Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#1 von Samy1981 , 01.09.2023 19:25

Hallo,

Ich habe vor in meinem Bahnhof ABC-Bremsstrecken + Signal einzusetzen.

Aktuell Plane ich folgende Komponenten:

-.Viessmann Signale
-ESU Switchpilot
-ESU Switchpilot Extension
-ESU ABC Bremstreckenadapter für SP Extension

Erste Grundsätzliche Frage ist, was macht der Decoder(alles Lopis 5) sobald das Signal auf Grün wechselt? Fährt er mit der zuvor eingestellten Geschwindigkeit weiter oder muss ich nach dem automatischen Halt manuell wieder die Lok starten?

Zweite Frage ist, kann ich das ganze auch einfacher umsetzen?
Ich habe die Selbstbau Adapter gesehen mit 5 Dioden. Könnte ich das ganze dann nur mit einem Switchpiloten oder brauch ich die Extension trotzdem?

Oder kann ich dann ein M84 nehmen? Nur wie schließe ich dann Signal,den Selbstbau Adapter sowie die normale Gleisspannung an, das bei Signalwechsel die Gleisspannung zwischen ABC und "normal" wechselt?


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#2 von henrymaske , 01.09.2023 19:43

Ich habe das Märklin Bremsmodul verwendet in meinen Anfangsjahren, jedoch ist das nicht ganz billig, jetzt würde ich das hier nehmen https://www.ebay.de/itm/293772936784?has...ABk9SR6KNkZ3KYg

oder dashttps://www.ebay.de/itm/154199547645?...ABk9SR6KNkZ3KYg

oder wenn DU fit bist kann man das auch selbst bauen für wenig Taler

Bei mir hängen auch Viessmann Signale dran, funzt wunderbar ohne Probleme, die Lok verzögert langsam und fährt bei Grün wieder von selbst los

Grüße


Märklin K-Gleis IB 1 + Control 80f + 1 Uhlenbrock Booster + Märklin Signalmodule
Meistens ESU Decoder


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#3 von vikr , 01.09.2023 20:23

Hallo Samy,

Zitat von Samy1981 im Beitrag #1
Erste Grundsätzliche Frage ist, was macht der Decoder(alles Lopis 5) sobald das Signal auf Grün wechselt? Fährt er mit der zuvor eingestellten Geschwindigkeit weiter oder muss ich nach dem automatischen Halt manuell wieder die Lok starten?
wenn die ABC fähigen Decoder - wie z. B die von Dir genannten LoPi - 5 - korrekt konfiguriert sind, bremsen sie bis zum Halt ab (z.B. nach konstant eingestellter Bremsstrecke). Um die Lok weiter fahren zu lassen musst Du das nicht durch die Dioden gefilterten Gleisformat in den Abschnitt einspeisen. Sie beschleunigt dann mit dem im Decoder eindestellten Beschleunigungswert, bis zu am Fahrregler eingestellten Geschwindigkeit. Bei entsprechender Konfiguration kann der LoPi 5 auch Pendeln und den Halteabschnitt nach einer eingestellten Zeit von allein in entgegengesetzter Richtung - verlassen.
Zitat von Samy1981 im Beitrag #1
Zweite Frage ist, kann ich das ganze auch einfacher umsetzen?
Ich habe die Selbstbau Adapter gesehen mit 5 Dioden. Könnte ich das ganze dann nur mit einem Switchpiloten oder brauch ich die Extension trotzdem?
Die selbstgebauten Diodenschaltungen funktionieren ebenso gut. Es ist gleich, mit welchem Schalter/Relais/etc. Du die Dioden überbrückst und das komplette Gleisformat wieder in den Abschnitt einspeist.

Alles Weitere beim (Zweitt?) Erfinder: https://www.lenz-elektronik.de/digital-plus/abc.php

MfG

vik


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#4 von Langsamfahrer , 01.09.2023 22:48

Hallo Samy!

Beim ABC-Bremsen ist wichtig, dass ab dem Beginn der Bremsung der gesamte Zug das Bremskommando erhält, der Zug also keine Trennstelle zwischen dem normalen und dem ABC-gespeisten Bereich überbrückt.
Wenn dagegen anfangs das Zugende noch im "normalen" Bereich ist, dann wird jede Achse des End-Teils die Trennstelle kurz überbrücken und dadurch den Bremsbefehl aufheben.
Eine Beschreibung von ABC-Erfahrungen mit ESU-Komponenten findest Du u.a. in "Digital mit Karl" (Gebele), Eisenbahn-Journal "1x1 des Anlagenbaus", 3 / 2017.

Gute Fahrt!
Jörg


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#5 von Samy1981 , 01.09.2023 23:41

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #4
Hallo Samy!

Beim ABC-Bremsen ist wichtig, dass ab dem Beginn der Bremsung der gesamte Zug das Bremskommando erhält, der Zug also keine Trennstelle zwischen dem normalen und dem ABC-gespeisten Bereich überbrückt.
Wenn dagegen anfangs das Zugende noch im "normalen" Bereich ist, dann wird jede Achse des End-Teils die Trennstelle kurz überbrücken und dadurch den Bremsbefehl aufheben.
Eine Beschreibung von ABC-Erfahrungen mit ESU-Komponenten findest Du u.a. in "Digital mit Karl" (Gebele), Eisenbahn-Journal "1x1 des Anlagenbaus", 3 / 2017.

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Das passiert auch wenn das Bremssignal über den Mittelleiter kommt und der Zug nur einen Schleifer(an der Lok) hat? Kann ich mir kaum vorstellen, dann müssten die Bremsstrecken ja knapp 3-4m Lang sein um sie praktikabel einzusetzen...


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#6 von vikr , 02.09.2023 02:02

Hallo Samy,

Zitat von Samy1981 im Beitrag #5
Das passiert auch wenn das Bremssignal über den Mittelleiter kommt und der Zug nur einen Schleifer(an der Lok) hat?
Nein, Mittelleiter ist zwar nicht die Domäne vom ABC-Bremsen, aber wenn es nur den Schleifer der führenden Lok gibt, muss tatsächlich nur die Lok, eigentlich nur der Schleifer der Lok komplett im Bremsabschnitt sein, vom Beginn des Bremsens bis zum Halt.
Zitat von Samy1981 im Beitrag #5
Kann ich mir kaum vorstellen, dann müssten die Bremsstrecken ja knapp 3-4m Lang sein um sie praktikabel einzusetzen...
Sobald irgendwelche Stromabnehmer die DiodenStrecke überbrücken, auch nur ganz kurz beschleunigt die Lok und beginnt nach Ende der Überbrückung wieder den Bremsvorgang von vorn. Bei Wagenbeleuchtungen oder auch nur einem Wagen mit Schlusslicht muss entweder die Stromversorgung per stromführender Kupplungen von der Lok erfolgen, oder das eigentliche Bremsen beginnt erst nachdem sich alle Stromabnehmer im Bremsabschnitt befinden. Das heißt tatsächlich, dass der Bremsabschnitt so lang sein muss wie der ganze Zug, zuzüglich der eigentlichen zum Bremsen benötigten Strecke.

MfG

vik


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#7 von PCvD , 02.09.2023 03:56

Hallo,

das bedeutet doch bei einer Eigenbau-Diodenbremsstrecke für einen gezogenen Wendezug, der am Schluss den Steuerwagen mit Schlusslicht als weiteren Verbraucher führt: Der Zug fährt mit der Lok in den Abschnitt und beginnt zu bremsen gemäß CV-Vorgaben. Dann fährt irgendwann der Steuerwagen in den Abschnitt, überbrückt, die Lok beschleunigt nochmals solange der Steuerwagen die Trennstelle überquert, und dann bremst sie neu, bis sie anhält.
D.h. Bremsweg gezogen = Bremswegvorgabe + Zwischenbeschleunigung 1 Wagenlänge.

Bei geschobenem Wendezug hingegen gilt:
Bremsweg geschoben = Wagenzuglänge + Bremswegvorgabe.

Stimmt das also, dass ich bei der Eigenbau-Diodenbremsstrecke einen längeren, geschobenen Wagenzug mi der Zugspitze über das Ende des Bremswegabschnitts (Signalstandort) hinausdrücken würde?
Ist das der Grund, weshalb es auch Bremsmodule mit extra Halteabschnitt gibt, in denen der erste eintretende Verbraucher dann für einen vollen Stop sorgt? Dann würde der geschobene Wendezug aber abrupt bremsen, weil viel später die Lok in die Bremsstrecke eintritt, dann aber der Steuerwagen vorne schon über den Halteabschnitt den vollen Stop auslöst?


Gruß,

PCvD
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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#8 von vikr , 02.09.2023 08:30

Hallo PCvD,

Zitat von PCvD im Beitrag #7
Stimmt das also, dass ich bei der Eigenbau-Diodenbremsstrecke einen längeren, geschobenen Wagenzug mi der Zugspitze über das Ende des Bremswegabschnitts (Signalstandort) hinausdrücken würde?
das ist m. E. unabhängig davon, ob die Diodenstrecke selbst gebaut wird oder fertig erworben wurde.
Abhilfe schaffen nur Übergangsabschnitte in Verbindung mit Schleiferumschaltung und Strom führende Kupplungen. Das ganze wird also ziemlich komplex.
Deshalb ist das PC gestützte Bremsen eine gute Alternative, zumal ABC beim Miitelleitersystem leider nicht mal praktikabel richtungsabhängig implementiert werden kann. Das heißt dort "hält der Triebfahrzeugführer auch an, wenn er - das gar nicht für ihn bestimmte Signal - von hinten sieht".

MfG

vik


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#9 von Domapi , 02.09.2023 08:45

Hier habe ich meine Lösung fürs ABC-Bremsen beschrieben:
👍 Rund übers Eck - Drehscheibenumbau auf Schrittmotor ‼️ (18)


Viele Grüße
Martin

- Mein Trennungsbahnhof: viewtopic.php?f=64&t=152275
- Drehscheibensteuerung auf Arduinobasis "LocoTurn": https://wiki.mobaledlib.de/anleitungen/b...v10/150_inhalte


 
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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#10 von Samy1981 , 02.09.2023 08:54

Das Durchschleifen des sym. Signals in den Bremsbereich über die Schleifer ließe sich doch so verhindern:

Ich teile meine Bahnhofsgleise in 2 Abschnitte A und B.

A ist ein kurzer( zb. 2 Gleise lang) Einfahrtsbereich

B das restliche Gleis

Zwischen A und B isoliere ich den Mittelleiter. Beide Abschnitte bekommen im Bremsfall aber das Asymetrische Signal eingespeißt.

Fährt die Lok ein, beginnt sie bei A an zu bremsen und hält am Ende von B.
Fährt währendessen ein weiterer Schleifer von z.b. Triebwagen oder Wagenbeleuchtung in Abschnitt A ein, schleift er das sym. Signal aber nur in Abschnitt A ein( da bei B Mittelleiter isoliert ist), fährt er danach in Abschnitt B wird hier nur von A nach B durchgeschleift, welche beide Asymetrisch sind. Oder habe ich hier ein Denkfehler?

EDIT: ich bräuchte dann aber 2 Bremsmodule pro Gleis....oder lässt sich das irgendwie mit einer Diode verhindern, das sich das Signal von Abschnitt A in den Zuleitungen zu Abschnitt B durchschleift?

Und wie sieht es im umgekehrten Fall aus? Ein Schleifer schleift das Bremssignal in den Rest der Anlage durch....dürfte keine Auswirkungen haben oder?


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#11 von Samy1981 , 02.09.2023 11:49

Ich habe mir jetzt mal das Bogobit Bremsmodul Classic angeschaut. Das nutzt "Brake on DC", also erzeugt im Bremsabschnitt eine Gleichspannung.
Verkabelt wird es ähnlich den ABC Modulen, also nur 1 Gleisabschnitt. Wäre für mich auch eine Alternative.

Hier gibt es die Problematik mit der Überbrückung durch Schleifer/Radachsen nicht?


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#12 von Regionalexpress , 02.09.2023 12:41

Hallo,
ich habe meine Anlage komplett, auch im Schattenbahnhof mit ABC-Bremsstrecken ausgerüstet. Wenn man die hier bereits beschriebenen Dinge beachtet funktioniert es einwandfrei. Zum Thema 2. Schleifer im Zug habe ich meine Züge so ausgerüstet, dass Wendezüge grundsätzlich mit stromführenden Kupplungen und einer Schleiferumschaltung ausgerüstet sind. Außerdem sind bei mir die Züge eigentlich immer so lang, dass der Schleifer hinten im Zug ist und somit nicht in den Bremsbereich kommt.
Man kann auch über eine Besetztmeldung den in Fahrtrichtung vor der Bremsstrecke liegenden Abschnitt auf die ABC-Schaltung umschalten, dann stören Schleifer oder Achsen das Bremsverhalten nicht mehr.
In ABC-Bremsstrecken kann man bei entsprechender Konfiguration der Decoder auch im Bremsbereich die Funktionen auslösen bzw. auch über die Rangiertaste die Lok dann im Bremsbereich fahren. Bei den Bogobit-Bremsmodulen kann in der Bremsstrecke kein Einfluss auf die Lok ausgeübt werden, sie behält die letzten Einstellungen bei und kann auch nicht bewegt werden es sei denn man schaltet das Signal bzw. die Bremsstrecke auf die Fahrspannung um.


Mit freundlichen Grüßen
Franz-Friedrich

Märklin K-Gleis,
Digitalsystem ECoS 50210, 3 ESU-Booster 50010,
Datenformat: DCC mit ABC-Bremsstrecken
Decoder: ESU Lokpilot und, Loksound 4 und 5, Zimo MX6xx
ESUProgrammer


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#13 von RichyD , 02.09.2023 12:44

Servus,
was du beschreibst, ist die klassische Märklin-Bremsstrecke mit ihren Vor- und Nachteilen.

ABC-Bremsen kann zwar mehr (Richtungsabhängigkeit, La-Strecken, Pendelstrecken), ist aber nicht trivial, also "mal eben 4+1 Dioden zusammen löten" ist nicht.
Das dient höchstens zum Anfixen - richtig interessant wird es erst mit einem BM2, ob gekauft oder selbstgebaut.
Und ich bin auf (mittlerweile nicht mehr wenige) Decoder festgenagelt.

Gedacht für das internationale 2-Leiter-Gleissystem, kannst du ABC zudem nur mit Abstrichen auf Mittelleiter-Gleisen verwenden.
Ob ich dir den Versuch empfehlen soll? Da bin ich hin- und hergerissen...

Mein Wunsch an die Hersteller wäre eine Art ABC+: dort nimmt der Decoder das asymmetrische Digitalsignal lediglich initial wahr und reagiert entsprechend mit konfigurierter Bremsrampe oder La-Fahrt, auch wenn kurz danach (durch Mittelschleifer oder beleuchtete Wagen) wieder kurz eine Überbrückung zum Einfahrbereich hergestellt würde.

Das würde eine neue Generation von Decoder (oder Implementierung in Bestand) bedingen. Aber es würde plötzlich auch mit einem schnöden BM1 funktionieren - ohne Wenn und Aber und mit Punktlandung auf wenige Millimeter genau.
Vielleicht gibt es das bereits? Ich bin vor Jahr und Tag aus der Idee "ABC" ausgestiegen, weil es mir noch nicht fertig erschien...
(oder ich sollte mir die Idee patentieren lassen?)

Beste Grüsse
Richy


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#14 von Langsamfahrer , 06.09.2023 12:39

Hallo!

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie manchmal auf "Teufel komm raus" nach einer billigen Lösung gesucht wird. Auch hier gilt: "Wer billig kauft, kauft zweimal."

Die (für mich) wesentliche Eigenschaft von ABC-Bremsen ist der konstante Bremsweg, unabhängig von der bis dahin gefahrenen Geschwindigkeit. Meines Wissens gibt es das bei Brake-on-DC nicht.
Wenn ich ABC-Bremsen einsetze, dann geht es mir um diesen konstanten Bremsweg. Im sichtbaren Bereich, egal ob Blockstrecke oder Bahnhof, kann ich damit die Zugspitze zuverlässig bis kurz vors Signal fahren und dort halten lassen.
Damit das funktioniert, muss das Triebfahrzeug den ABC-Befehl "Halt!" durchgehend ab dem Moment empfangen, wenn bis zum gewünschten Anhalte-Punkt noch genau dieser Weg zurückzulegen ist.

In der Praxis ist aber das Triebfahrzeug nicht unbedingt das führende Fahrzeug: Grob eingeteilt gibt es gezogene Züge und geschobene Züge (Wendezüge mit Steuerwagen), angetrieben von Loks oder Triebwagen.
Und im Triebfahrzeug kann die Stromabnahme an verschiedenen Stellen sein: Bei Märklin-Tfz kann der Schleifer vorn oder hinten sein, bei DC-Tfz gibt es Stromabnahme diagonal (vorn rechts und hinten links, habe ich bei Lima ETA 150) oder von allen Rädern (habe ich bei Roco V 90 und V 160 sowie bei Piko E 42 alt).
Bestimmt gibt es noch weitere Fälle. Damit dürfte klar sein, dass die Stromabnahme an völlig verschiedenen Punkten im Gleis erfolgen kann, wenn die Zugspitze den Punkt erreicht, an dem das Bremsen beginnen soll.
Wenn man flexibel sein will, muss man es möglich machen, dass die Stromabnahme irgendwo im Zug erfolgt - von ganz vorn bis ganz hinten.

Mit der Billig-Lösung "das ABC-Signal wird in den Bremsabschnitt eingespeist, und die Lok beginnt mit dem Bremsen, wenn sie dort reinfährt" legt man sich also auf genau eine Stromabnahme-Position im Zug fest.
Nur zur Erinnerung: in H0 ist eine dreiteilige Kombination VT+VB+VS 98 stolze 495 mm lang, ein Zweiteiler ETA+ESA 150 hat 560 mm, und ein Dreiteiler ET+EB+ES 85 belegt 645 mm. Jetzt schätzt (oder messt), was der Unterschied zwischen Stromabnehme vorn und hinten ist.
Wer ICEs und /oder Wendezüge einsetzt, grübelt bitte selbst.

Darum finde ich es zwingend nötig, bereits bei Bremsbeginn den ganzen Zug im ABC-gespeisten Abschnitt zu haben. Daraus ergibt sich die Forderung "Zuglänge plus Anhalteweg".
Und damit das Bremsen im richtigen Moment beginnt, brauche ich genau da einen Melder, der für das Umschalten von "normales DCC-Signal" auf "ABC: Halt!) sorgt.
Mit Lenz-Moduln macht das der BM2, der per Stromfühler einen Verbraucher im Bremsabschnitt erkennt - das kann die Lok sein, der beleuchtete Steuerwagen oder irgendein Widerstand im führenden Wagen.
Ohne Lenz-Moduln muss man sich selbst etwas einfallen lassen: bei DC-Fahrzeugen den führenden Verbraucher, bei AC-Fahrzeugen ein Kontaktgleis, ganz universell eine Lichtschranke, einen Magneten im Fahrzeug und ein Reed-Relais im Gleis, oder oder oder ...

Mein Fazit: Am langen ABC-gespeisten Abschnitt kommt man nicht vorbei, wenn man bezüglich der eingesetzten Züge flexibel sein will.

Gutes Bremsen!
Jörg


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#15 von Samy1981 , 06.09.2023 13:10

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #14
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie manchmal auf "Teufel komm raus" nach einer billigen Lösung gesucht wird. Auch hier gilt: "Wer billig kauft, kauft zweimal


Danke für deine Ausführungen, allerdings weiß ich nicht wie du darauf kommst das hier nach einer billigen Lösung gesucht wird?
Deine Lösung ist ja nicht teurer, nur weil die Bremsstrecke länger ist...?


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#16 von Langsamfahrer , 06.09.2023 15:04

Halllo Samy!

Ich will keinem spezifischen Diskussionsbeitrag hier die "Billliglösung" vorwerfen, das bezog sich allgemein auf verschiedene Diskussionen über ABC-Bremsen. Ein BM1 (ob gekauft oder nachgebaut) reicht einfach nicht aus.

Meine Kombination aus langem Abschnitt und Punkt-Melder, der das Umschalten auslöst, ist natürlich mehr Aufwand als der einfache Einbau eines BM1. Und ich messe Aufwand (inklusive der Frage "billig") nicht einfach am Preis der verbauten Teile, sondern besonders am Zeitbedarf für Planung und Ausführung, dem Einbau separater Melder und Relais einschließlich Verdrahtung, der Komplexität der Schaltung, ...
Ich will zwar die Hobby-Stunden nicht in Geld bewerten, aber bei etlichen von uns ist diese verfügbare Zeit vielleicht doch knapper als das Geld für einen BM2 oder Lichtschranke plus Relais.

Bei Blockstrecken ist das Ganze noch einfach: Ein Block ist deutlich länger als Zuglänge plus Bremsweg. Da kann man also einfach den ganzen Block an einen BM1 hängen und dessen Anschlüsse durch ein Relais verbinden, dass erst durch einen Melder "Zug hat den Bremspunkt erreicht" umgeschaltet wird. Das muss zurückgesetzt werden, wenn das Blocksignal auf "Fahrt" geht. Mehraufwand gegenüber einem einfachen BM1: Relais und Melder, Verdrahtung.
Alternativ reicht auch ein BM2 mit seinem Stromfühler (erste Achse erkennen!) oder ein BM3, der außerdem die Blockstrecken-Logik enthält und Lichtsignale ansteuern kann.

Beim Bahnhofsgleis wird es komplizierter: Die meisten von uns wollen die Gleislänge möglichst komplett nutzen, also ist bei Bremsbeginn der hintere Zugteil noch bei den Einfahrweichen. Also brauchen wir zu jeder Weiche ein Relais (Umschalter), damit der Bereich der Fahrstraße stets von dem eingestellten Bahnhofsgleis gespeist wird. Und falls schon der Bremsweg alleine länger sein soll als das Bahnhofsgleis, muss auch der Punkt-Melder schon im Bereich der Einfahrweichen liegen.
Also muss auch dessen Meldung per Weichen-Relais dem jeweiligen Bahnhofsgleis zugeordnet werden.

Und wenn man dann noch eine eingleisige Strecke in beiden Richtungen mit Mittelleiter betreiben will wie ich, dann muss man in Gegenrichtung durchfahrene ABC-Bereiche wirkungslos schalten, also weitere Relais. Das ist wirklich Aufwand ...

Um es klar zu sagen: Ich bin ein Freund von ABC-Bremsen, ich will meine Anlage mit ABC-kontrollierten Schattenbahnhöfen, Ein- und Ausfahrsignalen bauen.
Aber mir ist klar, dass das eine komplexe Schaltung wird, insbesondere wegen unterschiedlicher Lage der Bremspunkte und wegen der durch den Mittelleiter verlorenen Richtungsabhängigkeit.

Viel Freude!
Jörg


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RE: Fragen zu ESU ABC Bremsstreckenadapter

#17 von vikr , 07.09.2023 10:03

Hallo Jörg,

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #16
Ich bin ein Freund von ABC-Bremsen, ich will meine Anlage mit ABC-kontrollierten Schattenbahnhöfen, Ein- und Ausfahrsignalen bauen.
Aber mir ist klar, dass das eine komplexe Schaltung wird, insbesondere wegen unterschiedlicher Lage der Bremspunkte und wegen der durch den Mittelleiter verlorenen Richtungsabhängigkeit.

es ist definitiv kein Plug`n Play, aber es macht durchaus Spaß es auszuprobieren. Außerdem ist es die einfachste Art unter der MS2 (nur DCC-Protokoll) individuelle Pendelstrecken einzurichten, auch als Mittelleiterfahrer (mit kleinen Einschränkungen durch die Symmetrie).
siehe auch: https://dimo.vgbahn.de/2021Heft3/ABC-Pendeln/

MfG

vik


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