Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#1 von basti313 , 05.09.2022 15:55

Hallo,

Ich habe zwei Züge mit Schleiferumschaltplatine 60973 von Märklin. Das funktioniert, nur ist an den leichten Steuerwägen der Kontakt nicht unbedingt optimal, der kurze Schleifer ist nicht so gut hin zu bekommen wie an der Lok. Masse ist gut, wird auch am Wagen an zwei Rädern abgenommen, also insgesamt 4 Masseschleifer.

Anstatt den Decoder zu puffern überlege ich gerade, ob es nicht mehr Sinn macht den "hinteren" Schleifer jeweils per Diode einzubinden. Also zwei Dioden gegengleich auf die Schleifer Kontakte für vorne und hinten zu löten. Ich verwende die Bremsmodule von Bogobit ohne Stop Abschnitte: https://bogobit.de/bremsmodul/bogobit_st..._schaltplan.pdf

Szenarien:
- Vorderer Schleifer auf B: AC am Decoder, Zug fährt.
- Vorderer Schleifer auf DC, hinten auf AC: Nur die negative Halbwelle geht durch die Diode, der Decoder sieht die negative Bremsspannung von vorne und bremst.
- Vorderer Schleifer auf AC, hinten auf DC: Der Decoder sieht AC und fährt.
- Kontaktproblem auf vorderem Schleifer: Der Decoder sieht die AC Halbwelle von hinten und fährt weiter.
- Als Risiko sehe ich (nur) Kontaktprobleme in der Bremsstrecke.

Alles so wie es sein soll? Oder übersehe ich ein Problem?


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RE: Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#2 von WiTo , 06.09.2022 10:34

Hallo basti313,

Ich glaube das klappt so nicht. Wenn du digital fährst, wir von der Zentrale (egal welcher Hersteller) kein wirklich sauberer Wechselstrom aufs Gleis gelegt. Tatsächlich ist es ein bunter Strauß an Signalen die eher die Form einer Rechteckspannung, als einer feinen AC Sinuswelle haben. Zudem wird bei der Modellbahn nicht mit einfach zu identifizierender Frequenz von 50 Hz gearbeitet, sondern mit bis zu 40.000 Hz.

Deine Diode erzeugt in diesem Fall vermutlich eher einen permanenten Gleichstrom, weil die Hablwellen (zudem in Form von Rechtecken) sehr dicht aneinander liegen, als dass es dem Decoder ein klares Signal von DC Strom beim Einfahren in die Bremsstrecke liefert.

Ich bin nun kein Stromexperte, aber mit meinem leihenhaften Verständnis würde ich sagen:"das klappt so nicht!"

Vielleicht können die Experten unter den Stummis das noch genauer beurteilen!?

Liebe Grüße

Thomas


Meine Anlage:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=121964

Computer hat man, um Probleme zu lösen, die man ohne Computer nicht hätte (für Modellbahnanlagen gilt sinngemäß das Gleiche).


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RE: Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#3 von basti313 , 08.09.2022 08:29

Zitat von WiTo im Beitrag #2
Ich glaube das klappt so nicht. Wenn du digital fährst, wir von der Zentrale (egal welcher Hersteller) kein wirklich sauberer Wechselstrom aufs Gleis gelegt. Tatsächlich ist es ein bunter Strauß an Signalen die eher die Form einer Rechteckspannung, als einer feinen AC Sinuswelle haben. Zudem wird bei der Modellbahn nicht mit einfach zu identifizierender Frequenz von 50 Hz gearbeitet, sondern mit bis zu 40.000 Hz.

Deine Diode erzeugt in diesem Fall vermutlich eher einen permanenten Gleichstrom, weil die Hablwellen (zudem in Form von Rechtecken) sehr dicht aneinander liegen, als dass es dem Decoder ein klares Signal von DC Strom beim Einfahren in die Bremsstrecke liefert.

Hallo,
nein, die Diode schneidet nur "eine Seite ab", das wird kein Sinus, ist ja keine Gleichrichtung. Auf der Halbwelle die durch eine Diode geht fährt die Lok noch ganz normal, das habe ich ja auch in den Übergangsstücken zu den Bremsstrecken.


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RE: Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#4 von Stahlblauberlin , 08.09.2022 09:39

Bei Wechselstrom- und Digitalsystemen wirst du mit Dioden nicht viel hinbekommen. Ich würde erstmal versuchen das Schleiferproblem zu lösen: da helfen oft einfach 20-30g Ballast über dem Drehgestell mit dem Schleifer. Einfach zwei Auswuchtgewichte vom Reifenhöker deines Vertrauens ins Dach geklebt wirken da Wunder. Die Federn des Schleifers feinjustieren hilft auch.
Die Umschaltplatinen sind ja nicht zum Spaß da und mit Dioden würde es nur im reinen Gleichstrombetrieb klappen. Da kann man mit Mitteleiterfahrzeugen in der Tat eine Schleiferumschaltung mittel zweier Dioden erledigen.
Marcus


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RE: Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#5 von basti313 , 08.09.2022 10:31

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #4
Bei Wechselstrom- und Digitalsystemen wirst du mit Dioden nicht viel hinbekommen.

Naja, ich mache ja wie gesagt die Übergangsstrecken auch mit Dioden. Das funktioniert wie gesagt ohne Probleme, der Decoder erkennt auch nach der Diode das DCC oder MFX Signal. Zudem soll ja der jeweils vordere Schleifer immer ohne Diode Strom an den Decoder geben, der hintere Schleifer über Diode soll als "Puffer" dienen.

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #4
Ich würde erstmal versuchen das Schleiferproblem zu lösen: da helfen oft einfach 20-30g Ballast über dem Drehgestell mit dem Schleifer.

Das habe ich probiert. Zum Einen ist es in meinen Augen der zu kurze Schleifer, ich bräuchte wenn dann einen längeren Schleifer, der z.B. auf flachen Weichen immer Aussetzer produziert. Und Gewicht auf dem Steuerwagen kostet wieder Zuglänge....dann schiebt es mir andere Wägen aus dem Gleis.


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RE: Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#6 von basti313 , 08.09.2022 17:17

Zusatz:
Ich habe mir den Uhlenbrock Decoder vom Piko ICE3 mit Schleiferumschaltung angeschaut. Da verrichten zwei Gleichrichter parallel ihren Dienst...nicht ganz sauber, aber dank Überdimensionierung wohl völlig ok. Jeder für einen Schleifer um die Leistungsversorgung sicher zu stellen.

Die Signalleitung kann ich trotz Lupe nur schwer verfolgen. Ich vermute da sind Dioden in Sperrichtung zum Schleifer drin. Der Zug macht nicht 100%ig was er soll....wenn hinten Gleichstrom anliegt, dann bremst der Zug. Wenn vorne der Schleifer auf einem Bogobit Classic ist und hinten auf AC, dann regelt das Classic runter weil es einen Kurzschluss erkennt.


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RE: Schleiferumschaltung mit Dioden optimieren?

#7 von Stahlblauberlin , 08.09.2022 20:17

Hab mir gerade die Anleitung zur Schleiferumschaltplatine durchgelesen, die macht halt genau was sie soll: die Schleifer per Relais umschalten. Wenn man da irgendwas mit Dioden bastelt etc. verstümmelt man das Digitalsignal und handelt sich Störungen ein. Würde ggf. einen normalen Schleifer montieren wenn es wirklich sein muss. Was die Zugkraft angeht: wie lang und schwer ist dieser Zug?


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