Zitat von schaerra im Beitrag #9
Hallo Heinz,
Der Taurus, die DB101 und die Re 460/465 waren die letzten Grenzleistungs- und Hochgeschwindigkeitsdrehstromloks welche für Mitteleuropa gebaut wurden. Wobei die Re 465 davon den weitaus höchsten technischen Stand hatten.
Es hat sich gezeigt, dass diese Loks bei den allermeisten Einsätzen, ihre Leistungsfähigkeit, in keinster Weise ausnutzen mussten.
Deshalb sind alle Loks - welche danach gebaut wurden - technisch und leistungsmässig wieder auf einem wesentlich niedriegeren Niveau.
Dadurch haben diese Lokomotiven wesentlich geringere Kosten als diese Hi-Tech Maschinen. Dies hat der Markt eben so gefordert und geregelt.
Hallo
Sorry: Wenn du schaust, dann sind die 6.1 MW Leistung und die 300 KN Zugkraft auch bei heutigen Loks gang und gäbe!
Frage mal einen Lokführer, der mit diesen Loks (465)Güterzüge fährt oder die 15 Kilometer lange 18 Promille Rampe von Lausanne mit dem IC 1 und bis zu 14 Wagen hochfährt, ob man die Leistung nicht braucht!
Bild entfernt (keine Rechte)
Ich selber habe damals erlebt, dass die Re 460 vom Flughafen Zürich in Richtung Osten mit so einem IC auch mit allen Hebeln vorne nur ganz knapp 135 km/h erreichte, statt 140, wie erlaubt wären.
Zitat von schaerra im Beitrag #9
Noch zum Thema; dass es eine Lok wie die Re460/465 oder den Taurus nicht mehr gibt.
Wenn die Bahngesellschaften eine solche Lok anfordern würden und auch bereit wären, dafür den höheren Preis zu bezahlen, dann wäre es für die Industrie sicher kein Problem eine solche Lok zu bauen.
Man sieht es zum Beispiel an der Stadler Euro Dual - welche zwar keine Hochgeschwindigkeitslok ist - aber technisch sicher im Grenzleistungsbereich liegt. Wenn die Anforderung da ist, dann geht es.
Ja, das ist das Huhn - Ei Problem:
Durch die Euro-Billigloks hat man billige Laufwerke geschaffen, aber der Verschleiss gerade auf den kurvenreichen Bahnstrecken vervielfacht.
Informiere Dich mal hier:
http://www.ihrus.chDa findest du eine Fülle über die Problematik Gleis-Rad.
Zum Beispiel hier:
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2021...Optimierung.pdfbesonders interessant des Herrn Veit von Graz, die Tabelle mit dem Verschleissverhalten von Loks, wobei die Nulllinie die alte 1044 der ÖBB ist.
Dein hochgelobter Taurus ist nichts anderes als ein Schienenmörder. Gerade auf den kurvenreichen Bergstrecken in Österreich.
Die Aussage ging dahin, dass wenn Österreich den gleichen Verschleissfaktor im Trassenpreis hätte, wie in der Schweiz, hätte man das Laufwerk optimiert.
Bei der SBB Cargo dasselbe (leider): Ihre Loks laufen lange im Billigen Ausland, daher nimmt man die höheren Kosten in der Schweiz in Kauf!
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2023...Beschaffung.pdfAnders bei Inlandbahnen:
Hier schenkt der Trassenpreis ein, so dass die BLS auch ältere Fahrzeuge im Rahmen der Revisionen umrüstet:
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2023...Beschaffung.pdfDas hat auch Stadler gemerkt und bietet optimierte Laufwerke an:
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2023...t-2_Stadler.pdfInteressant in diesem Zusammenhang auch, dass die Meterspurbahnen nun verstärkt das Problem angehen:
https://2785812.fs1.hubspotusercontent-n..._D_WEB_ES-1.pdfDie haben, im Gegensatz zu den interoperablen Bahnen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit zwischen Fahrbahn und Fahrzeug.
In den Ihrus Unterlagen der letzten Jahre findest du viele Referate zu dem Thema.
Zum Beispiel "Schnittstelle Rad-Schiene 2018: Der Gleislaufmüller konnte da eine halbe Stunde lang über die daumengrosse Schnittstelle Rad-Schiene so interessant referieren, dass man eine Stecknadel fallen hörte.
Das war auch früher bei den Bahnen so und zeigte sich in hochoptimierten Fahrzeugen.
Heute, nach Trennung von Fahrbahn und Fahrzeug (Fachausdruck früher: "Entgleisung" Herr Veit von der TU Graz) ramisieren die Fahrzeuge die Gleise runter und der Steuerzahler darf dafür aufkommen!
Da wäre es wünschbar, wenn man den Veverschleissfaktor europaweit einführen würde.
Gruss Heinz