RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#1 von guuhome ( gelöscht ) , 01.02.2006 12:05

Liebe Forummitglieder,

ich habe mich seit Anfang Dezember 2005 spontan zum Bau einer Modellbahnanlage, die berühmte Zahnradtechnik deren Namen ich hier nicht nennen möchte, entschieden.

Bis zum Jahresende habe ich es tatsächlich geschaft, meine Gleisplanung abzuschließen und real auf einer Platte 6,50 x 1,50 m stehen zu haben.
Sie beinhaltet 5 Kreise, 2 Wendekreise, auf ihr können 3 Züge kollisionsfrei ohne Steuerung fahren und 2-3 weitere, dann aber NUR mit digitaler Steuerung.

Die Anlage habe ich vorrübergehend wieder abgebaut.
Warum? Weil ich den Dachraum nun sinniger Weise doch lieber vorher renovieren möchte. (Rigips, Spachteln, 2.Fußboden, Tapete...)

Inzwischen interessierte ich mich auch schon für die zukünftige Steuerung meiner Modellbahn, die ja z.T. per PC geschehen soll, als auch manuell.

Bis letztes Wochenende, konnte ich mich mit den Möglichkeiten noch nicht befassen und hatte auf Märklin's Central Station gesetzt, jetzt habe ich den Namen doch genannt.
Inzwischen weiß ich, dank Eurer Hilfe, dass die CS meine Wünsche nicht erfüllen kann und vermutlich auch nie wird...

Wie auch immer, es kostete mich das ganze letzte Wochenende mich durch die angebotenen Systeme durch zu arbeiten und die Renovierung des Dachbodens wurde dadurch auch verschoben...

Im Internet habe ich nun diverse Anlagen anschauen können und es viel mir vielfach wieder auf, dass auf vielen Anlagen diverse Züge auf Rohbau der Anlage entlang fahren.
Ich weiß sehr gut, wieviel Zeit man am PC, im Internet vertrödeln kann und reale Projekte immer wieder verschiebt, da ich selbst so ein Kandidat bin.

Hier nun meine ganz allgemeinen Fragen:

1. Wie ist Eure Erfahrung?
2.Kostet die digitale Steuerung zu viel Zeit und bleibt dabei der Anlagenbau monatelang auf der Strecke?
3. Insbesondere durch Probleme, wie IB-Resets, fehlerhafte Ansteuerungen von Magnetartikeln, usw.
4. oder durch niemals endene Weiterentwicklung der Software und verfeinern der Hardware wie Besetztmelder, Rückmelder usw. usw...
5. und ist das nicht letztlich unbefriedigend?

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen und Kommentare...
und freue mich schon darauf

Nette Grüße aus Berlin
Uwe

PS: besonders gespannt bin ich auf die Meinung eines gewissen Forumsmitglieds aus der Schweiz, dessen Name ich grad nicht weiß und ich durch dessen Internetseite, aber auch neben vielen anderen Internetseiten, möglicher Weise den o.g. Eindruck gewonnen habe – nichts für Ungut – soll keine Kritik sein, sie stünde mir auch nicht zu....



guuhome

RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#2 von S. Berg ( gelöscht ) , 01.02.2006 12:17

Hallo Uwe,

nachdem ich mich auch ein wenig mehr mit diesem Thema befasst habe, kommen mir auch die Zweifel und mein Gedanken gehen in Richtung Selectrix. Das System ist ausgereift, standfest und vor allem, wenn man die Komponenten betrachtet, auch sehr günstig.
Dazu beigetragen haben auch der Bericht von Peter in dem Bereich Schalten und Melden mit Selectrix. Mit Gian hat ich einen regen Austausch, der mich überlegen läßt, auch beim Fahren das Selectrix Protokoll anzuwenden.

Allzeit freie Fahrt,

Stefan



S. Berg

RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#3 von Hauke Sönnichsen , 01.02.2006 13:33

Moin Moin
Ja diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich baue seit ca 2001 an meiner jetzt 2. Anlage. Ich steuere die Anlage mit Railware. Seit Beginn gab es bestimmt 6 Updates. Jetzt habe ich beschlossen bei der jetzigen Version zu bleiben, da sie gut mit meiner Anlage läuft.
Sonst kommt man vor lauter anpassen und konfigurieren wirklich nicht zum bauen !

Gruß Hauke



 
Hauke Sönnichsen
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RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#4 von Thorsten Haller , 01.02.2006 14:22

Hallo Uwe,

ich glaube nicht, daß der Bau einer digitalen Modellbahnanlage wirklich mehr Zeit "frisst" wie der Bau einer vergleichbaren analogen Bahn. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß sich einem durch die digitale Steuerung und des PC-Einsatzes mehr Möglichkeiten eröffnen. Und hier bleibt dann die Zeit "auf der Strecke".
Ob eine digitale Modellbahn wirklich komplexer ist, als eine mit einigen Automatiken (=Relais und analoge Schaltungstechnik) versehene analoge Anlage würde ich bezweifeln. Was den Anwender vielleicht auf die Palme bringt und diesen Eindruck entstehen läßt, ist die Abhängigkeit von Fremdkomponenten, die man nicht selber entwickelt hat.



 
Thorsten Haller
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RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#5 von F.W. ( gelöscht ) , 01.02.2006 14:37

Hallo Uwe,
meine persönliche Meinnung dazu,
wenn man definitiv weiß, dass der PC der Spielpartner sein wird sollte man die Software in die Planung mit einbeziehen um ihre Vorzüge voll auszunutzen.
Wenn man sich nun zeitig damit beschäftigt lernt man auch schnell ihre Tücken kennen und kann dementsprechend in der Panung optimieren.

Ich habe von Anfang an eine Software beim Planen und bauen mit Lizenz genutzt und habe eher das Gegenteil festgestellt, die Software behindert mich nicht im vorwärts kommen beim Bau sondern sie beschleunigt es eher.
Mit der Software die ich nutze kann man alles was man vorhat in der Simulation testen und es funktioniert dann auch in der Umsetzung auf der Anlage.



F.W.

RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#6 von Gian ( gelöscht ) , 01.02.2006 19:59

Hallo Uwe,

Nachfolgend die Dir bereits im TrainController-Forum gegebene Antwort (wie Deine Frage auch mit Ctrl-C kopiert, könnte ja auch Stummi-Leser interessieren ):

Zitat von guuhome
hat folgendes geschrieben::

Hier nun meine ganz allgemeinen Fragen:
1. Wie ist Eure Erfahrung?
2.Kostet die digitale Steuerung zu viel Zeit und bleibt dabei der Anlagenbau monatelang auf der Strecke?
3. Insbesondere durch Probleme, wie IB-Resets, fehlerhafte Ansteuerungen von Magnetartikeln, usw.
4. oder durch niemals endene Weiterentwicklung der Software und verfeinern der Hardware wie Besetztmelder, Rückmelder usw. usw...
5. und ist das nicht letztlich unbefriedigend?




Zu 1&2:
Das hängt davon ab, welcher Modellbahnertyp Du bist. Der Techniker vertrödelt subjektiv zu viel Zeit mit dem Landschaftsbau, der Landschaftsgärtner zuviel mit der Technik. Wäre ich Landschaftsgärtner, würde ich nur Dioramen bauen, die aber perfekt. Da brauche ich mich weder mit Trafos noch mit digitalen Steuerungen herum zu schlagen. Ich bin aber seit meiner Jugend ein Technikfreak, darum freue ich mich an schön gestalteten Anlagen (bin z.B. gespannt auf die LOXX Anlage in Berlin, Ende Mai), "verschwende" aber weniger Zeit mit Landschaftsbau. Aber schlussendlich ist weder Landschaftsbau noch Anlagenbau/Technik Zeitverschwendung, sondern ein schönes Hobby. Jeder gewichtet ja selber seine Prioritäten.

Zu 3:
Es soll ja auch fehlerfreie IB's geben.

Zu 4:
Weiterentwicklung ist Fortschritt, alles andere Rückschritt! Oder hat Dein Auto noch Holzspeichenräder mit Vollgummireifen Wink.

Zu 5:
Das ist ja gerade das Spannende. Unbefriedigend ist anderes, sicher nicht die Software. Ich bin jedenfalls mit meiner Technik - noch ohne Landschaft - glücklich und zufrieden.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Vergnügen beim Anlagen und Landschaftsbau, aber erst die digitale Bahn macht wirklich Spass, mit oder ohne Landschaft.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#7 von Muenchner Kindl , 01.02.2006 20:05

Hallo Leute,

neben dem Zeitfaktor gibt es auch noch einen weiteren Punkt, der den Anlagenbau.... sagen wir mal behindert:

Der Finanzielle Aspekt!

Bei mir ist es z.B. so, dass urspruenglich die MS reichen sollte... jetzt mal eben in eine vernuenftige Zentrale investiert, ein Weichendekoder da, mit S88 will ich experimentieren, auch mit Softwaresteuerung, noch ein paar alte Loks digitalisieren, vielleicht noch ein Booster und die V80 will ich ja auch noch... und schon ist das Jahr um und die Anlage selbst sieht noch unveraendert aus wie im vergangenen Jahr.

Naja, waere ja auch langweilig, wenn das mal fertig wuerde .



Muenchner Kindl  
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RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#8 von Martin Lutz , 01.02.2006 21:40

Hallo,

Nun, ganz generell nimmt der Bau der Anlage viel Zeit und Geld in Anspruch. Zunächst muss man zwangsläufig viel investieren in den Rahmen- und Spanntenbau, freut sich dann, wenn man die ersten Schienen verlegt, diese mal auszutesten.

So ergeben sich gewisse Etappen. Wenn man am Bauen ist, dann freut man sich wieder auf ein paar Fahrstunden, dann wieder auf die nächste Bauetappe usw.

Letztlich ist es auch wichtig, dass man Betrieb machen kann, wenn die Landschaft noch nicht da ist. So kann man bei Nichtgefallen oder technischen Problemen schnell und ohne viel Landschaden Änderungen vornehmen.

Da wir eine relaitiv grosse Anlage bauen wollen, zu Dritt sind und nur an einem Abend (oder nach Lust auch mehr) zusammenkommen um weiter zu bauen, geht die ganze Sache nicht so schnell vorwärts. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch der finanzielle Aspekt. Das grenzt uns stark ein. Wenn ich mir vorstelle, wieviele Häuser, Bäume, Wieses, Gips, etc unsere Anlage dereinst verschlingen wird, kommt ein ganz schönes Sümmchen zusammen.

Ich kann aber jedem Spanntenfahrer empfehlen, auch mal ne Landschaft zu gestalten. Die Modelle wirken dann schon ghanz anders.

Wir haben jetzt eine Ecke der Anlage eingedeckt und sind an Landschaftsdetails dran. Da wir Recht unerfahren sind, macht man halt einmal eine Wiese doppelt.

Aber auf unsere Bildergallerie, kann man sicher auch eine Vorstellung kriegen, wies ohne Landschaft ist und wenn dann ein Zug mal durch die Landschaft fährt. Gerade die Geschwindigkeit der Züge kommt dann realistischer zur Geltung. Man merkt dann, dass man viel zu schnell fährt.

Aber das Wichtigste:
Es soll Spass machen.



Martin Lutz  
Martin Lutz
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RE: Bleibt durch Digitalisierung der Anlagenbau auf der Strecke?

#9 von guuhome ( gelöscht ) , 02.02.2006 15:07

Danke, danke, danke
für die netten Kommentare und Meinungen...

...und nur das mich keiner mißversteht,
ich werde NATÜRLICH meine Anlage auch automatisieren...
Gerade ich, der früher sehr gerne elektronisch herumgebastelt habe, was leider durch meine Selbständigkeit und Hausbau verkümmert ist.

Gleichzeitig meine auch ich, dass dieses Hobby ja genau den Vorteil hat, dass man wieder sehr viel Geduld üben muss und das finde ich in meinem Falle sehr gut.
Als ich einmal 13 war (Ihr wisst schon vor 2 Jahren) und erste Verstärkern Röhren- und Transistorverstärker bastelte, hatte ich stunden- und taglang sehr viel Geduld bis es dann endlich funktionierte.
Inzwischen bin ich durch meinen Beruf sehr viel hektischer und auch ungeduldiger geworden und so freue ich mich nun, dass einerseits die Kinder aus dem Haus sind und das dieses Hobby mich wieder zu meiner damaligen Geduld, zu dieser Ruhe zurückführen kann.

Außerdem stelle ich mir vor, dass so auch, durch die Vielfalt der Möglichkeiten, dass Hobby nicht langweilig wird.

Man bzw. ich werde sehen... ob ich die Geduld langfristig zurückgewinnen und halten kann. Ich zweifle zeitweise (da ist sie wieder meine Unruhe und Ungeduld), aber meine Lust etwas komplexes und zeitaufwendiges aufzubauen und meine jugendliche Geduld zurückgewinnen zu können, hält mich letztlich noch gefesselt.

Nette Grüße vom Uwe



guuhome

   


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