Moin zusammen!

Momentan baue ich mein Betriebswerk (Epoche 5-6) mit Lokabstellung aus und möchte dort auch eine Zugwaschanlage (Faller 120310) unterbringen.
Jetzt bin ich bei der Planung von der Oberleitung auf ein kleines Problem gestoßen.
Wie funktioniert die Oberleitung in Einklang mit der Zugwaschanlage...
Stumpf die Oberleitung dadurch laufen lassen? Ist das realistisch?
Werden E-Loks mittels Diesellok hindurch rangiert und der Teil der Zugwaschanlage ist ohne Oberleitung?

Wer hat in diesem Bereich Erfahrungen wie es im echten Leben geschieht.

Danke für eure Kommentare!

Grüße aus dem SumSumLand

Philipp

Hallo,
Als ehemaliger Zugbereitsteller und Lrf in Dortmund Betriebsbahnhof kann ich dir sagen das die Oberleitung vor und nach der ARA (Außenreinigungsanlage) endet.
Lokbespannte Züge wurden ( wenn sie eng gekuppelt waren) mit der Br 362/363 bis zur ARA gebracht. Danach fuhr ein Schlitten unter einen der nachfolgenden Wagen und schob den Zug durch die ARA. Je nach Länge des Zuges wurde ein bis zweimal mit dem Schlitten nachgefasst.
Bei ICE‘s (Baureihen 403/406, 407 und 411/415, der 412 ist zu lang für die ARA in Dortmund) wurde das analog gemacht.
Man fuhr vor die Wäsche und telefonierte mit dem Anlagenbediener, anschließend pumpte man den Zug nochmal mit Luft auf. Dann wurde der Zug mit der Federspeicherbremse gesichert und abgebügelt. Dann wurde die Oberleitung zur Sicherheit abgeschaltet und der Zug durch die ARA gezogen. Meist waren Front- und Heckwäsche mit enthalten. Dies dauerte ca eine Stunde. Wenn das Waschen beendet war, rief der Anlagenbediener an und sagte das Waschen beendet sei und man wieder aufbügeln könne.
Dieses Verfahren ist zumindest in Dortmund so, ob es andere Anlagen gibt, wo mit Oberleitung gewaschen wird kann ich dir leider nicht beantworten.

Gruß Olli aus Dortmund

In den Niederlanden haben die Waschanlagen lediglich Oberleitungen (1800 Volt) und die Züge fahren in einigen Anlagen aus eigener Kraft mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern hindurch. Die Oberleitung bleibt daher während des Waschens unter Spannung.

Moin zusammen,
es gibt verschiedene ARA´s. Teilweise mit und teilweise ohne Oberleitung.
Gruß
Ingo

Zitat von NL-P. im Beitrag #3

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In den Niederlanden haben die Waschanlagen lediglich Oberleitungen (1800 Volt) und die Züge fahren in einigen Anlagen aus eigener Kraft mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern hindurch. Die Oberleitung bleibt daher während des Waschens unter Spannung.

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In den Niederlanden wird die Oberleitungsspannung seit Jahren auf etwa 1800 Volt erhöht. Dies ist auch in der Fahrerkabine zu sehen. In den Schnellwaschmaschinen fahren, wie gesagt, die Züge selbst durch. Und ich muss es wissen, seit ca. 43 Jahren mit Zügen als Lokfuhrer unterwegs in der Niederlande......

Danke für die schnellen Antworten
Mein Fokus liegt im Bereich der deutschen Betriebswerke
Von daher würde ich gemäß: Sicherheit geht vor!
Die Oberleitungsfreie Variante bevorzugen und könnte im Spielbetrieb super mit einer BR 363 den Rangierdienst darstellen.

Gibt es im Bereich vor der ARA eine Signal Anlage
Zb Ra11 Wartesignal oder Gleisdperrsignale.
Oder gilt dort Fahren für Ortskundige auf Sicht?

Schönen Abend

Philipp

Hallo Philipp,
In Dortmund ist das Gleis zur ARA sehr lang da davor noch die Kadavergrube ist (Kadavergrube deshalb weil dort Züge mit dem Hochdruckreiniger nach Zusammenstößen mit Tieren oder auch Menschen „gesäubert werden).
Von Ausziehgleis bis zur Kadavergrube durfte nach Fahrdienstvorschrift mit vmax 25 km/h rangiert werden, ab da war man im „Wekzaunbereich“, also nicht mehr DB Netz sondern DB Fernverkehr und dann nach den örtlichen Richtlinien vmax 5 km/h.
An der ARA ist kein Signal außer EL 6 ( halt für Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmer), nur eine ganz gewöhnliche Ampel mit rot, gelb und grün.
Man fuhr vor nachdem man sich beim Bediener gemeldet hatte, dann ging die Ampel auf rot, bei gelb musste man die Federspeicherbremse (ICE) bzw. die Zusatzbremse (362/ 363) gelöst werden.
Bei grün begann das Waschprogramm.
Loks (Br 101) wurden, soweit ich weiß, bei uns nicht in der ARA gewaschen. Nach dem Waschen durfte mit vmax 25 km/h aus dem ARA Gleis herausgefahren werden.
Wurde ein Zug gekärchert (säubern auf der Kadavergrube) musste der Zug auch gewaschen werden.
Reservewagen, die „lang gekuppelt“ waren, mussten mit der 362/ 363 manuell durchgezogen werden, also 1-3 km/h.

Gruß Olli

Danke für deine Expertise.
Reicht dort das EL 6 Signal oder gibt es noch Vorankündigungen oder nach der Wäsche EL2 El 5 Signale?

Da reicht ein EL 6 alleine.
Die ARA wird über den Osten angefahren, deswegen soll bei Zuführung zur ARA der hintere Stromabnehmer gehoben sein, beim rausfahren soll der westliche gehoben werden.
Vorankündigungen, wie Bügel ab erwarten oder Hauptschalter aus erwarten findet man eher auf freier Strecke als im Bahnhof.
Im Bahnhof steht meist nur ein einfaches EL 6.

Gruß olli

In Nürnberg im Werk DB Regio führt die Oberleitung in Form einer Deckenstromschiene durch die ARA. Davor und danach sind Streckentrenner eingebaut, sowie Mastschalter mit Erdkontakt, die die ausgeschaltete Oberleitung in der Halle während des Waschvorgangs erdet. An der Zufahrt zur ARA steht ein "selbstleuchtendes" El6 (LED-Beleuchtung weiß und blau), das immer dann leuchtet, wenn die Oberleitung ausgeschaltet ist (auch kürzer als 24 Stunden).

Gruß Udo