Guten Abend werte Stummis,

in Vorbereitung der Dieselfahrtage in Klostermühl bereitet mir meine BR 221 104-3



aus der Startpackung 29811 gewisse Probleme.



Sie fuhr zuletzt auf meiner Kellerbahn einwandfrei, ohne Ruckeln, ohne Zuckeln. Sie lag seither verpackt im MoBa-Schrank und wurde für die Dieselfahrtage aufgegleist.

Doch oh Schreck , nach zwei "normalen" Runden fing sie plötzlich an, stockend und ruckend zu fahren.

Ich dachte zuerst an einen Ruckelsinus, aber als ich die Lok öffnete, offenbarte sich mir



ein HLA



mit dieser Platine





Ich habe jetzt mal noch nicht den Motor ausgebaut und gereinigt, das sie so wenig fuhr, so dass ich verunreinigte Kollektoren nahezu ausschließe.

Berühre ich den Dekoder mit den Dip-Schaltern, so habe ich den Eindruck als ob er wärmer wäre als normal sein sollte. Es ist aber nicht so, dass er zu heiß wäre.

Ich habe hier noch ein Video vom Rollenprüfstand (das andere Video von der Anlage find ich gerade nicht )

Hallo Peter, werte Forenleser !
Vermutlich sind die Übergänge Drehgestell / Lokrahmen etwas korrodiert.

Empfehlung:
Zusätzliches Massekabel von Motorschild (Lötfahne) zu Lötfahne Lokrahmen

Hallo Peter,

löte mal die Decoderlitzen am Motor ab und hänge den Motor mal einen DC-Trafo oder eine Blockbatterie ran.
Wenn der Motor immer noch "Macken" zeigt, zerlegen, reinigen und vorsichtig neu fetten bzw. ölen.
Eventuell mal die Kohlenbürsten erneuern. Wirkt oftmals Wunder.

Sollte er wiedererwachten nicht vernünftig laufen wollen, ist Sledge Rat zu folgen.

Hallo Peter

Du schließt die Überprüfung der Kollektorspalten aus, warum?
Das ist eine Sache von 5 Minuten und du hättest Gewissheit.
80% dieser Probleme sind die Kollektorspalten oder der Schleifer.
Wenn es das nicht ist kannst du anfangen zu suchen.

Hallo Peter,
hast du zwischen der letzten Nutzung deiner Lok und der jetztigen Vorbereitung zum Dieselfahren die Zentrale gewechselt?
Mit fällt beim HLA auf, dass es neben dem Kondensator zwischen den beiden Motorkohlen einen weiteren von der linken Motorkohle ans Chassis gibt (im Bild links zu sehen). Dieser Kondensator ist zwar orginal Märklin kann aber bei modernen Zentralen zu Problemen führen, da er Motorausgang mit Gleisspannung koppelt.
Einfach mal die Schraube am Motor lösen und Kondensatorlötfahne in die Luft hängen.
Volker

Peter,

Deiner Lok hab HochWartungsAntrieb (auch gennant als ASM).
IMMER Wartung der Motor ausführen. Früher du anderes suchen.

Danach suchen du nach schlechten Stromzufuhr zu ihren Decoder (zwischen Gleis und Decoder).

Wenn du beide überprüft hab, kannst du an der Decoder denken……


Klaus

Hallo, Peter!

Dieses Modell ist ein typischer Vertreter für zugesetzte Kollektorspalte - auch nach nur weing Fahrzeit. Bitte prüfe das, das war bei mir jedenfalls der Grund für das „ruckelnde“ Fahrverhalten.

Beste Grüße, Tiro

Hallo Miraculus,

aus Deinem Video erkennt man:

1. Der Sound wird während des Fehlverhaltens nicht unterbrochen => Ursache dafür können nicht Kontaktprobleme zwischen Gleis und Fahrzeug sein (aber es kann sie trotzdem geben)
2. Der Sound bleibt nicht konstant während des Fehlverhaltens => Der Decoder passt den Sound der Motorumdrehung an.

Gerade bei Märklin-Modellen mit diesem Motor hab ich oft Fälle mit zugesetztem Kollektor auf dem Tisch gehabt, auch praktisch neue. Haben die Vorredner ja auch oft genug geschrieben. Ursache war immer das das kollektorseitige Lager ab Werk in Öl ertränkt wurde. Das verteilt sich dann auf Bürsten und Kollektor und bildet mit dem Bürstenabrieb einen leitenden Kitt der die Kollektorspalten zusetzt. Der Motor frisst dann Strom ohne Ende und läuft besch...en. Quält man ihn so länger gibt es ernste Schäden.
Lösung: Motor aufmachen, Kollektor reinigen, incl. Nuten!!, entfetten!! (Bremsenreiniger). Dann neue Bürsten einbauen. Vorhandenen Bürsten kann man, wenn in gutem Zustand, ausbrennen: Bürsten OHNE Federn auf einem weichen und damit saugfähigen Brettchen (billigstes Pappelsperrholz) mit einem geregelten Lötkolben bei 350° auskochen. Bürste aufs Brett und mit möglichst gründlich gereinigter Spitze aufheizen. Dabei wird in den Poren der Bürsten sitzendes Öl ausgetrieben und der Rest verdampft. Wenn nichts mehr blubbert oder deutlich raucht ist man fertig. Mit 350° schadet man dem Material noch nicht, viel mehr darf es aber nicht werden, deshalb geregelter Lötkolben. Bürsten und Bürstenführungen vor dem Einbau noch mit entfettendem Mittel (Reinigungsbenzin, Bremsenreiniger) reinigen.
Nach dem Zusammenbau insbesondere das Kollektorseitige Lager sehr sparsam ölen, ein stecknadelkopfgroßer Tropfen ist schon viel, vor allem wenn ein ohnehin ölgetränktes Sinterlager verbaut ist.
Passt alles sieht man zwar dunkle Laufspuren der Bürsten auf dem Kollektor, die sehen aber trotzdem metallisch aus. Der Bürstenabrieb verteilt sich im Motor. Ist der Kollektor ölig-Schwarz, bis hin zu lackartig schwarzen Bürstenlaufbahnen sind Kollektor und automatisch die Bürsten verölt.
Bei praktisch allen Herstellern mit "eigenen", offenen Motoren (Märklin, Fleischmann...) hab ich das Problem schon bei werksneuen Modellen erlebt, Märklin führt das Feld aber deutlich an. Hab schon Loks auf dem Tisch gehabt die ab Werk jeder Dose Ölsardinen Konkurrenz gemacht haben...

Hallo werte Stummis,

es kam mir ja das große C dazwischen, deshalb erst heute eine verspätete Antwort.

Ich bedanke mich bei allen Helferlein. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass da die Kollektorspalten zugesetzt sein könnten. Ich bin noch immer nicht zur Reinigung gekommen, bin aber Dank Eurer Beschreibung zuversichtlich, dass es den Dekoder (noch) nicht gehimmelt hat.

Werde berichten.



LG