Hallo
Ich habe meinen Bericht über die Herstellung einer Plexiglasvitrine aus dem alten Forum übertragen. Leider sind dabei eure Beiträge verloren gegangen. Mittlerweile habe ich einige Ergänzungen vorgenommen.
Plexiglas-Ronde (Durchmesser: d = 80mm, Materialstärke: h = 15mm) in Backenfutter einspannen.
Ronde auf 74mm Durchmesser abdrehen. Materialstärke: h = 7,5mm.
Die fertige Ronde wurde mit leichtem Übermass hergestellt. Dadurch sitzt sie später fest auf der Plexiglasröhre.
Beispiel einer Vitrine
Detailaufnahme der Halterung. Die Halterung wurde aus 10mm starkem Plexiglas mit einer CNC-Fräse gefertigt.
Noch ein Vitrinenbeispiel.
Der Deckel passt perfekt auf die Röhre.
Die Halterungen besitzen 2 Bohrungen und können somit an die Wand gedübelt werden. Ich habe allerdings pro Halterung nur ein Loch verwendet. Die Röhren können einfach zur Seite herausgezogen werden.
Die Befestigunglösung auf diesem Bild ist nicht für häufigen Röhrenwechsel geeignet. Um eine Lok zu wechseln, müssen alle Röhren gleichzeitig abgehoben werden. Diese Situation ist äusserst unbefriedigend und stellt nur ein Provisorium dar.
Bessere Lösungen könnten so aussehen. Die Halterung könnte in die Bohrungen der Stollenwand gesteckt werden. Die Rohre können dann einzeln entnommen werden.
Ich habe mich mal durch den Datendschungel des Internets gekämpft und einige interessante Dinge gefunden. Unter http://www.novoglas.com/shop/shop/start.htm gibt es einen professionellen Anbieter. Wenn ich mir allerdings die Preise ansehe, dann würde ich doch eher zum Train-Safe-System tendieren. Die von Michael angesprochenen Nachteile einer kreisrunden Röhre sind nicht von der Hand zu weisen. Die Kippgefahr besteht leider. Bei den grossen Röhren ist mir das allerdings noch nicht passiert. Die Herstellung der Ronden ist kein Problem. In der Zwischenzeit benötige ich schätzungsweise 5 Minuten für die Herstellung eines Deckels. So ein Deckel kostet demnach nicht mehr als 2 Euro. Bei der Halterung sieht die Sache schon anders aus. Der Materialwert für eine 5er Halterung beläuft sich allein schon auf 20 Euro pro Halterung. Bei meinen Prototypen habe ich immer wieder Ausschuss produziert. Die Standzeit der Fräser lässt auch zu wünschen übrig. Die Fehler habe ich aber zwischenzeitlich abgestellt. die Produktionsdauer dürfte bei 30 - 45 Minuten liegen. Die von Ralf angeregte Veränderung der Befestigung verkompliziert die Herstellung. Eine Alternative wäre eventuell die Halterung aus Aluminium oder aus Holz herzustellen. Holz hätte den Vorteil, dass man mit einer Lochsäge aus dem Baumarkt oder mit einer Oberfräse die Teile selbst sehr günstig herstellen könnte. Entsprechende farbliche Behandlungen können dann individuell vorgenommen werden. Auch wäre das Befestigungsproblem leichter lösbar.
Hier noch ein Bild der CNC-Fräse. Bearbeitungsrahmen DIN A3
So, jetzt habe ich endlich mal wieder Zeit gefunden mich mit der Vitrine zu beschäftigen. Da ich aus Platzgründen eh nie eine grosse Modellbahn aufstellen kann, will ich wenigstens meinen Fuhrpark geniessen. Wäre schade, wenn die guten Stücke im Keller vergammeln würden.
Ich möchte mal kurz den Werdegang eines Frästeils dokumentieren.
Zuerst entsteht eine CAD-Zeichnung des Objekts.
Danach müssen die Bezugspunkte und Technologiebefehle festgelegt werden.
In der Zwischenzeit habe ich ein Sperrholzreststück auf dem Maschinentisch montiert. Der Nullpunkt des Werkstücks muss der Maschine angegeben werden.
Jetzt noch den Arbeitsprozess starten.
Schon entsteht der erste Prototyp.
Mit dem Klebband wird das eigentliche Werkstück auf der Sperrholzunterlage befestigt.
Hier nun die fertig gefräste Halterung. Ich habe den Rohling mit der Bandsäge grob vorbearbeitet. Wenn ich die Figur aus einer Plexiglasplatte herausfräse, entsteht zu viel Wärme. Dabei schmilzt das Material und legt sich um den Fräser.
Die Halterung muss noch nachgearbeitet werden. Auf der Abbildung sind deutlich Rattermarken des Fräsers zu erkennen. Mit feinem Schleifpapier und Politur kann dieser Schönheitsfehler beseitigt werden.
Hier ein missglücktes Beispiele. Die hintere Halterung wurde definitiv zu heiss. Man muss sich erst an die Eigenheiten des Materials herantasten. Fräserdrehzahl, Vorschub, Kühlung und Fräskopf spielen eine grosse Rolle. Ich kühle den Fräser mit Druckluft. Der verwendete Fräser hat einen Durchmesser von 7mm und besitzt zwei Schneiden. Ein kleinerer Fräserdurchmesser ( 3mm) mit nur einer Schneide brachte ein deutlich besseres Ergebnis. Leider war der Fräser zu kurz.
Die neue Halterung für die Seitenbefestigung an den Stollen einer Wohnwand. Hier könnte man sicherlich auch ohne Plexiglas auskommen. Alternativ könnte man aus dem im Möbelbau verwendeten zylindrischen Metallstifte für die Auflage von Glasböden zurückgreifen. Vorteil dieser Befestigung ist die einzelne Entnahmemöglichkeit der Röhren.
Gruss
Gernot