Bei einem Besuch unmittelbar nach der Wende beim damaligen VEB Waggonbau Dessau gab es als Gastgeschenk einen Bausatz "Eiskühlwagen EK4". Es dürfte klar sein, dass ich gleich mehrmals "hier" gerufen habe, zumal ja die anderen Besucher alles keine Modelleisenbahner waren. Dieser Bausatz wurde auch in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgemeinschaft in Marienberg offenbar damals bei Piko produziert. Bis auf die globigen Griffstangen, Plastik Drehgestellen und Plastikradsätze war dieser aber ziemlich passgenau. Im Laufe der Zeit hatte ich mich dann mit dem damaligen Direktor des Werkes angefreundet und konnte daher zahlreiche Bausätze des EK4, aber auch des MK4 an meine Adresse "ableiten".
Bereits 1992 wurden diese Eiskühlwagen (Trockeneis) in langen Zügen zum Verkauf oder Verschrotten gefahren. Diese Wagen waren jedoch weitgehenst Sondermüll, da zwar die Außenhaut aus Blech bestand, aber der Innenausbau und Traverse aus wabenförmigen Kunststoff, der ebenfalls mit Kunststoff ausgeschäumt war. Aluminium, wie bei den westlichen Kühlwagen vorherrschend, war ja im Dreibuchstabenland absolute Mangelware. Jedenfalls hielt sich in Dessau die Sage, dass die Wagen äußerlich schneller rosten, als sie real fahren würden. Nach meinen Erkenntnissen, wurden einige Wagen nach Polen und Bulgarien verkauft. Der Rest wurde in Bln-Lichtenberg gesammelt und der Verwertung zugeführt.
Als Bausatz hat der eine oder andere Wagen auf Modellbahnen überlebt und diese sind heute teure Sammlerstücke.
Auf Günthersbronn fährt ein Ganzzug den ich entsprechend folgender Fotos für die modellbahnerischen Zwecke umgebaut habe.
Für eine gut funktionierende KKK musste zunächst eine Roco Deichsel passend gemacht werden. Hier beim Aufbohren einer deichsel für die neue Haltenase aus 0,7mm Eisendaraht von Sommerfeldt
Mit einen Tropfen Sekundenkleber wird die Haltenase gut in der Deichsel gehalten.
Der zentrale Aufnahmedrehpunkt für das Roco Y25 Drehgestell musste entsprechend der Zeichnung etwas versetzt werden. Nach dem Aufbohren wird die Bohrung mit einem passgenauen Plastikstück verschlossen, um dann erneut die Bohrung für die Drehgestellhalterung zu schaffen.
Gleichzeitig wird für die Rückzugsfeder ein Platz ausgefräst, damit diese leichtgängig ihre Aufgabe verrichten kann.
Zusätzlich habe ich im Inneren der Drehgestellführung eine Verjüngung für die Haltenasen des Drehgestellzapfen eingefräst, damit diese einen gewissen Halt haben und nicht einfach heraus rutschen können. Zusätzlich habe ich im vorderen Bereich der Deichsel ein Halterung eingsetzt, die einen leichte Anlenkung und Führung der Deichsel gewährleistet.
Die Anschlagpunkte der Deichsel bestehen aus abgeschnittenen Roco Gleisschwellen.
Hier das übliche Y25 Drehgestell von Roco
Kontrolle der Pufferhöhe mit anderen Wagen
Hier der fertige und "angemalte" EK4
Ich habe selbstverständlich -wie bei allen meiner ca. 1400 Güterwagen- die Haltegriffe aus 0,4 mm Bronzefederdraht ersetzt.
Ebenso habe ich die an den Stirnseiten etwas globig gehaltenen Aufstiege für die Tockeneiskammern von Roco verwendet. Diese wesentlich zierlicheren Aufstiege waren leicht bei Roco als ET zu beschaffen.
Hier aus einem fahrenden Zug bei Potsdam aufgenommene Schrottwagen
In endlos langen Zügen wurden die Wagen zum Verschrotten gefahren. Am rechten Ende sogar fast neue MK6?, die das gleiche Schicksal erwartet
Mehr von der von mir konzipierten und erbauten Anlage ist hier zu sehen: https://www.google.com/search?client=fir...bronn#cobssid=s