Hallo,
ich bin der Meinung, dass wenn man die Wartung schleifen lässt, egal welchen Produkts, darf man das nicht mangelnder Qualität zuschreiben. Auch darf man es nicht mangelnder oder nachlassender Qualität zuschreiben, wenn die Wartungsintervalle verkürzt sein sollten (was sie nach meinem Dafürhalten und meiner Erfahrung nach nicht sind), weil empfindlichere, oder anspruchsvollere Technik (sei es Motor oder die mit ihr verbundene Mechanik), genausowenig wie man es mangelnder Qualität zuschreiben kann, dass sich das Modell nicht "kreischend" meldet, was sie dann macht, wenn man nicht rechtzeitig gewartet hat. Ebensowenig ist es kein Zeichen mangelnder Qualität, dass sie im Falle mangelnder Wartung Schaden nimmt.
Bei der Modellbahn legen wir bisweilen überhohe Maßstäbe an. Ich weiß nicht wer von euch sein Auto so trocken fährt bis der Motor frisst, ich weiß nicht, wer von euch aus Überzeugung noch einen alten VW EA 188 Motor fährt, der man deswegen als qualitativ hochwertiger nennen könnte da er, weil Freidreher, im Fall eines gerissenen Zahnriemen nicht seine Ventile durch den Zylinderkopf schießt. Die Dinge, egal ob MoBa, Auto oder sonst ein Gerät, welches ein gewisses Quantum an Wartung benötigt, sind nicht dazu geschaffen, dass man nachlässig mit ihnen umgeht. Auf kurz oder lang tragen sie alle einen Schaden davon. Sicher, der eine verzeiht mehr als der andere, aber pfleglichen Umgang danken sie einem alle mit guter Zuverlässigkeit.
Ihr redet über den Preis und was man dafür erwarten kann. Oftmals sind die teueren technischen Dinge auch diejenigen, die penibler gewartet werden müssen. Meist macht man das schon von sich aus, das sich das bei derartigen Gerätschaften "lohnt". Da wird auch repariert (was bedeutet, dass es zu einem Dfekt gekommen ist). Das gilt ebenso auch für die alten Märklin-Modelle. "Die kann man noch reparieren"; der Satz impliziert doch bereits einen Schaden . Bei der Qualität die teilweise erwartet wird müsste es doch eigentlich heißen: "ich weiß nicht ob man die reparieren kann, es interessiert mich auch nicht, weil man das nicht braucht, da nichts kaputt geht".
Ich will mit meiner Aussage nicht die Firam Märklin in Schutz nehmen. Wenn dort ein Serienfehler zur Auslieferung kommt, warum auch immer, dann müssen sie dafür gerade stehen, sich Kritik gefallen lassen und ihre Prozesse überdenken. Ebenso sollten wir uns auch fragen, ob wir mit unseren Modellen sachgemäß umgehen und ihnen nicht nur ein absolutes Minimum an Pflege angedeien lassen, oder das bischen mehr, wozu auch eigene Erfahrungswerte und das Forengedächtnis gehören. Es ist vieles darunter, was man nicht machen muss, sondern machen kann. Manches wird kontrovers diskutiert oder blächelt ,ob es denn nötig ist. Schaden tut es allerdings nicht und ob es Nutzen bringt kann sich erst in der Zukunft zeigen.
Nachtrag: wenn falsch gepackt wird, ist das natürlich auch mehr als ärgerlich und offensichtlich ein Fehler im Herstellerwerk, den es abzustellen gilt. Das gab es aber früher auch schon. Ich hatte mir noch zu Jugendzeiten einen 4051 gekauft (Blechwagen Am in Blau). In der Schachtel war aber ein 4053 enthalten. Derselbe Wagen jedochmit Schlusslichertern. Das habe ich in dem Fall dann dankend angenommen.
Das ist wie mit den automobilen Klassikern. Da kennt die Szene von jedem Modell auch die neuralgischen Punkte, die man im Laufe der Jahre Erfahrungen sammelte, die bei Festlegung der Wartungsintervalle bei Erscheinen noch gar nicht bekannt waren. Darauf sollte man acht geben, wenn die Dinge ihren angedachten Lebenszyklus um ein mehrfaches übertreffen sollen.
Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias