RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#26 von maput ( gelöscht ) , 27.04.2008 17:48

Zitat von KBS971


Neubau bzw Schnellfahrstrecken sind genauso durch Zäune gesichert wie z.B. Autobahnen. Und auch auf die Autobahnen schaffen es immer wieder Tiere, weil nämlich Auf und Abfahrten und Baustellenzufahrten nicht mit Zäunen gesichert werden können.



Also an der NBS Ingolstadt-Nürnberg sind größtenteils weder Autobahn noch Neubaustrecke eingezäunt. Nur zwischen Autobahn und NBS ist ein Erdwall+Schutzwand, um bei Unfällen auf der Autobahn bzw. der NBS den jeweils anderen Verkehrsweg nicht zu gefährden.

Mir fällt gerade auch ein Stau-Erlebnis auf der A3 ein, dort sind nach einer Vollsperrung einige Autos quer über eine Wiese von der Autobahn gefahren...


maput

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#27 von WF , 27.04.2008 18:02

Moin,

ein Arbeitskollege von mir hat vor einiger Zeit ein erwachsenes Wildschein bei nur Tempo 50 auf einer Waldstraße frontal erwischt, der Audi war danach nicht mehr fahrbereit.
20 Schafe wiegen auch einiges und bei Tempo 250 ....
Zumindestens erklärt das die Beschädigungen am vorderen Triebkopf.
Man kann manchmal garnicht so dumm denken, wie es dann kommt.
Wolf


 
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#28 von Murrrphy , 27.04.2008 18:56

Zitat von WF
Moin,

ein Arbeitskollege von mir hat vor einiger Zeit ein erwachsenes Wildschein bei nur Tempo 50 auf einer Waldstraße frontal erwischt, der Audi war danach nicht mehr fahrbereit.
20 Schafe wiegen auch einiges und bei Tempo 250 ....
Zumindestens erklärt das die Beschädigungen am vorderen Triebkopf.
Man kann manchmal garnicht so dumm denken, wie es dann kommt.
Wolf



Na klar, approximieren wir ein Schaf mit 100 kg, dann haben 20 Schafe die Masse von 2 t und der ICE mit 250 km/h und seinem Eigengewicht dazu erklärt das schon einige der Schäden...


Viele Grüße
Achim



 
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#29 von fridolin ( gelöscht ) , 27.04.2008 20:28

Zitat von Murrrphy
Um das noch mal klarzustellen: meine Äußerung sollte nicht das Schicksal der Schafe herabwürdigen. Vielmehr ging es mir darum, daß der erste Gedanke an die Opfer bzw. den Betroffenen gelten sollte und nicht als erstes aufgeatmet wird, daß es kein technischer Defekt war...



Ich bedauere es sehr, dass ich nicht zuallerst die 23 Verletzten und 20 toten Schafe beklagt habe, so wie es übrigens auch meine vier Vorredner (inklusive des Autors des Vorwurfes) zu diesem Zeitpunkt noch nicht getan hatten.

Ehrlich gesagt, hatte ich die Opfer von vornherein mit den 101 Toten von Eschede ins Verhältnis gesetzt und mich über das Glück der Fahrgäste im Unglück gefreut. Aber nun schäme ich mich dafür, dass ich das hier nicht gleich mit zum Ausdruck gebracht habe!

Es war wohl auch unüberlegt von mir gewesen, dass ich es eher für verzeihlich hielt, wenn ein Mensch unbeabsichtigt einen Fehler machte, als wenn ein technisches Gerät (ggf. wegen Sparmaßnahmen) nicht auf dem besten Stand gehalten würde, was durch den heutigen Preisdruck (auch bei großen Firmen – ich denke da z.B. an Berichte, die ich von der englischen Eisenbahn gehört habe) vielleicht irgendwann einmal (hier bei uns) passieren könnte. (Wobei das jetzt meine ganz persönliche Befürchtung ist, die erst auf ein zukünftiges Ereignis spekuliert.)

Allerdings frage ich mich inzwischen, ob ich die an mich gerichteten Vorwürfe wirklich so ernst nehmen sollte, wenn ich hinterher von demselben Autor, der sie erhob, das Folgende lese:

Zitat von Murrrphy

Zitat von Berlin-Fan
Es sollen aber trotzdem mehere Schwerverletzte unter den Reisenden sein.


Laut Presseberichten beziehgt sich das schwerverletzt auf Knochenbrüche. Knochenbrüche wünsche ich zwar auch niemandem, das ist jedoch wirklich glimpflich im Vergleich zu dem, was hätte passieren können.



fridolin

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#30 von Badaboba , 28.04.2008 01:36

Zitat von TomCat
wo kamen die tiere eigentlich her. war da ein hirte dabei?



Als gebürtiger Fuldaer kann ich nur sagen, dass Schafzucht in der Rhön sehr verbreitet ist...
Die Zeiten, dass die dauernd durch Hirten beaufsichtigt werden, sind lange vorbei...
Laut ZDF sollen wildernde Hunde die Schafe in den Tunnel getrieben haben...
Ein Glück, dass das Unglück keine Menschenleben gekostet hat...


Liebe Grüße
Volker

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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#31 von Stellwerk , 28.04.2008 09:30

Zitat von TomCat
wo kamen die tiere eigentlich her. war da ein hirte dabei?



Laut Rheinischer Post war der Hirte nicht dabei, sondern hatte die Tiere unbeobachtet grassen lassen.

Das war alles in allem Glück im Unglück. Der Tunnel hat schlimmeres verhindert, da der Zug entlang der Tunnelwand gebremst wurde. Ich mag garnicht dara denken, was passiert wäre, wenn die Zugspitze etwas mehr entgleist wäre und frontal in die Tunneleingangsmauer gerast wäre. Dann wäre keine Reibungsbremse da gewesen sondern Stillstand von 200 auf 0 und die Kräfte hätten den Zug zu einem Trümmerfeld gemacht. Dann würden wir nicht nur von 19 Verletzten reden!

Grüße
Thomas


Viele Grüße aus dem Rheinland
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#32 von Achim ( gelöscht ) , 28.04.2008 11:57

Hallo!

Kurz vor dem Entgleisen des ICE fuhr ein anderer ICE aus München in Richtung Fulda. Auch dieser überfuhr bereits 1 oder 2 Schafe.
An Board die gesamte Mannschaft von Arminia Bielefeld. Dieser ICE konnte aber weiterfahren, nach kurzem Stopp.
http://www.nw-news.de/nw/news/top_news/?...c99&cnt=2339005
Merkwürdig das dann nicht sofort der gesamte Zugverkehr gestoppt wurde, denn ein Schaf kommt selten allein.
Wenn die Schafe aus einem Schafgehege ausgebrochen sind kommen insbesondere wildernde Hunde in Frage oder es war mal wieder ein "Dummerjungenstreich".

Die französischen TGV Strecken waren an den Abschnitten, die ich selber in Augenschein genommen habe, immer eingezäunt. An deutschen ICE Strecken hab ich Zäune bislang nur sehr sehr selten gesehen.
Dabei sind die TGV Strecken weit länger als die deutschen Neubaustreckenabschnitte.

Gruß Achim


Achim

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#33 von Maxwell Smart ( gelöscht ) , 28.04.2008 13:01

Hallo,

genau wie Achim, so habe auch ich bislang nur eingezäunte TGV-Strecken gesehen.

Gruss
Wolfgang


Maxwell Smart

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#34 von V 200 , 28.04.2008 21:49

Laut Mehdorn " Haben wir die Beinah Katatrophe gemeistert" oder so ähnlich.Kein Wort von dem schnellen Handeln der Rettungs- und Einsatzkräfte die zum grössten Teil nicht aus dem DB Bereich kommen.Selbst hier versteht es der "Mehdornisierer" (Modernisierer) sich und die DB für den Börsengang in rechte Licht zu setzen.vielleicht bin ich zu ketzerisch aber ich kann nicht anders. MfG ECKI


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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#35 von Gast , 28.04.2008 21:51

Nach den Informationen im Fernsehen, war der Pferch einige hundert Meter von der Strecke entfernt und auch ein Bach dazwischen.

Nach Aussage von Leuten, die sich damit besser auskennen, ist es völlig unwahrscheinlich, dass die Tiere allein und aus freien Stücken dorthin gelangten. Die gehen nicht freiwillig auf Schotter und auch in den Tunnel werden die eher nicht gehen. Die müssten in Panik versetzt worden sein und dann dorthin ausgerissen sein. Wer das allerdings war und wer das Gatter geöffnet hatte, das ist noch zu klären. Wenn es dumm läuft, dann waren das wieder unterbeschäftigte Kinder aus dem nächsten Dorf, die da einfach "gespielt" haben.

Andererseits ist die DB auch so ein Spezialfall. Nach Aussage eines Fahrgastes, der wenige Minuten zuvor die Strecke befuhr, hatte der ICE dort ein Schaf gerammt. Warum der Lokführer da nicht Alarm gab, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Das ganze ist ziemlich nebulös udn ob alle Beteiligten ein sonderliches Interesse an der Aufklärung haben, das wage ich zu bezweifeln.

Warum die Neubaustrecke dort nicht eingezäunt ist, das weiss wohl nur die DB. Denn sonst sind die Strecken alle eingezäunt.

Wolfgang



RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#36 von E10 ( gelöscht ) , 28.04.2008 22:45

NBS sind genauso wie Autobahnen nicht grundsätzlich eingezäunt. Das ist Bundesweit so.
Das die Schafe im Tunnel waren ist für mich auch sehr sonderbar. Das sieht sehr nach Vorsatz aus.

Thomas


E10

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#37 von Achim ( gelöscht ) , 28.04.2008 23:16

Hartmut hat wieder alles im Griff und den Freispruch in der Tasche - jedenfalls tut er so.
Da juckt es mich besonders in den nächsten Tagen genauer hinzuschauen.

Eine vorläufige Verteidigungslinie

Zitat
Wir können nicht alle Strecken einzäunen

hat doch auch bisher glaub ich noch niemand verlangt

Auf der Strecke Berlin - Cottbus ist vor ein paar Monaten der Regionalzug in 29 Wildschweine gefahren. Das war aber für den Zug kein Problem und das Triebfahrzeug konnte bald wieder fahren.
Die kinetische Energie ist bei 120 eben viel kleiner als bei 250.

Ich werd jedenfalls mit einem schlechteren Gefühl künftig Bahn fahren, wo ich jetzt weiß, das auch eine 30köpfige Wildschweinrotte freien Zugang zu den Schienen hat und meinen ICE aus den Schienen werfen kann.
Da wird es für Hartmut mit dem Börsengang vielleicht eher eng, wenn er keine Zäune bauen lässt.
So 92 hab ich mit Jugendlichen am Rollenbergtunnel kampiert. Morgens kam der Förster und fragte ob wir schon seine Wildschweine gesehen hätten, die keine 100 Meter entfernt in der Dickung säßen

da denk ich jetzt ganz anders drüber nach....

Und wenn der Lokführer des Arminenzuges und der Fahrdienstleiter tatsächlich die Strecke nicht gesperrt haben sollten, dann wär mir in Hartmuts Haut nicht so wohl.
Aber das werden wir wohl noch alles erfahren...

Gruß Achim


Achim

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#38 von Artem!983 ( gelöscht ) , 28.04.2008 23:55

Zitat von Wolfgang Prestel
Nach den Informationen im Fernsehen, war der Pferch einige hundert Meter von der Strecke entfernt und auch ein Bach dazwischen.

Nach Aussage von Leuten, die sich damit besser auskennen, ist es völlig unwahrscheinlich, dass die Tiere allein und aus freien Stücken dorthin gelangten. Die gehen nicht freiwillig auf Schotter und auch in den Tunnel werden die eher nicht gehen. Die müssten in Panik versetzt worden sein und dann dorthin ausgerissen sein. Wer das allerdings war und wer das Gatter geöffnet hatte, das ist noch zu klären. Wenn es dumm läuft, dann waren das wieder unterbeschäftigte Kinder aus dem nächsten Dorf, die da einfach "gespielt" haben.

Andererseits ist die DB auch so ein Spezialfall. Nach Aussage eines Fahrgastes, der wenige Minuten zuvor die Strecke befuhr, hatte der ICE dort ein Schaf gerammt. Warum der Lokführer da nicht Alarm gab, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Das ganze ist ziemlich nebulös udn ob alle Beteiligten ein sonderliches Interesse an der Aufklärung haben, das wage ich zu bezweifeln.

Warum die Neubaustrecke dort nicht eingezäunt ist, das weiss wohl nur die DB. Denn sonst sind die Strecken alle eingezäunt.

Wolfgang



das verstehe ich auch nicht, bin selber Lokführer , ich war geschockt als ich gehört habe das der andere Ice vor dem Tunnel ein Schaf überfahren hat und der Lokführer nichts darüber gemeldet hat.


Artem!983

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#39 von bahnix ( gelöscht ) , 29.04.2008 07:04

Hallo,

Zitat von V 200
Laut Mehdorn " Haben wir die Beinah Katatrophe gemeistert" oder so ähnlich. Kein Wort von dem schnellen Handeln der Rettungs- und Einsatzkräfte die zum grössten Teil nicht aus dem DB Bereich kommen. Selbst hier versteht es der "Mehdornisierer" (Modernisierer) sich und die DB für den Börsengang in rechte Licht zu setzen.vielleicht bin ich zu ketzerisch aber ich kann nicht anders. MfG ECKI


Im Gegenteil, die Presse hetzt sogar gegen die Rettungskräfte!

Zitat
Einer der beiden Lokführer des Würzburger Tunnel-Rettungszuges soll während des Einsatzes bei dem ICE-Unglück nahe Fulda betrunken gewesen sein.


Wortgleiche Zitate u.a. in
Stern.de Polizei ermittelt gegen Schäfer
Kölnet Stadt-Anzeiger Bahn hatte Infos über Schafe im Tunnel

Ich könnte spucken, wenn ich diese Journaille sehe...


Was mich betroffen macht, ist die Information, daß eine vorangegangene Tierkollision mit einem ICE bekannt war und der andere ICE ungewarnt (Langsamfahrstelle einrichten!?) in den Tunnel geschossen wurde...


Gruß
Sven


bahnix

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#40 von Gast , 29.04.2008 08:53

Also wenn ich den Kölner-Stadt-Anzeiger richtig lese und auch den Stern richtig überflogen habe, wird da nicht gegen die Rettungskräfte vor Ort gehetzt. Wenn der Lokführer des Rettungszuges besoffen war, so ist das ein bedenkliches Zeichen.

Andererseits hat die Bahn schon gewisse erklärungsnöte. Der Schäfer hatte darum gebeten den Tunnel zu sichern udn das schon vor zig Jahren. Aus Geldgründen abgelehnt.

Die NBS die ich kenne hat immer im bereich der Tunnelmündungen einen Umzäunung auf einige hundert Meter mindestens. Und zwar schon allein aus dem Grund, dass keiner runterfällt am Tunnelmund oder gar was runterwirft.

Aber dass von der Betriebsleitstelle eine Information an den gegenzug nicht weitergegeben wird, ist nicht zum ersten Mal passiert. Das muss man klar sagen. So etwas kommt öfter vor. Auch dass die Notrufnummer der Leitstelle geändert wird udn die feuerwehren darüber nicht informiert werden ist leider auch schon vorgekommen.

Im Bereich Sicherheitsmanagement der Bahn liegt vieles im Argen. Und das kocht immer bei solchen Vorfällen hoch.

Ich würde es nicht begrüßen, aber mich würde auch nicht wundern, wenn der Schaden an der Bahn hängenbleibt. Denn wenn das Wildschweine gewesen wären, dann wäre die Bahn völlig selbst schuld.

Und dem Schäfer eine Nachlässigkeit vorzuwerfen und zu ermitteln, das ist erstmal wie nebelkerze werfen. So nach dem Motto: Wir von der Polizei und Justiz tun was. Gegen die Bahn kommen wir nicht an, also suchen wir uns einen anderen Schuldigen.

Wolfgang



RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#41 von bahnix ( gelöscht ) , 29.04.2008 11:07

Hallo Wolfgang,

den Lokführer des Tunnelrettungszuges bezeichne ich genau wie die Kräfte der Feuerwehr und des THW im Einsatzfall als Rettungskraft, vielleicht hätte ich treffender "Helfer" formulieren sollen. Ich kenne die Einsatzpläne für Bereitschaft usw. beim Personal für Tunnelrettungszüge nicht. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, daß zahlreiche Lokführer um 21:00 Uhr Schlange stehen, um schnellstmöglich einen Runnelrettungszug zu besetzen. Insofern sollte man um jede Rettungskraft dankbar sein, die in der Lage ist, kurzfristig vor Ort zu helfen. Wenn andere Kräfte nachrücken, können die nicht besonders dienstfähigen abgelöst werden. Immerhin scheint der betreffende Lokführer das gefährliche Ende der Bedienhebel erkannt zu haben und konnte den Tunnelrettungszug vor Ort bringen. So schlimm kann es also nicht gewesen sein. Klar, ein Sollzustand ist es sicherlich nicht.;)
Ich möchte nicht sämtliche Rettungskräfte von freiwilligen Rettungsorganisationen auf deren Blutalkoholwert untersucht sehen, die um diese Uhrzeit bei einem Schadensereignis zum freiwilligen Einsatzdienst gelaufen kommen. Es wäre doch peinlicher, wenn der angetrunkene Lokführer nicht erschienen wäre und der Tunnelrettungszug mangels Personal nicht hätte ausrücken können.
Des Weiteren denke ich, daß es derzeit wichtigere Informationen und Probleme gibt, die zu ermitteln und zu klären sind, als daß ein Lokführer des Tunnelrettungszuges angetrunken war. Der hat den ICE nicht zum Entgleisen gebracht und war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an dem Unglück schuld. Auch wird er die Nichtsperrung der Strecke nicht zu verantworten haben. Aber die Presse hat eine Sensation. Immer draufhauen, selbst auf Tunnelrettungszug-, Rettungs- und Hilfskräfte. Wer wann geholfen hat, wird nicht (lobend) erwähnt.


Aus Interesse: Kann mir jemand erklären, was die aufgesprühten grünen Farbmarkierungen an den verunfallten Fahrzeugen (Triebköpfe und Waggons) zu bedeuten haben?


Gruß
Sven


bahnix

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#42 von ginne2 , 29.04.2008 11:27

Zitat
. . . in Gegenrichtung bereits ein Schaf überfahren und der Zugführer am Ende des Tunnels gestoppt hatte.


Hallo Zusammen,

irgendwann wird sich sicher mal herumsprechen, dass ein Zugführer und ein Lok- oder Triebfahrzeugführer zweierlei sind. Ein Zugführer (neudeutsch auch: Zugchef) ist verantwortlich für das, was im Zug passiert. Er hält sich dazu im Zug und (in der Regel) nicht in der Lok oder den Triebköpfen auf. Er kann zwar den Abfahrtsbefehl für einen Zug geben (grüne Kelle), stoppen kann er ihn aber nur, indem er (wie ein Passagier auch) die Notbremseinrichtung betätigt.
Der andere, der Lok- oder Triebfahrzeugführer ist dagegen verantwortlich für das Triebfahrzeug. Er ist u.a. für die Einhaltung der Geschwindigkeit nach Buchfahrplan usw. zuständig. Er kann den Zug auch jederzeit stoppen. Für den Fall, dass er nicht rechtzeitig den Sifa-Schalter betätigt, stoppt der Zug aber auch von alleine.


Grüsse aus dem Süden
Günther


 
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#43 von scotti , 29.04.2008 14:34

Moin zusammen

Laßt mal gut sein mit dem Zaun und Mehdorn.

-Eisenbahngleise müssen nicht eingezäunt werden. Das ist so. Straßen auch nicht. Jeder Autofahrer hat sich so zu verhalten, das er rechtzeitig anhalten kann. Aber fährt jeder so? Beim Rad/Schiene System ist das leider nicht möglich, und jedem bekannt.

Das mit den Schafen war erst mal "Pech". Sonst nichts. Sollten dann auch alle Brücken überbaut werden, fals ein Hubschrauber oder Flugzeug tief fliegt??? Ist doch Quatsch.
Wartet doch erst mal die Ermittlungen ab. Vorher bringt es nichts. Keiner kennt zur Zeit alle Seiten und Zusammenhänge. -Alles nur Vermutungen-

-Sicher ist die Aussage Mehdorn richtig. Mit "WIR" haben geholfen ist gemeint alle Rettungskräfte. Die DB ist auf externe Angewiesen und `das Rettungskonzept ist auch so Aufgebaut.
Auch die Luftfahrt hat bei einem Absturz nicht überll am Boden unter den Flugwegen Rettungskräfte, oder?
Es wird gemeinsam der Ernstfall geübt, gelehrt und gelernt.

Bei Unfällen im Staßenverkehr mit "Wild" wird auch nicht alles eingezäunt. Da kommt der springende Hirsch im roten Dreieck hin und gut ist.

Rechnet mal die gefahrenen Km auf den Neubaustrecken im Verhältniss.

Klar ist doch auch die Formel: Je schneller, je schlimmer.

Ein Wildunfall mit PKW bei 50 km/h ist heftig. Bei über 100 evtl tödlich.
Da war der Fahrer zu schnell, oder er hatte "Pech". -Wie oben erwähnt-

Ich freue mich, das es keine Menschenleben zu beklagen gibt. Ich wünsche auch allen Beteiligten gute Besserung. Danke auch den Hilfskräften, die nicht zu letzt, wegen der Übungen mit der DB gut und schnell geholfen haben. Das ist leider nicht in allen Ländern der Erde so.

Ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden und in der Luft zerissen, aber: Leben = Risiko

Die besten Wünsche an alle
scotti


Fahrdienstliche Grüße Scotti


 
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#44 von Gast , 29.04.2008 14:40

Hallo Günter,

schon klar der Unterschied. Nur komisch, dass der Zug gestoppt hatte und dann mit verminderter Geschwindigkeit weiterfuhr. Es ist völlig unmöglich, dass die Betriebsleitstelle der Bahn darüber keine Meldung erhalten hat. Wenn die aber das wusste und keine Massnahmen ergriff, dann wird es mit der Schuldfrage und der Haftung der Bahn lange nicht mehr so gut aussehen. Denn dann trifft die DB Netz eine gewisse Mitverantwortung.

Aber der Hartmuit wird das schon richten. Schliesslich steht der Bölrsengang vor der Tür und das noch dieses Jahr. Und was passt da besser rein, als wenn der voll staatliche Bereich DB Netz dem teilprivaten Bereich Personenverkehr ein Fahrzeug beschädigt.

Die Presse, besonders die Sensationspresse, glänzt ja üblicherweise nicht gerade durch Sachverstand. Ein paar Fragen werfen die Artikel aber schon auf.

Hallo scotti,

ein paar Fragen und Verbesserungen zeigen sich aber auch immer wieder. Nicht alles ist übbar, das muss man auch zugestehen.

Wolfgang



RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#45 von Murrrphy , 29.04.2008 14:45

Zitat von Wolfgang Prestel
Nur komisch, dass der Zug gestoppt hatte und dann mit verminderter Geschwindigkeit weiterfuhr. Es ist völlig unmöglich, dass die Betriebsleitstelle der Bahn darüber keine Meldung erhalten hat.


Laut Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Fulda hat es genau so eine Meldung an die Betriebszentrale in Frankfurt gegeben. Was mit der Meldung weiter passiert ist, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen


Viele Grüße
Achim



 
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#46 von Andreas Poths , 29.04.2008 14:59

Hallo,
ich vermute mal, die grünen Kreuze und Ziffern bedeuten, daß diese Fahrzeuge durchsucht und frei von Personen sind.

Gruß Andreas


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


Andreas Poths  
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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#47 von bahnix ( gelöscht ) , 29.04.2008 17:21

Hallo Andreas,

und die Ziffern sind dann die Anzahl der darin gefundenen Verletzten?


Gruß
Sven


bahnix

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#48 von Stellwerk , 29.04.2008 18:13

Zitat von bahnix
Hallo Wolfgang,

den Lokführer des Tunnelrettungszuges bezeichne ich genau wie die Kräfte der Feuerwehr und des THW im Einsatzfall als Rettungskraft, vielleicht hätte ich treffender "Helfer" formulieren sollen. Ich kenne die Einsatzpläne für Bereitschaft usw. beim Personal für Tunnelrettungszüge nicht. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, daß zahlreiche Lokführer um 21:00 Uhr Schlange stehen, um schnellstmöglich einen Runnelrettungszug zu besetzen.





Hallo Sven,

Meiner Meinung nach ist das ein falscher Ansatz. Die Lokführer haben bei der Bahn Bereitschaftsdienst. Und in dieser Zeit hat man Einsatzbereitschaft und keine Feierstimmung. Es gibt also einen diensthabenden Lokführer! Der bekommt im übrigen Geld für diesen Bereitschaftsdienst!

Zitat von bahnix

Insofern sollte man um jede Rettungskraft dankbar sein, die in der Lage ist, kurzfristig vor Ort zu helfen. Wenn andere Kräfte nachrücken, können die nicht besonders dienstfähigen abgelöst werden.



Sorry! Das wird bei einem Einsatz leider nicht passieren. Alkohol und der erhöhte Adrenalinausstoß sorgen für eine ganz gefährliche Mischung!

Zitat von bahnix

Immerhin scheint der betreffende Lokführer das gefährliche Ende der Bedienhebel erkannt zu haben und konnte den Tunnelrettungszug vor Ort bringen. So schlimm kann es also nicht gewesen sein. Klar, ein Sollzustand ist es sicherlich nicht.;)



Ich möchte mir nicht ausmalen, was sonst passiert wäre! Verharmlosen hilft hier garnichts! Ich denke wir sehen jeden Tag was passiert wenn alkoholisierte Personen unschuldige Menschen verletzen oder töten!

Zitat von bahnix

Ich möchte nicht sämtliche Rettungskräfte von freiwilligen Rettungsorganisationen auf deren Blutalkoholwert untersucht sehen, die um diese Uhrzeit bei einem Schadensereignis zum freiwilligen Einsatzdienst gelaufen kommen. Es wäre doch peinlicher, wenn der angetrunkene Lokführer nicht erschienen wäre und der Tunnelrettungszug mangels Personal nicht hätte ausrücken können.



Grundsätzlich haben alkolisierte Kräfte da nichts zu suchen. Als langjähriger Einsatzleiter und Zugführer kann ich nur sagen, das wir ganz klar den Maßstab nach der StVO ansetzen bzw. angesetzt haben. Wer kein Auto führen darf ist auch nicht einsatztauglich. Für diese Einsatzkräfte gibt es Aufgaben am Stützpunkt, wie Verpflegung zubreiten usw.. Ich kenne viele Einsatzkräfte die wenn Sie getrunken haben auch nicht zum Einsatz kommen! Und um 21.00 Uhr sind die meisten Menschen noch nicht betrunken! Weil für die Jüngeren beginnt der Abend doch erst


Zitat von bahnix

Des Weiteren denke ich, daß es derzeit wichtigere Informationen und Probleme gibt, die zu ermitteln und zu klären sind, als daß ein Lokführer des Tunnelrettungszuges angetrunken war. Der hat den ICE nicht zum Entgleisen gebracht und war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an dem Unglück schuld. Auch wird er die Nichtsperrung der Strecke nicht zu verantworten haben. Aber die Presse hat eine Sensation. Immer draufhauen, selbst auf Tunnelrettungszug-, Rettungs- und Hilfskräfte. Wer wann geholfen hat, wird nicht (lobend) erwähnt.



Falls er betrunken war muß das genauso aufgearbeitet werden, wie wenn die Rettungskräfte andere Fehler gemacht hätten. Mit Lob für Rettungskräfte wird immer sehr sparsam umgegangen. Ist leider in unserer Gesellschaft so.

Viele Grüße
Thomas


Viele Grüße aus dem Rheinland
Thomas

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RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#49 von Boomel ( gelöscht ) , 29.04.2008 20:17

Hallo!

Ich muss Thomas aka Stellwek zu 100% beipflichten!
Ich habe sowohl als Helfer in einer K-Schutz Organisation im als auch im Beruf regelmaessig Bereitschaft und in diesen Bereitschaften nicht alkoholisiert zu sein.
Fuer die Bereitschaften im Job bekomme ich Geld, die andere ist Ehrenamtlich.
Und noch eine Frage, habt Ihr Lust, bei einem groesseren Verkehrsunfall oder bei einem solchen Unglueck von einem angesaeuselten Rettungssanitaeter oder Feuerwehrmann gerettet zu werden?
Sorry fuer das Provokante, aber bei einigen Sachen verstehe ich keinen Spass, vorallem wenn es (mehr oder weniger direkt) um Menschenleben geht.

Viele Gruesse
Jochen


Boomel

RE: ICE entgleist auf NBS im Tunnel bei Fulda

#50 von Michael.E ( gelöscht ) , 29.04.2008 20:37

Zitat von Stellwerk

Grundsätzlich haben alkolisierte Kräfte da nichts zu suchen. Als langjähriger Einsatzleiter und Zugführer kann ich nur sagen, das wir ganz klar den Maßstab nach der StVO ansetzen bzw. angesetzt haben. Wer kein Auto führen darf ist auch nicht einsatztauglich.



Uuuups,

das ist aber recht großzügig gehandhabt.
Wer bei mir mehr als 0,0 drinn hat fliegt vom Auto mit allen Konsequenzen.


Michael.E

   


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