Zitat von tane im Beitrag #12
Das ist ein klassischer Konstruktionsfehler: Kunsstoffzahnrad auf Metallachse aufgepresst.
Definitiv kein Konstruktionsfehler wenn es korrekt, insbesondere in der Produktion, umgesetzt wird. Die alte Roco E69 ist diesbezüglich je ein Klassiker, praktisch bei allen ist mindestens eines der Achszahnräder geplatzt. Ersatz gibt's immer noch bei Roco. Die Zahnräder müssen stramm sitzen, keine Frage. Die Riffelung auf den Achsen sorgt für einen gewissen Formschluss, auch per se völlig korrekt umgesetzt. Presst man jetzt ein Zahnrad kalt auf die Achsen schneiden die Grate der Riffelung Kerben ins Material, an einer davon fängt der spätere Riss an, Spannung ist ja genug vorhanden. Spätestens wenn das Nylon der Zahnräder nach längerer, trockener Lagerung dann auch noch das eingeschlossene Wasser verliert und damit minimal schrumpft knackt es.
Presst man das Zahnrad warm auf, so 60° reichen völlig, verformt sich das Zahnrad dabei leicht plastisch, Formschluss auf der Riffelung bei deutlich weniger Spannung. So hält das ewig.
Zur Haltbarkeit von Kunststoff oder Metallgetrieben: Beides kann praktisch ewig halten oder nach ein paar Stunden durch sein, korrekte Auslegung und Wartung vorausgesetzt natürlich. Hab schon mehr als eine Märklin-Lok mit Ganzmetallgetriebe auf dem Tisch gehabt wo dieses mangels Wartung völlig fertig war (Verschleiß durch Mischung aus Unmengen Öl und nie entfernten Abrieb und Dreck) und Loks mit einwandfreiem Kunststoffgetriebe bei völlig abgefahrenen Rädern..
Zum Eingangsthema dieses Threads: Egal welcher Hersteller: an die Lebensdauer früherer Konstruktionen werden die hochkomplexen, mit zig Gimmicks vollgestopften aktuellen Konstruktionen definitiv nicht herankommen, erst recht nicht wenn man sie im harten Betriebsalltag scheucht. Ein gewarteter klassischer Fleischmann-Antrieb dürfte ohnweiteres 1000 Stunden Betrieb aushalten, ab und an gereinigt und den einen oder anderen Satz Bürsten, fertig. Da in den Loks nicht viel mehr als der Motor drin steckt halten die mndestens genau so lange.
Wie lange die winzigen Getriebemotoren für Panthografenantriebe und die wegen Platzmangel (Lautsprecher für sowas wie "Sound", Pufferelkos, reichlich Elektronik..) verzwergten Motoren neuer Loks halten ist ein anderes Thema, die billigen aber üppig dimensionierten China-Motoren in Piko-Hobby-Loks dürften da insgsamt standfester sein, korrekte Behandlung und Wartung natürlich auch hier vorausgesetzt.