RE: Anlagenbau

#1 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 09.06.2006 11:50

Hallo Freunde der Moba,

das Studium der Zuschriften erweckt bei mir die alte Frage:
"Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?"
Das Aussehen einer Anlage sollte der Natur angepaßt sein, also erst die Landschaft, dann die Bahn(-linie).
Wir brauchen aber zum Erfolg eine andere Reihenfolge:
1. Was will ich darstellen: Personen-, Güter-, Nebenbahn- oder Fernstreckenbetrieb.
2. Welcher Platz steht mir zur Verfügung um meine Idee unterzubringen.
3. Wie weit geht meine Vorplanung bis zum Entwurf eines konkreten Gleisplans?
4. Plane ich realistisch oder verträumt?

Die Zuschriften in den Foren zeigen oft wenig Realitätsbewußtsein.
Da wird verlangt, eine zweigleisige Paradestrecke, auf der ein 12-teiliger ICE fahren soll, ein Bahnhof, ein Bw mit Ringlokschuppen und eine Gebirgsnebenbahn sowie zwei Wendel vom/zum Schattenbahnhof und das alles in H0 auf einer Fläche von 2 (zwei) x 3 (drei) Metern.

Ähnlich ist es mit der Oberleitung.
Zitat (sinngemäß): meine Anlage ist fertig, Jetzt plane ich die Oberleitung mit Material der Fa. XY. Frage an das Forum: Wie soll ich das machen?

Auch hier sollte man zunächst beim Vorbild nachschauen, wie die das machen. Dann sollte man seine Eindrücke auf die eigene Anlage übertragen und zuletzt forschen, welcher Hersteller bietet Material, das meinen Anforderiungen entspricht.

Bei all diesen Überlegungen sollte man nie die Möglichkeit des Selbstbaus außer Acht lassen. Ein fertiges Ding kaufen kann jedes Kind (eventuell), aber wir sprechen ja hier von einem KREATIVEN Hobby. Und Kreativität ist im Wesentlichen gleichzusetzen mit dem Selbstbau vieler Teile oder der Anpassung käuflicher Teile, die nicht so ganz passen.

So, Freunde, bevor Ihr mich jetzt zerfleischt: ich kenne durchaus das Problem der Weihnachtsgabe eines Startsets für unsere "Kleinen" und was daraus entsteht. Wie mir ein "Opa" bei einer Ausstellung sagte: "Ich hatte als Kind auch eine elektrische Eisenbahn. Die habe ich immer aufgedreht, bis die Lok rausgeflogen und in eine Ecke gesegelt ist". Ein solches Weihnachtsgeschenk OHNE Anleitung und Hinführung zum Thema EISENBAHN ist "für die Füße" und schadet mehr als es nutzen kann.

Gruß
Walter



Walter Zöller

RE: Anlagenbau

#2 von Andreas Poths , 09.06.2006 12:32

Hallo Walter,
prinzipiell hast du natürlich Recht. Andererseits: Wenn man sich entschlossen hat, dem Hobby Modellbahn zu frönen und sogleich Überlegungen anstellt, was man eigentlich NICHT machen sollte oder von "alten" Hasen hört, was man "um Gottes Willen nicht" machen darf....ob da so manchem nicht gleich die Lust vergeht?
Man sollte jeden seine Erfahrungen machen lassen; positiv wie auch negativ. Ich denke, so ein Erfahrungsschatz ist die beste Schule für weitere Vorhaben; das "Austoben und an die eigenen Grenzen stoßen" (Selbstbau!) gehört einfach dazu. Und wenn auf 6qm soviel Gleise liegen wie bei anderen Anlagen auf 12qm, na,wenn's schön macht...
(Was natürlich niemanden abhalten sollte, sich mit anderen Modellbahnern auszutauschen und auf diese Art dazu zu lernen

Gruß Andreas



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RE: Anlagenbau

#3 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 09.06.2006 12:48

Hallo Andreas,

eigentlich hast Du mich reichlich mißverstanden. Natürlich soll es nicht heißen: Das soll man nicht - das darf man nicht - usw.
Im Gegenteil: man soll sich nicht kopflos in den Anlagenbau stürzen und Lehrgeld bezahlen. Wer will schon das Rad zum x-tausendsten Mal erfinden?
Ich will nur einen Denkanstoß geben, wie man mit etwas Nachdenken viele Fehler vermeiden kann und damit Frust einspart und andererseits mit dem Erfolg auch mehr Selbstbewußtsein erwirbt und sich an größere (Hobby-)Aufgaben herantraut. Die ganze Geschichte hat etwas mit "logischem Denken", vernünftiger Reihenfolge usw. zu tun.

Gruß
Walter



Walter Zöller

RE: Anlagenbau

#4 von Andreas Poths , 09.06.2006 13:02

Hallo Walter,
o.k., ich habe verstanden
Sollte aber auch um Himmels Willen keine Kritik an deiner Argumentation sein

Gruß Andreas



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RE: Anlagenbau

#5 von Toby ( gelöscht ) , 09.06.2006 13:21

Ich denke, nicht zuletzt dank Gleisplanungssoftware und Internetforen kommt das immer weniger vor - hier werden ja auch regelmäßig Gleispläne diskutiert, und die Erkenntnis, dass weniger manchmal (meistens) mehr ist, setzt sich doch auch immer mehr durch. Und meine Meinung ist, dass die heutigen recht realitätsnahen Modelle auch erst auf einer realitätsnahen Anlage wirklich zur Geltung kommen.



Toby

RE: Anlagenbau

#6 von Der Krümel , 09.06.2006 13:33

Hallo zusammen,

ich denke, jeder am Anlagenbau interessierte Modellbahner erkundigt sich erstmal, sei es in Zeitschriften/Büchern, im Internet oder über Freunde/Bekannte usw.

Was man dann mit den gesammelten Informationen macht, ist dann eine ganz andere Sache und hängt immer von der eigenen Zielsetzung ab.
Ich stimme aber natürlich zu, dass man mit dem Sammeln von Informationen in einschlägigen Foren oder auch Publikationen viele Fehler von vornherein vermeiden kann.
Ein wenig nachdenken über das was man vorhat kann nie schaden.

Aber auch eine mit Gleisen völlig überfrachtete Nostalgie-Anlage mit M-Gleisen und Analogbetrieb für alte Schätzchen hat ihren Reiz und Daseinsberechtigung.

Man sollte das Hobby eben nicht zu ernsthaft sehen. Es muss Spass machen und zur Entspannung beitragen (meine Maxime).



 
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RE: Anlagenbau

#7 von Cougarman ( gelöscht ) , 10.06.2006 20:59

Zitat von Walter Zöller
Bei all diesen Überlegungen sollte man nie die Möglichkeit des Selbstbaus außer Acht lassen. Ein fertiges Ding kaufen kann jedes Kind (eventuell), aber wir sprechen ja hier von einem KREATIVEN Hobby. Und Kreativität ist im Wesentlichen gleichzusetzen mit dem Selbstbau vieler Teile oder der Anpassung käuflicher Teile, die nicht so ganz passen.



Hallo Walter,

Das ist mal wieder ein typischer Walter Zöller Beitrag.
Nur frage ich mich, was Du uns damit sagen möchtest.

Natürlich ist die Gestaltung einer MoBa-Anlage ein kreativer Prozess, nur bedeutet dies das man möglichst viel selbst herstellen muss ?
Bis zum schnitzen der Steinchen ?

Selbstverständlich kaufen wir auch keine Lok-Bausätze, geschweige denn gar fertige Modelle.
Wir fertigen jedes Teil für die Loks und Wagen selbst.
Doch nichts von der Stange.
Nur wer seine Loks selbst hergestellt hat, ist ein echter Modellbahner.


Interessant in dem Zusammenhang (Anlagenbau) finde ich auch, das einige Leute sich wirklich Gedanken um eine realistische Modellbahnanlage machen,
Gleise und Weichen werden selbst eingeschottert (natürlich RP25 ?),
Häuser werden exakt gealtert und durch komplizierte Computersteuerung beleuchtet.
Grasbeflockung, Bäume und Büsche ............
Achja, man kann aus allem einen Kult machen.
Und dann ?
Märklin Loks !
ahhhh
Das lässt mich ein wenig schmunzeln.



Cougarman

RE: Anlagenbau

#8 von Marky ( gelöscht ) , 10.06.2006 21:45

Zitat von Cougarman

...Gleise und Weichen werden selbst eingeschottert (natürlich RP25 ?),
Häuser werden exakt gealtert und durch komplizierte Computersteuerung beleuchtet.
Grasbeflockung, Bäume und Büsche ............
Achja, man kann aus allem einen Kult machen.
Und dann ?
Märklin Loks !
ahhhh
Das lässt mich ein wenig schmunzeln.




Hallo Hannes,


na, na, na.

Wirst wohl langsam übermütig

Heute sei es Dir wegen der "Sengenden Sonne" verziehen , aber nicht übertreiben mit diesen "Sprüchen" sonst wird der "Onkel" böse.


Gruß Markus



Marky

RE: Anlagenbau

#9 von Muenchner Kindl , 10.06.2006 22:01

Zitat
Heute sei es Dir wegen der "Sengenden Sonne" verziehen Smile , aber nicht übertreiben mit diesen "Sprüchen" sonst wird der "Onkel" böse.



Och, abwarten... Jetzt, wo Tante wieder Kohle hat, wird sie sich bald Hannes's Lieblingsmanufaktur in Austria einverleiben, um dann dort die Hobbymodelle produzieren zu lassen

Sorry fuers OT, also husch huch zurueck zum Thema



Muenchner Kindl  
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RE: Anlagenbau

#10 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 11.06.2006 10:47

Hallo Hannes,
freut mich, daß Du erkannt hast, daß der Beitrag von mir ist.
Du fragst, was ich damit sagen will. Ganz einfach: das, was ich geschrieben habe!
Natürlich kann man da nach Deinem Muster eine ganze Menge hineinphantasieren. Solltest Du richtig gelesen haben, ist der Hinweis auf "Eigenbau" ein kleiner Nebensatz unter ferner liefen, während Du daraus eine Staatsaktion zu machen versuchst.
Ich bin immer traurig, wenn ich versuche, meine Meinung mit einfachen Worten auszudrücken und dann feststellen muß, daß ich jedes "einfache" Wort auch noch einzeln erklären muß. (Wahrscheinlich weil ich möglichst nur deutsche Worte gebrauche und keine DENGLICHEN Sprüche mache)

Leider kommen dann zum Thema "Kreativität" so Sprüche wie "Gleisplanungsprogramm". Das hat mit Kreativität nichts mehr zu tun. Man könnte schon fast sagen (ohne jemand zu nahe treten zu wollen), diese Planungsprogramme erziehen zur Denkfaulheit. Kreativität dagegen ist etwas, das im eigenen Kopf vor sich geht und nicht in einer Maschine.

Ich habe wirklich nichts gegen die Benutzung dieser Planungsprogramme. Aber kreativ sind die Dinger sicher nicht. Als Beweis kommen dann im Forum Anfragen, wie: Mein Programm kann kleine Lücken nicht schließen ODER das Programm kann keine Flexgleise bearbeiten ODER Das Programm kann mir nicht zeigen wie ich an die alte Schiebebühne das C-Gleis anschließen kann.
Ganz schlimm wird es, wenn man die Gleise eines Herstellers mit Teilen (z.B. "Hosenträger") eines anderen Herstellers kombinieren will.

Zum Thema "Selbstbau" ist nur zu sagen: ich verwende alles, was es fertig zu kaufen gibt. Was es nicht gibt (z.B. C-Flexgleis) muß ich wohl selbst basteln. Natürlich stehen jedem alle Möglichkeiten offen, vom Lok-Bausatz bis zur Landschaftsgestaltung.

Einen frohen Sonntag und
Grüße aus dem Taunus
Walter



Walter Zöller

RE: Anlagenbau

#11 von Gian ( gelöscht ) , 11.06.2006 11:37

Hallo Walter,

Zitat von Walter Zöller
Ich bin immer traurig, wenn ich versuche, meine Meinung mit einfachen Worten auszudrücken und dann feststellen muß, daß ich jedes "einfache" Wort auch noch einzeln erklären muß. (Wahrscheinlich weil ich möglichst nur deutsche Worte gebrauche und keine DENGLICHEN Sprüche mache)


Deswegen brauchst Du nicht traurig sein. Ich und die meisten haben Deinen Text wohl verstanden. Ich bin mit dem Inhalt voll einverstanden.

Zitat von Walter Zöller
Leider kommen dann zum Thema "Kreativität" so Sprüche wie "Gleisplanungsprogramm". Das hat mit Kreativität nichts mehr zu tun. Man könnte schon fast sagen (ohne jemand zu nahe treten zu wollen), diese Planungsprogramme erziehen zur Denkfaulheit. Kreativität dagegen ist etwas, das im eigenen Kopf vor sich geht und nicht in einer Maschine.


Auch einverstanden. Trotzdem nutze ich ein Gleisplanungsprogramm, aber eher zum nachzeichnen der "kreativ" bereits montierten Flexgleise (zeichnen dann mit Stückelgleis) oder für Versuche irgend welcher Gleisbilder für Schattenbahnhöfe usw. Gebaut wird aber nie genau nach Plan sondern ich nehme mir die Freiheit, direkt beim Gleisbau kreativ mit Flexgleisen zu bauen. Da kann ich mir den Aerger ersparen, wenn ich Gleise vom Gleisprogramm 1:1 ausdrucken und auf die Platte kleben würde und dann feststellen müsste, dass der Ausdruck um 2 mm nicht mit den realen Gleisen übereinstimmt . Vor den PC-Programmen habe ich mit Schablone und Bleistift gezeichnet, das ging schnell und gut. Leider
gibt es heute keine Schablonen mehr. Aber zum Nachzeichnen bin ich mit meinem Planungsprogramm eigentlich zufrieden, damit meine Kreativität archiviert werden kann , ohne 3D und anderem Schi-Schi .

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Anlagenbau

#12 von Cougarman ( gelöscht ) , 11.06.2006 13:38

Zitat von Gian-A. Bott
Ich und die meisten haben Deinen Text wohl verstanden.



Ich denke eher, die meisten haben es nicht verstanden.
Trauen sich aber nicht dies auch zuzugeben.
Wir werden es wohl nie herausfinden.



Cougarman

RE: Anlagenbau

#13 von Christian Bloch , 12.06.2006 11:03

Hallo!

Tja, über 700mal angesehen aber nur ein paar Antworten. Daraus entnehme ich, dass viele schreibfaul sind (wie ich meistens), sich aber durch die entstehende Diskussion doch gut informieren, da ja mehrere Meinungen auftauchen.

Ich möchte mal mehr auf die Landschaft eingehen. Wie Walter schon geschrieben hat, ist beim Vorbild die Landschaft schon vorher da, während bei der Modellbahn meist zuerst der Gleisverlauf geplant wird. Hier sollte man sich schon bei der Gleisplanung sehr viele Gedanken machen. Man sollte sich klar darüber sein, ob man die Anlage im Flachland anlegt, oder ob man eher Berge und Tunnel haben möchte. Gerade das Miteinbeziehen der Landschaft in die Gleisplanung erhöht dann auch sehr den kreativen Prozess. Wenn man so vorgeht, muss man im Laufe der Planung sicher Änderungen an Gleis- und Landschaftsplan machen. Dies ist dann auch der grosse Vorteil der Modellbahn gegenüber der Realität: Man kann Gleisplan und Landschaft aufeinander abstimmen.
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass keiner eine realistische Modellbahn bauen kann, da einfach der Platz fehlt. Insofern sollte man die Freude am Hobby nicht immer von der Vorbildtreue abhängig machen. Man sollte das machen, was einem innerhalb der gegebenen Möglichkeiten gefällt.

ciao
Christian



 
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RE: Anlagenbau

#14 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 12.06.2006 12:25

Hallo,

ich denke, dass es nicht nur um das Bewusstsein gehen sollte, dass beim Vorbild die Landschaft zuerst da war und dass die Bahn in diese eingefügt wurde. Mindestens ebenso wichtig ist die Erkenntnis, dass die Landschaft selbst halbwegs glaubwürdig sein muss. Die klassischen Fehler in diesem Bereich sind die 3 Meter lange Rechteckanlage, bei der sich auf der einen Seite krasse blanke Bergzinnen befinden und auf der anderen Seite ein Meeresstrand mit Hafen angedeutet wurde. Auch die Busch/Kibri-Tiefziehlandschaften schießen den Hochgebirgsbock buchstäblich in Serie - gerade dieser Fehler begründet die schlechte Wirkung solcher Anlagen wesentlich mit.

Ein halbwegs glaubwürdiges Hochgebirge braucht enorm viel Platz - wenn im MiWuLa jetzt das Matterhorn mit 7 Meter Höhe über 2 Stockwerke geplant wird, wird die Wirkung zwar gewaltig sein - aber auch dieses Objekt ist immer noch ein Witz verglichen mit dem Original.

Ich finde, dass es klüger ist, Mittelgebirgslandschaften zu konzipieren, da schon 50 cm hohe Berge dort ganz ordentlich wirken können. Nur sollte man auch die Vegetation entsprechend setzen - und die ist fast immer in unseren Breiten ziemlich dicht. Mittelgebirgslandschaften ermöglichen noch, Tunnel einzubauen, die man i.d.R. braucht, um den Streckenverlauf für den Betrachter nicht so leicht erfassbar zu machen und Schattenbahnhöfe zu erreichen. Man muss sich auch im klaren darüber sein, dass das bei vielen Anlagen zu beobachtende Platte - ganz flach - mit Berg-und-Tunnel-in-der-Ecke-Konzept einer Mittelgebirgslandschaft widerspricht, denn die ist in sich hügelig mit mehr oder weniger hohen Erhebungen und nur in den Tälern und Flussauen wirklich eben.

Penetrant empfinde ich inzwischen auch den Allgäu-Look vieler Modelllandschaften, d.h. satt-grüne Wiesen mit wenigen Tannen einzeln oder in Gruppen. Leute, bei unseren Wäldern sieht man von ferne den Boden nicht mehr und wenn, ist der auch nicht grün sondern braun! D.h., Wälder sollte man wirklich dicht setzen. Ich weiß aus Erfahrung, dass man das nicht mit 20 Bäumchen machen kann - ich habe selbst auf einem Berg mehrere hundert Tännchen gepflanzt. Außerdem haben deutsche Mittelgebirgslandschaften sehr viel Buschwerk, am Waldesrand und auch freistehend.

Ganz ebene Modellbahnanlagen halte ich nur in Ausnahmen für ideal, nämlich dann, wenn der Gleisplan weitgehend mit Gebäuden kaschiert werden kann. Ansonsten sollte man davon absehen.

Viele Grüße
Ulrich



UlrichRöcher

RE: Anlagenbau

#15 von Cougarman ( gelöscht ) , 13.06.2006 00:34

Zitat von UlrichRöcher
Ich finde, dass es klüger ist, Mittelgebirgslandschaften zu konzipieren,



Ich mag es eher flach !


Persönlich könnte ich mir ein Leben in den Bergen auch nicht vorstellen.



Cougarman

RE: Anlagenbau

#16 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 13.06.2006 10:05

Hallo Hannes,

Zitat von Cougarman
Ich mag es eher flach !


sicher, das ist Dir als Nordlicht unbenommen. Wenn Du aber eine Modelleisenbahn in einer flachen Landschaft bauen willst, wirst Du sehr viel Platz benötigen, denn Du musst dann dem Betrachter mit anderen Mitteln als Erhebungen die Möglichkeit nehmen, den Gleisplan auf einen Schlag zu übersehen. M.E. geht das dann nur, indem man eine an-der-Wand-entlang Anlage baut, einen Anlagengrundriss über mehrere Ecken konzipiert oder einen sog. Hundeknochen plant - und der muss noch laaang sein!

Das Auge des Beobachters frisst sich an regelmäßigen geometrischen Mustern im Gleisplan fest und das Gehirn urteilt - bewusst oder unbewusst: unnatürlich. Auch ein geschlossenes Gleisoval oder eine ganz sichtbare Acht wird so eingeschätzt. Weil wir als Modellbahner aber selten auf solche Figuren zu verzichten bereit sind, ist es wichtig, sie zu kaschieren - und das geht mit keinem Mittel so gut wie Tunnel. Tunnel brauchen aber Berge...

Viele Grüße
Ulrich



UlrichRöcher

RE: Anlagenbau

#17 von Cougarman ( gelöscht ) , 13.06.2006 13:11

Hallo Ulrich,

so gesehen hast Du natürlich Recht.
Die Frage ist, was will man (ich).
Eins kann ich jetzt schon sagen, meine Anlage wird extrem langweilig.



Cougarman

RE: Anlagenbau

#18 von Hammer998 ( gelöscht ) , 13.06.2006 13:23

... meine Bahn ist dann wohl auch eher seeeeehr langweilig, zumindest bis jetzt. Aber was soll's, es macht mir und meinen Kindern Spass, damit zu SPIELEN!!
Und bisher ist das für mich der entscheidende Punkt...



Hammer998

RE: Anlagenbau

#19 von mertensth , 29.10.2020 22:03

Moin,

ich hab mal ne Frage, nämlich in welcher Reihenfolge ich meine Anlage bauen sollte. Ich plane vermutlich viel zu groß für meine Fähigkeiten, aber ich lasse mich von nichts so schnell abbringen. Wenn ich nämlich einen Schattenbahnhof unter der Anlage betreiben bzw. erstmal einbauen will, komme ich ja nun nicht mehr so gut an die Unterseite der eigentlichen Anlage. Sollte ich den Schattenbahnhof also besser am Ende installieren, oder was würdet ihr vorschlagen?

mfg

Thomas


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RE: Anlagenbau

#20 von JoachimW , 30.10.2020 05:26

Hallo Thomas,

man kann alles machen.
Man kann einen Schattenbahnhof auch so planen, dass die Gleise, die eine Ebene höher verlaufen, nicht direkt über dem Schattenbahnhof verlaufen.
Man kann auch einen Schattenbahnhof so planen, dass genügend Platz zur nächsten Ebene besteht.

Mann kann natürlich auch einen Schattenbahnhof am Ende bauen, wenn die Gleise darüber fertig sind.

...aber man darf auch darüber nachdenken, was mit Reparaturen ist oder wenn Technik durch neue Technik ausgetauscht werden soll?
Komme ich dann überall ran?

Als praktikabel hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass es einfacher ist von unten nach oben zu arbeiten, aber es ist nicht der einzige Weg der nach Rom führt. Das Arbeiten ist hier zumeist deutlich angenehmer.


Gruß
Joachim


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