Ägypten: Deutsche Bahn übernimmt Betrieb auf neuem Hochgeschwindigkeitsnetz

#1 von CarstenLB , 09.11.2022 19:23

https://www.lok-report.de/news/uebersee/...gkeitsnetz.html

Die ägyptische Regierung vergibt den Auftrag zum Betrieb auf dem ersten Hochgeschwindigkeitsschienennetz im Land an die Deutsche Bahn.


Viele Grüße

Carsten


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RE: Ägypten: Deutsche Bahn übernimmt Betrieb auf neuem Hochgeschwindigkeitsnetz

#2 von Länderbahnmartin , 11.11.2022 18:48

die armen Ägypter…

Schönen Abend

Martin


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RE: Ägypten: Deutsche Bahn übernimmt Betrieb auf neuem Hochgeschwindigkeitsnetz

#3 von Brumfda , 11.11.2022 19:17

Moinsen!


Ich hatte mal das Thema bereits in einem anderen Thread angesprochen. Die Antwort eines Beteiligten ging in die Richtung, dass aus Armut heraus Gleise zum Verkauf ausgebaut werden. Das habe er dort miterlebt. Eine interessante Beobachtung.

Ich glaube zwar nicht, dass dies auf solchen Strecken passiere. Ebenso lässt sich in unglaublich vielen Ländern eine unglaublich schnelle Modernisierung beobahcten. Bekannte, die in Asien u.a. viel gereist sind, berichteten, dass wir uns die Modernität drt in Metropolen garnict vorstellen könnten und man sich vielfach schon vor Jahren von der Entwicklung abgehängt fühle. Bezogen auf Fortschritt und Technik in Deutschland / Europa. Der afrikanische Kontinent steht dem im Nichts nach.

Bei meiner Recherche über welweite Planungen kam man nicht nur auf die Verbindung quer durch den südemarikanischen Kontinent von Brasilien nach Chile, sondern auch zur Weiterführung des marokkanischen Hochgeschwindigkeitsnetzes. Es ist von einer Investition von 980 Mrd. US Dollar die Rede. Richtig gelesen. Durch Algerien bis nach Lybien. Als ich entsprechende Artikel in Wirtschaftszeitungen gelesen habe zu einer Bahn quer durch die Gebirge, stellte sich mir schon die Frage: Wer hat daraus seinen Nutzen. Ein Netz mit dem TGV. Bekannt für eher weniger gemeinsame Nutzung mit dem Güterverkehr der gleichen Strecke. Durchschnittseinkommen und Kartenpreise für die Fahrt und Bedarf bissen sich für mich ziemlich in den Schwanz. In Ägypten erschließt sich für mich schon der Sinn. Kairo als pulsierende Metropole mit... 14 Millionen(?) Einwohnern und die Anbindung an die sehr viel besuchten Touristenstädten wie u.a. Luxor. So hat man eine Gegenfinanzierung.

Mal sehen, was dabei alles rauskommt. Ich hoffe nur inständig, dass die ICE herstellenden Unternehmen wissen, dass dort Wüste und Sand ist. Mit mannigfaltig anderer Problemstellung. Wir erinnern uns an die Herausforderungen an die Toiletten, der sie am Anfang nicht gewachsen waren. Und Klimaanlagen, die Probleme hatten, wenn es Sommer wurde. DB und Winter ist auch inzwischen nicht gut vereinbar. Wir erinnern uns auch an die vielen Länder im Irak Krieg. Deren Waffen/ Flugzeuge/ Panzer/ hubschrauber waren schlichtweg schnell überfordert.

Also Abwarten und Tee trinken.


Flauschigfluffige Grüße, Felix



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RE: Ägypten: Deutsche Bahn übernimmt Betrieb auf neuem Hochgeschwindigkeitsnetz

#4 von Brumfda , 13.11.2022 10:19

Moinsen nochmal!


Ich habe den Artikel wiedergefunden, den ich zu dem Thema geschrieben habe und entsprechend auch in die Presse verlinkt.

Auch die Bestrebungen und der Anfang Lybiens ehemaligen Machthabers Ghadafis Schnellbahnnetzes ist hier angesprochen und verlinkt. Italien hatte hier einen Fuß drin und es gab schon einen lackierten und ausgestatteten Zug.

Ursprung: RE: BR103 Türkis und andere (432)

Einfach mal rauskopiert:



Moinsen Leude!

Schaut man nach Ägypten und sein geplantes Hochgeschwindigkeitsnetz, so sieht man die Bedienung des Westens des Landes, Luxor als eine der weltweit wichtigsten Touristenattraktionen und des Ostens Richtung lybische Grenze. Einem sehr ölreichen aber derzeit zerrissenen Landes nach einer politischen Neuorientierung.

Lybien selbst hat nur ein spärliches Eisenbahnnetz. Aber was sieht mein vertrocknetes Googleauge? Der geputschte Despot Gaddafi hatte geplant, 3.000km Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen. Genauso T- förmig rechts und links entlang der Küste ausgehend von der Hauptstadt und ins Innland. Begonnen hatten sie bereits mit einem von Berlusconi geschenkten Dieselschnelltriebzug AnsaldoBreda IC4 (https://en.wikipedia.org/wiki/IC4 ).


Jedoch wollte Gaddafi das große Projekt nicht auf einer Schulter …. Naja, unterschiedliche Verträge, unterschiedliche Fürsprecher… kurzum, China und Deutschland sollten auch bauen. Seht Euch mal die Fotogalerie dazu an. Ein Werbeplakat kündigte deutsche Technologie made by China in Lybien an. Einfach Doppelklick aufs Foto:

https://www.tagesspiegel.de/mediacenter/...hn/1897112.html

Es gab bereits EINEN Lokführer in Lybien. Dazu etwas Strecke. Für den Zug,den Dänemark nicht mehr haben wollte.
So viel zum wahren Teil unserer Geschichte.

Damit stellt sich die Frage, wie ein lybischer ICE aussieht? Mal wieder habe ich geschaut, wie die Linienführung individuelle an dem Zug angepasst werden kann unter Vorbildnahme des Highspeedtrains Nr.1:


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/ICE_3#/med...Wald-Tunnel.jpg


An Ägypten sieht man: Aufgeschoben ist nicht gleich aufgehoben.
Gut Ding will W…
Was nicht ist, kann noch ….
Wir kennen nun chinesische, türkische, russische, bald ägyptische. Welche habe ich nicht aufgezählt? Die nächste Frage: Gibt es dann bald auf dem afrikanischen Kontinent grenzüberschreitenden Schnellverkehr? Marokko will schließlich auch bis nach Tunesien über Algerien alsbald mit dem TGV ( https://thearabweekly.com/amu-revamps-ma...railway-project ) . Das Projekt von 2350 km Strecke soll bis 2060 abgeschlossen sein.
Ein Blick in die Zukunft zeigt dann einen Zug von Marrakesch über Casablanca, Algier, Tunis, Kairo entlang des Mittelmmeers über Gebirge und Hochebenen über die interessantesten Orte Nordafrikas, den wüstlichen Weiten und ihrer Wunder der Antike bis hin nach Sarfaga zum Roten Meer. Das entspricht deutlich mehr als die Routen damaliger DR Züge von Paris bis nach Moskau. Man schaue hier unten. Mit einem TEE von Berlin bis an die Südspitze Spaniens und übersetzen nach Marokko


Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Proposed_h...rail_by_country
Bisherige Wegenetze und die Planung für Lybien und Ägypten mal in etwa maßstäblichen Nebeneinderlegen:


Quellen: https://en.wikipedia.org/wiki/Proposed_h...rail_by_country
https://de.wikipedia.org/wiki/Schienenve...ia_Italiana.png

Zwischen Tobrak (Lybien) und Salem (Ägypten) wäre ein Lückenschluss die perfekte Verbindung zweier Nachbarstaaten. Führten die meisten Strecken Afrikas doch kolonial bedingt von den Bodenschätzen zwecks Verschiffung an die Küste. Grenzüberschreitendes Verbindliches Warenaustäuschliches ist hier seltener zu finden. Die Hochgeschwindigkeitsstrecken Ägyptens sollen nach Lesart auch dem Güterverkehr dienen. Ob die Gelder nicht sinnvoller in einem breiter aufgestellten Schienennetz mit 160km/h wie in Kenia und deutlich billiger aufgehoben wäre, bleibt selbstverständlich die Frage. Die stelle ich mir hier in Deutschland genauso zur vernünftigen 200 dafür ordentlich vernetzt wie in der Schweiz mit vielen Weichen. So hätte die Bahn sich vor so vielen Verlusten an Tugenden bewahren können. Aber exportieren wir mal fleißig unsere (Fehl-)entwicklungen. Eine Übersicht über Planungen von Highspeed unter anderem auf Java und in Bangladesh wirft die Frage nach sinnvollem Einsatz von Geldern auf. Ein jeher heiß diskutiertes Thema, dass wir hier in Hamburg mit der Elphi und in in Berlin mit dem BER beobachten konnten.






Meine Idee zur ägyptischen ICE Lackierung war dann die hier:


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/ICE_3#/med...Wald-Tunnel.jpg


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RE: Ägypten: Deutsche Bahn übernimmt Betrieb auf neuem Hochgeschwindigkeitsnetz

#5 von Brumfda , 13.11.2022 12:39

Moinsen!


Ich möchte noch etwas ergänzen. Wer sich für die weltweiten Pläne interessiert zu Hochgeschwindigkeitsstrecken, der möge einfach hier mal draufdrücken:

https://en.wikipedia.org/wiki/Proposed_h...rail_by_country


Das erste Bild gelich anklicken und erstmal die Länderkarten durchgehen. Eines wissen wir: Geplant wird viel, schauen wir mal, was dabei rauskommt. Ich würde sagen: Erstaunlichstes.Ärmste Länder der Welt sollen mit Hochgeschwindigkeitsstrecken bestückt.... beglückt (?) werden. Die Frage bleibt der Nutzen.






Schauen wir uns den afrikanischen Kontinent an. Die bisherigen Strecken (selbst recherchieren bitte) zeigen vor allem eine Richtung. Vom Inland zu den Häfen. Bodenschätze - Export. Kolonial gedachte Erschließung. Das wird genauso in der Geschichtsschreibung genannt. Dieser Plan hier oben zeigt endlich die Verknüpfung, wie wir es auf all den anderen Kontinenten kennen. Das macht Handel aus. Wir dürfen nicht vergessen. Die Margen zur Rentabilität einer Bahnstrecke ist hauptsächlich durch den Güterverkehr gegeben. Bei Personentransport wird es dünne. Es gibt Bahnen wie zum Maccu Picho oder in Gebirgen (Harz/ Alpen/ Rügen/ etc.), die vom Touristentransport leben können. Aber das meiste an Gewinn lässt sich schlichtweg über den Güterverkehr reinholen.
Daher bin ich nicht so ein Freund von Highspeedzügen. Sie brauchen sehr teure Strecken und Infrastruktur, die von den Staaten selber nicht finanziert werden können. Es braucht wiederum Kredite, Förderprogamme. Also Steuergeld aus den Geberländern, damit die heimische Industrie die Produkte los werden kann. Das Geld landet dann nur zum Bruchteil in Form von Gehältern im Land des Baus. Es findet der Kapitalrückfluss statt.

Wir haben dann 300km/h Strecken in Gegenden der Welt, wo die meisten sich keine Fahrt von 10km mit diesem Verkehrsmittel leisten können. Entgegen der Zeitungsartikel gegen die "teuren Projekte" Chinas in Afrika, sehe ich 160 - 200 km/h. Eingleisige Strecken, die leichter kombinierbar sind in Bezug auf Güter und Personenbeförderung. Die Projekte fallen deutlich preiswerter aus. Der Gewinn an Zeit gegenüber den vorherigen rumpeligen Kappstadtspurstrecken ist immens. Die Fahrgastpreise bleiben erschwinglich und müssen kaum bis garnicht subventioniert werden.

Natürlich wäre es eine unglaubliche schöne Reise im Kreise Afrika zu be- und erfahren. Mit Highspeed auch entsprechend übersichtlich im Zeitaufwand. Jedoch sinnvoll? Werden für viele diese Strecken nicht trotzdem Flieger benutzt werden, weil es billiger ist? Alleine schon, weil es reichlich Ölreserven auf dem Kontinent gibt?

Ist da auch nicht der Dieselbetrieb deutlich einfacher zu organisieren?

Ägypten ist nachvollziehbar. Riesenmetropole(n) und viel Fremdenverkehr. Das vorher verlinkte 2600km Streckchen über Marokko, Algerien und Tunesien für fast 1000 Milliarden Dolarar allerdings .... Ich denke an die Zeit der 80er zurück. Nachdem ich öfter als Jugendlicher die Fahrt Hamburg München genossen habe auf alten Strecken, war die ICE Streckeneröffnung ein Highlight. Viel schneller in den Ferien. Ab der 2. Fahrt wurde es langeilig. Es gab kaum etwas von Stadt und Land mehr zu sehen. Schallschutzwände, Tunnel oder langweilige Ebenen. Ich würde gerne wieder langsamer aber schöer vorankommen.


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