Grüß Gott zusammen!
Für eine frühere N-Anlage habe mit Fleischmann-Symbol-Schaltern eine Art Gleisbildstellwerk verwendet, mit dem ich in optischer wie betrieblicher Hinsicht sehr zufrieden war. Für meine hier vorgestellte H0-Anlage wäre ein solches Stellwerk doch zu auslandend geworden, so dass ich mich auf die guten alten Märklin-Stellpulte besonnen habe. Auch hier das Fazit gleich vorweg, die zusammengefügten Stellwerke haben sich ohne Einschränkung bewährt. Da in meiner Familie bislang weder Alzheimer noch Altersdemenz eine Chance hatten, bin ich zuversichtlich, mir auch weiterhin merken zu können, mit welchem Schalter ich was steuern kann. Bei nicht modellbahnerfahrenen Besuchern kann ich zudem unheimlich Eindruck schinden, wenn ich fast blindlings die Tasten bediene und die Züge ihren Weg nehmen. Der Vorführeffekt tritt dann meist auf andere Weise ein.
Die Anordnung der Stellwerke bzw. deren Zuordnung ist dezentral. Dadurch bin ich immer nah am Ort des Geschehens, und grundsätzlich können auch zwei oder drei Personen gleichzeitig spielen. (Als homo ludens bekenne ich mich zu dieser Bezeichnung und vermeide es, von „Betrieb machen“ zu sprechen.). Außerdem habe ich die Möglichkeit, ausgewählte Gleisabschnitten mehreren der insgesamt fünf Fahrpulten zuzuordnen. Neben diesen verwenden ich noch einen besonderen Schaltstrom-Trafo. Schon vor einiger Zeit habe ich die ursprünglichen „Blauen“ gegen neuere „Weiße“ ausgetauscht.
Bevor ich nun zu den Abbildungen komme noch der Hinweis, dass ich insgesamt mehr als 900 Meter Kabel verlegt habe, und das größtenteils im Liegen. Heute wäre ich vermutlich schon nach zwanzig Metern kreuzlahm.
Das zentrale Stellwerk bedient den Bahnhof und die beiden von ihm ausgehenden Strecken (oberer Teil) und die Schattenbahnhöfe, zum Teil auch die des kürzeren Analagenschenkels (unterer Teil).
Diese beiden Stellpulte gehören zu einer kleinen Abstellgruppe unter dem Verbindungsteil der beiden Anlagenschenkel. Besonders hinweisen möchte ich auf die Kontrollleuchte, die wegen des Fehlens solcher bei den neuen Trafos unumgänglich war, um den Betriebszustand der Analage anzuzeigen.
Mit diesem Stellwerk wird der Ortsgüterbahnhof bedient.
Dieses Stellwerk ist dem Bergbahnhof zugeordnet.
Das Bw hat ebenfalls sein eigenes Stellwerk, außerdem wir von hier aus auch die verdeckte unterste Abstellgruppe geschaltet.
Abschließend möchte ich noch kurz den Betrieb meiner Schattenbahnhöfe beschreiben.
Alle elektrischen Weichen in den Einfahrtsabschnitten und auch alle Handweichen in den Ausfahrtsabschnitten sind in der Grundstellung auf Durchfahrt geschaltet. Bei Einfahrt ein Zuges muß deshalb nur die betreffende Einfahrtsweiche auf Abzweig geschaltet werden, damit der Zug in das vorgesehene Gleis einfahren kann. Über ein Schaltgleisstück vor dem stromlosen Gleisabschnitt, in dem der Zug zum Stehen kommt, wird die Einfahrtsweiche wieder zurückgeschaltet.
Für die Ausfahrt wird der betreffende stromlose Gleisabschnitt kurzfristig mit Bahnstrom versorgt, bis der Zug die normale Strecke erreicht hat. Lediglich die Handweiche seines Gleises muß dabei aufgeschnitten werden.
Für beide Schaltvorgänge verwende ich dasselbe Stellpult, d. h. Fahrstrom und Schaltstrom werden über dasselbe Fahrpult geleitet. Damit es dabei nicht zu „Komplikationen“ kommt, wird der Schaltstrom für die Einfahrtsweichen über einen zusätzlichen Impulsschalter zugeführt, während der Fahrstrom durch Nullstellung des Fahrpultes abgeschaltet ist. Für die Ausfahrten wird den Stellpulten der kurzfristig benötigte Fahrstrom ganz normal durch Aufdrehen des Fahrpultes zugeführt. An der Stellung der Taster der Stellpulte kann ich auf diese Weise auch jederzeit erkennen, welche Gleise der Schattenbahnhöfe frei oder belegt sind. Klingt sicherlich kompliziert, ist in der Praxis aber sehr einfach und bis jetzt absolut betriebssicher.
Durch eine spezielle Weichenverbindung kann ein Zug auch nur die Kehrschleife durchfahren und ohne Unterbrechung wieder ins Streckengleis zurückkehren.
Letzte Fortsetzung folgt
Schöne Grüße
Reinhard