RE: Alternative zum s88?

#26 von Martin Lutz , 30.11.2006 10:10

Hallo,

Zu s88:

Sicher gibt es auch andere Rückmeldesysteme als s88. Das s88 System kann absolut zuverlässig funktionieren. Bei uns jedenfalls ist das so, obwohl wir relaitiv hohe Anforderungen stellen da wir mit PC steuern. Der PC ist auf eine absolut zuverlässige Rückmeldung angewiesen, ansonsten kann ein Automatikbetrieb nicht realisert werden.

Jeder Kontakt prellt und muss gefiltert werden. Ob man dies softwaremässig oder hardwaremässig macht ist ein anderes Thema. Da gibt es unter den s88 Modulen (Hersteller) sicher auch Unterschiede. Ich meine, auf den Littfinskis, die wir einsetzen haben einen Filter drauf (Hardware). Welche Geschwindigkeit benötigt wird, hängt auch davon ab, ob man mit Momentkontakten oder Dauerkontakten (längere Rückmeldestrecken in Form von Gleisbesetztmeldung). Hier spielt es sicher keine Rolle, wenn die Rückmeldung einige ms später am Ziel (Zentrale, PC) ankommt. Das war bei uns mit PC-Steuerung nie das Thema oder ein Engpass.

Das s88 System hat wesentliche Vorteile:
- sehr offenes System. Weitverbreitet!
- einfachste Technologie (man braucht für einen Lokdecoder auch keinen Pentium 4 Prozessor)

Das Loconet Sytem ist an und für sich sehr nett. Doch hier sind Lizenzprobleme verantwortlich dafür, dass das System nur solange am Markt ist, solange sich die Zentralen mit Loconet Lizenz am Markt halten können. Wir wissen, dass die neue ESU Zentrale und auch die Tams Zentrale diese Lizenz nicht gekriegt haben.

Zuverlässige Weichenantriebe:
Auch bei manueller Fahrstrassensteuerung ist es sicher angenehmer, wenn man sich auf Weichenstellungen verlassen kann. Oder?



Martin Lutz  
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RE: Alternative zum s88?

#27 von Peter Plappert , 30.11.2006 10:25

Hallo Udo,


Zitat
Andererseits: Es kommt darauf an, was man realisieren will.



Ich sage mal - es kommt darauf an, ob man sich dem Vorbild nähern will oder nicht?

Zitat
Ich habe nicht vor, alles zu automatisieren und mich dann daneben zu setzen und zuzugucken, wie die Züge von allein fahren. Das ist mir zu langweilig.



Diesen Einwurf höre ich immer wieder. Diese Sicht der PC-Steuerung ist einfach falsch - zumindest wenn es um Railware geht.

Zitat
Was ich möchte, ist ein vom PC unterstützter Handbetrieb:
- Block- und Schattenbahnhofsteuerung weitestgehend automatisch (z. B. automatische Wahl des nächsten freien Gleises)
- Auswahl und Abruf der Züge aus dem Schattenbahnhof manuell (ich will schon selbst festlegen, mit welchen Zügen ich weiterspielen will)
- Fahrstraßenschaltung manuell (Gleisbildstellpult am Monitor), aber Ansteuerung und Sicherung durch PC.
- Anfahren und Abbremsen der Züge je nach Signalstellung möglichst automatisch.
- Rangieren manuell (wie auch sonst), aber Rangierfahrstraßen per PC geschaltet und gesichert.



Das ist in groben Zügen so etwa die "Methode" die ich auf meiner Anlage. Railware gesteuert realisiert habe.

Zitat
Da die Schaltspannung im Digitalbetrieb auch höher ausfällt als im Analogbetrieb



Genau an diesem Punkt habe ich - aus praktischer Erfahrung - erhebliche Zweifel. Gemessen ist die Spannung zwar höher, ich habe den Verdacht dass das Digitalsignal aber an dieser Stelle kontraproduktiv ist.


Zitat
Ich habe meine C-Weichen mal probeweise mit 16 V Wechselspannung und dann mit 19 V Wechselspannung geschaltet (Trafo: Titan Universal 108 mit 60 VA), der Unterschied war schon beachtlich - mit 19 V schalten sie viel schneller!



Das entspricht exakt auch meinen Erfahrungen. Nur, im Märklin System sind die Impulse nicht begrenzt. Je nachdem wie lange ich auf einen (realen oder fiktiven) Knopf drücke, um so länger liegt die Spannung an. Das ist problematisch. Rautenhaus Schaltdecoder sind da eindeutig auf der sicheren Seite.

Schade, dass Du so weit weg wohnst - wir könnten sonst mal gemeinsam in die Praxis "abtauchen".


Freundliche Grüße, Peter



Peter Plappert  
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RE: Alternative zum s88?

#28 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 30.11.2006 12:20

Zitat von Peter Plappert

Zitat
Da die Schaltspannung im Digitalbetrieb auch höher ausfällt als im Analogbetrieb



Genau an diesem Punkt habe ich - aus praktischer Erfahrung - erhebliche Zweifel. Gemessen ist die Spannung zwar höher, ich habe den Verdacht dass das Digitalsignal aber an dieser Stelle kontraproduktiv ist.



Hallo,

Peter, ich halte Deine Zweifel für 100% berechtigt. Die Schaltleistung ist bei Digital schwächer als bei Analog. Wenn man M-Weichen analog schaltet, klappt alles wie seit Urzeiten bestens. Schaltet man sie digital, wird man i.d.R. nach absehbarer Zeit mit einigen von ihnen Probleme wegen unzureichendem Umschaltens bekommen, so dass man einen Schaltverstärker oder einen Dekoder mit zusätzlicher Stromzuführung benötigt. Allein diese beiden Teile belegen ja, dass das Digitalsignal leistungsschwächer ist. Da das C-Gleis eine Neuentwicklung ist und die Digitalsituation berücksichtigt werden konnte, ist der Unterschied m.W. hier aber nicht so auffällig wie bei M.

Udo, ich würde trotzdem an Deiner Stelle problematischere Weichen wie DKWs, die einen Hang haben, nicht ganz in die Endlage zu wollen, von vorneherein mit Weichendekodern mit zusätzlicher Einspeisung wie z.B. dem Viessmann 5211 ansteuern.

Viele Grüße
Ulrich



UlrichRöcher

RE: Alternative zum s88?

#29 von Udo Nitzsche , 09.12.2006 19:18

Hallo alle zusammen,

nachdem ich meine erste Schattenbahnhofsebene fertig verdrahtet habe (sechs Gleise, die entweder durch einen langen Zug oder durch zwei kurze Züge doppelt genutzt werden können), habe ich einen kurzen Test mit Original-Märklin-Ausrüstung durchgeführt.

Insgesamt sind bisher 5 Magnetartikeldecoder (k83/k84) und zwei Rückmeldemodule im Einsatz (aber nur 14 Kontakte des ersten belegt). Als Software habe ich meine billig in der Bucht geschossene Märklin-Software 60512 verwendet.

Die an k83 angeschlossenen C-Bogenweichen und ein Universal-Fernschalter 7045 schalten einwandfrei. Die k84 müssen nur die eingebauten Mini-Relais schalten - auch das tun sie zuverlässig.

Fazit: Bisher funktioniert alles noch hervorragend - auch die Rückmeldung über s88.

Bei der Märklin-Software lassen sich auch zwei Steuerungskanäle nutzen, also wären Fahren und Stellen/Rückmelden durchaus trennbar. Für letzteres könnte ich durchaus meine alte 6020 verwenden, da für das Schalten sowieso nur MM I verwendet wird (sogar unter "Systems"). Ein zweites Interface habe ich noch von meinem ehemaligen "Lokprüffeld" (Rollenprüfstand und Test-/Programmiergleis) - Gut so, denn die Dinger sind ja mittlerweile "Goldstaub".

Mal schauen, wie es weitergeht...

Gruß aus Berlin und allseits Hp1
Udo



 
Udo Nitzsche
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