Sperrsignal vs Hauptsignal

#1 von kurier63 , 22.12.2021 14:21

Hallo Gemeinde,

ich habe meinen 3-gleisigen Bahnhof in beiden Richtungen nun mit Form Hauptsignalen versehen. Habe in meiner Kiste noch ein 7042 Sperrsignal gefunden, da ich leider kein BW o.ä. habe, wo es vorbildgerecht eingesetzt werden könnte, folgende Fragen:

- Kann ich das Sperrsignal vor ein Hauptsignal setzen?

- Das Sperrsignal regelt doch in diesem Fall nur Rangierfahrten? Oder?

- Welches Signal hat Vorrang?


viele MoBa Grüße,
Michael

Sicher is' nix, außer dem Tod und der Steuer!


 
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RE: Sperrsignal vs Hauptsignal

#2 von drum58 , 22.12.2021 15:18

Hallo Michael,

ein Sperrsignal vor dem Hauptsignal gibt es oft, immer wenn viel rangiert wird. Allerdings kenne ich keine Situation, wo nur vor einem Hauptsignal ein Sperrsignal steht, es stehen dann vor allen Hauptsignalen einer Richtung Sperrsignale.

Das Sperrsignal gilt für alle Fahrten, das Hauptsignal nur für Zugfahrten. Folglich wird technisch sichergestellt, dass erst das Sperr- und danach das Hauptsignal Fahrtsstellung bekommen kann.

Gruß
Werner


papa blech 2 und kurier63 haben sich bedankt!
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RE: Sperrsignal vs Hauptsignal

#3 von PCvD , 22.12.2021 22:58

Hallo,

es gab zahlreiche Bahnhöfe, bei denen nur bei einzelnen Ausfahrsignalen zusätzlich ein Sperrsignal aufgestellt war. Das war dann logischerweise dort, wo am häufigsten und wiederkehrend rangiert wurde.
Beispiel: Ein Unterwegsbahnhof an zweigleisiger Strecke mit einem Überholgleis, von dem weitere Nebengleise für Güterverladung angebunden waren. In den durchgehenden Hauptgleisen wurde nicht so häufig rangiert, als dass man die Zustimmung zur Rangierfahrt nicht auch auf anderem Wege hat geben können.
Hinzu kommen frühere Betriebsregeln betreffend die fehlende Gültigkeit des Hauptsignal-Haltbegriffs für Rangierfahrten. Da war ein zusätzliches Sh0 also auch hilfreich.

Hintergrund einer solchen Aufstellung waren ferner Wirtschaftlichkeit (nicht mehr Signale als nötig), manchmal aber auch Wirtschaftlichkeit im Sinne von limitierendem Mehraufwand (nicht mehr Signale als leicht machbar). Letzteres könnte sich in (elektro-)mechanischen Stellwerken über die Größe und Belegung der Stellwerkseinrichtungen herleiten: Für weitere, später noch nachgerüstete Sperrsignale war einfach kein Platz mehr, um Hebel etc. zu integrieren.

Ein Beispiel wie oben war bis 1999 der Bahnhof Haßloch/Pfalz, der nur in Gleis 3 Ostseite ein Sperrsignal hatte. Wo heute der Parkplatz ist, waren früher einige Gleise mehr vorhanden, so dass über Gleis 3 häufiger rangiert wurde.


Gruß,

PCvD
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RE: Pfälzische Ludwigsbahn, zum Kuckuck!


kurier63 hat sich bedankt!
 
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zuletzt bearbeitet 22.12.2021 | Top

   

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