23. Dezember – Programmierung
Die Programmierung erfolgt nach einem für alle Loks einheitlichen Schema:
Adresse (Wie diese eingestellt wird, setze ich als bekannt voraus)
Anfahrspannung
Höchstgeschwindigkeit
Geschwindigkeitskennlinie
Anfahrverzögerung
Bremsverzögerung
Anfahrspannung
Üblicherweise kann in DCC-Decodern in der CV 3 eingestellt werden, welche Spannung der Decoder bei Fahrstufe 1 an den Motor anlegt (bei Verwendung der freien Kennlinie in CV 67). Damit das Modell aus einer möglichst geringen Geschwindigkeit in den Stand übergeht und sich langsam in Bewegung setzt, sollte hier nachjustiert werden. Der Wert ist so einzustellen, dass sich das Fahrzeug gerade eben ruckelfrei in Bewegung setzt. Ist er zu hoch, wird das Modell aus einer unnötig hohen Geschwindigkeit plötzlich abbremsen oder ruckartig beschleunigen.
Höchstgeschwindigkeit
Der Aufwand zum korrekten Einstellen der Höchstgeschwindigkeit ist etwas größer, da die Geschwindigkeit des Modells gemessen und umgerechnet werden muss. Theoretisch stehen hierzu mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, von denen mir die meisten entweder zu teuer (Messwagen mit Tachometer) oder zu aufwändig und ungenau (manuelles Messen mit Stoppuhr) sind. Als praktischste Lösung hat sich TrainController herausgestellt: Die Software ist sowieso vorhanden und eine passende Funktion zum Ermitteln der Höchstgeschwindigkeit enthalten: Im Geschwindigkeitsprofil der aktuell bearbeiteten Lok kann neben der Messung des gesamten Geschwindigkeitsprofils (dem sog. „Einmessen“ auch die Messung einer einzelnen Fahrstufe erfolgen – einfach aus der Dropdown-Liste "Messung" den zu den verwendeten Meldern passenden Eintrag "Automatische Messung eine einzelnen Geschwindigkeitsstufe" auswählen, die benutzten Melder eintragen, den Geschwindigkeitsregler am oberen Rand auf die höchste Fahrstufe einstellen und auf „Start“ klicken. Das Fahrzeug sollte sich nun in Bewegung setzen und den Messblock mit maximaler Geschwindigkeit durchqueren (so es genug Strecke zum Beschleunigen hatte). Nach der Durchquerung des Blocks wird die umgerechnete Geschwindigkeit am Bildschirm angezeigt und das Modell wieder angehalten…Abhängig vom Ergebnis wird der Wert in CV 94 nun erhöht oder verringert und die Messung wiederholt – so lange, bis die gewünschte Geschwindigkeit korrekt eingestellt ist. Sofern man neben der Lizenz für TrainController auch über eine Lizenz des Trainprogrammers besitzt, lassen sich die CV-Änderungen direkt aus TrainController heraus korrigieren. Auch für die vorangegangenen und folgenden Punkte sei bemerkt, dass der Bedienkomfort einer Software ungleich höher ist als das mühsame Einhacken von CV-Werten in den Handregler und sich die Anschaffung eines entsprechenden Programms ggf. lohnen könnte...
Geschwindigkeitskennlinie
Durch den Einsatz der freien Geschwindigkeitskennlinie ist es möglich, die 28 Fahrstufen so einzustellen, dass im unteren Geschwindigkeitsbereich viele Fahrstufen liegen, während es im oberen Bereich nur wenige sind. Dadurch kann im niedrigen Geschwindigkeitsbereich sehr feinfühlig gefahren werden, während es bei höheren Geschwindigkeiten (für mich) nicht darauf ankommt, ob das Modell 80 oder 85 Km/h fährt. Ausgehend von den Überlegungen auf der Seite http://www.dcc-mueller.de/decoder/speedtab.htm habe ich mir bis zum Umsatteln auf die Programmiersoftware eine Excel-Tabelle gebaut, die die vorgeschlagene Umsetzung (2/3 der Fahrstufen im unteren Geschwindigkeitsbereich, 1/3 im oberen) automatisch umsetzt. In die roten Felder kommen die für CV 67 und 94 gültigen Werte, die Zwischenwerte berechnet das Datenblatt automatisch. Gibt es zufällig noch die umgerechneten Km/h-Werte, kommen diese in die rot umrandeten Felder der Km/h-Spalte und das Datenblatt errechnet die geschätzte Geschwindigkeit pro Fahrstufe – wobei die Betonung an diese Stelle auf der „geschätzten Geschwindigkeit“ liegt und nicht auf „errechnet“
Bei der Programmierung mit Trainprogrammer werden einfach die ermittelten Werte für die niedrigste und höchste Geschwindigkeit an die richtigen Stellen des Verzeichnisbaums für die Kennlinie eingetragen, nach einem Klick auf eine der frei Schaltflächen am unteren Rand des Kennlinienfensters erzeugt das Programm die freie Kennlinie automatisch. Der Verlauf kann mit den Schaltflächen durch mehrfaches klicken weiter angepasst werden.
Sobald die Werte per Software oder manuell in den Decoder programmiert sind, fehlen als letztes noch Anfahr- und Bremsverzögerung.
Anfahr- und Bremsverzögerung
Diese beiden Parameter dienen dazu, sprunghafte Geschwindigkeitsänderungen beim Fahrstufenwechsel zu kompensieren. Die Werte werden im Idealfall so eingestellt, dass der Übergang zwischen den Fahrstufen als fließender Übergang wahrgenommen wird. Da die Geschwindigkeitsänderung durch die freie Kennlinie jedoch nicht linear ist, sondern von Fahrstufe zu Fahrstufe unterschiedlich sein kann, gibt es für diesen Anwendungsfall nicht den einen Wert: Wird der Wert an den unteren Fahrstufen ausgerichtet, wird es in den oberen Fahrstufen wieder zu sprunghaften Geschwindigkeitsveränderungen kommen, wird er an den oberen Werten ausgerichtet, ist die Verzögerung für die geringen Unterschiede im unteren Geschwindigkeitsbereich zu groß und die Fahrzeuge reagieren erst mit deutlicher Verzögerung...
Die Lok ist nun fertig für den Anlageneinsatz...