Hallo Zusammen!

Als Kind ist die Vorweihnachtszeit die spannendste Zeit des Jahres. Um die Zeitspanne bis zum ersehnten Heiligen Abend zu „versüßen“, gab und gibt es für die kleinen und die großen kleinen die Adventskalender - ab diesem Jahr auch hier im Forum, wenngleich ohne Schokolade dafür aber mit hoffentlich der ein- oder anderen basteltechnischen Leckerei

Ich möchte in den nächsten 24 Tagen an dieser Stelle mein aktuelles Bauprojekt vorstellen – jeden Tag einen kleinen Teil, sodass am 24. Dezember der komplette Baubericht im Forum steht.

1. Dezember

Objekt des Umbaus wird das V60 Modell von Roco sein. Das Vorbild war in den 1960er Jahren auch im Bergischen Land mit vielfältigen Aufgaben anzutreffen und ist daher ein Pflichtmodell für meine Anlage.

Bevor der Umbau beginnt, die obligatorischen Vorüberlegungen zu den gewünschten Änderungen am Modell:
Da die technischen Umbauten bei den meisten meiner Modelle gleich sind (mehr dazu morgen), liegt das primäre Augenmerk an dieser Stelle auf farblichen und Detailänderungen die am Modell durchgeführt werden können. Um diese fest zu legen, zunächst eine kleine Bilderserie von Vorbild und Modell, um die Schwachstellen zu erkennen:




Die ersten Bilder zeigen original Aufnahmen aus den 1960er Jahren. Leider lassen sich hier abgesehen von der Lackierung nur wenige Details erkennen, weshalb die zweite Serie aktuelle Museumsmaschinen zeigt, auf denen einzelne Elemente wesentlich besser zu sehen sind. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an die Bildautoren, die mir die Benutzung der Fotos gestattet haben.



Fotos: Erich Westendarp / pixelio.de

Und das Ausgangsmodell (fast):



Folgende potentielle Baustellen ergeben sich für mich:

• Diverse Trittstufen sind farblich nicht abgesetzt
• Die Trittstufen insbesondere an den Rangierbühnen sind nicht durchbrochen/durchgeätzt
• Die Nummerntafel an den Geländern kann entfernt werden, da mein Modell nicht auf großen Rangierbahnhöfen unterwegs ist
• Geländer sind farblich nicht abgesetzt
• Verkümmerte Kranhaken an Vorbauten und Dach
• Zugfunkantenne
• Das Modell ist zu sauber

Welche dieser möglichen Verfeinerungen tatsächlich mit vertretbarem Aufwand durchführbar sind und welche nicht, wird morgen im Pflichtenheft festgelegt…

Tolle Idee!

Werde ich jeden Tag lesen und mich drauf freuen!

Viel Erfolg.


Grüße
Alex

Moijen...

Eiiiinnn habbi noch: Puffer nach Aufstoss krumm... *wechgallopier*

Super Idee da freu ich mich schon drau

Zitat von Railion

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Moijen...

Eiiiinnn habbi noch: Puffer nach Aufstoss krumm... *wechgallopier*

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Jo, der eine Puffer ist in der Tat auf dem Bild etwas windschief. Wird aber nicht so bleiben - versprochen

Gruß,
Christian

Tolle idee!!

Prima Idee, die ich auch verfolgen werde!

Beste Grüße,
Christian

2.Dezember – Pflichtenheft

An erster Stelle die technischen Umbauten: Wie nach und nach alle meiner Modelle, soll auch die V60 Finescale Radsätze bekommen. Weiterhin wird der Motor durch einen Antriebssatz von SB-Modellbau ersetzt, da mich das Fahrverhalten insbesondere im Rangierbetrieb nicht überzeugt. Als Decoder erhält das Modell mit einem Zimo MX630 und die Pufferbohle wird mit Federpuffern und ein paar anderen Kleinteilen aufgewertet.

Aus dem Vergleich der Vorbildfotos mit denen des Modells werden auf jeden Fall die angesprochenen farblichen Korrekturen an Griffstangen und Trittstufen durchgeführt, allerdings werde ich auf eine Alterung des Modells verzichten. Nicht, weil ich prinzipiell keine gealterten Modelle haben möchte, eher weil ich im Umgang mit der Spritzpistole noch derartig ungeübt bin, dass ich befürchte, mir das ganze Modell zu verschandeln. Das gäbe zwar wiederum die Gelegenheit im Rahmen einer kompletten Neulackierung eine individuelle Beschriftung an zu bringen, muss aber nicht sein

Die Zugfunkantenne muss gehen! Diese zu entfernen zieht zwangsweise eine Neulackierung des Dachs nach sich, daher kann ich auch gleich feinere Kranhaken von Weinert anbringen. Ob ich mich hingegen an den Haken auf den Vorbauten vergehe, werde ich kurzfristig davon abhängig machen, wie gut rot lackierte Haken zu dem Rot der Lok passen und ob ich die angespritzten Haken vernünftig entfernt bekomme.

Neue, durchgeätzte Trittstufen an den Rangierbühnen wären ein Traum. Vielleicht zeichne ich zu späterer Zeit einmal neue Trittstufen und lasse sie ätzen, beim jetzigen Umbau bleiben die Trittstufen abgesehen von der farblichen Überarbeitung unverändert.

Noch 2 Grundsätzlich Statements, bevor ich den Worten morgen Taten folgen lasse:

1.) Es gibt immer einen besseren Weg
2.) Irren ist männlich, äh menschlich

3. Dezember - Demontage

Zunächst wird das Modell zerlegt: Nach dem Lösen der beiden Kreuzschlitzschrauben auf der Unterseite lässt sich das Gehäuse mitsamt des Gewichts vom Rest abheben. Durch leichtes spreizen sowohl des Führerhauses als aus des restlichen Lokgehäuses lassen sich die drei Teile von einander Trennen. Um die untere Hälfte in die Einzelteile zu zerlegen, muss lediglich die Schraube gelöst werden, mit der der Motor befestigt ist. Der Rest ist gesteckt. Ein wenig Vorsicht ist bei der Zerlegung der Rangierbühnen geboten, hier gibt es einige Teile, die zu viel Gewalt mit konsequenter Boshaftigkeit in Form eines Totalschadens quittieren. Die obere Gitternachbildung ist mit zwei feinen Stiften in das Element mit den Trittstufen eingesteckt. Die Stifte sind dabei zum Teil auf der Unterseite verklebt, wobei sich die Klebestelle problemlos mit einer scharfen Klinge entfernen, und das Gitter nach oben abziehen lässt. Danach wird das Geländer ebenfalls vorsichtig nach oben abgezogen; Hier sind die Griffstangen ggf. in kleinen Löchern mit den Trittstufen verklebt, lösen lassen sie sich wieder wie die Gitterabbildung oben. Die Puffer sind nur gesteckt und halten auch die Nachbildung der Pufferbohle.





Frage: Wer findet den Fehler im Vergleich mit dem ersten Modellfoto (Radsätze und Puffer ausgenommen)...?

[ Editiert von phoenix76 am 03.12.10 0:37 ]

Zitat von Christian Noetzel

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3. Dezember - Demontage
Frage: Wer findet den Fehler im Vergleich mit dem ersten Modellfoto (Radsätze und Puffer ausgenommen)...?

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Wenn Du mit dem ersten Modellfoto das Deines ersten Beitrages meinst, dann sind das zwei verschiedene V60:

erster Beitrag: V60 594
letzter Beitrag: V60 423

Aber als "Fehler" kann man das nicht bezeichnen, daher weiß ich nicht, ob Du darauf hinaus wolltest....

[edit] oder meinst Du die schon entfernten Nummerntafeln?[/edit]

Hallo julric,

ich meinte tatsächlich die unterschiedlichen Nummern. Die Idee mit den Kalender und der daraus resultierende Bedarf an Bildern kam in einem etwas weiter Fortgeschrittenen Stadium des Umbaus, daher muss an einigen Stellen ein anderes Modell für die Fotos her

Das mit den Nummerntafel ist mir garnicht aufgefallen

Viele Grüße,
Christian

4. Dezember - Fräsarbeiten, Teil 1

Der größte Fräsaufwand fällt für den Einbau des Decoders an – zumindest wenn man ein Modell aus einer älteren Serie als Basis für den Umbau verwendet und unbedingt einen MX630 einbauen möchte: Unterhalb des kürzeren Vorbaus muss eine Aussparung für den gesamten Decoder in das Metallgewicht gefräst werden, die man praktischer Weise direkt so anlegt, dass die Anschlusskabel des Decoders später unter den Einsatz mit der Inneneinrichtung her und seitlich unter das Gewicht geführt werden können. Dabei muss berücksichtigt werden, dass unter beiden Vorbauten die Lichtleiter für das obere Spitzenlicht herlaufen, die Aussparung also so tief gefräst werden muss, dass der Decoder komplett in dem Gewicht liegt.

5 Dezember – Radsätze

Die RP25/88 Radsätze stammen von Holger Gräler. Da die angetriebene Achse fest eingebaut ist, muss das Modell für den Einbau im Regelfall eingeschickt werden - es sei denn, man hat einen befreundeten Hobbykollegen, der dabei ist von Finescale auf H0pur umzusteigen und für den es gleich ist, ob er NEM-Radsätze austauschen lässt oder Radsätze nach RP25/88 In diesem Fall kann das Fahrwerk im Rahmen der sowie anstehenden Umbauarbeiten einfach ausgetauscht werden, was so ziemlich der einfachste Teil in diesem Umbau ist.

Hallo zusammen,
super Idee, ich bin auf das Endergebnis gespannt da ich ein Fan der V 60 bin. Bis Weihnachten habe ich jetzt jeden Tag was neues zu sehen.

Viele Grüße Stefan

6. Dezember – Fräsarbeiten, Teil 2

Zwischen dem alten Motor und der Schwungmasse befindet sich im Auflagebereich des Rahmens ein kleiner Steg. Für den Motor von SB-Modellbau muss dieser entfernt werden, sonst lässt sich der Motor nach dem Anziehen der Befestigungsschraube nicht frei drehen und liegt auf diesem Steg auf. Der Steg lässt sich recht einfach mit einem kleinen Schleifstein in einem Dremel entfernen, womit der heutige Beitrag auch bereits zu Ende ist…

7. Dezember – Arbeiten an der Platine

Die elektronischen Bauteile auf der Platine sind für den Betrieb mit Decoder unnötig, im schlechtesten Fall können sie sich sogar negativ auf den Betrieb des Decoders. Also raus damit, ebenso mit den kurzen Kupferlaschen, über die der Roco-Motor mit Strom versorgt wird – der Anschluss des neuen Motors erfolgt später über Lötverbindungen.




Um die Lampen mit dem Decoder zu schalten, dürfen ferner die Leiterbahnen zwischen Stromabnahme (grüne Markierung) und Lampe nicht bestehen bleiben. Ein kurzer Schnitt (rote Linie) auf jeder Seite der Platine kappt diese Verbindung, danach wird auf einer Seite eine Verbindung (blaue Linie) zwischen den beiden Lampen hergestellt (an diese Seite wird später der gemeinsame Rückleiter angeschlossen).

8. Dezember – Motor

Nach den eingangs beschriebenen Fräsarbeiten sind für den Einbau des Motors keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Die Befestigung besteht aus einer einzelnen Schraube, welche den Motor von der Unterseite des Modells hält. Die auf dem Foto zu sehenden unterschiedlichen Gewindebohrungen ermöglichen es, den Motor als Ersatz für alle Produktionsvarianten zu nutzen.




Vor dem Zusammenbau des Modells sollten die Lötlaschen vorsichtig in Richtung des Motors gebogen werden, ansonsten ist der Zusammenbau sehr fummelig und ein Kontakt einer Lasche mit dem Gehäuse sorgt für eine merkliche Zunahme des Geräuschpegels.

9. Dezember – Decoder

Nach den bisher beschriebenen Vorarbeiten ist der Einbau des Decoders an der Reihe. Er wird mit doppelseitigem Klebeband in die Aussparung geklebt und die Kabel auf die benötigte Länge gekürzt. Der Anschluss erfolgt nach folgendem Schema:

Rot: Schiene rechts
Schwarz: Schiene Links
Blau: Gemeinsamer Pluspol
Orange: Motor Rechts
Grau: Motor Links
Gelb: Licht Hinten
Weiss: Licht Vorne

10. Dezember – Fahreigenschaften, Teil 0

Nach den bis hierher durchgeführten Umbaumaßnahmen stellt sich natürlich die Frage, ob die neuen Fahreigenschaften den betriebenen Aufwand rechtfertigen...
Um es gleich vorweg zu nehmen: Mit dem Erkenntnissen nach diesem Umbau würde ich ein weiteres Modell heute nicht mehr einzeln mit neuen Radsätzen und einem neuen Motor ausrüsten, sondern in ein Kleinserienlaufwerk investieren.

Die Fahreigenschaften werden mit dem Motor von Faulhaber zwar deutlich besser, im unteren Geschwindigkeitsbereich ruckelt die Lok jedoch Getriebebedingt noch immer minimal. Dies mag mit herkömmlichen Kurzkupplungen von Roco & Co nicht auffallen, in Kombination mit den Kupplungen von Kadee, welche von Haus aus leicht federn, können sich mehrere Wagen aber merklich "Aufschaukeln".

Da ich es immer schwierig finde, Modellbewertungen von mir unbekannten Modellbahnern entsprechend meiner Ansprüche zu bewerten, habe ich von den Fahreigenschaften einige Videos gemacht, mit Hilfe derer der Vergleich möglichst Objektiv ausfällt. Diese Videos gibt es in den nächsten Tagen zu sehen...

11. Dezember – Fahreigenschaften, Teil 1

Das erste Video zeige eine Aufnahme, in der Lok und Wagen mit einer Bügel-Kurzkupplung ausgestattet sind. Dass das Video nicht 100%ig ruckelfrei läuft und die Qualität schlecht ist bitte ich zu Entschuldigen, mir steht lediglich eine Webcam für die Aufnahmen zur Verfügung.
Bei genauem Betrachten kann man ein minimales Ruckeln des Wagen erkennen, es stört jedoch kaum...

Schönes Löklein, die hätte ich gerne in meinem Besitz ...

12. Dezember – Fahreigenschaften, Teil 2

Das zweite Video zeigt die Problematik mit den Kadee-Kupplungen. Im Vergleich mit dem ersten Video sind deutlich mehrRuckler des Wagens zu erkennen…

13. Dezember – AW Gräler

Entschieden habe ich mich (oh Wunder) für die letzte Lösung: Das Modell bekommt einen Besuch im AW Gräler spendiert und präsentiert danach ein komplett umgebautes Innenleben: Die beiden äußeren Achsen sind nun angetrieben, wobei die neu mit einem Antrieb versehene Achse zusätzlich pendelnd gelagert ist (Pendelachsfahrwerk). Das abnehmbare Gewicht, das normalerweise Motor und Getriebe abdeckt und weiter oben mit der Fräsmaschine malträtiert wurde, ist nun fest im Gehäuse verklebt…

14. Dezember – Fahreigenschaften, Teil 3

Nachdem das Modell wieder in den heimischen Gefilden angekommen ist, interessieren natürlich die Fahreigenschaften:

15. Dezember - Federpuffer

Für den Austausch der Puffer muss eigentlich nur die bereits vorhandene Bohrung vergrößert werden. Die viereckigen Löcher werden mit einem Handbohrer erweitert, die Löcher im Metallrahmen mit einem Bohrer oder Fräser und schon können die Federpuffer von Weinert eingesteckt werden.
Hinweis: Im Normalfall wird die gesamte Pufferbohle hauptsächlich durch die Puffer gehalten. Da dies jetzt nicht mehr der Fall ist, müssen die Teile bei den Endmontage eingeklebt werden.