„Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#1 von att , 19.02.2024 08:46

Guten Morgen,

https://www.nzz.ch/schweiz/das-ende-der-..._2024-2-19&ga=1

Ich fürchte für die meisten leider hinter der Paywall. Aber guter Bericht und schöne Bilder …

Zitat „Wehmut kommt auf“. Dem kann ich mich nur anschliessen …

Viele Grüße

Alexander


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#2 von supermoee , 19.02.2024 08:58

Hallo

vermutlich gab es Synergien mit diesem Beitrag von Eisenbahnromantik

https://www.youtube.com/watch?v=ITDuv6W2sbQ

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


att, sbbfan und Oldmacheld haben sich bedankt!
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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#3 von sbbfan , 19.02.2024 13:27

Hallo Zusammen,
das war ja schon länger zu erwarten...
Aber nicht alle Re4/4 ll sind ja 60 Jahre alt!
Die Letzten wurden 1985/86 auf die Gleise gestellt.
Die Technik der klassischen Lokomotiven mit Stufenschalter ist einfach überholt und unter betriebswirtschaftlich Gründen auch die logische Konsequenz.
Es werden bestimmt die Eine oder Andere Re4/4 ll museal erhalten und auf Sonderfahrten präsent sein.
Es werden wohl nie wieder Triebfahrzeug so ein hohes Alter erreichen.
Die neuen Konstruktionen sind auf andere Schwerpunkte ausgerichtet.
Es wandern ja schon viel jüngere und modernere Loks auf den Abbruch, wie die Re4/4 der BLS oder die KTU Loks.
Bereits stehen die 465er beim Autoverlad der BLS am Zug. Ein untrügliches Zeichen für ein Auslaufmodell!
Bei der DB AG sind gar schon die ersten 101er abgebrochen und Baureihen wie die 151 ( aus der gleichen Generation wie die Re6/6) sind schon ganz verschwunden...
Es ist sicher sehr schade um all diese Loks aber das ist der Lauf der Dinge.
Bild entfernt (keine Rechte)
... Glück für uns Mobaler, wir können für uns die ganzen Klassiker am Leben erhalten!
Hier li eine HAG und re eine Roco Re4/4 ll

Gruß Uwe


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#4 von Elokfahrer160 , 19.02.2024 17:34

Moin,

dazu passt dieser Artikel aus der 20Min.ch: https://www.20min.ch/story/lok-re-44-ii-...gleis-103046296

Zuerst gehen bei der BLS die Bruneli`s Re 4/4, die werden bis 2025 alle aus dem Verkehr gezogen, von einst 35 Loks sind noch 15 betriebsfähig bzw. sind Ersatzteilespender. Dann folgen die BoBo - die Re 4/4 II , die Schweizer Bahnwelt - auch für unsere Foto Kollegen - wird ärmer.

Einige Loks sind schon bei Privatbahnen (TRI & Co.) und eine BoBo in tannengrün wird von einem Verein bestens gepflegt, die SBB Historic wird wohl auch noch 1 Maschine bekommen. Schade drum, aber das ist der Lauf der Zeit. Wichtig ist, die BoBo`s dann vor histor. Wagenmaterial zu spannen - und über den Gotthard oder den Lötschberg zu fahren.

SBB Grüsse - Elokfahrer160/Rainer


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#5 von Brillenhuber , 20.02.2024 08:48

Zitat von Elokfahrer160 im Beitrag #4
Moin,

dazu passt dieser Artikel aus der 20Min.ch: https://www.20min.ch/story/lok-re-44-ii-...gleis-103046296

Zuerst gehen bei der BLS die Bruneli`s Re 4/4, die werden bis 2025 alle aus dem Verkehr gezogen, von einst 35 Loks sind noch 15 betriebsfähig bzw. sind Ersatzteilespender. Dann folgen die BoBo - die Re 4/4 II , die Schweizer Bahnwelt - auch für unsere Foto Kollegen - wird ärmer.

Einige Loks sind schon bei Privatbahnen (TRI & Co.) und eine BoBo in tannengrün wird von einem Verein bestens gepflegt, die SBB Historic wird wohl auch noch 1 Maschine bekommen. Schade drum, aber das ist der Lauf der Zeit. Wichtig ist, die BoBo`s dann vor histor. Wagenmaterial zu spannen - und über den Gotthardt oder den Lötschberg zu fahren.

SBB Grüsse - Elokfahrer160/Rainer


Hallo
Na ja: Die Lion BoBos werden im S Bahn Verkehr noch einige Zeit dabei sein:
https://www.facebook.com/watch/?v=660397941442488

So wie hier:
https://www.flickr.com/gp/r_walther/f0Ffq107kv
Letzthin mit so einem Zug nach Weinfelden gefahren: Die Züge, mit ihren 12640 PS bei 106 km/h, sind jeder Kisste mindestens gleichwertig!

Im Gegensatz zu den Berner Lumpensammler Loks (BLS), wie ein Lok Führer die nennt, haben die eine elektrische Bremse, die rückspeist!
Die Braunen vernichten, was zwar höhere Anhängelasten brachte, aber auch schlussendlich mehr Strom brauchte.
Wenn man die Charakteristik ansieht, dann hat die Bobo bei 80 km/h die grösste Bremskraft, die
Seite 319
sogar die der Re 6/6 übertrifft:
Die hat mit 115 KN weniger als die BoBo bei 80 km/h mit 135 KN.
Und dann muss man wissen, dass die letzte Serie der BoBos in den 80er Jahren ohne Ergänzung der Ersatzteile gefertigt wurde. Somit kann es durchaus vorkommen, dass eine Lok der neuesten Serie ein Drehgestell das ersten Serie drunter hat:
Drehgestelle bei Triebfahrzeugen haben einen eigenen Revisionsparcour und ein eigenes Revisionsdatum:

Bei einer R1 wird das Drehgestell getauscht und die Lok ist nach wenigen Tagen wieder im Einsatz.
Hier noch eine Lok der ersten Serie vor einem Postzug:
https://flic.kr/p/2oS8So9
Gruss Heinz


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#6 von Krokodil , 27.02.2024 08:47

Zitat von sbbfan im Beitrag #3

Es wandern ja schon viel jüngere und modernere Loks auf den Abbruch, wie die Re4/4 der BLS oder die KTU Loks.
Bereits stehen die 465er beim Autoverlad der BLS am Zug. Ein untrügliches Zeichen für ein Auslaufmodell!
Bei der DB AG sind gar schon die ersten 101er abgebrochen und Baureihen wie die 151 ( aus der gleichen Generation wie die Re6/6) sind schon ganz verschwunden...



Na ja, so viel jünger ist die Konstruktion der BLS Re 4/4 nicht als die Re4/4".
Die KTU Loks teilen das Schicksal anderer Kleinserien.

Bei den Re465 möchte ich klar widersprechen. Die hatten gerade ein Refit. Wie lange waren die Brunelis an den Autozügen? 20 oder gar 30 Jahre? Die Re465 werden noch lange fahren. Die sind an den Autozuügen weil sie im Gegensatz zu anderen BLS Loks keine Auslandszulassung haben und daher nicht so umfangreich eingesetzt werden können

Dass die 101er im Gegensatz zu den Re460/465 auf den Schrott wandern, ist eine Konsequenz aus dem zu schwach konstruierten Rahmen und der verfügten Zugkraftbeschränkung sowie Güterzugverbot. Da gibt's für potentielle Kunden genügend gescheite Loks wie den Taurus auf dem Gebrauchtmarkt.

Ganz verschwunden sind die 151er auch noch nicht.


Niemals ein selbstfahrender Tender mit geschobenem Plastik auf meiner Anlage!

C-Sinus und Glockenanker Fan


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#7 von schaerra , 27.02.2024 11:00

Hallo,

das ist eben der Lauf der Zeit.
Ein SBB Lokführer hat mir kürzlich erzählt, dass die SBB und auch die BLS in Zukunft ganz klar auf Triebzüge setzen.
Dadurch werden mehr als genügend Loks für den Güterverkehr frei.
Die besten bleiben und der Rest wird entsorgt.
Neuanschaffungen von ganzen Lokomotivenserien wird es dadurch in näherer Zukunft - in der Schweiz - auch nicht mehr geben.

Das eine Drehstrom- Grenzleistungslok niemals die Lebensdauer einer konservativen Wechselstromlok erreicht, dürfte auch klar sein.
In der Schweiz hat man mit dem Refit Program der 460er & 465er etwas gemacht, was andere Staatsbahnen in Europa aus wirtschaftlichen Gründen so nicht machen werden.
Bei den 460er & 465er Loks hat man sich trotz der extrem hohen Kosten dafür entschieden, weil diese Loks damals sehr solide gebaut wurden.
Deshalb sind die 460er und speziell die 465er auch die teuersten BoBo Serienloks der Welt.
Sicher gab es auch ein klein wenig emotionale Gründe und eine portion helvetischer Stolz.
Die genannten Gründe, wird es bei den anderen Europäischen Bahnen nicht geben.
Wenn eine neue Lok wirtschaftlich günstiger ist als das Refit einer 30 Jahre alten Lok, dann wird sicher die alte Lok entsorgt.
Aber keine Angst, viele Loks werden wir noch lange bei den privaten Unternehmen im Güterverkehr sehen.
Lokbespannte Personenzüge werden aber sicher - Europaweit - immer weniger.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#8 von Brillenhuber , 27.02.2024 13:11

Zitat von schaerra im Beitrag #7
Hallo,

Das eine Drehstrom- Grenzleistungslok niemals die Lebensdauer einer konservativen Wechselstromlok erreicht, dürfte auch klar sein.
In der Schweiz hat man mit dem Refit Program der 460er & 465er etwas gemacht, was andere Staatsbahnen in Europa aus wirtschaftlichen Gründen so nicht machen werden.
Bei den 460er & 465er Loks hat man sich trotz der extrem hohen Kosten dafür entschieden, weil diese Loks damals sehr solide gebaut wurden.
Deshalb sind die 460er und speziell die 465er auch die teuersten BoBo Serienloks der Welt.



Hallo
Im Gegensatz zum Europäischen Gleismörder darf man nicht vergessen, dass diese Loks für die Gleisanlagen in der Schweiz konzipiert worden sind.
Die Laufwerke sind auf höchste Gleisschonung ausgerichtet.
Warum wohl hat man in der Schweiz nun eine Verschleisskomponente beim Trassenpreissystem einführen müssen?
Eben: Wegen den Gleismördern!
Guggsch mal hier, unter Basispreis Verschleiss.
https://company.sbb.ch/de/sbb-als-gescha...reissystem.html
Und trotzdem dürfen die Vectrons nur nach Zugreihen A und D verkehren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens_Vectron

Die 465 sehe ich übrigens täglich in Olten durchrauschen, alleine wie im Bild unten, oder mit den anderen Loks der BLS ausser den Re 4/4: Die Vielfachsteuerung wurde nämlich beim Retrofit umgebaut, dass sie mit diesen verkehren können.
https://flic.kr/p/2oahKXo

Uebrigens: Auch die SBB kann nicht einfach aus "Schweizer Stolz" sich erlauben, unwirtschaftlich zu reagieren.
https://www.lok-report.de/news/europa/it...eundlicher.html
Man rechne:
270 Millionen für 119 Loks, gibt 2.26 Millionen für eine neuwertige Lok, die sehr verschleissarm ist und es wahrscheinlich so nicht auf dem freien Markt gibt
Ich glaube nicht, dass man eine ähnliche Lok für den Preis bekommt!
Hier spricht man von 250 Millionen für 60 Stück:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen...n/20148322.html
Die Konsequenz wäre, die 341 IC 2'000 Wagen dann ebenfalls mit dieser Lok auslaufen müssten.
Die übrigens auch gerade ein Refit durchlaufen:
https://www.sbb.ch/de/reiseinformationen...dernisiert.html
https://flic.kr/p/2nn7ZgQ

Das ist, da bin ich mir sicher, nicht nur Billiger auf Dauer, sondern auch Nachhaltiger.
Gruss Heinz


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#9 von schaerra , 27.02.2024 17:31

Hallo Heinz,

ja - dass die Schweizer Bahnen auch nicht einfach unwirtschaftlich Loks Refiten können stimmt auf jeden Fall! Das wurde sicher sehr genau geprüft.
Das es solche Loks wie die 460er nicht mehr gibt und es sich um die letzten SLM Loks handelt, war die Refit sicher gut und recht und natürlich auch nachhaltig.
Bei der Kostenrechnung geht es natürlich um sehr viele Parameter, nicht nur um die Anschaffungs- oder Refitkosten.

Ein Vergleich wäre zum Beispiel; würde man in ein 15 jähriges Taxi noch mal 30.000 € reinstecken, damit es noch mal 10 jahre fährt?
Über den Daumen rechnet man so; wenn die durchschn. Reparaturkosten p.a von einem Altfahrzeug, die jährliche Leasingrate von einem neuen Fahrzeug übersteigt, dann wird das Altfahrzeug unwirtschaftlich.

Der Taurus, die DB101 und die Re 460/465 waren die letzten Grenzleistungs- und Hochgeschwindigkeitsdrehstromloks welche für Mitteleuropa gebaut wurden. Wobei die Re 465 davon den weitaus höchsten technischen Stand hatten.
Es hat sich gezeigt, dass diese Loks bei den allermeisten Einsätzen, ihre Leistungsfähigkeit, in keinster Weise ausnutzen mussten.
Deshalb sind alle Loks - welche danach gebaut wurden - technisch und leistungsmässig wieder auf einem wesentlich niedriegeren Niveau.
Dadurch haben diese Lokomotiven wesentlich geringere Kosten als diese Hi-Tech Maschinen. Dies hat der Markt eben so gefordert und geregelt.

Nun zeigt sich bei der DB101, dass sie nicht mehr wirtschaftlich wieder aufbereitet werden kann. Da auch die DB immer mehr auf Triebzüge setzt, wird es wohl auch keinen Ersatz mehr dafür geben.
Ich bin schon sehr gespannt, wie es sich beim Taurus in einigen Jahren verhalten wird.

Noch zum Thema; dass es eine Lok wie die Re460/465 oder den Taurus nicht mehr gibt.
Wenn die Bahngesellschaften eine solche Lok anfordern würden und auch bereit wären, dafür den höheren Preis zu bezahlen, dann wäre es für die Industrie sicher kein Problem eine solche Lok zu bauen.
Man sieht es zum Beispiel an der Stadler Euro Dual - welche zwar keine Hochgeschwindigkeitslok ist - aber technisch sicher im Grenzleistungsbereich liegt. Wenn die Anforderung da ist, dann geht es.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#10 von Brillenhuber , 20.03.2024 08:51

Zitat von schaerra im Beitrag #9
Hallo Heinz,

Der Taurus, die DB101 und die Re 460/465 waren die letzten Grenzleistungs- und Hochgeschwindigkeitsdrehstromloks welche für Mitteleuropa gebaut wurden. Wobei die Re 465 davon den weitaus höchsten technischen Stand hatten.
Es hat sich gezeigt, dass diese Loks bei den allermeisten Einsätzen, ihre Leistungsfähigkeit, in keinster Weise ausnutzen mussten.
Deshalb sind alle Loks - welche danach gebaut wurden - technisch und leistungsmässig wieder auf einem wesentlich niedriegeren Niveau.
Dadurch haben diese Lokomotiven wesentlich geringere Kosten als diese Hi-Tech Maschinen. Dies hat der Markt eben so gefordert und geregelt.


Hallo
Sorry: Wenn du schaust, dann sind die 6.1 MW Leistung und die 300 KN Zugkraft auch bei heutigen Loks gang und gäbe!
Frage mal einen Lokführer, der mit diesen Loks (465)Güterzüge fährt oder die 15 Kilometer lange 18 Promille Rampe von Lausanne mit dem IC 1 und bis zu 14 Wagen hochfährt, ob man die Leistung nicht braucht!
Bild entfernt (keine Rechte)
Ich selber habe damals erlebt, dass die Re 460 vom Flughafen Zürich in Richtung Osten mit so einem IC auch mit allen Hebeln vorne nur ganz knapp 135 km/h erreichte, statt 140, wie erlaubt wären.

Zitat von schaerra im Beitrag #9

Noch zum Thema; dass es eine Lok wie die Re460/465 oder den Taurus nicht mehr gibt.
Wenn die Bahngesellschaften eine solche Lok anfordern würden und auch bereit wären, dafür den höheren Preis zu bezahlen, dann wäre es für die Industrie sicher kein Problem eine solche Lok zu bauen.
Man sieht es zum Beispiel an der Stadler Euro Dual - welche zwar keine Hochgeschwindigkeitslok ist - aber technisch sicher im Grenzleistungsbereich liegt. Wenn die Anforderung da ist, dann geht es.


Ja, das ist das Huhn - Ei Problem:
Durch die Euro-Billigloks hat man billige Laufwerke geschaffen, aber der Verschleiss gerade auf den kurvenreichen Bahnstrecken vervielfacht.

Informiere Dich mal hier:
http://www.ihrus.ch
Da findest du eine Fülle über die Problematik Gleis-Rad.

Zum Beispiel hier:

http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2021...Optimierung.pdf
besonders interessant des Herrn Veit von Graz, die Tabelle mit dem Verschleissverhalten von Loks, wobei die Nulllinie die alte 1044 der ÖBB ist.
Dein hochgelobter Taurus ist nichts anderes als ein Schienenmörder. Gerade auf den kurvenreichen Bergstrecken in Österreich.
Die Aussage ging dahin, dass wenn Österreich den gleichen Verschleissfaktor im Trassenpreis hätte, wie in der Schweiz, hätte man das Laufwerk optimiert.

Bei der SBB Cargo dasselbe (leider): Ihre Loks laufen lange im Billigen Ausland, daher nimmt man die höheren Kosten in der Schweiz in Kauf!
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2023...Beschaffung.pdf

Anders bei Inlandbahnen:
Hier schenkt der Trassenpreis ein, so dass die BLS auch ältere Fahrzeuge im Rahmen der Revisionen umrüstet:
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2023...Beschaffung.pdf

Das hat auch Stadler gemerkt und bietet optimierte Laufwerke an:
http://www.ihrus.ch/index_htm_files/2023...t-2_Stadler.pdf

Interessant in diesem Zusammenhang auch, dass die Meterspurbahnen nun verstärkt das Problem angehen:
https://2785812.fs1.hubspotusercontent-n..._D_WEB_ES-1.pdf
Die haben, im Gegensatz zu den interoperablen Bahnen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit zwischen Fahrbahn und Fahrzeug.
In den Ihrus Unterlagen der letzten Jahre findest du viele Referate zu dem Thema.
Zum Beispiel "Schnittstelle Rad-Schiene 2018: Der Gleislaufmüller konnte da eine halbe Stunde lang über die daumengrosse Schnittstelle Rad-Schiene so interessant referieren, dass man eine Stecknadel fallen hörte.

Das war auch früher bei den Bahnen so und zeigte sich in hochoptimierten Fahrzeugen.
Heute, nach Trennung von Fahrbahn und Fahrzeug (Fachausdruck früher: "Entgleisung" Herr Veit von der TU Graz) ramisieren die Fahrzeuge die Gleise runter und der Steuerzahler darf dafür aufkommen!
Da wäre es wünschbar, wenn man den Veverschleissfaktor europaweit einführen würde.

Gruss Heinz


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#11 von KLVM , 27.03.2024 19:02

Ich finde die lange Bauzeit interessant. Wenn man es mit den Einheitsloks der DB vergleicht, hatte diese mit der 111 und der 151 irgendwann eine "2. Auflage" eingeführt. Mit Verbesserungen z.B. im Ergonomiebereich für die Lokführer. Diese 2. Auflage hat sich die SBB offenbar gespart und der Neubau der Re4/4 II wurde ungefähr im gleichen Zeitraum eingestellt wie der Neubau der 111.

Danach begann die Zeit der modernen Drehstrom-Loks, welche deutlich effizienter sind. Wobei die SBB sich mit der Re460 mehr Zeit ließen als die deutsche Lokomotivindustrie mit der 120, deren Serienfertigung 3 Jahre nach Ende der 111-Produktion begann. Dass die neue Technik dauerhaft und nachhaltig gebaut werden kann, zeigt die Re460, allerdings, wie schon erwähnt zu entsprechenden Kosten...

Der deutschen Fahrzeugindustrie hingegen könnte man spätestens bei der 101 ja fast geplante Obsoleszenz unterstellen. Das Problem mit ausgenudelten Rahmen hatte ja schon die 120. Von außen betrachtet scheint es bei der 101 ja eher noch schlimmer zu sein, angesichts des schon lange bestehenden Güterzugverbots, der Geschwindigkeit, mit der sich die DB von den Maschinen trennt und der Tatsache, dass private Betreiber soweit ich weiss bisher nicht interessiert zu sein scheinen - im Gegensatz zu einigen 120ern. Da Mitte der 1990er sicher schon erste Erfahrungen mit der 120 vorlagen, könnte man ja erwarten, dass die 101 als halb-Nachfolger in der Hinsicht weniger Probleme aufweist...

Ich denke die 460 wird der Schweiz noch lange erhalten bleiben (ähnlich wie in D die ICE1). Nicht nur aus patriotischen Gründen, sondern weil sie technisch wirklich ein großer Wurf war. Die 4/4 II wird aus altersgründen aussortiert. Wenn gewisse Leistungen wegfallen (Triebwagen), wird eben auch nach Alter vorgegangen... Die 4/4 II könnte evtl. von einigen Privaten übernommen werden. Gerade als Re 421 ist sie ja mit der Deutschlandzulassung interessant.


Ich mag kein Streumaterial.


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#12 von Brillenhuber , 17.04.2024 07:59

Zitat von KLVM im Beitrag #11
Mit Verbesserungen z.B. im Ergonomiebereich für die Lokführer. Diese 2. Auflage hat sich die SBB offenbar gespart und der Neubau der Re4/4 II wurde ungefähr im gleichen Zeitraum eingestellt wie der Neubau der 111.t.

Hallo die Verbesserungen wurden nach und nach eigeführt: Nach der ersten Serie, wurden die Loks länger.
Die erkennt man an den 2 Einhölmern, im Gegensatz zum einen Pantografen der ersten Serie.

In den 80ern baute man einen Trenntrafo ein, der die Zuckungen wirksam verminderte.
Dazu kommt, dass die Abdichtungen in Richtung Maschinenraum immer dicker wurden.
Zudem hat man in den 90ern, Klimaanlagen eingebaut. Auch bei Loks der ersten Generation:
https://www.flickr.com/gp/r_walther/1E748f75B3
Man beachte die Lufteinlässe am Kasten.
1978 waren die noch nicht vorhanden:
https://flic.kr/p/uVMk4d
https://www.flickr.com/gp/r_walther/4v1qA7ST1c

Neudeutsch nennt man das Kaizen: kontinuierliche Verbesserungen.
Das hat in der Schweiz Tradition, ohne dass das jeweils an die grosse Glocke gehängt wird.

Die Schweizer Eisenbahnrevue ist voll von Artikeln über Verbesserungen an Fahrzeugen.

Gruss Heinz


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RE: „Das Ende der wichtigsten Lokomotive der SBB naht“

#13 von sbbfan , 17.04.2024 09:38

Moin Zusammen,
ein Finales Ende der Re4/4 ll wird sicher noch einige Jahre entfernt sein...
Natürlich werden durch die Umstellung auf Triebzüge immer mehr dieser Alrounder überzählig und im Cargo Bereich werden sicher die moderneren Loks die Hauptlast des Verkehrs an sich ziehen.
Aber eine Bahnverwaltung wie die SBB hat auch noch ganz viele Aufgaben zu bewältigen die nicht nur aus IC's EC's und Transitgüterverkehren besteht.
Das die modernen Traxxe und Vectron's wahrscheinlich weniger Energie benötigen und effizienter im Unterhalt sind mag schon stimmen.
Die Qualität mit der die Re4/4 ll ausgelegt und gebaut wurde, würde bei diesen Maschinen aber noch lange ausreichen.
Die 420er sind ein Beispiel für Nachhaltigkeit und nicht für 10 Jahre abfahren und wegschmeißen...
Das Problem wird eher, wie bei den Re425 der BLS oder davor bei den Ae6/6 dass es einfach gelegentlich gewisse Komponenten nicht mehr gibt.
Da es sich bei der Re4/4 ll ja um die größte Lokserie von den SBB handelt gibt es aber ja genügend Nachschub aus abgestellten Maschinen, das ist der Unterschied zur 425er der BLS, mit 35 Loks kommst du da nicht weit!
Es ist eben der Lauf der Dinge dass Technik sich verändert, das nennt man auch Fortschritt...
Bin überzeugt dass wir Re4/4 ll einmal im Alter von Ae4/7 noch erleben können...
wenn wir so lange durchhalten 😉👍

Bild entfernt (keine Rechte)
... zum Glück gibt es ja auch noch die Moba!
Da wird aus betriebswirtschaftlich Zwängen keine Lok auf den Abbruch nach Kaiseraugst geschleppt!

Gruß Uwe


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