Hallo Ihr Digitalexperten hier in Stummis Modellbahnforum
Ich hatte mit SpaceRambler in einem anderen Thread unter der Rubrik "Umfragen" einen kleinen Schriftwechsel, der hier in dieser Rubrik viel besser aufgehoben ist. Aus diesem Grund habe ich dieses neue Thema mit obengenannten Titel eröffnet.
Sicher, hier in dieser Rubrik ist darüber bestimmt schon vieles geschrieben und mit Sicherheit auch schon doppelt und dreifach diskutiert worden, aber ich denke, dem einen oder anderen geht es genau so wie mir und ich hoffe, daß ich hier eine für uns Analogfahrer interessante Diskussion eröffnen kann.
Zu mir in eigener Sache:
Zu meinem 4. Geburtstag in 1960 kam bei mir, wie bei es wohl bei den meisten von uns in irgendwie vergleichbarer Art geschah, zum Startschuß des Hobbys Modelleisenbahn in Form einer Anfangspackung.
Als dann so etwa gegen Anfang der achziger Märklin sein Digitalsystem vorstellte, hatte ich ein Problem: Es konnten nur 80 Adressen vergeben werden und ich besaß zu diesem Zeitpunkt mehr als 80 Lokomotiven....!
Als dann Uhlenbrock seine Intellibox so gegen Mitte der neunziger Jahre vorstellte, konnten mit dem Motorolasystem von Märklin (bitte verbessert mich, wenn ich falsche Angaben mache, für das Digitalsystem habe ich mich nur "so am Rande" interessiert) und den Uhlenbrock-Bausteinen schon 240 Loks eine eigene Adresse erhalten. Wenn ich mich recht entsinne, war es wohl zur Spielwarenmesse 1998, als (ich glaube, es war wieder Uhlenbrock) eine Zentrale vorgestellt wurde, die Märklins Motorola, Fleischmanns (heißt es FMX) Decoder und die Decoder von Lenz erkennen und steuern konnte.
Aus privaten Gründen war bei mir ab diesem Zeitpunkt bis heute erst einmal "Schluß mit Lustig" beim Thema Modellbahn. Erst seit 2006 mit dem Segen meiner heutigen Ehefrau begann ganz zaghaft der Neubeginn in Form eines Neukaufs des Weinert-Bausatzes für die 50.40 (Franco-Crosti) in der Ölversion.
Und wie es scheint, kann ich ab Herbst diesen Jahres endlich mit dem Herrichten meines Hobbyraumes beginnen (Decke komplett mit Wärmedämmung erneuern, die Wände verputzen, den Fußboden erneuern). Wie ihr seht, habe ich genug Zeit, über die Digitalisierung meiner geplanten Anlage nachzudenken.
Daß die Anlage digital gesteuert werden soll, ist fakt. Mir geht es jetzt darum, ob ich ggfs doch bessere Karten habe, wenn ich auch meine Loks auf Digital umbaue, anstatt wie vorgesehen analog zu fahren.
Zu meinem Fuhrpark: Derzeit nenne ich insgesamt 280 Lokomotiven und Triebwagen mein Eigen, angefangen von Märklinloks ab Baujahr 1960 bis heute (meine allererste Lok war Märklins Pseudo-T3, bei der ich die Federzugkraft des Umschalters noch mit einer Justierschraube einstellen kann!) über Roco, Fleischmann etc bis hin zu M+F, Günther und Weinert. Folgende Bedingung kann ich jetzt schon für meine Modelle im Falle einer Digitalisierung stellen: neben der Geschwindigkeitsansteuerung benötige ich ggfs für Licht, aber zumindest für den Dampfgenerator und die Telexkupplung 2 Zusatzfunktionen, mehr nicht! Was die Lokgeräusche angeht: Tut mir leid, dem kann ich nichts abgewinnen. Ich habe eine V200 von Märklin mit Deltabaustein und Lokgeräusch, also nee ich weiß nicht - und die Dampflokgeräusche, die ich auf Ausstellungen und hier und da auf privaten Anlagen bewundern durfte.... nein Danke. Ich bin schon so lange auf dieser Welt, daß ich Kind des Ruhrpotts (gut, heute wohne ich im Nordosten von Hessen und fühle mich dort Zuhause) Bismarcker 50iger und am Ende der Dampflokzeit die Bismarcker 44iger erlebte - Danke - nein, dann lieber die alten Erinnerungen im Geist wach halten; alleine schon die Tatsache, daß beim Modell der Auspuffschlag der "Zylinder" nicht synchron mit der Radumdrehung ist und zu guter Letzt keine Rücksicht auf Zwei- oder Dreizylindertriebwerke Rücksicht genommen wird. nein, das muß nicht sein, da verzichte ich lieber auf Geräusche... und wenn ich das Motorengeräusch meiner Märklin-V200 richtig hören oder wahrnehmen will, müßte ich den Geräuschpegel so hoch drehen, damit das Laufgeräusch des Zuges vom Motorgeräusch übertönt wird, daß man den "Dieselmotor" noch immer hört, obwohl der letzte Wagen des Zuges mit 12 Personenwagen oder 50 Güterwagen schon längst an mir vorbei gefahren ist und ich den Eindruck habe, als wäre die Lok im Maßstab gemessen keine 50m von mir entfernt - habe ich schon ausprobiert - is nix für mich....
So, liebe Digitalfans, jetzt zu euch:
: Welche preiswerten Digitaldecoder könnt ihr mir für meine Belange empfehlen (nebenbei, die Oberleitung für die geplante Hauptstrecke soll von Sommerfeld und funtionstüchtig sein. Steht so und bleibt so in meinem Pflichtenheft).
: Welche Zentraleinheit könnt ihr mir empfehlen (immer unter der Berücksichtigung, daß ich die Deltabausteine von Märklin weiter nutzen kann. Ich habe mehrere Loks von Märklin mit diesem adressierbaren Deltabaustein und Piko-Loks mit Digitalbaustein (denke, es wird Uhlenbrock sein) schon serienmäßig ab Werk gekauft.
Und wenn wir schon beim Thema sind:
Ich favorisiere bis heute für die Schattenbahnhofssteuerung die Steuerung von Lauer (ich fühle mich in meiner Meinung bestätigt, da ich bei einem Bekannten die digitale Steuerung kläglich versagen sah - ist aber auch schon 15 Jahre her...)
: Welche Bausteine oder Ansteuerungen könnt ihr mir für die Blockstellensteuerung empfehlen? Hier will ich bei einer möglichen Digitalisierung meiner Fahrzeuge einen Schwerpunkt "ohne Kostenlimit" legen. Ich habe meine Weinert-Modelle, sowie mehrere Märklin-, Roco- und Trixloks mit Faulhaberantrieben. Im Schattenbahnhof sowie im sichtbaren Bereich verlange ich sanftes Abbremsen und natürlich Anfahren der Züge. Das ist oberste Pflicht!
Ach ja, ein paar Daten zu meiner geplanten Anlage:
Der mir zur Verfügung stehende Raum hat die Größe von 12,3 mal 8,5 Metern mit möglicher späteren Verlängerung durch einen zweiten Raum von 9,95 mal 3,95 Metern.
Bleiben wir aber bei dem derzeitig Gegebenem:
Als Skizze schon angefertigt soll die Anlage als ein von außen rundum begehbares M mit den Maßen von 11,3 mal 7,0 (ggfs 7,3) Metern sein. Kleinster befahrbarer Radius im Industriebereich und Güterbahnhof: 750mm bei Weichen, 1000mm beim Gleis.
Kleinster befahrbahrer Radius bei der zweigleisigen Haupt- wie Nebenbahn: außer bei den 3 Kehrschleifen zu den Schattenbahnhöfen, die als Elypse ausgeführt werden sollen und deren kleinster Radius mit 1500mm beginnt, ist der Mindestradius 2000mm. Bei den 2 geplanten einfachen Kreuzungsweichen muß ich wohl Kompromisse machen, alle anderen Weichen sollen aber die gefordeten 2000mm Mindestradius nicht unterschreiten. Das heißt: im sichtbaren Bereich Tilliggleis, ausgestattet mit Pukos, Im Schattenbahnhofsbereich wird K-Gleis verlegt. Im Schattenbahnhofsbereich ist der Radius der Kehrschleifen mit 1500mm geplant, der Abzweigradius der Weichen ist mit 900mm vorgegeben, da ich die schlanken Weichen von Märklin verplane.
Größte zulässige Steigung, die ich leider an zwei Stellen einplanen muß: 1,75%, ansonsten nicht über 1,0%.
Jetzt kennt ihr meine Vorgeschichte, warum ich eingefleischter Analogfahrer bin(kein militanter, sonst würde ich euch ja nicht um Vorschläge zur eventuellen Digitalisierung meiner Fahrzeuge bitten), und was ich für die Zukunft geplant habe. Wie gesagt, bis der erste Meter Gleis verlegt wird, vergeht noch eine geraume Zeit, bestimmt gut und gerne 2 Jahre, aber bis dahin müssen für mich die Weichen gestellt werden: entweder weiter die Fahrzeuge analog betreiben oder in den sauren Apfel der Digitalisierung beißen
Ach ja, ich vergaß, ich bin wohl der verrückteste Märklinist oder Pickelbahner, den die Menschheit je sah. Um mir die Umbauten meiner Gleichstromloks zu vereinfachen, kam ich vor mittlerweile 15 Jahren auf folgende Idee: Die Radsätze meiner Märklinloks drehte oder drehe ich bei Neuerwerb auf RP25 um, bei den Gleichstromloks reicht es, wenn zumindest der Schleifer und das Umschaltrelais ihren Platz haben. Damit schlage ich für mich persönlich zwei Fliegen mit einer Klappe. Beim Umbau der Gleichstromloks können die Radsätze bleiben wie sie sind und bei den Märklin-Dampfern machen die Kuppelradsätze nicht nur einen um Längeren filigraneren Eindruck, es passen im Durchmesser vorbildentsprechende Vorlaufachsen. Da sehen Märklins 41iger, 44- und 50iger sowie Märklins 78iger, nur um ein paar Beispiele zu nennen, verdammt gut aus. Und Märklins Weichen müssen nur bei den Wagenlenker gegenüber den Weichenherzen leicht modifiziert werden - arbeitszeitmäßig wie finanziell ein Klaks...
Jetzt seit ihr Experten gefragt - und ich hoffe, daß es eine lebhafte Diskussion geben wird - würde mich darauf freuen
Gruß
Gregor