Hallo,

ich möchte einen unbeschrankten Bahnübergang darstellen, dessen Blinkanlage durch einen Rangierer bedient wird.

Die Anlage im Vorbild dürfte aus Anfang der 80er Jahre stammen und steht an einem Industriestammgleis. Ungewöhnlich ist die Blinkanlage:

Bild entfernt (keine Rechte)

Wie ich vermute, wird die Blinkanlage an dem Kästchen unter der Signaltafel eingeschaltet:

Bild entfernt (keine Rechte)

Jetzt die Frage: war dies eine Zeitschaltung oder musste das Blinksignal aktiv wieder ausgeschaltet werden? Was bedeuten die verschiedenen Begriffe auf dem Schaltkästchen?

Weiß einer von euch mehr? Danke!

Grüße von Guido

Hallo,

Über ET - Einschalttaste (Schlüsselschalter) wird eingeschaltet,
über AT - Ausschalttaste wird ausgeschaltet,
bei ÜL als Überwachungsleuchte (?) ist auch am Schlüsselkasten der Zustand der Anlage erkennbar, ohne nach den Straßenverkehrs-Lichtzeichen schauen zu müssen.

Je nach Infrastrukturbetreiber und örtlicher Situation mit Straßenverkehr, Rangierbewegungen etc. gibt es wahrscheinlich alles Mögliche: Zeitschaltungen, Gleiskontakte zum Ausschalten, Ein-/Ausschalten nur durch Personal...

Hallo Guido,

keine Ahnung, wo diese Anlage steht und was "UL" (?), "ET" (Einschalttaste?) und "AT" (Ausschalttaste?) auf den Tafeln bedeutet.

Ich weiß nur von einem gesicherten Übergang in Stuttgart-Feuerbach, dass dort das Blinklicht eingeschaltet wurde, der Zug die Straße passiert hat und auf der anderen Seite dann das Blinklicht wieder ausgeschaltet wurde.

Eine Zeitschaltung halte ich für unrealistisch, da ja vor dem Befahren der Straße nicht bekannt war, wie lange die Sperrung / Blockierung dauert oder mit wie vielen Waggons die Lok unterwegs sein wird.

Gruß, Heinz

PS: PCvD hat die offenen Fragen dann wohl geklärt (und war schneller)

Hallo ihr beiden, danke!

Die Anlage steht in Altbach, Kreis Esslingen am Kraftwerk. Fahre jeden Tag daran vorbei und kürzlich dachte ich mir, wär doch ein Motiv...

Grüße von Guido

Vielleicht können Signaltechniker noch mehr Details liefern.
Ich nehme aber stark an, dass insbesondere ältere Anlagen noch eine "Grundstellzeit" haben können. D.h., nach Ablauf einer Zeit geht die Anlage aus, um z.B. das Vergessen des Ausschaltens nicht in ein Verkehrschaos auf der Straße zu führen. "Die Rangierer sind leider schon daheim..."

Die Rangierer müssten von so einer Grundstellzeit über die örtlichen Regeln in Kenntnis sein. Verzögert sich das Rangieren, schaltet man zunächst aus, und dann wieder ein.
Ist zu diesem Zeitpunkt bereits ein Schienenfahrzeug offensichtlich auf dem Bahnübergang, greift die Bedeutung des Andreaskreuzes.

Hallo PCvD,

die Zeitsteuerung klingt für mich logisch. Was ich vorhin nicht erwähnt hatte: auf kurzer Strecke liegen mehrere Übergänge hintereinander. Vor jedem Übergang befindet sich die Signaltafel mit dem Schaltkasten. Nach dem Übergang gibt es keine Signaltafel, um wieder auszuschalten (gleichwohl befindet sich dann hinter dem Übergang ja die Signaltafel mit Schaltkasten für die Gegenrichtung...).

Hier wäre es wohl extrem umständlich gewesen, vor jedem Übergang anzuhalten und einzuschalten, um dann nach passieren des Übergangs händisch die Blinkanlage wieder auszuschalten...

LG Guido

Ich habe für eine etwa ähnliche Situation in Uersfeld/Eifel etwas recherchiert. Normalfalls, an die freie Strecke, gibt es ein Kontakt zum automatischen einschalten und ausschalten. Es gibt auch ein Automatismus um nach etwa zwei Minuten die Blinklichter auszuschalten auch wenn es keine Betätigung des Aus-Kontakts gegeben hat.

Falls die Zugbetätigte Kontakte nicht gut ansprichen gibt es eine Möglichkeit zu Handbedienung. Mittels ein Kästchen mit HET und HAT Schlüssel: Hilfseinschalttaste und Hilfsausschalttaste. HET zum einschalten. Die Automatik läuft dann normal ab. Der Zug schaltet danach automatisch die Anlage wieder aus. Falls das nicht klappt: HAT betätigen.



Bei dir ist es ET/AT statt HET/HAT, wodurch ich vermute, es gibt keine automatische Kontakte im Gleis, ein/ausschalten soll immer mittels Schlüssel getan werden. Weil es separat ET und AT gibt: dann funktioniert die zwei als Signal richtung Automatik zum einschalten/ausschalten, nicht als ein Schlüsselschalter der an/aus ist.

Bei mein Eifelvorbild gibt es neben HET/HAT auch separat noch ein Kästchen mit ein Schlüssel: RS, "Rangierschalter". Das ist einfach "ein" oder "aus. In diese Video (ab Minute 6) wird so eine RS bedient in Ulmen/Eifel. Umdrehen; Bü schließt sich, Rangierabteilung fahrt vorbei; zurückdrehen; Blinklicht beim Schlüssel erlöscht und Bü öffnet sich.

Bei nur eine AT/ET Anlage erübrigt sich so eine RS Schalter.

Reinout

Hallo Reinout,

vielen Dank für die weiteren Infos! Und du hast richtig kombiniert: an der von mir gefundenen Anlage gibt es offensichtlich keine Gleiskontakte.

LG Guido