RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#1 von HUED220 ( gelöscht ) , 18.05.2005 09:15

Hallo Andreas,
in alten Zeiten gabt es Brückengleichrichter, sie bestanden aus 4 oder mehr Selengleichrichtern. Sahen aus wie eine Stange mit viereckigen Kühlblechen und rot lackiert.
Heute werden Dioden verwendet und können je nach Bauart und Schaltung eine Spannung bis 750KV ab.
Für den MoBa-Bereich werden 4 Dioden für eine Brückenschaltung verwendet

Auf dem Foto kannst du die 4 dioden sehen mit der Beschriftung F/A260.
mfg
HUD



HUED220

RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#2 von Walter ( gelöscht ) , 18.05.2005 13:44

Hallo Martin und Andreas!

Zitat von m_insider_andreas

Zitat von Martin Lutz
Hallo miteinander,
Heutzutage findet man häufig beide Varianten (mit EInzeldioden und komplette Brückengleichrichter). Bei den Decoder werden die Gleichrichter in der Regel mit Einzeldioden realisiert. Warum? keine Ahnung, vielleicht weil der Entwickler geglaubt hat, mit der Bauteileplazierung flexibler zu sein.



Weil es billiger ist ?




NeeNee, weil es besser ist! Dieser Gleichrichter B80C1500 hat einige Nachteile. Als er auf dem Markt (~60ger) kam, war er bestimmt gut (= robust).
Mittlerweile stellt man an einen Gleichrichter viele zusätzliche Forderungen, z.B. die Geschwindigkeit oder die Kapazität der Dioden oder den Spannungsabfall über die Dioden im leitenden Bereich.
Will man z.B. aus der Versorgung, so wie bei M*, die Energie beziehen, müssen schnelle Dioden eingesetzt werden, wir haben's hier mit 40KHz bzw. deren Oderwellen zu tun. Diese gibt es nicht als fertige Bauteile. Und weil es mittlerweile Dioden gibt, die eine viel geringere Durchbruchsspannung haben (~0,2V oder niedriger).
Billiger werden kann man mit einzelnen Dioden auch, wenn diese gleiche Type sonst noch in der Baugruppe eingesetzt wird -> Bestückungskosten. Es ist heutzutage Automaten, die super schnell SMD bestücken können (12 Bauteile/Sekunde), da sind z.B. Bauteile, nicht nur Gleichrichter, mit "Beinchen", nur störend und stellenweise nur nachträglich per Hand bestückbar -> teuer, teuer.

Ich habe mich bemüht, so wenig technische Ausdrücke zu gebrauchen wie möglich. Also, falls noch Punkte offen sind, bitte melden.

Viele Grüße,
Walter.



Walter

RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#3 von Muenchner Kindl , 18.05.2005 14:15

Hallo,

ich bitte um Verstaendnis fuer die Tatsache, dass dieser Thread etwas zerfleddert aussieht.

Die Diskussion ueber Dioden und Gleichrichter war innerhalb einer ganz anderen Diskussionskette entstanden und es waere schade gewesen, wenn diese interessanten Ausfuehrungen als OT woanders mitgelaufen waeren.
Aus diesem Grund habe ich die Beitraege mit den meisten Informationen aus dem Ursprungsthread herausgenommen und hier eine neue Diskussionskette daraus zusammengefuegt.

Ich hoffe, dass dies im Interesse aller ist, die sich zu diesem Thema informieren moechten.



Muenchner Kindl  
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RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#4 von Martin Lutz , 18.05.2005 17:35

Hallo miteinander,

ich glaube auch, dass dieser Thread hier besser hinpasst.

Zu den Gleichrichter möchte ich folgendes sagen:

Zitat
Weil es billiger ist ?


NeeNee, weil es besser ist! Dieser Gleichrichter B80C1500 hat einige Nachteile. Als er auf dem Markt (~60ger) kam, war er bestimmt gut (= robust).



Glaubst du, dass der B80C1500 der einzige Gleichrichter auf dem Markt ist? Nee, nee, heute gibts unzählige Typen auf dem Markt. Unter anderem auch SMD Typen. Und vor allem: In den seltensten Fällen benötigt man auch 1.5A. Meist benötigt man für eine Anwendung viel weniger Strom. Da macht es dann auch keinen Sinn einen Elefanten zu benutzen, wenn mans mit einer Maus schafft.

Zitat
Will man z.B. aus der Versorgung, so wie bei M*, die Energie beziehen, müssen schnelle Dioden eingesetzt werden, wir haben's hier mit 40KHz bzw. deren Oderwellen zu tun. Diese gibt es nicht als fertige Bauteile. Und weil es mittlerweile Dioden gibt, die eine viel geringere Durchbruchsspannung haben (~0,2V oder niedriger).



Mein Kommentar hierzu: Sag niemals nie. Oder anders gesagt: Bei der Vielfalt von Elektronikkomponenten von heute, wage ich nicht zu behaupten, dass es keine schnellen fertigen Brückengleichrichter gibt die noch eine tiefere Durchlassspannung besitzen. Man muss zuerst mal viel Zeit investieren um diese auf dem Weltmarkt zu suchen. Seit ich in der Elektronikentwicklung arbeite, verlerne ich immer mehr zu sagen: "geht nicht odet gibts nicht."

Übrigens heissen solche schnellen Dioden Schottky-Dioden.

Zitat
Billiger werden kann man mit einzelnen Dioden auch, wenn diese gleiche Type sonst noch in der Baugruppe eingesetzt wird -> Bestückungskosten. Es ist heutzutage Automaten, die super schnell SMD bestücken können (12 Bauteile/Sekunde), da sind z.B. Bauteile, nicht nur Gleichrichter, mit "Beinchen", nur störend und stellenweise nur nachträglich per Hand bestückbar -> teuer, teuer.



Schau mal unter:http://www.diotec.com/produkte/selectionguide/smdbridges.pdf

oder

http://chdist35.distrelec.com/distrelec/...FILE/600626.pdf


Wenn ich jetzt noch etwas Gedult hätte, so würde ich sicherlich auch ein SMD Typ finden der deutlich über 1A liefern kann.



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RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#5 von Walter ( gelöscht ) , 19.05.2005 10:26

Hallo Martin,

wir sind im gleichen Geschäft. Ich habe den sog. populären Stil verwendet, um einfach einen Überblick zu schaffen und Unterschiede aufzuzeigen

Und nicht um mit fachlichen Wissen zu glänzen. Das kann man ruhig in einem anderen Kreis machen

Es wird sonst ein ewig langer thread. Alleine die Frage: Wieviele verschiedene Dioden gibt es? Das wissen eh nur adepts, oder meinst Du wirklich, das ich die Schottky Diode meinte? Nee, die ist Schnee von gestern. Heuer nehmen wir 'was anderes.
Luscher mal in die Technologie der 1V core, da gibt es Dioden, die haben sogar eine Uf von max. 70mV. Und die kann auch im Kilo kaufen

Viele Grüße,
Walter.



Walter

RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#6 von Martin Lutz , 19.05.2005 10:59

Hallo Walter,

Ja, deine Ausführungen sind mir schon klar.

Klar, weiss ich was es noch alles für Dioden gibt. Doch wie sagte ich bereits? Wenn man eine Maus braucht sollte man nicht gleich einen Elefanten benutzen.

Ob man bei 40kHz und 20V Amplitude gleich eine Super .Duper schnelle Diode verwenden muss die nur 20mV Durchlassspannung hat sei mal dahingestellt.
Die Antwort ist etwa gleich, wie wenn ich sagen würde, dass ein Lokdecoder unbedingt einen 3GHz Pentium Prozessor benötigt.

Ich glabe, dass zum Beispiel bei den 60902er Decoder bloss die SMD Version einer 1N400x sitzt. Also eine Feld- Wald- und Wiesendiode. Ich denke mal, auch für die mfx Decoder werden Schottky Dioden ausreichen, auch wenn sie nach deinen Angaben Schnee von gestern sind. Nur, verwendet werden solche Dioden halt heute noch. Für ihren Zweck jedenfalls.

Zitat
Billiger werden kann man mit einzelnen Dioden auch, wenn diese gleiche Type sonst noch in der Baugruppe eingesetzt wird -> Bestückungskosten. Es ist heutzutage Automaten, die super schnell SMD bestücken können (12 Bauteile/Sekunde), da sind z.B. Bauteile, nicht nur Gleichrichter, mit "Beinchen", nur störend und stellenweise nur nachträglich per Hand bestückbar -> teuer, teuer.



Dieses Zitat klingt jedenfalls so, dass es nicht einmal SMD Gleichrichter gibt. Deshalb auch meine Links zu solchen Bauteilen.



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RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#7 von Walter ( gelöscht ) , 19.05.2005 11:48

Hallo Martin,

bei mir alles klar. Die links habe ich hier bei der Arbeit gespeichert, ich kannte die noch nicht.

Zum Zitat: Hm, da habe ich mich nicht richtig verständlich gemacht. ops:

Alles, was in den letzten 25 bis 30 Jahren in der Elektronik (an Bauteilen) auf den Markt geommen ist, wird immer noch eingesetzt - und meiner Meinung nach zu Recht!
Dein Vergleich Lokdekoder MC zu 3GHz Pentium übertrage ich mal: Mein ABS wird von recht ähnlichem 8bit Controler geregelt ("Ur-alt") und läuft. Ein Glück auch, wenn ich an die vielen bugs der "Pentium Generation" denke

Annektote am Rande: Letztens bei einer Reparatur eines alten PC (~ früheste 80ger) habe ich auch SMD Bauteile gefunden: 74ziger und einen alten PIO Z80, da haben die Leute einfach die Pin's "platt gekloppt", also unters Gehäuse verbogen, um auf die pads zu kommen

Viele Grüße,
Walter.



Walter

RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#8 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 19.05.2005 14:12

Hallo.

Zitat
Ein Glück auch, wenn ich an die vielen bugs der "Pentium Generation" denke



Du verwechselst Hard- und Software. Der letzte in Hardware gegossene Software-Bug mit nennenswerten Auswirkungen war IIRC der FPU-Fehler im Pentium 90. Seitdem hat Intel dazugelernt und bastelt die Prozessoren gleich so, daß Fehler "ausgeglichen" werden (also nicht auffallen).

Die ADAC-Pannenstatistik zeigt freilich, daß es für Probleme mit der Elektronik keinen Pentium braucht...

Zitat
Annektote am Rande: Letztens bei einer Reparatur eines alten PC (~ früheste 80ger) habe ich auch SMD Bauteile gefunden: 74ziger und einen alten PIO Z80, da haben die Leute einfach die Pin's "platt gekloppt", also unters Gehäuse verbogen, um auf die pads zu kommen



Da finde ich die "doppelseitige" Bestückung beim originalen c80 von Märklin schon beeindruckender, wo eine Handvoll Dioden (oder Widerstände?) unter IC und DIP-Schalter sitzen. Sowas ist in SMD-Technik undenkbar - Beinchen zu kurz.

Auch schön: Mein alter 8088er, der nicht nur nicht in SMD-Technik gebaut ist, sondern zu allem Überfluß auch noch auf der Unterseite der Hauptplatine ein paar Kabel hat, die die vergessenen Pins verbinden.


Bye,
Christian[/quote]



Christian Lütgens

RE: Gleichrichter kompakt oder mit Dioden

#9 von Walter ( gelöscht ) , 19.05.2005 15:49

Zitat von Christian Lütgens

...
Du verwechselst Hard- und Software. Der letzte in Hardware gegossene Software-Bug mit nennenswerten Auswirkungen war IIRC der FPU-Fehler im Pentium 90. Seitdem hat Intel dazugelernt und bastelt die Prozessoren gleich so, daß Fehler "ausgeglichen" werden (also nicht auffallen).
...



Hallo Christian,

NeeNee, Fehler, die sich ausgleichen, sind trotzdem Fehler. Oder Doppelfehler :
Fehler im solchen komplexen Systemen sind wirklich alltäglich - und der Ausschluß von Firmen wie Intel auch sprichwörtlich. Immer noch hat Intel den Zusatz, das deren Bauteile nicht in sicherheitsrelevanten System verwendet werden dürfen bzw. übernommen werden dürfen. Es muß immer von Intel eine Freigabe erfolgen, wenn man HW von Intel in solchen Systemen implementieren will. Na ja, manche Teile funktionieren ja. Der Pentium allerdings gehört seit seiner ersten Version zu den Bauteilen, die nie in sicherheitsrelevanten Systemen eingesetzt werden dürfen.
Ich bin jedenfalls froh, das der Airbus 300 vom 68tausender gesteuert wird.
Aber seies wie ist - wir laufen im Thema aus dem Ruder

Viele Grüße,
Walter.



Walter

   


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