#1 von
Plattenwechsler
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gelöscht
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, 01.04.2006 17:56
Moin! Ich habe auf meiner anachronistischen M-Gleis-Anlage nun Oberleitung installiert. Die Masten sind glaube ich Artikel-Nr. 7009, nicht mehr ganz neu also. Da bei Oberleitungsbetrieb die Signale, die an die Gleise angeschlossen sind, logischerweise keine Wirkung auf die Lok haben (dreimal fuhr der Zug über das rote Signal, bis bei mir der Groschen fiel ), wüßte ich gerne, ob es so etwas wie Isolatoren für die Oberleitung gibt, um die Signale nach demselben Prinzip wie bei den Gleisen mit anschließen zu können. Außerdem: Wann klappt man bei einer Lok mit zwei Pantographen beide, wann nur einen aus? Und in letzterem Fall den vorderen oder den hinteren? Ich bin nicht zimperlich, was vorbildgerechten Betrieb anbelangt, wüßte aber gerne, was dahinter steckt. Noch was: Entfernt Ihr bei Euren E-Loks für Oberleitungsbetrieb den Mittelschleifer? Danke und Gruß Marc
ZitatWann klappt man bei einer Lok mit zwei Pantographen beide, wann nur einen aus? Und in letzterem Fall den vorderen oder den hinteren? Ich bin nicht zimperlich, was vorbildgerechten Betrieb anbelangt, wüßte aber gerne, was dahinter steckt.
Bei Vorkriegs-Eloks sind immer beide Pantos oben, wegen der besseren Stromabnahme.
Bei Personenzuegen ist immer der hintere Stromabnehmer oben.
Bei Gueterzegen mit gefaehrlicher (Oel ect.) oder empfindlicher (z.B. Neuwagen) Laden wird der vordere Stromabnehmer aufgebuegelt, wegen dem Funkenflug.
wenn Du Schaltgleise mit Schaltwippe am Mittelleiter in der Anlage eingebaut hast, mit denen Du z. B. Block-Signale schalten kannst, dann solltest Du die Mittelschleifer an den Elloks besser dranlassen .
#5 von
Plattenwechsler
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gelöscht
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, 01.04.2006 20:10
Danke für die kurzen und präzisen Antworten, besonders bezüglich der Pantographen. Genau das wollte ich wissen Drähte mit Isolation werde ich mir dann bei E-Bucht besorgen. Schaltgleise habe ich nicht in der Anlage. Ich werde also den Schleifer bei meiner E-Lok (bis jetzt nur eine) nicht wieder montieren. Schönen Abend noch Marc
Meines Wissens hat/hatte die Vollmer-Oberleitung Trennstellen aus Kunststoff.
Bezüglich der Bügel: Hat eine E-Lok zwei Stromabnehmer mit j e einem Schleifstück (überwiegend Epoche 2 bis max. 3) sind beide Stromabnehmer an der Oberleitung.
Danach üblicherweise 2 Schleifstücke je Stromabnehmer. Dann grundsätzlich der in Fahrtrichtung hintere Stromabnehmer an der Oberleitung (ausgenommen der erste Wagen z. B. Kesselwagen oder Wagen mit Autobeladung, also empfindlichen oder gefährlichen Gütern etc.).
Heute nimmt man das nach meiner Beobachtung nicht mehr so genau.
Danach üblicherweise 2 Schleifstücke je Stromabnehmer. Dann grundsätzlich der in Fahrtrichtung hintere Stromabnehmer an der Oberleitung (ausgenommen der erste Wagen z. B. Kesselwagen oder Wagen mit Autobeladung, also empfindlichen oder gefährlichen Gütern etc.).
Heute nimmt man das nach meiner Beobachtung nicht mehr so genau.
Hallo Bernd,
das stimmt so nicht!
Es wird immer noch bei gefährlichen und empfindlichen Gütern der Vordere statt dem hinteren Stromabnehmer an den Fahrdraht gelegt. Ist das nicht möglich dann werden noch ein oder zwei Schutzwagen zwischen Lok und dem Wagen mit der gefährlichen/empfindlichen Ladung gehängt.
In dem gemischten Güterzug aus Deutschland (vermutlich Maschen) nach Fredericia in Dänemark, der jeden zweiten Werktag auch eine ganze Reihe an Autotransportern drin hat, wird in Padborg so umgestellt daß die Autotransportwagen am Schluß des Zuges laufen.
Auch leere Kesselwagen aus Dänemark nach Deutschland werden meistens in die Mitte des Zuges gestellt.
Die dänischen EA und EG laufen immer mit dem hinteren Bügel am Fahrdraht.
#10 von
Christian Lütgens
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, 02.04.2006 14:20
Hallo.
Zitat von Karlheinzwenn man statt des Mittelleiters die Außenschienen isoliert halten alle Loks auch ohne Isolierung der Oberleitung.
...und zwar halten sie am Anfang des Bahnhofsgleises und nicht wie gewohnt vor dem Signal - zumindest bei Zügen älteren Baujahrs mit durchgehender Masse. Andere halten vielleicht auch am Signal, sobald die ganze Lok im isolierten Abschnitt ist. Oder irgendwo zwischendurch, wenn die Masse zwar durchgehend ist, der Kontakt aber nicht 100%.
Neenee, die Isolierung der Oberleitung ist schon der richtige Weg, zumal man bei isolierten Außenschienen den Vorteil der unabhängigen Innenbeleuchtung beim Stop auch nicht mehr mitnehmen könnte.
#11 von
Karlheinz Hornung
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gelöscht
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, 02.04.2006 14:57
Hallo Christian,
die Isolierungen bringt man natürlich da an wo man auch die Mittelleiterisolierung anbringen würde. Beim aktuellen Märklin Rollmaterial funktioniert es.
Bei Wagen mit Blechfahrgestellen mit Metallradlagern oder Metallkupplungen die massestromführend sind hast Du aber Recht.
#12 von
Walter Zöller
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, 02.04.2006 18:02
Hallo Karlheinz,
natürlich ist es eleganter, den Mittelleiter bzw. die Oberleitung durchgehend als "MASSE" zu behandeln und beide Schienen zu trennen. Das geht bei Märklin und bei 2L= und man erspart sich die Isolierklumpen in der Oberleitung.
#13 von
Christian Lütgens
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)
, 03.04.2006 14:29
Hallo.
Zitat von Karlheinzdie Isolierungen bringt man natürlich da an wo man auch die Mittelleiterisolierung anbringen würde. Beim aktuellen Märklin Rollmaterial funktioniert es.
Ketzerisch gefragt: Ist der VT 11.5 ein aktuelles Modell, und wenn ja: Wo nimmt er die Masse ab? "Schleiferumschaltung" ist ein fester Begriff in der Märklinwelt, meistens wird dabei auch der Pantograph umgeschaltet. Von einer "Masseumschaltung" habe ich noch nichts gehört.
Zitat von Walternatürlich ist es eleganter, den Mittelleiter bzw. die Oberleitung durchgehend als "MASSE" zu behandeln und beide Schienen zu trennen.
"Elegant" ist das sicher nicht, immerhin müßte man auch sämtliche Weichen und Signale umbauen, die ihre Masse standardmäßig vom Metallkörper beziehen. Wenn man das nicht macht, kann man nicht mehr guten Gewissens von "Masse" sprechen und die Elektrik wird zunehmend unübersichtlich.
Die Isolierstellen der Oberleitung wegen der Optik abzulehnen ist doch bei der alten Märklin-Oberleitung ohnehin nur als Scherz gemeint, oder?
#14 von
Walter Zöller
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, 04.04.2006 14:11
Hallo Christian,
ich bitte um Verzeihung, daß ich bei meiner Aussage das M-Gleis nicht ausgenommen habe. Im übrigen stehe ich zu meiner Aussage, da ich diese Schaltungen seit langer Zeit mit Erfolg benutze. Und der Wegfall der Märklin-Isolierklötzer in der Fahrleitung ist kein Scherz. Eher ist die ganze "alte" Fahrleitung ein sehr übler Scherz: Kurven, messerscharfe Unterkanten, millimeterbreite Dosenblech-Fahr"drähte" usw. Da ich meine Fahrleitungen incl. seitliche Stromschiene sebst baue, habe ich mich intensiv mit dem Thema befaßt und weiß, wovon ich rede.
#15 von
Plattenwechsler
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)
, 05.04.2006 15:13
Moin, vielen Dank nochmal für die vielen Antworten, die sehr, sehr hilfreich waren. Ich habe mittlerweile die genannten Isolierstücke auftreiben und einbauen können. Habe dann einfach das stromeinspeisende Kabel der Signale angezapft und ein Kabel zu dem jeweiligen (nunmehr isolierten) Mast gezogen. Kabel durch die Maststreben gezwirbelt und oben angelötet. Fertig. Funktioniert einwandfrei Gruß Marc