Zitat von RichyD im Beitrag #10
Servus,
ich habe kleine Neodym-Magnete für elektrisch leitende Kupplungen (siehe auch hier ) im Einsatz, meine kommen aus dem 3D-Drucker.
Es sind mittlerweile 5 Garnituren, also rd. 40 Wagen damit ausgerüstet.
Von "Langzeiterfahrung" mag ich dabei aber nicht sprechen, dafür fahren diese Wagen (leider) zu selten über meine wenigen Module...
Allerdings bin ich überrascht, wenn von "Schlagen" beim Kuppeln die Rede ist: einzelne Wagen, insbesondere Güterwagen, rauschen gern auf den letzten 5mm zusammen (weswegen diese Art der Kupplung auch nicht rangiertauglich ist), aber bei einem oder mehreren Personenwagen ist das eher ein "Gleiten mit Plopp".
Meine Neodym-Magnete sind von der Marke BilligBilligChina, da weigere ich mich, Qualitätsware anzunehmen.
Einen sichtbaren Verlust/Beschädigung der Beschichtung konnte ich bislang aber noch nicht feststellen.
Wird hier womöglich ein Problem heraufbeschworen, das in der Praxis keins ist? Ich weiß es nicht.
Metallurgen vor!
Beste Grüsse,
Richy
Hi richy,
Ich bin „Metallurge“, quasi, weil es Teil meiner Ausbildung zum Werkstoffprüfer, mit Weiterbildung zum staatlich geprüften Werkstofftechniker ist.
Und ja, ich kenne mit mit dem Verhalten einiger, im Alltag viel genutzten, metallischer Werkstoffe gut aus.
Nein, es wird kein Problem „heraufbeschworen“, es ist im Alltag ein großes Problem mit der Korrosion von Neodym Magneten. Nicht nur an der Modellbahn, sondern auch bei vielen anderen Gegenständen - nur sind diese in Konsumgütern eingesetzte Magnete nicht „Lebensdauerbeschränkend“, weil diese Konsumgüter in kürzer Frequenz aus anderen gründen ausgetauscht werden.
Bei Industrieprodukten sieht es anders aus, ich habe auch schon entsprechende Motoren mit Neodymmogneten und Ausfällen wegen korrodieren Magneten gesehen - irgendwann kann sich der Motor in dem Dreck des sich auflösenden Magneten nicht mehr drehen.
Die oben genannten Verwendungszeiten reichen aber nicht, um das Problem zu erkennen, es sind im allgemeinen mehrjährige Zeiträume, ich persönlich würde die Untergrenze bei mindestens 5 Jahren ansetzen, die nötig sind, beginnende Korrosion an Magneten zu erkennen.
Ich persönlich habe schon an einigen Gleishaftmagneten der Märklin Köf2 und auch schon häufiger an Märklins HLA Magneten und an Lautsprechermagneten entsprechende Korrosion festgestellt.
An der köf sieht es so aus, als ob sie einfach dreck gesammelt hat - es hängt ein Bart am Magneten - es ist aber kein dreck von der Anlage, sondern des korrodierte Magnetmaterial selbst.
Beim HLA ebenso.
Und leise oder kratzende Lautsprecher machen halt auf diese Weise auf die Korrosion aufmerksam - wenn man den LS zerlegt, findet man auch hier das feine graue Pulver.
Ach so, Neodym Magnete korrodieren auch bei nur gut 30% rel. Feuchte, also dort wo für Stahl keinerlei Gefahr besteht.
Viele Grüße, Michael