Servus!
Ich starte hiermit mit einer Umbaubeschreibung der Würtembergischen 1C auf DCC mit Sound. Bei der Lok handelt es sich um ein Modell von Roco 43259 ohne Schnittstelle.
Die Lok dürfte aus den 90iger bis frühen 2000er Jahren sein. Es gab zuvor noch eine baugleiche Lok von Roco, die mir allerdings von der Farbgebung weniger gut gefallen hat. Ja, das Thema Farbgebung, niemand weiß genau wie die aussah, ob mit Glanzblechen, grün oder blau. Ich gehe einfach mal nach meinem eigenen Geschmack und dabei fiel die Wahl halt auf das besagte Modell. Ziel ist ein 9stilechte Zuggarnitur mit passenden Würtemberger Schnellzugwagen, von denen ich bereits 8 Stck. inkl. Gepäckwagen habe.
Antrieb mit bewährtem 5poler im Tender und Kardan nach vorne zur Lok.
Im ersten Teil meines Berichts beschreibe ich den Umbau des Tenders. Der Lokumbau folgt, sobald ich die Zeit dazu habe.
Vorgaben:
- In Fahrtrichtung wechselnde Beleuchtung (nur weiß)
Führerstandsbeleuchtung
Kesselfeuer (mit Sound Kohleschaufeln gekoppelt, auch bei nicht gedrückter Funktionstaste)
Stützkondensator (Ziel Elko 2200 uF/16 V mit Fischer-Schaltung)
PLUX22-Adapter
D&H Decoder SD16A-4, Gen. 3
Lautsprecher D&H Chassis 6 Ohm mit selbst hergestellter Schallbox im Kessel
Auf einen Dampfer verzichte ich.
Zum Abnehmen des Tendergehäuses sollte man die Wartungsanleitung lesen. Ich habe es nicht gemacht und prompt ein Teil des filigranen Lichtleiters abgebrochen.
Das Wiederankleben brachte leider keinen Erfolg, da an der Klebestelle das Licht nicht mehr weitergeleitet wird. Leider gibt es den Lichtleiter auch nicht mehr als Ersatzteil und gebraucht hatte ich ihn auch nicht gefunden. Also Plan B, die Loklaternen mit Yoldals 603 ausrüsten. Dazu später mehr.
Also aufpassen, vor Gehäuseabnahme des Tenders die Loklaternen nach oben abziehen. Diese werden vom Lichtleiter gehalten und gehen durch den Tenderrahmen.
Die Platine im Tender ist relativ leicht umzubauen. Die Drosseln zum Motor entfernen, Enstörkondensator weg und Diode für Rücklicht raus. An die Stelle der Diode habe ich einen Widerstand mit 5,1 kOhm (krummer Wert den ich hatte) verbaut. 10 kOhm wären vermutlich besser. Die in Reihe geschalteten LED benötigen nur ganz wenig Strom, sonst wirken die wie Scheinwerfer.
Es versteht sich von selbst, daß die Gleis- und Motoranschlüsse massefrei und voneinander getrennt sein müssen. Die ganze Platine habe ich verkabelt und 5 Litzen für Licht vorne, Führestandsbeleuchtung, Kesselfeuer, gemeinsam Plus und Ground (Stützelko) nach vorne geführt. Unterhalb in Schrupfschlauch eingezogen und seitlich festgeklebt. Für den Gleisanschluß Lok - Tender habe ich die serienmäßige Schleiferverbindung beibehalten. Mal sehen wie ich das ganze später in die Lok bekomme.
Der Tender besteht aus dem Rahmen mit Fahrwerk, einem Tendergewicht, das teilweise nach außen hin sichtbar und Teil des äußeren Gehäuses ist (also aufpassen bei der Bearbeitung) und einem relativ filigranen Plastikgehäuse das das Tendergewicht umschließt. Um Platz für den Decoder und auch für meine spätere Steckverbindung zur hinteren Beleuchtung zu schaffen, habe ich das Tendergewicht und den Rahmen an verschiedenen Stellen abgefräst.
Vorher:
Nachher:
Stege links und rechts stehen lassen, mit denen der Motor noch gehalten wird.
Hinten habe ich frei Hand am Rahmen ein Teil weggefräst. Dies ist notwendig, damit meine Litzen zu den Loklaternen im Gehäuse ausreichend Platz haben und ich den Stecker vernünftig unterbekomme.
Hier mit Decoder SD36A-4. Leider defekt und nur als Muster.
Hier sieht man nun auch ganz gut die Plux-Platine (hier: Tams, andere gehen auch). Alles ist so konstruiert, so daß man zu Wartungszwecken den ganzen Kram auseinander bekommt ohne irgendwelche Verbindungen ablöten zu müssen. Etwas fummelig ist der Zusammenbau trotzdem, aber machbar.
Nun zu den beleuchteten Loklaternen:
hierzu habe ich leider kein Foto. An die Anschlußpins der SMD 603 habe ich Kupferlitze angelötet. Nach Funktionstest habe ich die LED eingeklebt. Was sich leider als nicht ganz so einfach erwies, da ich die Loklaternern bereits in das Gehäuse eingeklebt hatte und somit nicht mehr von der Rückseite rankam, um etwa über eine 1 mm Bohrung die Glaseinsätze der Laternen herauszudrücken. Dies von vorne zu machen, etwa mit einer Nadel, war mir zu riskant. Recht schnell hat man dabei die Laterne beschädigt. Also von unten einführen und ankleben. Nur an was? Die LED hing frei schwebend in der Laterne.
Mein Plan B sah dann vor die LED samt Kupferlackdraht einzuschieben, den Kanal mit Bondex zu verfüllen, die LED auszurichten und mit den Kleber mit UV auszuhärten. Soweit klappte das dann auch ganz gut, blöd war nur die Fixierung der LED, während des Härtens verdrehte die sich etwas so daß diese nun seitlich abstrahlt. Zum Glück bei beiden Laternen, so daß vom Farbton als auch von der Helligkeit keine Unterschiede zwischen den beiden Laternen zu erkennen sind. Gut, bei den Frontlaternen mache ich das gleich richtig. Glaseinsatz raus und LED hinten an Laternengehäuse angeklebt. Danach Glaseinsatz rein und Loch hinten verfüllen.
Die Kupferlackdrähte habe ich dann im Gehäuse verdrahtet. Beide LED in Reihe, Litze am Gehäuse fetgeklebt und JST-Stecker 1 mm aufgekrimpt. Diese Stecker in der kleinen Baugröße sind in Deutschland eigentlich nicht zu bekommen und handelsübliche Crimpzangen für dieses kleine Steckermaß auch nur nach langem Suchen zu finden und richtig teuer. Na ja, man gönnt sich ja sonst nichts und gecrimpt habe ich damit schon einiges.
Zu guter letzt noch ein Foto mit der Beleuchtung. Ich denke das sieht ganz gut aus. Hier hat allerdings der Lichtsensor des Handy wieder zugeschlagen. Tatsächlich ist das Licht etwas dunkler und etwas gelblicher. Mein Test mit super golden white (rötlich) von LED-Baron verlief leider negativ. Die scheinten einfach nur orange. Dann hätte ich auch gleich orangefarbene nehmen können.
Damit die Kohlenatrappe drauf passt, muß diese innen angepaßt werden (wegschleifen), Das paßt dann gerade so bei dem vorgesehenen kleine SD16a. Da dieser aber im Betrieb recht warm wird, ist es sinnvoll etwas Luft zwischen Decoder und Kohlenatrappe zu haben. Hierzu habe ich mir u. a. eine Kohlenatrappe der baugleichen BR18.1 (63328) bestellt, die etwas höher ausfällt. Mit der sollte auch ein Loksound 5 reinpassen, wer den lieber mag. Nur die sch... Dampfloksounds von ESU!
Alternativ zu geänderten Kohlenatrappe kann man natürlich die Originalatrappe auch so bearbeiten und neu aufbauen, daß es paßt.
Im nächsten Bericht geht es dann um den Umbau der Lok einschließlich der Verbindung zum Tender. Mal sehen welche Überraschungen mich dann noch erwarten.
Ich bitte allerdings um etwas Geduld, da ich momentan noch einiges andere zu machen habe und nicht weiß wann es modellbahmäßig weitergeht.
Grüße Thomas