Hallo Martin,
sorry, wenn ich mich da jetzt einmische, aber ich war ebenso wie Max - ich betone war, denn mittlerweile sehe ich es anders!
Wahrscheinlich kommen die Vorurteile daher, dass die ersten Modellbahnsteuerungsprogramme mangels leistungsfähiger Hard- und Software (MS-DOS!) meistens noch nicht in der Lage waren, mehr als einen fest vorgegebenen Schaltungsablauf auszuführen und damit eher für die Automatiksteuerung geeignet waren. Genauso waren die Benutzeroberflächen eher rudimentär.
Mit verbesserter Hard- und Software stiegen natürlich die Möglichkeiten, aber die Vorurteile blieben bei vielen haften: PC = Automatik.
Ich denke, erst mit einem ereignisorientiertem Multitasking-Betriebssystem (z. B. ab Windows 95, aber eben auch Linux) kann der PC seine Stärken voll ausspielen. Die Sicherheitsaufgaben (Blocksteuerung, Fahrstraßenfreigaben und -verriegelungen) laufen im Hintergrund - wo notwendig oder gewünscht, auch automatisch (Schattenbahnhof), während Rangieraufgaben oder auch Zugfahrten per Hand gesteuert werden (das muss noch nicht einmal am PC geschehen).
Man kann den PC auch sinnvoll als Spielpartner einsetzen - es geht nicht darum, einen Start-Button zu drücken und zuzugucken...
Im übrigen kann auch der PC die Funktion eines "Dispachters" übernehmen, der den Fahrplan vorgibt, welcher dann mit Handsteuerung einzuhalten ist - d. h. man spielt quasi Lokführer in einem bestimmten Zug.
Die Möglichkeiten sind mannigfaltig - es ist alles eine Frage der Software.
Ich hatte ja selbst mal begonnen, ein Steuerungsprogramm zu schreiben, aber mangels Zeit bin ich damit nicht so richtig in die Gänge gekommen. Das, was ich realisiert hatte (mit Borland Delphi 2.0), hat allerdings schon ganz ordentlich funktioniert.
Meine (nie realisierten) Ideen gingen dabei schon sehr weit, bis zu:
- Fahrplansteuerung (inkl. Erstellung eines Bildfahrplans)
- Nachbildung eines vorbildorientierten Fahrprofils (Anfahren, Beharrungsfahrt, Rollen, Bremsen) auf Basis eines vorbildorientierten Zugkraft-Geschwindigkeitsdiagramms der entsprechenden Lok unter Berücksichtigung aller Zug- und Streckenwiderstände.
Für letzteres hätte ich meine Anlage (Streckenlängen, Steigungen, Gleisbögen) und auch die Lokomotiven (Rollenprüfstand) entsprechend vermessen.
Bezüglich der Streckendaten wären Kompromisse unvermeidlich: Die Steigungen müssten durch 10 dividiert werden (statt Prozent sind es dann Promille) und die Streckenlängen wahrscheinlich mal 10 genommen werden. Genauso ist es wohl mit den Gleisbögen...
So richtig aufgegeben habe ich diese Ideen noch nicht.
Auch wenn ich jetzt weit ausgeholt habe, soll mir mal jemand eine Zentrale zeigen, die das kann!
Die am Markt befindlichen Programme decken eine Menge ab, wobei meine Vorstellungen einer PC-Steuerung eher von Railware und / oder Traincontroller abgedeckt werden (bitte jetzt keine Diskussion über das "ideale" Steuerungsprogramm).
Zur Eingangsfrage: Ganz ohne Zentrale würde ich auch nicht auskommen. Mal schnell eine Lok probezufahren oder programmieren ohne PC möchte ich nicht missen...