RE: Holzverladung um 1965

#1 von Reinhard Heckmann , 22.02.2012 04:08

Hallo Modellbahner,

bei meiner Anlage Igling II habe ich bei dem Nebenbahnhof Holzhausen als Betriebsstellen einen BayWa-Anschluß und eine Holzverladung geplant. Die ursprünglich Absicht, bei der eingleisigen Betriebsstelle ein Sägewerk zu plazieren wurde aus Platzgründen verworfen. Auch wollte ich im Landschaftsteil eine Überfrachtung mit Gebäuden vermeiden.

So habe ich nun vor, eine einfache Holzverladung zu installieren.

Leider habe ich keine Orginalfotos für den Zeitrahmen 1965-1970 gefunden. Um eine realistische Holzverladung von Straßenfahrzeugen (Zugmaschine mit Hänger) auf die Schiene umzusetzen fehlen mir einige Infos.

1. Seiten-oder Kopframpe erforderlich?
2. Hebevorrichtung (Ladebaum noch möglich oder besser Kran oder Fuchs-Bagger?

An der Strecke Schongau-Kaufbeuren im Sachsenrieder Fost hat es einmal ein Holzverladegleis gegeben. Leider habe keine Fotos auftreiben können.

Für Tipps wäre ich dankbar.

Viele Grüße

Reinhard

Zur Verdeutlichung einige Fotos






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RE: Holzverladung um 1965

#2 von ThomasausBerlin ( gelöscht ) , 22.02.2012 08:04

Moin, moin Reinhard,

ich habe leider keine Fotos parat - aber ein paar Erinnerungen an früher: Seitenrampe ist nicht zwingend notwendig, aber halt gut wenn Du auch den Verlad von Brettern darstellen willst. Kopframpen nur für Holzverladung ist überhaupt nicht notwendig.

Die bekannten Bockkrane reichen zur Verladung von Stämmen genauso aus wie zur Verladung von Balken und Bretterstapeln. Ein Fuchsbagger mit Verladegeschirr reicht ebenfalls.

Klassische LKW's im Holzdienst waren Magirus-Kurzhauber, Mercedes Kurzhauber sowie gelegentlich MAN/Henschel Sattelauflieger, dabei konnten auch einachsige Auflieger verwendet werden. Auf der Gleisseite wurde typischerweise Holz auf Drehschemelwagen, in Rungenwagen oder in offenen Hochbordwagen verladen.

Gruss
Thomas


ThomasausBerlin

RE: Holzverladung um 1965

#3 von Schwanck , 22.02.2012 08:17

Moin Reinhard,

für die von dir angepeilte Zeit sind Rampen nicht erforderlich, sie wurden aber genutzt, wenn sie ohnehin vorhanden waren. Holzverladungen benutzten aber meistens sog. Überladekräne, diese waren ortsfest und erforderten auf der Bahnseite viel Rangierarbeit mit dem zu beladenden Wagen. Das ist auch im Modell eine klasse Aufgabe für eine KöF und den Überladekran von Uhlenbrock, der zwei Antriebe hat, 1. heben, senken der Last 2. verfahren der Laufkatze hin, her. Ohne Antrieb gibt es den Kran von Kibri.

Tschüss

KFS


Tschüss

K.F.


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RE: Holzverladung um 1965

#4 von K.Wagner , 22.02.2012 12:38

Hallo Reinhard,

im von Dir gewählten Zeitraum kenne ich ein Foto von der Strecke Fulda-Hilders. Hier wurde das Holz per Anbaukran direkt vom Langholztransporter auf den Wagen verladen. Das war sicherlich damals erst im Kommen...
Ansonsten kenne ich das Thema nur mit Fuchs-Baggger (oder einem anderen Fabrikat) mit Schrottgreifer - wie ihn auch Kibri im Angebot hat(te). So hab ich das auch auf meiner Anlage realisiert.
Eine Seiten- oder Kopframpe ist nicht erforderlich - ich kenne einige Bahnhöfe (auf Nebenbahnen), wo das Verladen direkt von der Ladestraße aus erfolgte.
Wenn Du in der Epoche weiter zurückgehst, dann war das Thema Holzverladung allerdings zumindest teilweise auf Rampen konzentriert. vor ein / zwei Jahren gab es eine EJ-Ausgabe mit Schwerpunkt Holzverladung mit relativ vielen Bildbeispielen - vielleicht hat ein Bekannter von Dir die Ausgabe bzw. der Verlag kann Dir mitteilen, auf welcher Jahrgangs-CD Du die entsprechende Ausgabe findest.


Gruß Klaus


 
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RE: Holzverladung um 1965

#5 von CR1970 , 22.02.2012 13:02

Zwar nicht 1965, aber der Boden dürfte schon früher so oder so ähnlich ausgesehen haben. So sieht ein Holzverladeplatz 2005 aus:








Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
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RE: Holzverladung um 1965

#6 von KBS962 ( gelöscht ) , 22.02.2012 13:27

Hallo Reinhard,

der Holzverladebahnhof im Sachsenrieder Forst hatte eine lange Seitenrampe, deren Lage man auch heute noch erkennen kann.
Siehe http://www.vergessene-bahnen.de/Ex966_2.htm
Der Feldweg im rechten Bild führt über die ehemalige Laderampe, gleich dahinter fällt das Gelände um einen knappen Meter ab.

Grundsätzlich genügt zur Holzverladung aber eine einfache Ladestraße, wie schon in den anderen Beiträgen beschrieben.

Grüße, Andreas


KBS962

RE: Holzverladung um 1965

#7 von Reinhard Heckmann , 25.02.2012 03:33

Hallo Modellbahner,

vielen Dank für sehr interessanten Antworten.
Mir ist jetzt einigermaßen klar, wie ich das Thema umsetze. Ich werde ein kurze Seitenrampe bauen, da sich das auch aus topographischen Gründen anbietet. Als Hebemedium werde ich entweder den KIBRI-Fuchsbagger bauen oder auf den BUSCH-Fuchsbagger (NH 2012) warten. Ob ich aus nostalgischen Gründen noch einen Ladebaum installiere ist noch offen.

@ Thomas
Vielen Dank für die Info über die LKW´s. Von Autos habe ich wenig Ahnung.

@ KFS
Den Uhlenbrock-Kran hatte ich auch schon auf dem Schirm. Dieses edle Teil werde ich aber wahrscheinlich in der Ortsgüteranlage des Hbf Igling einsetzen. Diese befindet sich am vorderen Anlagenrand und ermöglicht optimale Ladevorgänge.

@ K.Wagner
Das EisenbahnJournal habe ich mir besorgt und bin überrascht über die umfangreiche Behandlung des Themas.

@ KR1970
Die Bilder über den Holzverladeplatz sind spitze und bieten sich als Vorlage geradezu an. Ich hätte nicht gedacht, dass mann vor lauter Rinden-und Holzreste fast das Gleisbett nicht mehr erkennt. Ich muss mir nur noch überlegen, wie ich die Baumrindenreste modellmäßig umsetze.

@KBS972
Danke für den Link. Ich bin auf der "Damplokrunde" mit den Fahrrad schon öfter unterwegs gewesen. Dass ich hiebei sogar auf der Seitenrampe der Sachsenrieder Holzverladung gefahren bin, war mir nicht bewußt. Ich werde bei nächsten mal verstärkt darauf achten.
Ein Gleisplan ist wahrscheinlich nicht mehr aufzutreiben. Mich hätte interessiert, ob das Ladegles als Umfahrgleis mit oder ohne Schutzweichen ausgeführt war oder nur als minimalistische Variante mit einer Weiche.

Vielen Dank und viele Grüße aus Igling

Reinhard


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RE: Holzverladung um 1965

#8 von ThomasausBerlin ( gelöscht ) , 25.02.2012 04:34

Hallo Reinhard,

Baumrindenreste: Sammle ein paar vertrocknete Zweige, "hacke" sie klein. Lege sie auf die Heizung - und denk 2 Wochen nicht daran..... Dann schnappst Du Dir ein kleines Küchenmesser - "Kneipchen" nennt man das im Westerwald"... - und schnibbelst die Zweigchen und Ästchen in passgerechte Form - fertig ist das "Rinden-Boden-Substrat". .....

Gruss
Thomas


ThomasausBerlin

RE: Holzverladung um 1965

#9 von Reinhard Heckmann , 25.02.2012 11:40

Hallo Thomas,

danke für den Tipp für das "Rinden-Boden-Substrat" . Ich werde das einmal probieren. Dauert aber noch etwas....

Viele Grüße

Reinhard


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RE: Holzverladung um 1965

#10 von K.Wagner , 01.03.2012 12:28

Hallo Reinhard,

weiß nicht, ob Du eine bessere Hälfte hast - den folgenden Vorschlag solltest Du zwecks Erhaltung des Hausfriedens mit ihr abstimmen - oder den Abwasch vor "Erscheinen" tätigen:
Derzeit ind größere Ausholzaktionen im Gang - besorge Dir aus dem Wald Rindenstücke, nimm ein Reibeisen aus der Küche und reibe dies analog einer Karotte, Gurke oder Rettich klein. Mit einem ebenfalls in der Küche (vielleicht) vorhandenem Siebset kannst Du bei Wunsch verschiedene Körnungen aussieben - muß aber nicht sein.
Boden mit dem obligatorischen Weißleim-Wassergemisch einträufeln und mit einem kleinen Löffel per "gegenschlagen" (Vibrationsförderer-prinzip) die Rindenstückchen verteilen.
So habe ich es mit meiner Holzverladung gemacht - sieht astrein (in dem Zusammenhang ist der Begriff natürlich absurd) aus.

Und hier noch die Begründung für den Küchenchef: Sind auch nur Pflanzen, die hier zerkleinert werden, fast wie Zimt oder Ingwer - und Muskatnüsse reibst Du doch auch - oder???? -> Wirkt!!!!


Gruß Klaus


 
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RE: Holzverladung um 1965

#11 von ThomasausBerlin ( gelöscht ) , 02.03.2012 05:49

..... aba wehe wenn der Kartoffelbrei dann versehentlich mit Eichenbodensubstrat "gewürzt" wird...... (und das Modellsubstrat nicht so wirkt, weil man die zerriebene Muskatnuss genommen hat....)......


ThomasausBerlin

RE: Holzverladung um 1965

#12 von K.Wagner , 02.03.2012 09:17

...deswegen wohl dem Mann, der weiß wo die Abwaschbürste und das Spülmittel versteckt ist... und natürlich das Trockentuch!
Merke: Wenn Du Deiner Frau was verheimlichen willst - lass es.....Sie ist i.dR. viel schlauer als Du!


Gruß Klaus


 
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RE: Holzverladung um 1965

#13 von Hagi ( gelöscht ) , 03.03.2012 21:22

Hat nicht unbedingt mit einem Vorbild zu tun oder ist auch nicht vorbildgerecht gebaut.

So siehts auf unserer Mä M-Gleis Spielanlage aus.
Nach den Bildern von CR1970 werde ich noch meinen Gleiszwischenraum modifizieren.

myWord Rungenwagen mit Echtholz (Aststücke vom Spazieren gehen)
Der Boden wurde mit brauen Modellbau Krümmeln gemacht. Die hat mal eine Tante geschenkt. Man könnt'es fast mit geriebenem Tabak verwechseln.




Hagi

RE: Holzverladung um 1965

#14 von Badaboba , 03.03.2012 21:36

Zitat von CR1970
Zwar nicht 1965, aber der Boden dürfte schon früher so oder so ähnlich ausgesehen haben. So sieht ein Holzverladeplatz 2005 aus:




Das ist ein Irrglaube.
Ich habe vor geraumer Zeit im Netz historische Fotos gesucht (und gefunden). Die Verladebedingungen und -methoden waren gänzlich anders und die Plätze sahen alle vergleichsweise ordentlicher als das Beispiel oben aus, es war ja auch nicht jeder Arbeitsschritt auf totale ökonomische Effizienz getrimmt ohne Rücksicht auf Verluste.


Liebe Grüße
Volker

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RE: Holzverladung um 1965

#15 von Jochen K. ( gelöscht ) , 03.03.2012 21:51

Zitat von Badaboba
Die Verladebedingungen und -methoden waren gänzlich anders...


Wie wurde das Holz laut diesen Bildern damals verladen?


Jochen K.

RE: Holzverladung um 1965

#16 von Badaboba , 03.03.2012 22:01

Zitat von Jochen K.

Zitat von Badaboba
Die Verladebedingungen und -methoden waren gänzlich anders...


Wie wurde das Holz laut diesen Bildern damals verladen?




Verblüffend viel Handarbeit , die Jungs waren richtig fit, (heute rennt man ins Studio) - max. Einsatz örtlicher 5-Tonnen-Kräne, improvisierte Verladehilfen (schiefe Ebene mit Holzstämmen), Einsatz von Pferden oder Traktoren. Das Ganze war reine Knochenarbeit und wohl sehr gefährlich!


Liebe Grüße
Volker

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