Hallo,
ich habe mit einiger Mühe, drei Händen und einem dünnen Schraubenzieher die Gehäuse von zwei Märklin (Aldi-) Dieselloks geöffnet. (Es sind die weißblauen Henschel Werkloks).
Mein Ziel ist es, beide Loks in Doppeltraktion zu betreiben (Heck an Heck). Um die Probleme, die dabei entstehen können, (unterschiedliche Fahrleistung z.B.) weiß ich. So etwas habe ich schon mal mit zwei Tenderloks (auch aus Aldi-Packungen) gemacht und es hat auch funktioniert.

Für die Kupplungen und die Beleuchtung habe ich schon eine Idee.
Und um eine Lok vorwärts und die andere gleichzeitig rückschwärts fahren zu lassen, gäbe es zwei Möglichkeiten:
- mit dem entsprechenden CV-Wert den Fahrtrichtungsbefehl bei einer der beiden Loks umkehren
- die Motoranschlüsse vertauschen

Zur letzten Möglichkeit zwei Fragen:
vorweg: ich möchte den Motor möglichst nicht ausbauen, sondern einfach (!) zwei Kabel am Decoder umlöten.


- sind das grüne und das blaue Kabel die Zuleitungen zu den Motoranschlüssen? (s.Foto)


- das blaue Kabel ist über eine zur Rückseite gebogenen Drossel (?) mit dem Decoder verbunden (s.Foto). Muss die Drossel an dem jetzigen Lötpad bleiben?

Und als letztes:
Ich möchte, um die Fahrsicherheit zu verbessern, die Schleiferanschlüsse und die sogenannten „Masseanschlüsse“ verbinden.


Sind das das rote und braune Kabel? Und kann ich einfach eine Kabelbrücke zu den entsprechenden Lötpads auf beiden Decodern herstellen?
Gruß, Hajo König

Hallo,
noch zur Ergänzung:
Es könnte natürlich jemand sagen: Wenn es bei den anderen beiden "Aldi"loks funktioniert hat, dann mach es doch hier genauso. Das wäre ja richtig, aber damals hatte ich in einer der Loks den Motor ausgebaut und die Anschlusskabel getauscht. Den Motorausbau würde ich diesmal gern vermeiden. Das war eine miese Fummelei.
Gruß, Hajo König

Hallo Hajo!

Ich hatte ja gehofft, jemand mit Kenntnissen über Märklin Decoder würde antworten - ich habe keine.
Der/die weiß dann auch die Farben der Litzen, Märklin weicht ja von der Norm ab.

Zur Drehrichtung:
Ich weiß nicht, ob die CV sich nur auf die Motoranschlüsse auswirkt oder auch auf das Vorn/Hinten der Beleuchtung.
Ich kenne auch die Loks nicht, ob sie getrennte Beleuchtung und/oder Lichtwechsel rot/weiß haben.
Falls die Loks getrennte Beleuchtung haben, willst Du bestimmt die "inneren" Leuchten abklemmen. Dann hättest Du sogar jeweils einen Licht-Ausgang frei und könntest ggfs. Rot nachrüsten.

Zur Verbindung der Loks:
Rot und braun klingt bei Märklin-Loks sehr plausibel. Masse-seitig sehe ich da überhaupt kein Problem.

Bei den Schleifern hast Du die freie Wahl zwischen zwei Übeln: Wenn Du sie verbindest, stellst Du sicher, dass beide Decoder des gleiche Digitalsignal bekommen.
Du schaffst damit aber auch eine Brücke über Stromkreis-Trennungen (Booster-Bereiche) hinweg oder in Signal-Bereiche (Bremsmoduln) hinein, die Dir unter ungünstigen Bedingungen Ärger machen kann.

Wenn Du sie nicht verbindest, gibt es die Vor- und Nachteile vertauscht: Keine Grenz-Probleme, aber ggfs. unterschiedliche Digitalsignale.

Die dritte Variante wäre, einen Schleifer zu demontieren und diese Lok von der anderen aus zu versorgen.
Dann hast Du garantiert das gleiche Digitalsignal und keine Grenz-Probleme, aber nur kürzere Stromaufnahme.

Ich habe mir keine Beschreibung Deiner Anlage gemerkt. Wenn sie fest aufgebaut ist, würde ich an Deiner Stelle alles mit einer kleinen Lok (kurzer Schleifer) langsam abfahren: Wenn die keine Aussetzer hat, scheint mir die dritte Variante die beste.

Zur sogenannten Drossel:
Ich gehe mal davon aus, dass Du nicht die klare LED auf dem Bild meinst, sondern den braunen Tropfen.
Das ist keine Drossel, sondern ein Kondensator - der ist wahrscheinlich mit den beiden Motor-Anschlüssen verbunden und bildet quasi einen Kurzschluss für die Funk-Störungen, die von den Kollektorfunken ausgehen könnten.
Wenn er Dich räumlich stört, kannst Du ihn an eine andere Stelle verlagern - sofern er weiterhin mit möglichst kurzen Leitungen an die bisherigen Pole angeschlossen bleibt.
Elektrisch ist er mindestens sehr sinnvoll, wahrscheinlich sogar zwingend notwendig.

Viel Erfolg und Freude!
Jörg

Hallo Jörg,
vielen Dank - ich habe eine "Saisonanlage", die für ein halbes Jahr lang aufgebaut wird und dann wieder in die Winterruhe geht (also praktisch eine Tischbahn).

Booster Bereiche habe ich nicht, und Rückmelder und andere für eine Automatik nützlichen Teile sind bei mir nicht verbaut; es wird alles von Hand gesteuert. Diese speziellen Sorgen brauche ich mir also nicht zu machen, wahrscheinlich eher um Kontaktprobleme.

Deshalb fragte ich nach der Verbindung von zwei Schleifern und den beiden Rückleitern (natürlich nicht miteinander). Den Decoder werde ich einfach in Ruhe lassen und die Motoranschlüsse vertauschen.

Es gibt bei diesen Loks nur den Wechsel von Heck und Frontlicht. Die Beleuchtung am Heck werde ich nicht mehr brauchen, aber wahrscheinlich den Anschluss der einen Frontleuchte manipulieren müssen.
Und ja - ich meinte den braunen Tropfen. Da dürfte es dann ja egal sein, ob er am grünen, oder am blauen Kabel hängt.
Gruß, Hajo König

Hallo Hajo!

Wenn es keine Trennstellen gibt, dann kenne ich kein Argument gegen eine Verbindung der beiden Schleifer.

Zum Entstör-Kondensator: Der soll die Strom- und Spannungsspitzen kurzschließen, die am Kollektor entstehen (können).
Darum verbindet der beim DC-Motor die beiden Anschlüsse, beim AC-Motor (Allstrom-Motor) die beiden Bürsten.
Da Deine Loks DC-Motoren haben, sollte der Kondensator zwischen den beiden Anschlussdrähten sitzen - möglichst nah am Motor, weil die Leitungen als Sende-Antennen der Störungen wirken.

Viel Freude mit der Doppel-Lok!
Jörg

Hallo,

nur der Präzision halber:

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #5

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Zum Entstör-Kondensator: Der soll die Strom- und Spannungsspitzen kurzschließen, die am Kollektor entstehen (können).
Darum verbindet der beim DC-Motor die beiden Anschlüsse, beim AC-Motor (Allstrom-Motor) die beiden Bürsten.

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Hallo,
Die elektrischen Manipulationen an der künftigen Doppellok sind fast fertig, nun habe ich noch eine Frage zum Gehäuse:


Ich würde gern die Fenster mit einem matten "Glas"material hinterlegen. Was nimmt man da am besten und wo wäre so etwas zu bekommen?

Gruß, Hajo König

Hallo Hajo, jeder Rest einer Blisterverpackung ist dafür geeignet. Einfach die künftige Innenseite mit sehr feinen Schleifpapier anrauen, dann hast du eine matte Verglasung.
Schönen Gruß
Maik

Hallo Wolf!

Zitat von Railwolf im Beitrag #6

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Hallo,

nur der Präzision halber:

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #5

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Zum Entstör-Kondensator: Der soll die Strom- und Spannungsspitzen kurzschließen, die am Kollektor entstehen (können).
Darum verbindet der beim DC-Motor die beiden Anschlüsse, beim AC-Motor (Allstrom-Motor) die beiden Bürsten.

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Auch beim dauermagnet-erregten Motor sind das normalerweise Bürsten.
Was anderes ist es bei brushless-Motoren, die haben keine Bürsten. Aber solche Motoren sind in diesen Loks nicht verbaut.

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Hallo Hajo,
das im ersten beitrag gezeigte Bild mit dem gelben Bauteil kann ein Kondensatror oder eine Polyfuse sein. Leider ist die Bildqualität so schlecht dass man die Beschriftung nicht lesen kann.
Wenn das Bauteil zwischen dem grünen und blauen Draht hängt ist es ein Kondensator, hängt es in Reihe zum blauen Draht kann es nur eine Drossel oder Polyfuse sein. Von der Bauform tippe ich da eher auf eine Polyfuse. Drosseln sehen eher wie Widerstände aus.
Volker

Hi,

habe zwar nicht beizutragen aber die Idee gefällt mir und ich mag einfache kleine Lokomotiven. Gibt es die bei Aldi noch? Ich war seit Jahrzehnten in keinem Aldi* mehr und müsste meine Frau bitten da mal zu schauen.
*Ich mag die Läden nicht.

Gruß
Willy

Hallo,
meines Wissens gab es eine Packung mit einer Tenderlok und später eine mit diesen Dieselloks - jeweils zum Weihnachtsgeschäft.
Ich bin auch nicht oft bei Aldi, so dass ich für dieses Jahr nicht Bescheid weiß. Meine beiden Dieselloks habe ich gebraucht von privat gekauft.
Gruß, Hajo König

@volker
die Aufschrift ist leider auch im Original fast unlesbar. Das Teil hängt aber zwischen dem Lötpad und dem blauen Kabel.
Gruß, Hajo König

Hallo,
ich habe wegen des Enstörkondensators noch einmal genauer hingesehen. Dass der Aufdruck nicht zu lesen war, lag doch an der schlechten Fotografie. Unter einer Lupe kann man lesen:
F9
RX20F
35AB
Leider habe ich beim Löten einen der Originaldecoder zerstört. Beide Loks bekommen jetzt einen neuen.
Der Entstörkondensator ist noch da, hat aber inzwischen ein sehr verkürztes Beinchen. Ein neues Exemplar mit demselben Aufdruck konnte ich nirgends finden. Was für ein (vielleicht leichter erhältliches) Teil entspricht ihm?
Gruß, Hajo König