sind. Woher wüsste man sonst dass bei Mä die Pufferbohlen zu hoch angeordnet sind.


Zitat
Gemessen an gerade zwei ausgelieferten Lok-Neuheiten, nämlich der BR 56.2 und der BR 212 frage ich mich schon, wo hier die Entwicklung hingegangen ist.

Die Entwicklung an gerade mal zwei Modellen zu messen, wäre meiner Meinung auch vermessen.
Wollen "wir" die Marschrichtung beurteilen, müssen wir schon etwas weiter zurückschauen. Ich würde da den Zeitpunkt der Insolvenz vorschlagen.
Im Rückblick vieleicht das Beste was Märklin und den Mobahnern passieren konnte.
Es gibt keinen zweiten Mobahersteller der auch nur annähernd an die Inovativität Märklins herankommt.

Zitat
Über die Pufferhöhe und mfx bei Märklin-H0 zu klagen ist so, wie Mercedes vorzuwerfen, die Handbremse sei an der falschen Stelle. Der Mercedesfahrer ist dran gewöhnt und erwartet es so. Dem Rest muß es beim Bestellen klar sein, was auf ihn zukommt. Wer dann noch klagt, ist m.E. selber Schuld.

Ich habe nachgebessert......


Gruss Heinzi
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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#61 von epoche3b ( gelöscht ) , 02.12.2012 14:17

Zitat von kleiner Rainer
Ich glaube fast, wir hatten trotz der heutzutage riesigen Auswahl an guten Modellen noch nie eine so große Unzufriedenheit mit dem Gebotenen.

Moin Rainer,

ich habe an dieser Ecke eine etwas andere Sichtweise. Für mich ist die kritische Analyse von Modellen weder Meckern noch Jammern. Bei mir kriegen die Modelle ein "Rating", weil ich halt präzise wissen will, auf welchen Kompromiss ich mich jeweils einlasse. Am Ende vergebe ich "Schulnoten" von 1-6, jeweils getrennt für die optische und technische Wertung. Wenn also ein Modell die Note 4 (Ausreichend) bekommt, heißt das dann aber auch im Wortsinne, dass es wirklich noch ausreicht, um bei mir zu bestehen.

Heutzutage wird nicht mehr gemeckert als früher, sondern die Menschen nutzen halt die neuen Kommunikationsmöglichkeiten, um sich auszutauschen. Das geballte Gruppenwissen deckt dann zwangsläufig mehr Schwächen auf, als die Einzelbetrachtung im stillen Kämmerlein. Eine Gesellschaft, die sich daran gewöhnt hat, dass im Internet Menschen öffentlich bewertet (ggf. auch verurteilt ) werden, darf doch nicht knatschig reagieren, wenn ein MoBa-Kollege ihr schönes neues Spielzeug (auf Basis seiner subjektiven Werteskala) kritischer beurteilt. Da frage ich mich dann schon mal, ob unsere zivilisatorische Werteskala noch stimmt.

Ich besitze einige Modelle, die bei mir ein relativ schwaches "Rating" haben und dennoch einen hohen Sympathie-Bonus bei mir genießen. Manche Modelle haben einen ureigenen Charme, der sich letztlich der sachlichen Analyse entzieht. Auch deshalb kann mich Sachkritik an "meinen Lieblingen" (meist ) nicht verärgern.

Also Leute: Lernt doch einfach mal, mit Kritik (damit meine ich nicht tumbes "Bashing") gelassen umzugehen.


epoche3b

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#62 von kleiner Rainer ( gelöscht ) , 02.12.2012 14:33

Hallo Michael,

mir ist gerade eingefallen, was der Unterschied zu früher ist: für meine Generation war die späte Epoche 3 und frühe Epoche 4 ge- / erlebter Alltag. Wenn wir eine V100 sehen wollten, die einen Nahgüterzug rangiert und den Ommi mit Briketts an die Ladestraße stellt, wo schon der Laster von der Baywa mit dem Förderband wartet, sind wir zum Bahnhof gelaufen. Daheim haben wir dann das Erlebte im Modell nachgespielt. Daß die Modelle höchsten Maßstäben nicht genügten, war uns egal, denn sie waren Platzhalter des gerade Erlebten!

Heute wird eher anhand von Fotos in Büchern und Zeitschriften nachgebaut, das eigene Erleben fehlt da oftmals, oder die Erinnerungen an die Details sind im Laufe der Jahrzehnte verblichen. Man neigt dann auch dazu, das wenige, was damals dokumentiert wurde, zu verallgemeinern. Vorschriften waren speziell auf Nebenbahnen oft nur grobe Handlungsanweisungen, und genau nach Vorschrift wurde nur gearbeitet, wenn der Kontrolleur von der Direktion von den Kollegen vorgemeldet wurde.

Die gern im Brustton der Überzeugung vorgetragene Aussage "hats so nie gegeben" bereitet mir immer wieder Magendrücken, die Aussage "hab ich so nie gesehen" oder "dafür hab ich keinen Nachweis gefunden" wäre ehrlicher - das wäre aber mancher Koryphäe dann doch peinlich, zugeben zu müssen, nicht alles zu wissen. Dazu kommt, daß viele, die sich mit Eisenbahngeschichte beschäftigen und darüber veröffentlichen, keine gelernten Historiker sind.
Zeitzeuge berichten oft von Dingen, die Heutigen völlig unglaubwürdig vorkommen: ich erinnere mich an einen alten Lokführer aus Kassel, der einige Schwänke aus seiner Jugend erzählte, z.B. wegen 01-Ausfall einen Nachtschnellzug von Frankfurt nach Kassel mit der 44er annähernd in Planzeit befördert zu haben (aber das ist eine andere Geschichte...)

Aber um auf das Thema zurückzukommen: die Märklin-Modelle der letzten Jahre haben deutliche Fortschritte in Detaillierung und Ausstattung gemacht. Viele neuere Güterwagen machen auf meinen H0e Rollwagen und -Böcken eine gute Figur. Und die Trix-94.5 ist geordert, jetzt muß ich mir nur noch was einfallen lassen, wie ich Linz-Oberkalenborn per Teppichbahning nachstelle (vor vielen Jahren bot 94 1292 dort wegen defekter Sander ein Mordsspektakel bei strömendem Regen).

Gruß,

Rainer


kleiner Rainer

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#63 von Barmer Bergbahn , 02.12.2012 14:48

Zitat von hu.ms
Es gab 2012 noch weitere neuentwicklungen wie BR 94.5, VT 75.9 oder insider ET 403.


Absolut richtig. Ich wollte lediglich die genannten Loks herausstellen, weil sie gerade ausgeliefert wurden und deshalb prominente Beispiele sind.


Zitat von hu.ms
Habe nur die 94.5, mit der ich zufrieden bin - vermutlich aber nur, weil ich sie mit der cs2 steuere.

Die BR 94.5 kenne ich nur von meinem Vater, den Rest gar nicht. Trotzdem erlaube ich mir ob der vielen Berichte und Aussagen aus dem Forum eine Meinung. Die 94.5 ist traumhaft schön, aber die Decodereigenschaften können mich nicht überzeugen - ich habe allerdings genau die besagte CS2 nicht. Der VT 75.9 ist toll, wenn man im Kreis fährt und ansonsten nicht zu gebrauchen und über den ET 403 legen wir mal den Mantel des Schweigens ...


Zitat von hu.ms
Einige kaufen ja ohnehin nur die soundlosen märklin/trix-versionen, da sie fremde sounddecoder (meist esu) nachrüsten. Habe ich bei BR 45, BR 96, V 90 und E 94 auch gemacht.

Leider bietet Märklin ja aber nicht grundsätzlich Varianten ohne Sound an. Wäre dem so, dann würde wahrscheinlich kein Hahn mehr nach dem Thema krähen, aber so ... Die BR 212 gibt es zwar ohne Sound, doch handelt es sich um eine andere Lokvariante. Dem durchschnittlichen Käufer ist das wahrscheinlich schnuppe, mir aber nicht. Ich kaufe allerdings auch keine blaue 03.10 mit Neubaukessel ...


Liebe Grüße
Christian



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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#64 von Peter Müller , 02.12.2012 14:58

Zitat von kleiner Rainer
mir ist gerade eingefallen, was der Unterschied zu früher ist ...


Mir auch: wir sind erwachsen geworden - zumindest äußerlich.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#65 von Barmer Bergbahn , 02.12.2012 15:15

Hallo Rainer,

Zitat von kleiner Rainer
wenn ich Deine Posts der letzten Zeit Revue passieren lasse, werde ich den Eindruck nicht los, daß Dir das Hobby "Modellbahn", so wie Du es derzeit betreibst, keinen rechten Spaß mehr macht.

Absolut richtig. Einen gewissen Frust kann ich nicht verleugnen, doch bin ich mir über die Ursachen sehr wohl bewusst.


Zitat von kleiner Rainer
Zum derzeitigen Stand der Dinge bei Märklin möchte ich anmerken, daß man in Göppingen eine Gratwanderung wagt: einerseits sind die Nietenzähler immer noch nicht zufrieden (wahrscheinlich sind sie es erst, wenn nicht mehr "Märklin" druntersteht), andererseits fühlt sich so mancher altgediente Märklinist angesichts der zunehmenden Detaillierung leicht überfordert.

Du sprichst die beiden Extremgruppen an, doch gibt es dazwischen auch noch andere, wozu ich auch mich zähle. Ich bin weder Nietenzähler noch erwarte ich, dass mein Big Boy auf dem blechernen Industrieradius mit gefühlten 6,7 % Steigung noch problemlos läuft. Ich erwarte nur eines, nämlich Qualität fürs sauer verdiente Geld.


Zitat von kleiner Rainer
Ich glaube fast, wir hatten trotz der heutzutage riesigen Auswahl an guten Modellen noch nie eine so große Unzufriedenheit mit dem Gebotenen.

Eine kleine Geschichte: Neulich kaufte ich eine neue Waschmaschine. Ob des großen Angebots fühlte ich mich etwas überfordert. Auch kenne ich die Waschmaschinen-Szene nicht so gut. Mein Hobby sind Modelleisenbahnen und keine Waschmaschinen. Ich ging also in unbedarft und unbeleckt in den Laden und ließ mich beraten. Der Verkäufer verstand sein Handwerk und ich fühlte mich gut aufgehoben. So ließ ich mir ein geeignetes Gerät einpacken und nahm es mit. Ich schloss sie an, testete alle Programme und war glücklich. Meine Lebensgefährtin war auch glücklich, denn sie musste nicht mehr mit der Hand waschen. Die Waschmaschine funktionierte von Beginn an reibungslos - trotz der viele, neuen Technik. Mir ist klar, dass sie wahrscheinlich nicht die 15 Jahre meiner alten Maschine übertreffen wird, aber für den Moment bin ich sehr zufrieden. Alles funktioniert prima und ich habe das Gefühl, mein Geld gut investiert zu haben.
Warum diese Geschichte? Weil es letztlich immer der gleiche Prozess ist. Als Kunde will ich für mein Geld Qualität, jedenfalls wenn wir von Neuware reden. Wenn ich eine bestimmte Waschmaschine x kaufe, will ich ja auch genau jene Eigenschaft benutzen, oder? Nix anderes ist es bei der Modellbahn. Wenn ich ein bestimmtes Lokmodell kaufe, will ich ja auch deren Eigenschaften genießen und mich nicht ärgern. Wenn der Hersteller aber selbst die Regeln erstellt, dann kann da einfach keine Freude aufkommen, wie beispielsweise bei dem VT 75.9. Märklin hat für sich entschieden, dass VT und VS nicht trennbar sein müssen. Punkt. Wir Modellbahner haben das dann so hinzunehmen. Punkt. Oder die Soundprojekte der diversen Modelle, die einfach nur erbärmlich, doch leider alternativlos sind, da viele Modelle nur noch mit Sound auf den Markt kommen. Märklin verbaut das, was sie für richtig halten ohne Rücksicht auf Verluste. Und der Kunde ist der Idiot ...


Zitat von kleiner Rainer
Wenn ich ins Archiv greife und mir alte EM und Miba aus den Siebzigern ansehe, scheinen die Leute damals wesentlich mehr Spaß am Hobby gehabt zu haben, obwohl die Modelle durch die Bank nach heutigen Foren-Maßstäben "der letzte Schrott" waren.

Würde ich so unterschreiben, weil wir in der heutigen Zeit erstens mehr Informationsquellen haben und zweitens aber auch das Produkt einen Wandel durchmacht. Ich bin Jahrgang 1978 und quasi mit Märklin aufgewachsen. "Früher" kannte ich keine defekten Loks, die unmittelbar nach dem Gang zum Händler schon wieder auf dem Weg nach Göppingen waren. Früher war nicht alles besser, mit Sicherheit nicht, aber nehmen wir mal das Beispiel der aktuellen BR 23: Ist das noch normal, frage ich Dich? Wie soll man da noch eine Zufriedenheit entwickeln???


Zitat von kleiner Rainer
Ich käme nie auf die Idee, deswegen dem Hersteller Vorwürfe zu machen, weil meine Wünsche und seine Produkte nicht deckungsgleich sind. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal, oder meine Kompromißbereitschaft wächst. Das halte ich übrigens mit allen technischen Produkten so - egal ob Auto, Haushaltsgerät oder Konsumelektronik - oder Modellbahnen.


Ich habe kein Problem damit, wenn ich jahrelang auf ein so genanntes Wunschmodell warten muss. Wenn aber ein Modell neu erscheint und dann immer wieder irgendetwas nicht stimmt, dann kann man dem Hersteller schon die eine oder andere Frage der ernsthaften Art stellen ... Hierbei geht nämlich nicht um Deckungsgleichheit, sondern um Lieblosigkeit und um Sorglosigkeit. Für Märklin ist es noch immer billiger, ein zunächst schlecht durchdachtes Modell auf den Markt zu bringen und dann die vergleichsweise wenigen Rückläufer schnell abzuarbeiten, insofern man dazu gewillt. Und zu dieser Art Kompromissbereitschaft bin ich in der Tat nicht gewillt.


Liebe Grüße
Christian



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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#66 von kleiner Rainer ( gelöscht ) , 02.12.2012 15:18

Hallo Detlev,

wenn ich analysieren, "raten" oder bewerten will, dann gehe ich arbeiten, da muß ich das regelmäßig bei der Auswahl, was zu beschaffen ist.

Ich bin Liebhaber, "Amateur" kleiner Züge. Und wie im "richtigen" Leben spricht mich ein Modell an oder nicht. Dabei übersehe ich gerne kleinere Abweichungen gegenüber dem Ideal. Ich muß Dich enttäuschen: ich habe zwar keine Maßstriche in der Pupille eingeritzt, ich weiß trotzdem sehr wohl um die Schwächen meiner Modelle: meine 99 4644 von Modellbahn Veit in H0e ist superdetailliert, aber prinzipbedingt ist das Fahrwerk zu breit: Außenrahmen in H0e geht nun mal nicht maßstäblich und gleichzeitig betriebssicher. Trotzdem ein Lökchen, das ich ins Herz geschlossen habe - so to speak. Ähnlich ist es mit der neuen 94.5: da ich viel Zeit in der Nähe der 94 1292 verbracht habe, freue ich mich auf das Trix-Modell (ja, ich weiß: Nummer stimmt nicht, und ist keine DR-Version - aber: siehe oben). Und ich hoffe, das Modell wackelt auch so mit dem A*sch wie die Große...

Es ist ja schön, daß das Internet jederzeit und überall alles an Informationen bereitstellt - aber welche davon sind korrekt bzw. zuverlässig? In den Bereichen, in denen ich mich gut auskenne, sind etwa 70% Grundrauschen bzw. "Schrott". Auch bei Zeitschriften kann man das gut beobachten: man merkt es in einem Bereich, auf den man sich spezialisiert hat. Dann überlege man sich wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß der Redakteur, der Generalist ist (und sein muß!), in den Bereichen, in denen man selbst nicht firm ist, einen vergleichbaren Schmarrn verzapft.

Und dann noch eine Frage: wie erkenne ich Experten, sei es im Internet oder auf Messen? Haben die eine "Experte"-Armbinde um? oder gibts da eine ISO-Zertifizierung dafür? Es wird mir zuviel Mist im Brustton der Überzeugung in den einschlägigen Foren verbreitet. Und wenn es dann mal von jemand wirklich Kompetenten widerlegt wird, liest man von den "Lautsprechern" keine Korrektur, kein "Sorry - habe mich geirrt". Übrigens ist meiner Erfahrung nach die Bereitschaft, eigene Fehler einzugestehen, umgekehrt proportional zur eigenen Kompetenz - nicht nur im Modellbahnbereich.

Vielleicht bin ich ja nicht leichtgläubig genug - aber wenn der eigene Bruder Historiker ist und einem regelmäßig und hautnah über die Unzuverlässigkeit übrigens auch amtlicher Quellen berichtet, dann sehe man mir den Zweifel an allen Internetquellen nach.

Aber um aufs Thema zurückzuschwenken: ich denke, der derzeitige Märklin-Kurs stimmt im Großen und Ganzen. Und es ist normal, daß ein gewisser Prozentsatz der Reisenden woanders hinwill. Aber Ziele kann man bekanntlich auch über Umwege erreichen - Hauptsache, der Dampfer säuft nicht ab.

Gruß,

Rainer


kleiner Rainer

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#67 von kleiner Rainer ( gelöscht ) , 02.12.2012 15:22

Zitat von Peter Müller

Zitat von kleiner Rainer
mir ist gerade eingefallen, was der Unterschied zu früher ist ...


Mir auch: wir sind erwachsen geworden - zumindest äußerlich.




Hallo Peter,

kann man überhaupt erwachsen werden, wenn man zeit seines Lebens mit kleinen Eisenbahnen spielt?

Der Brite sagt übrigens:

Growing old is mandatory - growing up is optional.

Gruß,

Rainer


kleiner Rainer

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#68 von Barmer Bergbahn , 02.12.2012 15:25

Hallo,

Zitat von Heinzi
Gerade beim Sound hast du aber aus meiner Sicht gerade ein äusserst schlechtes Thema angeschnitten. Ich denke den Wenigsten ist der originale Sound einer Lok wirklich bekannt. Hauptsache eine Dampflok zischt, klopft und pfeift. Das Zielpuplikum, also die Masse, dürfte damit vollauf zufriedengestellt sein. Für die übrigen gibt es ja die Möglichkeit sich selber einen Sound zusammenzustellen oder sich an eine Firma zu wenden, die sich auf "Sounds" spezialisiert hat.

Du beschreibst genau das, was bei Märklin und dessen "Hauptabnehmer" das Problem ist. Ganz ehrlich: Die von Dir beschriebenen Fanboys, also jene, die alles kaufen, was nicht bei drei unterm Ladentisch verschwunden ist, wundern sich doch am meisten, warum einer wie ich immer "meckert". Und ich weiss genau wovon ich spreche, denn in meinem alten Zuhause wohnt noch immer ein solches Exemplar: Es nennt sich Vater.
Wenn Märklin mir eine Soundlok unterjubelt (unterjubeln, weil kein analoges und zum Aufrüsten geeignetes Vergleichsmodell im Angebot ist), dann kann ich ja wohl erwarten, dass der Sound auch dem technisch Machbaren entspricht und das trifft eben nur sehr selten zu.


Zitat von Heinzi
Die Entwicklung an gerade mal zwei Modellen zu messen, wäre meiner Meinung auch vermessen.
Wollen "wir" die Marschrichtung beurteilen, müssen wir schon etwas weiter zurückschauen. Ich würde da den Zeitpunkt der Insolvenz vorschlagen.

Das war ja auch nur ein Beispiel und sehr gerne können wir noch weiter in die Vergangenheit zurückgehen, doch wird es da nicht besser, wie wir alle wissen ...


Zitat von Heinzi
Es gibt keinen zweiten Mobahersteller der auch nur annähernd an die Inovativität Märklins herankommt.


Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder? Wie definierst Du denn die Vokabel Innovation? Hier vielleicht mal eine schnelle und saloppe Klärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Innovation
Demnach fällt Märklin aber mal so gar nicht in diese Kategorie. Innovativ sind in diesem Sinnzusammenhang doch vielmehr Firmen wie Lenz oder etwa ESU, obschon es auch gerade bei letzterer immer wieder Kinderkrankheiten gibt, doch ist der Weg mehr als richtig ...


Liebe Grüße
Christian



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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#69 von kaeselok , 02.12.2012 15:33

Zitat von kleiner Rainer
Es wird mir zuviel Mist im Brustton der Überzeugung in den einschlägigen Foren verbreitet.



Hallo Rainer,

ja, ich glaube ich kann Dich gut verstehen! Hier im Forum gibt's immer wieder Beiträge "hey, mit dem Modell xyz stimmt was nicht", dann wird der Sachverhalt klar gestellt und selten kommt eine Reue vom Schreiberling. Da schämt man sich als Modelleisenbahner!

Weisst Du, was mich aber mindestens genau so ärgert?

In der aktuellen Märklin Insider Postille ist eine Art "Rechtfertigungsartikel" über die Vorbildrecherche bei Märklin und wie oft diese bei einigen belegten Fällen doch immer Recht hatte und die "Vorbildspezialisten" eben nicht.

Weisst Du, was ich in diesem Artikel vermisst habe? Die Fähigkeit bei Märklin einzugestehen, dass sie auch mal Mist gemacht haben! So ist die Aussage, die bei diesem Artikel rüberkommt, ziemlich "einseitig"! (nämlich: Wir machen keine Fehler!)
Schade, wieder eine vertane Möglichkeit auf den Leser zuzugehen ...

Soviel num Thema "Vorbildrecherche". (ich selbst halte hierzu die Klappe, weil ich mich überhaupt nicht beim Vorbild auskenne)

Das Thema war: Ist Märklin mit seinen Rollmaterial-Neuentwicklungen auf einem richtigen Kurs?

Nach meiner Einschätzung: Klares Ja. Manche Jahre gehen besser und die Modelle gehen weg wie geschnitten Brot, manche Jahre weniger, dann wird eben nach einem halben Jahr "abverkauft".

Im "Digital-Bereich" ist aber noch viel zu tun ...


Viele Grüße,

Kalle


 
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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#70 von kleiner Rainer ( gelöscht ) , 02.12.2012 15:57

Hallo Christian,

bei der Waschmaschine bist Du in derselben Position, wie ungefähr 80% der Märklin-Kunden. Wenn es entsprechende Foren wie dieses hier auch für Waschmaschinen gäbe, könntest du sicher folgendes lesen:

- Maschine xy hat ein Problem mit der Deckeldichtung, das der Hersteller in seiner Unfähigkeit seit gefühlten Ewigkeiten nicht in den Griff bekommt
- Hersteller AB verbaut Flash-Prozessoren in der Steuerung, die bei Netzspikes gelegentlich ihr Programm vergessen, und die Tauschplatine kostet 300 Euronen, wenn man sie denn bekommt
- der Service von CD ist unmöglich, die wollen mir nur einen Komplettsatz aller Zubehörteile verkaufen, obwohl ich nur das Flusensieb brauche
- Der Umrichter für den Trommelmotor der Maschine gh macht hochfrequenten Lärm, der jeden alten Fernseher in den Schatten stellt - und der Hersteller interessiert sich nicht dafür...

Und so weiter, und so fort...

Ich schreibe das jetzt, um Dir zu zeigen, daß auch Du Bereiche hast, wo Du als Kunde - ziemlich überspitzt formuliert - blöd, aber glücklich bist.

Auf Deine übrigen Bemerkungen möchte ich nur erwidern: wenn Märklin partout nicht das macht, was Du willst - warum hältst Du Dich dann nicht von deren Produkten fern? Das wäre doch die logische Konsequenz!

Und Du brauchst nicht penetrant den Anderen, die mit dem Produkt zufrieden sind, unterschwellig zu verkünden, daß sie zu doof sind, um Modellbahnen zu kaufen. Sorry, aber das kommt bei mir so rüber.

Ach so, Soundloks: früher hat Märklin dieselbe Lok mit und ohne Sound angeboten. Die Abstimmung der Kunden mit dem Portemonnaie ergab, daß auf 1 Lok ohne Sound 8 oder 9 mit Sound kamen. Die soundlose Version gabs dann im Ramsch. Roco bietet inzwischen auch nur noch Soundloks in AC an - warum wohl?

Schönen Restsonntag wünscht

Rainer


kleiner Rainer

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#71 von Barmer Bergbahn , 02.12.2012 16:09

Zitat von kleiner Rainer
bei der Waschmaschine bist Du in derselben Position, wie ungefähr 80% der Märklin-Kunden. Wenn es entsprechende Foren wie dieses hier auch für Waschmaschinen gäbe, könntest du sicher folgendes lesen: (...)

Der Punkt ist der: Die Waschmaschine funktioniert! Zudem war es nur ein Beispiel. Ich könnte gleiches jetzt auch über mein Auto, den Fernseher oder andere Dinge erzählen ...


Zitat von kleiner Rainer
Auf Deine übrigen Bemerkungen möchte ich nur erwidern: wenn Märklin partout nicht das macht, was Du willst - warum hältst Du Dich dann nicht von deren Produkten fern? Das wäre doch die logische Konsequenz!

Das wäre schon logisch, richtig. An dem Punkt war ich auch fast mal, doch habe ich inzwischen eine andere Strategie. Ich kaufe einfach weniger und noch bewusster.


Zitat von kleiner Rainer
Und Du brauchst nicht penetrant den Anderen, die mit dem Produkt zufrieden sind, unterschwellig zu verkünden, daß sie zu doof sind, um Modellbahnen zu kaufen. Sorry, aber das kommt bei mir so rüber.

Jetzt wirst Du persönlich! Warum? Wo bitte bin ich erstens "penetrant" und wo unterstelle ich zweitens anderen Modellbahnern, dass sie "doof" sind (egal ob direkt oder indirekt)? Sorry, aber wenn Du jetzt nur auf Streit aus bist, dann lassen wir das hier besser sein ...

Zitat von kleiner Rainer
Ach so, Soundloks: früher hat Märklin dieselbe Lok mit und ohne Sound angeboten. Die Abstimmung der Kunden mit dem Portemonnaie ergab, daß auf 1 Lok ohne Sound 8 oder 9 mit Sound kamen. Die soundlose Version gabs dann im Ramsch. Roco bietet inzwischen auch nur noch Soundloks in AC an - warum wohl?

Und warum wohl macht Roco das ausschließlich für den AC-Markt, nicht aber für den ureigenen DC-Markt ...?


Liebe Grüße
Christian



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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#72 von Peter Müller , 02.12.2012 16:24

Zitat von Barmer Bergbahn
Und warum wohl macht Roco das ausschließlich für den AC-Markt, nicht aber für den ureigenen DC-Markt?


Ich vermute mal, weil es sich auf dem einen Markt verkauft, auf dem anderen (noch) nicht.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#73 von Barmer Bergbahn , 02.12.2012 16:28

Zitat von Peter Müller

Zitat von Barmer Bergbahn
Und warum wohl macht Roco das ausschließlich für den AC-Markt, nicht aber für den ureigenen DC-Markt?


Ich vermute mal, weil es sich auf dem einen Markt verkauft, auf dem anderen (noch) nicht.



Liebe Grüße
Christian



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RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#74 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 02.12.2012 16:51

Hallo,

Zitat von kaeselok
...Weisst Du, was ich in diesem Artikel vermisst habe? Die Fähigkeit bei Märklin einzugestehen, dass sie auch mal Mist gemacht haben! So ist die Aussage, die bei diesem Artikel rüberkommt, ziemlich "einseitig"! (nämlich: Wir machen keine Fehler!)
Schade, wieder eine vertane Möglichkeit auf den Leser zuzugehen ...


ich kann ja noch verstehen, dass man nicht laut "mea culpa, mea maxima culpa" in der Gegend herumposaunt. Immerhin gibt es / soll es geben solche Leute, die Märklin per definition für toll halten und da machte sich solche Selbstkritik nicht gut. Dieses Verhalten halte ich übrigens für Politik des Hauses - ich bin bei Messen auch schon bei konkreter Kritik (z.B. an den Mängeln des K-Gleises) auf diese Art abgebügelt worden. Aber selbstverständlich hast Du recht - es machte sich besser, man würde hier zugeben, dass Fehler Machen menschlich ist und auch bei Märklin Menschen arbeiten.

Trotzdem wäre mir wichtiger, wenn Märklin vielleicht nicht laut darüber reden, aber wenigstens still und leise kontinuierlich Probleme beseitigen würde. Bisher hatte man oft das Gefühl, dass ein unzureichendes Modell eher in einen neuen Farbtopf geschmissen wurde als seine Probleme in Angriff genommen wurden. Es gibt ja gewisse Ansätze dazu, siehe Überarbeitung des Fahrwerks von BR 50.40 zu BR 50 neu. Ich bin ja sehr gespannt, ob man bei der neuen BR 38 Wanne sich auch der Mängel des Antriebs angenommen hat. Ich wäre sogar mit dem Verzicht auf einen Fauli (immerhin mein Lieblingsmotor) einverstanden, wenn eine geänderte Kombination aus Motor und Getriebe einen geräuscharmen und dennoch zugstarken Antrieb ergeben würde. Ich habe schon Armin Link ("Lokmaster") eingeschärft, dass er die Lok gründlich prüfen soll, wenn sie vor ihm auf der Theke steht. Wenn sie nichts taugt, geht sie zurück. Ich hätte auch keine Hemmungen, mir bei Ebay das passende GFN-Modell zu besorgen und dies mit einem SB-Fauli auszurüsten. Aber vorerst ist der Märklin-Weg der bequemere.

Zitat von kaeselok
Im "Digital-Bereich" ist aber noch viel zu tun ...


Sicher, aber für meinen Geschmack beim Gleis noch mehr. Im Digitalbereich kann man von einiger Bewegung sprechen, die sich z.B. bei den Decodern manifestiert, aber wo gibt es die beim Gleis? Farbige oder transparente Gleiselemente können es ja wohl nicht sein!

Um nochmals auf die Reaktionen zu meinem letzten Beitrag zurückzukommen: Durch die Entwicklungen der letzen Jahre, nach deren Einschätzung der Threadersteller hier gefragt hatte, hat sich die ursprünglich unübersehbare Lücke im Detaillierungsgrad zwischen z.B. Fleischmann und Märklin weitgehend geschlossen. Desweiteren laufen Märklinmodelle (egal ob jetzt mit SDS oder sog. "Chinamotor") endlich ähnlich wie die schon seit Ewigkeiten weich dahingleitenden Rocomodelle. Wer da Fleischmann als langweilig empfindet und das lautstarke Rauhbein HLA (es gab da mal ein Auto, dessen Spitzname Schlaglochsuchgerät war - so erschien mir der HLA, weil er mich zuverlässig mit heftigen Rucks der Lok oder ggfs. ganzen Zügen über jede Stelle meiner Bahn mit problematischer Stromversorgung informierte) lobt, kann eigentlich nur gegen die Entwicklungen der letzten Jahre protestieren und die laut dröhnenden Eisenklötze zurückverlangen. Auch wenn Märklin inzwischen hier oder da auf solche Verlangen eingeht, so muss doch auf einen wesentlichen Unterschied hingewiesen werden: Die alten Preisschilder von unter 50 DM (und wenn es nur 50 € heute wären) hat man dabei wohl nicht replizieren können.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: märklins neuentwicklungen der letzten jahre - richtung o.k.?

#75 von kleiner Rainer ( gelöscht ) , 02.12.2012 16:59

Zitat von Barmer Bergbahn
Hallo,

Schnipp

Du beschreibst genau das, was bei Märklin und dessen "Hauptabnehmer" das Problem ist. Ganz ehrlich: Die von Dir beschriebenen Fanboys, also jene, die alles kaufen, was nicht bei drei unterm Ladentisch verschwunden ist, wundern sich doch am meisten, warum einer wie ich immer "meckert". Und ich weiss genau wovon ich spreche, denn in meinem alten Zuhause wohnt noch immer ein solches Exemplar: Es nennt sich Vater.

Schnipp

...



Hallo Christian,

wie würdest Du dann das Zitat oben bewerten? Klar wundern sich die Fanboys: schließlich geben sie ihr eigenes Geld aus, und nicht Deins, und sie sehen Dein Problem nicht. Es war ihre Entscheidung, das Produkt so wie angeboten zu kaufen. Und sie haben Spaß damit - dazu sind Hobbies da, wenn ich richtig orientiert bin. Nochmal: wo ist also das Problem? Ich würde mich jedenfalls dumm angemacht fühlen, wenn mir jemand ungefragt sagt, ich hätte mein Geld für mängelbehaftete, funktionsuntüchtige Ware ausgegeben.

Mal anders betrachtet: Du erinnerst mich an jemanden, der vor einem Steakhaus mit dem Plakat "Eßt vegan!" steht. M.E. eine Übung in Sinnlosigkeit...

Was den Zufriedenheitsgrad der Kunden angeht, liest man in Foren und Leserbriefspalten nur das, was nicht funktioniert. Lob gibt es nur ganz selten zu lesen. Nur der, der unzufrieden ist, macht sich im Allgemeinen die Mühe und äußert sich. Jeder, der mit Qualitätssicherung zu tun hat, weiß das zu bewerten: Foren sind okay als Frühwarnsystem, aber die eigentliche Bewertung erfolgt mit Rückmeldungen aus Fachhandel und Service.

Ich und Streit suchen? Klar! Wir diskutieren hier nun mal kontrovers: Das ist kein Wettkampf im Wattebäuschchen-Werfen. Ich schätze, an einem Stammtisch im Bayrischen hättest Du mit dieser Haltung vielleicht 5 Minuten überlebt. Da ging es - jedenfalls in meiner Studienzeit in München - immer hoch her. Das härtete ab, und machte mit zunehmender Erfahrung auch immer mehr Spaß. Und das Forum hier ist nun mal die Stammkneipe der virtuellen Welt - solange der Wirt nicht meckert oder uns rausschmeßt, können wir es ausdiskutieren.

Du bist ja nach eigenem Bekunden noch jung - schau Dir mal Wiederholungen von alten Bundestagsdebatten mit Schmidt, Strauss und Wehner an - DAS nennt man "Streiten"...
Da warf man sich auch mal harte Worte an den Kopf, da mußte auch schon mal der Bundestagspräsident eine Rüge aussprechen, aber man stritt ums Große Ganze - warum sollen wir das hier nicht?

Und um das klarzustellen: ich teile Deine Meinung überhaupt nicht, und werde das auch sagen - aber ich lege Wert darauf, daß Du Deine Meinung ungeschminkt sagen kannst!

Gruß,

Rainer


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