Guten Abend an alle,
ich wage mich mal mit einer anspruchvollen Bitte vor:
Ich suche schon seit vielen Jahren Informationen über die genaue Zugbildung der Interzonenzüge, die bis ca.1960 zwischen München und Berlin-Stadtbahn (besonders auf der Strecke bis Zonenübergang Probstzella) gefahren sind. Ich bin als Kind ein paar Mal diese Strecke gefahren, um meine Großeltern zu besuchen - daher meine anhaltende Faszination und vermutlich auch der Ausbruch des Modellbahn-Virus ganz allgemein.

Leider finden sich über das Wagenmaterial nur ziemlich vage Informationen: Mal heißt es, es seien besonders moderne Wagen gewesen, da die Verbindung prestigeträchtig war, dann heißt es wieder, die Züge seien besonders "lieblos"(?!) zusammengestellt gewesen, da sie nicht wie grenzüberschreitende Züge aussehen sollten, sondern nur wie gewöhnliche Eilzüge. Nun habe ich anhand der wenigen mir untergekommenen Fotos Belege für beide Aussagen gefunden. Die Fotos waren fast alle zehn bis zwanzig Jahre zu jung. Genaueres lässt sich also offenbar kaum noch ermitteln.

Sehr viel hat mir ein Besuch im Verkehrsmuseum Nürnberg in der Bibliothek gebracht; dort hat man mir freundlicherweise Gelegenheit gegeben, die entsprechenden Zugbildungspläne zu studieren. Leider sind in den frühen 50ern in Umlaufplänen nur Verwendungsgruppen angegeben - das ist zwar schon ganz gut, aber sehr ungenau. Verwendungsgruppe 1 kann z.B. alles Mögliche, was nach 1930 gebaut wurde, bedeuten. Außerdem scheinen die Pläne nur Soll-Bestimmungen gewesen zu sein, also nicht immer Abbild der Zugbildungs-Realität.

Ist irgendjemand von Euch im Besitz von Fotos oder anderen genauen Angaben über die Zusammenstellung dieser Züge? Ich weiß, dass das viel verlangt ist, weil es ja quasi ein Fotografierverbot gab wegen des Kalten Krieges. Aber vielleicht... Es wäre mir SEHR wichtig.

Bitte keine Angaben zur Bespannung - die findet man in Fachpublikationen reichlich. Es ist überhaupt schade, dass für viele Eisenbahnfans das Vorbild nur aus Lokomotiven zu bestehen scheint. Aber das nur nebenbei.

Grüße an alle, die sich angesprochen fühlen

Jürgen