Liebe Kollegen, ich bin Wiedereinsteiger und habe mittlerweile ca. 12 Loks von Märklin auf ESU LokSound 5.0 umgebaut und bin damit sehr zufrieden bis auf diesen Fall: Die Märklin Lok aus dem Set 2881 (Kaiser Wilhelm Hofzug) bringe ich auf biegen und brechen nicht zu einer ruckelfreien fahrt. Nachdem ist zuerst dachte, dass die Regelelektronik nicht richtig justiert ist, habe ich das Problem nun als ein mechanisches identifiziert! Nachdem ich die Lok außerdem vollständig zerlegt habe, möchte ich Euch um euren Rat fragen:
Ich bin es von meinen "alten Loks" alle gewohnt, dass alle Treibräder der Lok mit Zahnrädern verbunden sind und so einen absoluten synchronen Lauf haben. Daher staunte ich nicht schlecht, als ich feststellte, dass diese Lok nur die hinterste Triebachse mit einem Zahnrad antreibt. Die zwei davor liegenden Achsen wurden wie bei den großen Loks in Natura von den Treibstangen links und rechts angetrieben - zumindest sollten sie das. Erstmal sind die hierfür verbauten Treibstangen viel zu windig und haben auch ein viel zu großen Spiel, als dass man diese als präziesen Antrieb benennen könnte. Außerdem ist der Winkelversatz zwischen linker und rechter Seite (Sollte nach meiner Meinung 90 Grad sein ???) nicht tatsächlich auf jeder Treibachse exakt eingehalten. Das mit den Winkeln habe ich korrigiert, aber der Schubstangenantrieb ist trotzem furchtbar wackelig und hat viel zu viel Spiel. Langer Rede kurzer Sinn: dieser Antrieb ist für mein Empfinden einfach nur Pfusch. Auf Grund des Spiels müssen sich irgendwann die Spurstangen links und rechts verkeilen und das bedeutet eben "ruckeln". Ich bin ziemlich angefressen, dass man wegen ein paar eingesparten Zahnrädern diese mieße Qualität in Kauf nimmt.
Und jetzt meine Frage: Liege ich richtig bzw. habt Ihre ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es eine einfache Abhilfe? Gibt es diese Lok auch mit drei von Zahnrädern angetriebenen Achsen?
hatte die S 10 von Märklin vom Kaiserzug auch einmal. Zugkraft äusserst bescheiden und nach 1-2 Jahren war auch das Getriebe defekt (Zahnrad Karies) Ersatzteile bei Märklin - auf Anfrage - gab es keine mehr, weder den Motor noch das Getriebe.
Ich habe die Lok abgegeben - als Bastelware , ich war nicht mehr bereit, hier noch einen müden Euro in diese Gurke zu investieren. Andere Forumskollegen berichten von gleichen Problemen mit der S 10: Welche Lok als Ersatzteilspender für S10 aus 2881
Evtl. eine Ersatzlok kaufen, diese begutachten und dann ausschlachten ( ich hatte darauf keine Lust mehr )
Das mit den „nur“ über die Kuppelstangen angetriebenen Achsen ist leider inzwischen normal.
Keine neuere Lok, egal ob Märklin, Roco usw. hat alle Treibachsen über Zahnräder angetrieben. Das gehört in die Kategorie Geschichte, es war einmal (besser?).
Ganz extrem war das bei der Wü K, F-Kuppler, die ersten Serien hatten die 4 mittleren Treibachsen über Zahnräder angetrieben. Die Späteren nur noch eine .
Ich bekomme immer ein säuerliches Aufstoßen wenn ich in Neuheitenprospekten lese, alle Achsen angetrieben (über Kuppelstangen).
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Zitat von alexus im Beitrag #3Keine neuere Lok, egal ob Märklin, Roco usw. hat alle Treibachsen über Zahnräder angetrieben. Das gehört in die Kategorie Geschichte, es war einmal (besser?).
Ein Zahnradkaskadenantrieb war zwar früher auch nicht bei allen Herstellern Usus aber diejenigen die mit gewisser Intelligenz den Stangenantrieb nutzten, verwendeten dafür nötige deutlich massiver gestaltete Kuppelstangen die aus härteren Metallegierungen bestanden. Außerdem ist eine angetriebene Endachse anstelle einer im mittleren Stangenverlaufsbereich konstruktiver Schwachsinn weil sich da die Chance von Stichmaßfehlern und damit hakeligem Lauf völlig unnötig multipliziert.
Ich hatte aber schon vor drei Jahrzehten mal den Fall einer nagelneuen Liliput Br95 bei der auf der vierten von fünf Achsen das Triebzahnrad saß und die nach nur einer Stunde Betriebszeit wegen Stichmaßfehler ein Neusilbergestängesegment regelrecht zusammenfaltete; gegen Unfähigkeit von Konstrukteuren war also auch schon damals kein Kraut gewachsen....
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Da kannst Du mal sehen, wie alt ich schon bin :-). Ich finde es trotzdem sch.... ! Die Kaskadenzahnräder zwischen den Achsen funktionieren bei mir noch nach 70 Jahren (So alt sind meine ältesten Loks) einwandfrei. Wahrscheinlich ist genau diese Haltbarkeit den Herstellern ein Dorn im Auge. Wie soll man da Geschäfte machen, wenn die Produkte so lange halten ?
Das ist die traurige Erkenntnis aus der Geschichte. Offensichtlich muss man als Firma so handeln, sonst wäre Märkling nicht nach wie vor der stärkste Marktteilnehmer. Schade, aber nicht zu ändern ...
Solange jede Neuheit einer Fa. reißenden Absatz findet und alsbald ab Werk nicht mehr lieferbar ist, hat die Fa. nichts falsch gemacht.
Ändern würde nur Kaufzurückhaltung etwas und die ist nicht in Sicht.
Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)
Halbwegs korrekt gebaut funktioniert der Antrieb über die Kuppelstangen einwandfrei. Voraussetzungen sind aber: - die angetriebene Achse muss sehr spielarm gelagert sein - das Stichmaß und die Länge der Kuppelstangen muss stimmen - der Kurbelzapfenversatz MUSS stimmen und bei allen Achsen genau gleich sein! Bei meiner Roco-93 waren die Lager der angetriebenen Achse stark ausgelaufen, neu ausgebuchst (0,2 Bronzeblech als U) läuft die vermeintliche Möhre ohne wahrnehmbaren Ruckeln oder Zucken. Die hier schon erwähnte Liliput-95er (Wien) leidet regelmäßig an losen Rädern, sauber justiert und mit Loctite gesichert ist auch die absolut geschmeidig unterwegs.